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Nach 15 Jahren Haft: 52-jähriger Falun-Dafa-Praktizierender erneut verhaftet (Provinz Heilongjiang)

17. Januar 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang, China

(Minghui.org) Nachdem er in den vergangenen 21 Jahren 15 Jahre in Haft verbracht hatte, ist ein Mann im Dezember 2020 bei einer Polizeirazzia erneut wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] verhaftet worden.

Jiang Yunjing wohnt in der Stadt Hegang in der Provinz Sichuan. Als die Polizei Jiangs Wohnung während der Razzia im Dezember durchsucht wurde, bemerkten die Beamten eine Satellitenschüssel. Die Polizisten brachten Jiang zu einer Untersuchung ins Krankenhaus und entnahmen eine Blutprobe. Der Praktizierende befindet sich nun in der Haftanstalt Hegang. Ihm droht eine erneute Gefängnisstrafe.

Jiang begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren – eine Kultivierungsmethode für Körper und Geist, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht. Zu dieser Zeit kämpfte er mit heftigen Darmproblemen und war in einer schlechten Verfassung. Aber nachdem Jiang drei Monate lang Falun Dafa praktiziert hatte, veränderte sich sein Zustand drastisch – er wurde wieder ganz gesund. Durch das Befolgen der Grundsätze des Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – besserte sich auch Jiangs Charakter. Er stritt und weiteiferte nicht mehr mit anderen und erledigte seine Arbeit fleißig. Seine Kollegen waren überrascht, als sie die Veränderungen an ihm bemerkten.

Seitdem die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden im Juli 1999 durch die KPCh angeordnet wurde, ist Jiang einer brutalen Verfolgung ausgesetzt, weil er an seinem Glauben festhält.

Vor seiner letzten Verhaftung war der 52-jährige Praktizierende wegen seines Glaubens zu zwei Jahren Zwangsarbeit und weiteren 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Aus Angst und Sorge vor der Verfolgung erlitt sein Vater einen Schlaganfall und starb 2001.

Als Jiang 2003 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, war er 35 Jahre alt und sein Sohn sieben Jahre. Die Inhaftierung brachte unendliches Leid über seine Familie. Jiang verbrachte die besten Jahre seines Lebens hinter Gittern, sein Sohn wuchs ohne die Fürsorge des Vaters auf.

Drei Inhaftierungen und Zwangsarbeit

Am 23. Juli 1999 machte sich Jiang auf den Weg nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens wurde er verhaftet. Man brachte ihn zurück nach Hegang. Auf der Rückfahrt im Zug legten Polizisten dem Praktizierenden vor anderen Fahrgästen Handschellen an, um ihn zu demütigen. Nach 15 Tagen Haft wurde er freigelassen.

Kurze Zeit später ergriffen sie ihn erneut und brachten ihn in die zweite Haftanstalt von Hegang. Da er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, zwang man ihn, neun Tage lang auf dem kalten Betonboden zu sitzen. Schlafen durfte er auch nicht. Trotz der Folter behandelte Jiang die Mitgefangenen freundlich und gewann ihren Respekt.

Später wurde Jiang zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Arbeitslager Hegang überführt. Dort wurde den Insassen befohlen, Jiang zu foltern, weil er sich noch immer weigerte, seinem Glauben abzuschwören. Einmal zwangen die Insassen ihn, sich mit ausgestreckten Gliedmaßen auf den Boden zu legen und prügelten dann mit Holzlatten auf ihn ein.

Jiang musste schwer arbeiten, zum Beispiel Holz tragen und Bauarbeiten verrichten. Zu essen bekam er nur wenig. Im Winter wurde ihm manchmal nur gefrorene Kohlsuppe gegeben. Lediglich an den Tagen, an denen er arbeitete, erhielt er drei Mahlzeiten, ansonsten lediglich zwei pro Tag.

Einige Monate vor Ablauf der Haftzeit wurde Jiang in das Zwangsarbeitslager Suihua verlegt. Dort wurde er einer Gehirnwäsche unterzogen. Nach Ablauf seiner Haftzeit wurde diese um zwei weitere Monate verlängert.

Bereits einen Tag nach Jiangs Freilassung wurde er erneut verhaftet. Er trat in Hungerstreik. Als er nach 15 Tagen in Lebensgefahr schwebte, ließ man ihn gehen.

Die Polizeidezernate von Hegang und Xingshan ließen Jiang im März 2002 abermals festnehmen, diesmal an seinem Arbeitsplatz. Der Praktizierende konnte während des Transports entkommen und tauchte unter. Im September gelang es der Polizei, ihn ausfindig zu machen. Die Beamten brachten ihn zum Polizeirevier Xingshan. Dort wurden ihm die Hände hinter dem Rücken gefesselt, bevor Polizisten ihn schlugen und traten. Erst als er keine Luft mehr bekam und zu ersticken drohte, ließen die Beamten von ihm ab.

Später wurde Jiang in die erste Haftanstalt Hegang gebracht. Er wurde mit Händen und Füßen an eine Metallstange gekettet, die an seinen Fußgelenken befestigt war und diese auseinanderspreizte. Während des Verhörs in einem Konferenzraum wurde Jiang an den Handgelenken aufgehängt und war auch anderen Foltermethoden ausgesetzt. Die Handschellen schnitten ihm ins Fleisch, was starke Schmerzen verursachte. Sechs Tage dauerte das Verhör, bevor er wieder in seine Zelle gebracht wurde. Ein Wärter schlug ihm in die Rippen, wodurch Jiang zusätzliche fürchterliche Schmerzen erlitt.

Folternachstellung: Mit Handschellen an eine zwischen den Füßen befindliche Metallstange gefesselt

Die Wärter fesselten Jiang drei Monate lang auf diese Weise an die Metallstange, bis er für sieben Tage in einen Hungerstreik ging. Während des Hungerstreiks wurde er brutal mit salzigem Maisbrei zwangsernährt, was Verbrennungen in seinem Magen versachte.

Egal, wie schlimm die Wärter ihn auch folterten, Jiang reagierte immer mit Güte und wehrte sich nie. Seine Mitgefangenen lernten durch ihn die Güte von Falun Dafa kennen; ein paar begannen sogar zu praktizieren.

Für das Praktizieren der Falun-Dafa-Übungen wurde einer der Häftlinge bestraft und wie Jiang mit Handschellen an die zwischen den Füßen befindliche Metallstange gefesselt. Diese Tortur dauerte einen halben Monat an. Der Gefangene sagte: „Früher war ich ein schlechter Mensch, der Verbrechen begangen hat. Aber warum werde ich jetzt dafür verfolgt, ein besserer Mensch zu werden?“ Nachdem die Wärter festgestellt hatten, dass der Gefangene entschlossen war, Falun Dafa zu lernen, verlängerten sie die Folter um weitere 15 Tage.

13 Jahre Freiheitsentzug

Anfang 2003 wurde Jiang zu 13 Jahren Haft verurteilt und später in das Gefängnis Mudanjiang gebracht. Während seiner Haftzeit weigerte er sich zu arbeiten. Er meldete sich auch nicht beim Appell, wollte kein Namensschild – wie bei Gefangenen üblich – tragen und kooperierte nicht bei den Gehirnwäsche-Sitzungen. Deshalb wurde Jiang viermal in eine dunkle, feuchte kleine Zelle mit schlechter Belüftung eingesperrt und ohne Bettzeug zurückgelassen. Zwei der vier Male waren Jiangs Hände an einem Bodenring gefesselt, sodass er seinen Rücken nicht aufrichten konnte, sondern in gebeugter Position sitzen musste. Jedes Mal dauerte die Tortur 15 Tage.

Am geplanten Freilassungstag im Juli 2015 wurde Jiang nicht nach Hause gelassen. Stattdessen täuschten die Behörden seine jüngeren Geschwister, damit sie eine Vereinbarung unterschrieben. Diese berechtigte dazu, Jiang direkt aus dem Gefängnis in die Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Dort zwang man ihn jeden Tag, Videos anzusehen, die Falun Dafa diffamierten. Er musste auch tägliche Reueberichte schreiben. Einmal schockte ihn ein Wärter mit elektrischen Schlagstöcken im Gesicht und an der Brust. Nach eineinhalb Monaten wurde Jiang schließlich freigelassen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.