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Brutalität gegen Falun-Dafa-Praktizierende im Gefängnis Sihui (Provinz Guangdong)

28. Januar 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Guangdong, China

(Minghui.org) Das Gefängnis Sihui in der Provinz Guangdong ist berüchtigt dafür, Praktizierende unter Anwendung von brutaler Gewalt „umzuerziehen“. Praktizierende, die standhaft bleiben, werden über die Grenzen des Erträglichen hinaus gefoltert. Man lässt sie lange Zeit nicht schlafen, ihnen wird der Zugang zur Toilette verwehrt, das Sprechen verboten, sie werden gezwungen, auf einem kleinen Hocker zu sitzen, und sie werden geschlagen.

Die Unterabteilung Nr. 4 in der sechsten Division ist hauptsächlich für die Verfolgung der Praktizierenden verantwortlich. Dazu gehören der derzeitige Leiter und der stellvertretende Leiter des Gefängnisses, Beamte des Komitees für Politik und Recht sowie Funktionäre des Büros 610. Das Gefängnis wird von der Gefängnisverwaltung Guangdong geführt.

Das Komitee für Politik und Recht und das Büro 610 (beides außergerichtliche Behörden) haben in den letzten zwei Jahrzehnten die Verfolgungspolitik gegen Falun Dafa orchestriert und durchgeführt.

Im Folgenden finden Sie Details über einige Fälle.

Zu Tode gefoltert

Jiang Hanquan aus der Stadt Puning, Provinz Guangdong, wurde am 1. Dezember 2014 verhaftet, nachdem Beamte in Zivil in sein Haus eingebrochen waren.

Während er im Untersuchungsgefängnis in Puning inhaftiert war, stieg Jiangs Blutdruck gefährlich in die Höhe, er bekam Nierenprobleme und hatte hohe Harnsäurewerte im Blut. Am 9. April 2015 wurde er zu 3,5 Jahren Haft im Gefängnis Sihui verurteilt. Ende 2017 kam er frei.

Nach seiner Entlassung berichtete er, dass die Gefängnisbehörde alle Arten von Folter und betrügerische Mittel angewendet hatte, um Falun-Dafa-Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, unabhängig von ihrem Alter und ihrem gesundheitlichen Zustand. Ein anderer Praktizierender namens Liu Beiping habe Gehirnblutungen erlitten und wurde infolge der Folter gelähmt. Nach Jiangs Aussagen hatten die Wärter den Praktizierenden regelmäßig Blut abgenommen. Er vermutete, dass dies mit dem Organraub zusammenhing, den das chinesische Regime bei Falun-Dafa-Praktizierenden begeht.

Funktionäre des Büros 610 in Puning schikanierten Jiang nach seiner Entlassung häufig und bedrohten ihn, damit er das Praktizieren von Falun Dafa aufgibt. Im Januar 2019 verstarb er.

Schlag auf den Kopf

Zheng Minghui aus der Stadt Shantou, Provinz Guangdong, wurde am 23. März 2016 verhaftet. Am 10. November 2017 verurteilte ihn das Gericht des Bezirks Jinping zu fünf Jahren Haft; am 16. Januar 2018 wies man ihn in das Gefängnis Sihui ein.

Zhengs Ehefrau, Peng Perishan, wollte ihn am 3. April und am 4. Mai 2018 besuchen, aber Funktionäre des Büros 610 verweigerten ihr beide Male, ihren Mann zu sehen. Als Grund gaben sie an, dass er nicht kooperiere und seinen Glauben nicht aufgebe.

Peng beauftragte später einen Anwalt und durfte Zheng schließlich sehen. Während des Besuchs bemerkte sie, dass er abgemagert und schwach auf den Beinen war und dunkle Ringe unter seinen Augen hatte. Er erzählte ihr, dass er nicht schlafen durfte, nachdem er gezwungen worden war, mehr als 10 Stunden auf einem kleinen Hocker zu sitzen, ohne sich zu bewegen. Danach trat Zheng in den Hungerstreik, um gegen die Misshandlungen zu protestieren.

Als Zhengs Tochter ihn am 22. Juni 2018 besuchte, war er seit fast 50 Tage im Hungerstreik und wog nur noch knapp 45 Kilogramm. Ihr fiel auf, dass er eine Narbe auf der Stirn in der Nähe der rechten Augenbraue hatte. Außerdem hatte er großflächig blaue Flecken am Kopf und an den Armen, die von Schlägen stammten. Er erzählte ihr, dass er von Häftlingen geschlagen worden sei, besonders auf den Kopf, über 50 Mal. Sein Nacken war verletzt und steif und er konnte ihn nicht mehr bewegen.

Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Berichts befindet sich Zheng immer noch im Gefängnis.

Schwerste Folter führt zu psychischem Zusammenbruch

Zheng Yiying aus der Stadt Jieyang, Provinz Shandong, wurde 2015 von Funktionären des Büros 610 der Stadt Chaozhou verhaftet. Später wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt und in das Gefängnis Sihui gebracht.

In der Haft erlitt Zheng durch die schwere Folter einen psychischen Zusammenbruch. Trotz seines Zustands befahlen die Wärter den Insassen, ihn mit einem Gürtel zu fesseln.

Folternachstellung: Gefesselt

Am 18. März 2020 war Zhengs Haftzeit zu Ende und er wurde in das psychiatrische Krankenhaus von Jieyang gebracht. Seine Familie nahm ihn später mit nach Hause.

Geschlagen, weil er sich weigerte, an Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen

Zeng Haiping aus der Stadt Meizhou, Provinz Shandong, wurde am 21. Juni 2018 verhaftet und am 22. März 2019 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Am 21. Juni 2019 wurde er in das Gefängnis Sihui gebracht.

Anfang 2020 stiftete ein Wärter einen Häftling an, Zeng mehrmals zu schlagen.

Folterillustration: Schläge

Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikels befand sich Zeng immer noch im Gefängnis.

Gezwungen, Anwälte zu entlassen

Am 24. September 2016 wurden Feng Shaoyong und Chen Zeqi von Beamten der Polizeiwache Ailian und Polizisten im Bezirk Longgang verhaftet. Sie wurden im August 2018 zu jeweils acht Jahren Gefängnis verurteilt und 2019 in das Gefängnis Sihui gebracht.

Im März 2019 wurden Feng und Chen von ihren Anwälten aufgesucht. Beide unterschrieben ihre Vollmachten. Kurz darauf übte das Gefängnis Druck auf die Männer aus und sie wurden zwei Monate später gezwungen, ihre Anwälte zu entlassen. Sie sind weiterhin inhaftiert.

Feng, um die 40, hat einen Doktortitel von der Pekinger Universität für Post und Telekommunikation. Chen ist Software-Ingenieur.

Unvollständige Liste von Praktizerenden, die noch inhaftiert sind

1. Liang Shunjing wurde am 11. Dezember 2015 von Polizisten der Polizeiwache Meijiang verhaftet. Als Folge der Misshandlungen bekam er drei große Tumore. Er wurde am 29. März 2016 zu zehn Jahren und drei Monaten Haft verurteilt und am 23. August 2016 in das Gefängnis Sihui gebracht.

2. Lin Yande wurde am 15. Oktober 2015 von Polizisten der Polizeibehörde der Stadt Jieyang verhaftet. Er wurde am 30. September 2016 vom Bezirksgericht Rongcheng zu 8,5 Jahren Haft verurteilt. Am 19. Dezember 2016 brachte man ihn ins Gefängnis Sihui.

3. Xu Muqun, ein Mittelschullehrer, wurde am 3. Mai 2018 zu Hause verhaftet und im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Chenghai festgehalten. Er wurde am 12. April 2019 vom Bezirksgericht Chenghai zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Ende Juli 2019 brachte man ihn ins Gefängnis Sihui.

4. Wu Chunxiong, der Besitzer eines kleinen Unternehmens im Bezirk Jiexi, Stadt Jieyang, wurde am 22. Mai 2017 verhaftet. Im Mai 2019 verurteilte ihn das Bezirksgericht Rongcheng zu 8,5 Jahren Haft. Er kam ins Gefängnis Sihui.

5. Wu Xuqin aus dem Bezirk Jiexi, Stadt Jieyang, wurde ebenfalls am 22. Mai 2017 verhaftet. Ebenfalls im Mai 2019 verurteilte ihn das Bezirksgericht Rongcheng zu 7,5 Jahren Haft. Auch er kam ins Gefängnis Sihui.

Parteien, die an der Verfolgung der Praktizierenden im Gefängnis Sihui beteiligt sind:

Huang Zhongwei, Leiter des Gefängnisses: +86-13928882698Xue Taihui, stellvertretender Leiter des Gefängnisses: +86-13929823686Mi Yushan, Leiter des Büros 610: +86-758-3302360, +86-13929847002

(Kontaktinformationen zu weiteren Beteiligten finden Sie im chinesischen Originalartikel).


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.