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Die US-Wahl mit Abstand betrachten

16. Januar 2021 |   Von einem Falun-Dafa-Jünger in Festlandchina

(Minghui.org)  Jeden Tag verfolgte ich die Nachrichten von New Tang Dynasty (NTD), um das Ergebnis zu erfahren. Inzwischen sind anderthalb Monate vergangen, aber die negativen Meldungen  haben immer mehr zugenommen. Das deprimierte mich und ich schaute keine Nachrichten mehr. Außerdem ärgerte ich mich über Trump und fragte ihn innerlich: „Du hast keine Maßnahmen ergriffen, als du noch die Gelegenheit hattest. Hatte der Sonderbericht der Epoch Times nicht schon alles sehr deutlich erklärt? Waren die Ideen in den NTD-News nicht hervorragend? Warum legst du nicht los? Du hast eine Gelegenheit nach der anderen verpasst. Besteht eigentlich noch Hoffnung für dich?“ Diese Stimmung hielt tagelang an.

Vor einigen Tagen begann ich in Ruhe darüber nachzudenken, was ich durch die Ereignisse der US-Wahl kultivieren sollte. Warum war ich am Anfang so aufgeregt gewesen und konnte aus ganzem Herzen aufrichtige Gedanken aussenden? Warum war ich später deprimiert und verärgert? Waren dies nicht die Reaktionen eines gewöhnlichen Menschen? Als ich darüber nachdachte, wurde mir alles klar.

Währenddessen entdeckte ich Anhaftungen wie Ungeduld und Groll. Noch schwerwiegender war aber die Frage, ob ich noch an den Meister glaubte, wenn das Ergebnis anders sein sollte. Würde ich noch beständig an Falun Dafa glauben? Obwohl ich mich bestimmt weiter kultivieren würde, würde ich mich innerlich unwohl fühlen. Diese Gedanken schockierten mich. Wie enttäuscht würde der Meister von meiner Gesinnung sein, obwohl ich mich seit mehr als zwanzig Jahren kultivierte? Ich darf nicht im Außen suchen. Solch eine Gelegenheit wird schnell vergehen. Es bliebe für immer ein Bedauern, wenn ich diese Chance für meine Erhöhung verpassen würde.

Der Meister sagt uns:

„Obwohl es sich um einen Kampf zwischen Gut und Böse handelt, müsst ihr euch selbst treu bleiben, um nicht gestört zu werden, und gleichzeitig die wahren Umstände besser erklären, um die Menschen auf dieser Welt zu erretten. Bei der Erklärung der wahren Umstände sollt ihr nicht den Standpunkt der gewöhnlichen Menschen einnehmen. Nur wenn ihr eure eigene Position gut ausrichtet, könnt ihr es schaffen, nicht selbst in das Ganze verwickelt zu werden und es noch besser zu machen.“ (An die taiwanesische Fa-Konferenz, 2020)

Wenn wir menschliche Gesinnungen haben, werden wir von ihnen gestört. Ich hatte in dieser Angelegenheit sehr starke menschliche Gesinnungen. Meine Stimmung schwankte hin und her. Im Verlauf der Wahl malte ich mir immer mehr Ziele aus: Trump soll dies machen, Trump soll jenes machen ... Als ich bemerkte, dass die Situation nicht so verlief, wie ich es mir erhofft hatte, wurde mir innerlich unwohl. Ich war nachtragend und vorwurfsvoll. Es war zwar wie ein Theaterstück anzuschauen, nur hatte ich mich zu sehr in das Spiel hineinversetzt. Jetzt war der Zuschauer noch erschöpfter als der Akteur. Hatte ich nicht etwas übertrieben? Die Parteikultur in mir ist immer noch sehr stark. Zum Beispiel kommentiere ich gern bei allen Sachen, unterbreche jemanden beim Reden, gebe gerne Anweisungen und übernehme Entscheidungen für andere.

Ich dachte weiter nach, warum ich so sehr auf den Sieg fixiert war. Ich wollte, dass er weiter Präsident bleibt und Chinas Internet-Blockade aufhebt. Dann würde die Kommunistische Partei zerfallen. Wir mussten schon oft Lehren daraus ziehen, wenn wir unsere Hoffnung auf gewöhnliche Menschen gesetzt haben. Ich darf nicht wieder darauf hereinfallen. Andererseits gefiel jemand mir nicht. Mein Hass gegen ihn ist eigentlich der Hass gegen die Kommunistische Partei. Eigentlich sind er und sein Team bemitleidenswert. Die Lebewesen hinter ihnen warten auch auf Errettung. Meine früheren Gedanken waren nicht die einer Kultivierenden. Ich soll nur die Menschen erretten und dabei niemanden auswählen.

Als ich die menschlichen Gesinnungen abgelegt hatte, fühlte ich mich erleichtert. Ich verfolgte nicht mehr die Fernseh-Nachrichten von NTD. Wenn Mitpraktizierende darüber sprachen, beteiligte ich mich nicht mehr so ungezügelt daran. Meine innere Veränderung erinnert mich daran, wie Hefeklöße gedämpft werden. Man darf den Deckel nicht immer wieder aufmachen, um zu sehen, ob die Klöße schon fertig sind. Auch soll man nicht andauernd daran denken, ob sie schon fertig sind oder wann sie aus dem Topf geholt werden sollen. Einfach nur Holz nachlegen und das Feuer gut brennen lassen. Wenn die Zeit gekommen ist, sind sie garantiert fertig und in Ordnung, weil man nämlich mit ganzem Herzen bei der Sache war.