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WeChat und TikTok helfen der KP Chinas, ihren Einfluss im Ausland auszuweiten

9. Januar 2021 |   Von Li Ming

(Minghui.org) Der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) reicht es nun nicht mehr, nur die Gedanken der Menschen in China zu kontrollieren. Sie hat ihre Tentakel aggressiv zu Medien im Ausland ausgestreckt. WeChat, die beliebteste Social-Media-App in chinesischer Sprache, und TikTok haben dazu ihren Beitrag geleistet.

Erschreckenderweise ist die KPCh recht erfolgreich darin, Medien im Ausland zu steuern, wie der Sydney Morning Herald am 17. Dezember 2020 in dem Artikel „How WeChat is helping the CCP control Australian media outlets“ („Wie WeChat der KPCh dabei hilft, australische Medien zu steuern“) berichtete.

Der Artikel basiert auf einer Studie des Australian Strategy Policy Institute [Australisches Institut für strategische Politik] über 24 australische Medienunternehmen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass „mindestens vier chinesischsprachige Medienunternehmen in Australien finanzielle Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas und mindestens 17 Verbindungen zu Pekings Einflussbereich im Ausland haben“.

Die Studie deckte auf, dass „Vertreter der chinesischsprachigen Veröffentlichungen der Australian Broadcasting Corporation und des Special Broadcasting Service an Veranstaltungen der chinesischen Auslandspropaganda-Abteilung United Front Work Departement (Vereinigte Arbeitsfront) teilgenommen haben“.

Dort heißt es weiter: „Hochrangige Regierungsquellen räumten ein, dass mehr getan werden müsse, um den Einfluss der KPCh und der Vereinigten Arbeitsfront [eine Abteilung des Zentralkomitees der KPCh] auf chinesischsprachige Medien in Australien zu verringern.“

Im Artikel wird erklärt, wie WeChat der KPCh hilft, ausländische Medien zu steuern:

Medienunternehmen müssen WeChat-Konten für ihr Unternehmen registrieren, um Artikel in der WeChat-App veröffentlichen zu können. WeChat bietet dafür zwei Möglichkeiten: die Registrierung über die internationale Version von WeChat oder über die in China verwendete Version. Durch eine Limitierung für internationale Accounts auf vier Veröffentlichungen pro Monat „ermutigt“ WeChat ausländische Unternehmen, ihre Accounts in China zu registrieren. Diese Konten unterliegen jedoch voll und ganz der Zensur durch die KPCh.

WeChat „treibt möglicherweise die weitreichendsten und schädlichsten Veränderungen der chinesischsprachigen Medienlandschaft in Australien voran, die wir jemals beobachtet haben“, heißt es seitens des oben genannten Instituts.

Seit langem werden die Medien als vierte Gewalt im Staat und als „ungekrönter König“ angesehen. Sie sollten eine Plattform darstellen, in der sich die öffentliche Meinung widerspiegelt und ihrer Verantwortung und ihrem Auftrag gerecht werden, der Welt die Wahrheit zu vermitteln.

Die meisten Länder gewähren Meinungsfreiheit. Zur Erhaltung ihrer Macht unterdrückt die KPCh jedoch stetig die Gedanken der Menschen und schränkt die Meinungsfreiheit ein. Zudem hat sie ihren Einfluss auf ausländische Medien über viele Jahre ausgebaut.

Unglücklicherweise haben viele Menschen und Regierungen das volle Ausmaß der mit diesem Trend verbundenen Gefahren noch nicht erkannt.

Verstärkte Infiltration durch die KPCh führt zu Selbstzensur westlicher Medien

Das Politbüro des Zentralkomitees der KPCh hat Mitte Januar 2009 eine Konferenz zur Propaganda im Ausland abgehalten. Dort kam man zum Schluss, dass die Infiltration und Manipulation der chinesischsprachigen Medien im Ausland erfolgreich war. Es wurde entschieden, von jenem Jahr an große Mengen an Geld und Arbeitskraft zu investieren, um westliche Mainstream-Medien zu infiltrieren. So sollte ihre „große Auslandspropaganda-Kampagne“ unterstützt werden. In der Folge begannen viele US-amerikanische und europäische Medien mit der „Selbstzensur“, indem sie oft die Wahrheit unterdrückten und Berichte nicht veröffentlichten, die die verschiedenen Verbrechen der KPCh aufdeckten.

Im September 2020 gab Peking zudem die „Meinungen zur Beschleunigung der Entwicklung von tiefgehender Medienintegration“ heraus. Darin wird betont, „die Verbindung zwischen den Medien und dem Publikum zu verstärken und Kanäle zu entwickeln, ohne welche die Massen nicht leben können“. Die KPCh hat neue Medien wie WeChat und TikTok in die traditionellen Medien wie das Internet, Radio und Fernsehen integriert. Dann hat sie große Mengen offizieller „Gehirnwäschepropaganda“ über die „Fusionsmedien“ verbreitet.

TikTok hat täglich über 400 Millionen aktive Nutzer und wird gleichzeitig als Spyware und Werkzeug der KPCh angesehen. Beispielsweise hat die KPCh eine große Propagandakampagne gestartet, um die Tatsache zu verschleiern, dass das Covid-19-Virus seinen Ursprung Ende 2019 in Wuhan hatte. Sie verbreitete viele Kurzvideos offizieller Medien auf TikTok, die entweder fälschlicherweise behaupteten, dass „US-Soldaten das Virus nach Wuhan gebracht haben“ oder produzierte scheinbar „objektive und gründliche“ Analysen, welche übertriebene und falsche Informationen verbreiteten.

Die Washington Post schrieb am 15. September 2019 in einem Artikel [1], dass TikTok „sich als eine der effektivsten Waffen Chinas im globalen Informationskrieg erweisen könnte, indem es dem Mainstream-Publikum in den USA die Zensur nach chinesischem Vorbild nahebringt und dessen Verständnis von realen Ereignissen prägt“.

Japan, Neuseeland und andere Ländern schlugen vor, TikTok zu verbieten; die USA verlangten von dem chinesischen Unternehmen, dass es sein US-Geschäft an eine amerikanische Firma verkauft; und Indien kündigte an, dass es hunderte von chinesischen Apps verbieten werde, darunter auch TikTok.

WeChat hat über eine Milliarde chinesische Nutzer und ist daher eine noch gefährlichere Waffe, welche die KPCh benutzt, um die öffentliche Meinung zu steuern. Im Jahr 2014 übernahm das chinesische Ministerium für öffentliche Sicherheit die Backend-Server von WeChat. Darüber hinaus verbot es alle anderen internationalen Sozialen Medien, so dass Chinesen im Ausland gezwungen sind, WeChat zu nutzen, um mit ihren Verwandten in China zu kommunizieren.

Jede Regierung sollte den Versuchen der KPCh, lokale Medien zu steuern, wachsam gegenüberstehen. Die Menschen auf der ganzen Welt, insbesondere die der chinesischen Diaspora, sollten die Gefahren durch die Propagandawerkzeuge der KPCh verstehen und versuchen, die Wahrheit aus anderen Medienkanälen zu erfahren.

Nur dann werden die Menschen ihre Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und ihre Gewissen bewahren können.


[1] TikTok’s Beijing roots fuel censorship suspicion as it builds a huge U.S. audience („TikToks Pekinger Wurzeln befeuern den Verdacht der Zensur, während es ein großes Publikum in den USA aufbaut“)