(Minghui.org) Eines Tages im Frühherbst, ich befand mich gerade auf einer ausgedehnten Geschäftsreise, rief ich gegen Mittag meine Frau an und wollte ihr mitteilen, dass sich mein Terminplan geändert hatte. Ich konnte sie nicht erreichen. „Vielleicht ist sie unterwegs, um wie üblich die Menschen über Falun Dafa zu informieren“, dachte ich.
Dann rief ich sie gegen 16:00 Uhr erneut an, aber ich konnte sie immer noch nicht erreichen. Nun war ich etwas beunruhigt. Zwei Stunden später war es das Gleiche. Das beunruhigte mich so sehr, dass ich ratlos wurde. Deshalb rief ich meine Mutter an und bat sie, die Falun-Dafa-Bücher an einem sicheren Ort zu verstecken.
Nach dem Anruf hatte ich Herzklopfen und meine Hände zitterten sehr stark. In einer fremden Stadt stand ich mitten auf der Straße und hatte gemischte Gefühle. Ich konnte nicht sagen, ob ich traurig war oder nicht – es schien, als wäre die Zeit stehen geblieben!
Da meine Frau eine Falun-Dafa-Praktizierende ist, kann auch sie verfolgt werden, denn sie hält an ihrem Glauben fest oder spricht mit den Menschen über die Verfolgung dieses Glaubens. Immer wieder dachte ich darüber nach, was meiner Frau passiert sein könnte. Vielleicht war sie angezeigt worden, als sie über Falun Dafa gesprochen hatte. Oder was könnte ihr sonst passiert sein? Ich wollte alle meine negativen Gedanken unterdrücken, aber es gelang mir nicht, und ich begann zu weinen.
Deshalb beschloss ich, sofort nach Hause zu fahren. Doch an diesem Abend fuhr keine Bahn mehr. Würde ich die nächste Bahn nehmen, könnte ich frühestens um 10:00 Uhr am nächsten Morgen zuhause sein.
Eine halbe Stunde später rief meine Familie an und sagte, dass meine Frau wieder zu Hause und alles in Ordnung sei. Trotzdem hatte ich Herzklopfen. Es fühlte sich so an, als hätte ich einen Herzinfarkt erlitten. Damit nicht noch ein Unfall passieren würde, informierte ich sofort meine Mutter über meinen Zustand und bat sie um Unterstützung. Sie beruhigte mich und sagte, ich sei einfach zu aufgeregt. Mein Zustand könnte sich bessern, wenn ich zum Meister beten und die Worte „Falun Dafa ist gut“ rezitieren würde. Sofort befolgte ich ihren Vorschlag und nach einer halben Stunde ging es mir wieder gut.
Meine Geschäftsreise sollte drei Tage dauern, doch ich fuhr am nächsten Tag wieder nach Hause. Als ich meine Frau am Abend sah, wollte ich ihr alles erzählen, aber irgendwie bekam ich kein Wort heraus!
Seit vielen Jahren hatte ich das erlebt, aber warum war meine Reaktion immer noch so heftig? Hatte ich Angst? Anscheinend nicht. Meine Frau wurde schon einmal wegen ihres Glaubens in ein Zwangsarbeitslager gebracht. Seitdem sie vor sieben Jahren entlassen wurde, habe ich ihr immer wieder dabei geholfen, andere Praktizierende zu erretten.
In diesen Jahren erlebten wir viele zumürbende und beängstigende Momente, aber auch einige herzerwärmende Geschichten. Einige Male riskierte ich meine Arbeit, meine Familie und sogar mein Leben, um Praktizierende zu retten; am Ende war ich nicht in Gefahr und nahm keinen Schaden. Nach meiner Überzeugung liegt das alles daran, dass ich immer unter dem Schutz des Meisters stehe.
Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) startete eine landesweite Kampagne, um die Praktizierenden zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Ich erhielt mehrere Anrufe von der Polizeibehörde und meiner örtlichen Gemeinde. Sie wollten, dass ich meine Frau dazu brachte, eine Erklärung zum Verzicht auf ihren Glauben an Falun Dafa zu unterschreiben. Dazu sollte sie auch ein Video machen, auf dem sie Falun Dafa abschwört. Dann würden sie uns nicht weiter belästigen.
Ich antwortete ihnen: „Was ist falsch daran, dass meine Frau Falun Dafa praktiziert? Sie ist ein normaler Mensch, der niemanden verletzt und niemandem geschadet hat. Sie macht einfach ihre Übungen und kultiviert sich geistig und körperlich, um gesund zu bleiben und ein guter Mensch zu sein. Ich verstehe nicht, welche Art von Gesellschaft diese guten Menschen nicht akzeptieren kann? Sind denn Betrügen und Stehlen gut? Ich werde sie nicht dazu überreden, die Erklärung zu unterschreiben oder ein solches Video aufzunehmen; rufen Sie mich nie wieder an.“
Ein Praktizierender erfuhr vor ein paar Tagen von meiner Erfahrung und fragte mich: „Haben Sie keine Angst, wenn Sie andere erretten?“ Ich antwortete: „Natürlich habe ich Angst. Aber als ein Mensch sollte ich doch so handeln, oder? Manchmal dachte ich daran aufzugeben, wenn es zu gefährlich war; aber irgendwie spürte ich, dass es meine Verantwortung und meine Mission ist; ich kann einfach nicht anders. In kritischen Momenten bete ich auch zum Meister. Ein Anwalt sagte mir, dass seine Arbeit leichter wäre, wenn es mehr Falun-Dafa-Familien wie die unsere gäbe. Er hofft, dass mehr Familien und Menschen hervortreten und sich für Gerechtigkeit einsetzen.“
Die brutale Verfolgung von Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, dauert nun schon seit 21 Jahren an. Im Namen von Millionen von Familien der Praktizierenden danke ich den Praktizierenden für ihre Beharrlichkeit in ihrem Glauben und für ihre harte Arbeit, mit der sie die Verfolgung durch das kommunistische Regime aufdecken. Ich hoffe auch, dass noch mehr Familien von Praktizierenden sich dem anschließen werden, um die Praktizierenden zu unterstützen und dafür zu kämpfen, dass die Verfolgung ein Ende hat.