(Minghui.org) Der Meister lehrt uns:
„Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing. Wut, sich ungerecht behandelt fühlen und Nachsicht üben unter Tränen gehört zur Nachsicht eines gewöhnlichen Menschen, der an Bedenken festhält. Überhaupt keine Wut entstehen lassen und sich nicht ungerecht behandelt fühlen, das ist die Nachsicht eines Kultivierenden.“ (Was bedeutet Nachsicht, 21.1.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Wie kann man die Nachsicht eines Kultivierenden erreichen? Obwohl ich mich seit über zwanzig Jahren im Falun Dafa kultiviere, bin ich immer noch in dem Zustand „Nachsicht üben unter Tränen“ und habe „die Nachsicht eines Kultivierenden“ nicht erreicht. Warum ist das so?
In der letzten Zeit tauchten bei mir gesundheitliche Probleme auf. Anfangs führte ich es darauf zurück, dass ich in meiner Kultivierung nachgelassen hatte. Ich suchte nach meinen Anhaftungen und fand nicht wenige. Das grundlegende Problem war jedoch noch nicht gelöst. Später dachte ich: „Ich kultiviere mich bereits seit über zwanzig Jahren und sage immer, dass ich statt menschlichen göttliche Gedanken haben sollte, auf keinen Fall aber bösartige Gedanken. Doch was sind eigentlich göttliche, menschliche oder bösartige Gedanken?“ Nach so langer Zeit der Kultivierung war ich mir noch nicht darüber im Klaren. Wenn ich das nicht einmal weiß, wie kann ich dann die göttliche Natur herauskultivieren?
Als ich in aller Ruhe darüber nachdachte, erkannte ich plötzlich: Sind Barmherzigkeit, Güte und Nachsicht nicht die göttliche Natur? Ja. Große Nachsicht, Barmherzigkeit gegenüber allen Lebewesen und allem, was uns im Alltag passiert, entspringt das nicht der göttlichen Natur?
Der Meister erklärt uns:
„Im Himmel gibt es sehr viele Könige. Ihr wisst, Shakyamuni hat gesagt, dass es so viele Tathagatas wie Sandkörner im Ganges gibt. Wie viele Sandkörner gibt es denn im Ganges in Indien? Das ist noch nicht alles. Das war nur eine Beschreibung von Shakyamuni. Jeder Tathagata ist ein Fa-König. Es gibt nicht nur die buddhistischen Schulen, zu den buddhistischen Schulen gehört nur eine Art der Gottheiten, die häufig und üblich sind. Wie viele Gottheiten gibt es denn? Wie viele solche Könige gibt es denn? Wenn jedes Mal irgendetwas passiert und jeder König die Sache so behandelt wie ihr, dann wird es doch schlimm. Bei ihnen gibt es nicht solche Auseinandersetzungen, die dem Zustand ihrer Ebene nicht entsprechen. Natürlich können sie die wahren Grundsätze sehen, sie können sehen, wie es am besten ist. Aber es gibt auch Momente, in denen ihre Erkenntnisse gewissermaßen unterschiedlich sind, sie werden jedoch nicht streiten. Es ist eine Art große Toleranz und Barmherzigkeit für die Lebewesen und ein Zustand, dass sie alles mit Gutherzigkeit verstehen können. Mit menschlicher Sprache gesagt, sie können andere verstehen. Deswegen dürfen wir manchmal nicht mit dem sehr starken Herzen eines gewöhnlichen Menschen im Büffelhorn stecken bleiben und nicht heraus kommen. Je mehr man darüber nachdenkt, desto eigensinniger wird man und desto unruhiger wird das Herz, desto mehr wird man von den Dämonen ausgenutzt.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Boston, 27.04.2002)
Nach dem Lesen dieser Fa-Erklärung verstand ich es so: Grandiose Nachsicht, Barmherzigkeit gegenüber allen Lebewesen, alle Geschehnisse mit einer großzügigen Haltung behandeln – das ist die göttliche Natur. Die Geisteshaltung eines Kultivierenden zu bewahren und andere Menschen zu verstehen, gehört zur göttlichen Natur. Wenn wir den Lebewesen gegenüber barmherzige Gedanken haben und bei allen Geschehnissen eine großzügige Haltung bewahren, sind das göttliche Gedanken.
Mit diesen Gedanken konnte ich den Groll und die damit verbundene Unausgeglichenheit gegenüber vielen Mitpraktizierenden und den alltäglichen Menschen loslassen. Dadurch hat sich mein Gesundheitszustand deutlich verbessert. Der Meister hat für mich viele schlechte Dinge weggenommen.
Als ich das verstanden hatte, fragte ich mich: „Was sind dann menschliche Gesinnungen?“ Die menschliche Natur beruht auf Egoismus und so gehören alle egoistischen Gedanken zu den menschlichen Gesinnungen. Wenn wir mit anderen in Konflikt geraten, weil wir denken, dass der andere Unrecht hat oder wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen, ist das eine Anhaftung. Hat jemand unsere persönlichen Interessen verletzt und wir denken, ich lasse es nicht zu, dass mich andere betrügen, dann sind das auch menschliche Gedanken.
Selbst wenn wir diese Gedanken nicht aussprechen, ist unsere menschliche Seite davon bewegt. Auch wenn wir uns erinnern, dass ein Kultivierender nachsichtig sein sollte, kann man nur unter Tränen Nachsicht üben. Im Innern ärgert man sich darüber. Wenn das lange so geht, staut sich das Qi in der Brust und es führt zu Brustschmerzen oder anderen Beschwerden. So entsteht ein unkorrekter körperlicher Zustand, der darauf beruht, weil man lange Zeit menschliche und keine göttlichen Gedanken gehegt hat.
Sprechen wir einmal über Mitpraktizierende, die den Pass des Krankheitskarmas zu überwinden haben. Haben wir sie vielleicht blind beschuldigt, was sie alles falsch gemacht haben. Wollen wir ihnen nur helfen, ihre Anhaftungen zu finden? Auf diese Weise haben wir ihre dämonischen Schwierigkeiten nur noch verschlimmert. Sie in so einer Situation zu beschuldigen, ist auch eine menschliche Anhaftung.
Selbst wenn die Mitpraktizierenden es nicht zurückweisen, ärgert es sie im Herzen. Das ist auch eine Art Nachsicht unter Tränen. Wir sollten die Praktizierenden lieber dazu inspirieren, allen Groll loszulassen, ihre göttliche Seite zu stärken und nachsichtiger zu werden. Wenn sie es mit Barmherzigkeit betrachten können, denke ich, werden sie den Pass des Krankheitskarmas schnell überwinden. Manche Mitpraktizierende, die Krankheitskarma hatten, hegen anderen gegenüber Groll. Weil sie den Groll nicht loslassen, können sie den Pass lange Zeit nicht überwinden. Ihr fleischlicher Körper kann sogar vom Krankheitsdämon weggebracht werden.
Ich habe erkannt, dass diese Situation dadurch verursacht wird, weil die meisten von ihnen lange Zeit keine göttlichen Gedanken, sondern menschliche Anschauungen hatten. Daher sollten Kultivierende große Nachsicht und ein weites Herz haben und barmherzig zu den Lebewesen zu sein. Das ist der beste Weg, diese Gesinnungen abzulehnen.
Ich verstehe es so: Sobald menschliche Gedanken entstehen, man unbeherrscht ist und den Launen nachgibt, wird man schon von Dämonen ausgenutzt. In diesem Moment zeigt sich die dämonische Natur.
Unter dem Einfluss solcher Gesinnungen werden die Menschen unvernünftig und wütend, sie streiten miteinander und können sich sogar gegenseitig körperlich angreifen. Deswegen dürfen wir als Kultivierende keine solchen Gedanken haben. Wenn wir im Alltag unseren Mitpraktizierenden helfen wollen, indem wir sie blind kritisieren und beschuldigen, ist das schon eine Manifestation menschlicher Gesinnungen. Dieses Verhalten wird von Dämonen ausgenutzt und wird den Mitpraktizierenden dämonische Schwierigkeiten bereiten.
Als ich das verstanden hatte, versuchte ich, solche menschlichen Gedanken möglichst abzulehnen. Zum Beispiel solche Gedanken wie „wer ist schlecht zu mir, ich will mich nicht damit beschäftigen“. Oder „der und der redet schlecht über mich, wie soll ich darauf reagieren?“ Als in meiner Erinnerung Gedanken auftauchten, wie „er hat mich beim Einkauf betrogen“, dachte ich: „Wer will mich ärgern, es ist wirklich schwer auszuhalten.“ Die menschlichen Gedanken waren so stark, dass ich mich unwohl fühlte und keine Ruhe fand. Ich nahm dann das Buch Zhuan Falun und lernte das Fa. Nach einer Weile fühlte ich mich etwas besser. Aber sobald ich das Buch zur Seite legte, waren die Gedanken wieder da.
Schließlich wurde mir klar, dass ich mich erhöhen musste und meinen Geist mit göttlichen Gedanken füllen sollte. In diesem Moment bemerkte ich innerlich eine große Nachsicht. Ich konnte allen Groll loslassen und allen Menschen verzeihen, die schlecht zu mir gewesen waren. Dann las ich andere Falun-Dafa-Schriften und Erfahrungsberichte auf der Minghui-Webseite. Plötzlich spürte ich, wie etwas Schmutziges aus meiner Brust heraustrat. Auf einmal fühlte sich mein Körper entspannt an und die körperlichen Beschwerden verschwanden. Vorher hatte ich keinen Appetit gehabt, nun konnte ich wieder essen.
Nun gelingt es mir, wahre Nachsicht zu üben, ohne mich ungerecht behandelt zu fühlen. Es ist wirklich so, wie der Meister sagt:
„Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken“(Zhuan Falun 2019, Seite 205)
Das waren einige Gedanken auf meiner Ebene über göttliche Gedanken, menschliche und bösartige Gesinnungen. Falls etwas nicht dem Fa entspricht, bitte ich meine Mitpraktizierenden um einen Hinweis.