(Minghui.org) Lei Baoliang, 77, ist aus der Stadt Chenzhou, Provinz Hunan. Sie begann 1993, Falun Gong (auch Falun Dafa genannt) [1] zu praktizieren, und erholte sich bald darauf von den vielen Krankheiten, die sie einst geplagt hatten.
Als das chinesische kommunistische Regime 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begann, wurde sie mehrfach inhaftiert und brutal gefoltert. Im Jahr 2002 wurde sie so massiv gefoltert, dass sie danach gelähmt war.
Am 8. Mai 2021 wurde Lei erneut von Beamten der Polizeiwache der Yanquan Straße zu Hause schikaniert. Sie hielten sich vier Stunden lang bei ihr zu Hause auf.
Nachfolgend schildert Lei persönlich, was sie ertragen musste.
Im November 1993 traf ich zufällig einen älteren Mann. Er lächelte und sah sehr freundlich aus. Ich fragte ihn, was er auf der Brust trage, und er sagte, es sei ein Falun-Gong-Abzeichen. Ich war neugierig und stellte ihm viele Fragen und folgte ihm sogar zu seiner Wohnung. Als er sah, dass ich wirklich Falun Gong lernen wollte, schenkte er mir das Buch Falun Gong.
Ich schlug das Buch auf und erblickte Meister Li Hongzhi, den Begründer von Falun Dafa. Er sah auf dem Foto so barmherzig aus, dass ich plötzlich das Gefühl hatte, endlich gefunden zu haben, wonach ich gesucht hatte. Meine vielen gesundheitlichen Probleme, darunter ein Bandscheibenvorfall, Hepatitis B, rheumatoide Arthritis, Amblyopie und ein fortgeschrittener Brusttumor, verschwanden, nachdem ich mit der Kultivierung im Falun Dafa begonnen hatte. Ich hatte das Gefühl, ein neuer Mensch geworden zu sein.
Das Praktizieren ermöglichte es mir, den wahren Sinn des Lebens zu verstehen und gab mir ein Ziel. Ich wusste, wie ich ein guter Mensch sein konnte, und war nicht mehr verwirrt. Ich wurde weltoffen und konnte mit anderen mitfühlen.
Im Jahr 1994 hatte ich die Möglichkeit, in Guangzhou in der Provinz Guangdong persönlich an einem Vortrag des Meisters teilzunehmen. Ich musste einen Bus nehmen. Ein anderer Fahrgast drückte so stark gegen das Fenster, dass es zerbarst und ich mir die Hände zerschnitt und blutete. Da ich mir Sorgen machte, dass die Person sich schlecht fühlen würde, reagierte ich nicht; denn schließlich hatte er es ja nicht mit Absicht getan. So hätte ich nicht gehandelt, wenn ich nicht Falun Gong praktiziert hätte.
Ein anderes Mal wurde ich von einem Auto angefahren und hatte Atemprobleme. Ich machte den Fahrer nicht verantwortlich, winkte ihn einfach weg und zwang mich, aufzustehen und weiterzugehen. Als ich mich umdrehte, sah ich den Fahrer wie erstarrt auf der Stelle stehen, so als wäre er fassungslos über das Wunder, das er gerade erlebt hatte.
Einmal nahm ich in einer Verkehrsstation in der Stadt Zhengzhou, Provinz Henan, eine Handtasche an mich und suchte nach dem Besitzer, noch bevor ich mein eigenes Gepäck abholte. Der Besitzer fand das einfach erstaunlich. In der Vergangenheit hätte ich das nicht getan.
Früher hegte ich einen starken Groll gegen die Brüder meines Ex-Mannes, die sich die Ziegel und das Holz, das ich für den Bau meines Hauses auf dem Land gekauft hatte, aneigneten. Ich hatte vor, mich zu rächen, wenn meine Kinder erwachsen sind. Aber als ich Falun Gong praktizierte, fühlte ich mich anders und erzählte meinen Kindern nichts davon, da ich Angst hatte, sie würden Ärger machen.
Eine andere Sache, die mich sehr geprägt hat, war der Tod meines Vaters, als ich drei Jahre alt war. Mein Vater bekam von seinen Eltern eine Wohnung, da er in der Armee gedient hatte. Meine Tante (die Frau des Bruders meines Vaters) war eifersüchtig und sprach einen Fluch aus, dass mein Vater an einem anderen Ort sterben würde. Kurze Zeit später starb mein Vater tatsächlich auf einer Reise. Meine Mutter heiratete wieder und verließ mich. Ich wuchs wie ein Waisenkind auf. Seitdem hasste ich meine Tante wirklich. Aber seitdem ich Falun Gong praktizierte, vergab ich ihr, denn ich begriff, dass jeder sein eigenes Schicksal hat und dass es tiefere Bedeutungen hinter den Dingen gibt, die ich nicht sehen konnte.
Als das chinesische Regime im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begonnen hatte, fuhr ich am 25. Oktober desselben Jahres nach Peking, um zu petitionieren. Wie viele andere Praktizierende wurde ich am Bahnhof von Peking verhaftet. Am nächsten Tag wurde ich zum Verbindungsbüro Chenzhou in Peking gebracht und drei Nächte lang festgehalten. Danach holten mich mein Arbeitgeber und Polizisten von Chenzhou zurück. Ich wurde freigelassen, nachdem mein Arbeitgeber 2.700 Yuan (ca. 340 Euro) an das Büro in Chenzhou gezahlt hatte. Das Geld wurde später von meinem Gehalt abgezogen.
Als meine Mitpraktizierenden und ich am Bahnhof in der Stadt Chenzhou aus dem Zug gestiegen waren, filmten uns die Polizisten. Ich wurde in das Hotel meines Arbeitgebers gebracht und dort festgehalten. Das Personal meines Arbeitsplatzes überwachte mich rund um die Uhr.
Der Sekretär meines Arbeitgebers brachte mich am 10. November nach Hause und befahl mir, meine Falun-Gong-Bücher auszuhändigen. Als ich mich weigerte, sie einem Polizeibeamten auszuhändigen, zwang er meinen Sohn, mich zum Untersuchungsgefängnis in Guimenling zu fahren. Dort wurde ich 15 Tage lang festgehalten, bevor ich in das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 in Chenzhou verlegt wurde.
Ich wurde über drei Monate lang festgehalten und dann im März 2000 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die Beamten des Zwangsarbeitslagers Baimalong, in dem ich festgehalten wurde, verlängerten meine Haftzeit um weitere sechs Monate mit der Begründung, dass ich mich weigerte, mich „umerziehen“ zu lassen.
Im Arbeitslager wurde ich durchsucht, und meine neuen Lederschuhe wurden aufgeschnitten, um zu sehen, ob ich irgendwelche Falun-Gong-Schriften darin versteckt hatte. Im Lager wurden andere inhaftierte Praktizierende und ich vielen brutalen Foltermethoden unterworfen.
„Das Müsli zermalmen“ und „Den Tiger häuten“
Um mich zu zwingen, mich „umerziehen“ zu lassen, wurden über zehn Personen beauftragt, mich zu misshandeln. Ein paar stämmige Männer hoben mich hoch und warfen mich auf den Boden. In dem Augenblick hatte ich das Gefühl, als ob mein Kopf aufgesprungen wäre und ich sah Sterne. Als sie dies wiederholt getan hatten, blutete ich, meine Organe waren verletzt, und meine Rippen traten hervor. Diese Foltermethode wurde „Das Müsli zermalmen” genannt.
Sie schlugen immer wieder auf meinen Leberbereich, damit ich noch mehr Schmerzen hatte. Mehrere Leute kratzten und zwickten mich. Sie zwickten mir in die Schultern, um die Sehnen und Muskeln zu betäuben. Sie stachen auch auf meinen Kopf ein, als wollten sie mir die Haut abziehen. Sie nannten dies „den Tiger häuten“. Außerdem schlugen sie mir mit den Handflächen in den Nacken und auf den Hinterkopf und ohrfeigten mich.
Als sie nach den Schlägen eine Pause machten, zwangen sie mich, mit dem Gesicht zur Wand zu stehen.
Ziehen an Augenlidern und Ohren; Schläge auf den Hals
Im Arbeitslager war der erste Ort, an den wir jeden Tag gehen mussten, der Fernsehraum. Dort wurden wir gezwungen, Propaganda anzuhören, die Falun Gong verleumdete. Ich weigerte mich, zuzuhören oder zuzusehen und rezitierte im Stillen die Falun-Gong-Lehre. Die Häftlinge kamen zu mir und zogen meine Augenlider hoch und runter. Sie zogen auch an meinen Ohren und zwangen mich, meine Gedanken aufzuschreiben. Als ich mich weigerte, mich „umerziehen“ zu lassen, schlugen sie mir auf den Kopf und den Hals. Sie schlugen auch auf meine Ohren, und plötzlich konnte ich nichts mehr hören. Manchmal rollten sie eine Papiertüte, durch die sie mir ins Ohr schrien.
Ich wurde an empfindlichen Stellen wie den Achselhöhlen und den Ohren gekniffen. Sie zogen mir an den Haaren. Sie rissen die Knöpfe von meiner Kleidung ab. Nach der Folter hatte ich am ganzen Körper blaue Flecken.
Die Häftlinge beschimpften mich, Falun Gong und dessen Begründer, wenn sie mich nicht gerade schlugen. Ich wurde 18 Tage lang auf diese Weise gefoltert.
Schläge
Ich wurde 24 Stunden am Tag überwacht, auch wenn ich schlief. Sie hängten ein Stück Stoff vor mein Bett und über die Tür meiner Zelle. Vielleicht wollten sie nicht, dass andere sahen, wie sie mich folterten.
Da ich wegen der Schmerzen nachts nicht einschlafen konnte, wollte ich meditieren, um mich zu erholen. In weniger als einer Minute zog ein Häftling meine Beine herunter und schlug auf mich ein.
In Isolationshaft gesperrt
Im Jahr 2001 wurde ich für 28 Tage in Einzelhaft gesperrt. Es gab nur eine Zementplatte, die als Bett diente, und ein Stück zerrissene Baumwolldecke. Die Toilette war eine Grube, die mit Fäkalien gefüllt war. Es gab zwar einen Wasserhahn, aber kein Wasser.
Die Wärter legten mir Handschellen an, banden eine Kette an die Handschellen und zogen mich dann herunter. Ich fiel um und schlug fast auf dem Boden auf. Die Handschellen schnitten wie ein Messer in meine Handgelenke. Später wurde ich zu einem Baum gezerrt und daran gefesselt. Sie stülpten mir einen Sack über den Kopf, sodass nur meine Nasenlöcher zu sehen waren. Danach wurde ich mit Klebeband fixiert, damit ich mich nicht befreien konnte.
Folterillustration: Aufgehängt und an einen Baum gefesselt
Ich wehrte mich und verweigerte die Zusammenarbeit, als ein Wärter versuchte, mich zu zwingen, in den Einzelhaftraum zu gehen. Eine Gruppe von Menschen drängte mich dann hinein, und der Wärter befahl mir, mich hinzuknien. Als ich mich weigerte, trat er mir in den Rücken, und ich fiel um. Dann zog er mich hoch und fesselte mich mit Handschellen an eine Tür, die mich daran hinderte, aufrecht zu stehen oder in die Hocke zu gehen. Nachts schlief ich auf der Zementplatte. Ich wurde dort 28 Tage lang festgehalten und musste die ersten beiden Tage hungern.
Mit Handschellen in einem großen Raum eingesperrt
Als ich aus der Einzelhaft freigelassen worden war, wurde ich mit 16 anderen Praktizierenden in einem großen Raum eingesperrt. An der Tür stand eine Kiste mit Elektrostäben und Handschellen. Wir durften die Toilette nicht benutzen und mussten uns in einem kleinen Eimer im Raum erleichtern. Unsere Mahlzeiten wurden unter der Tür durchgeschoben. Mehrere Wärter überwachten uns rund um die Uhr. Drogenstraftäterinnen kamen herein und zerrte uns herum, wann immer sie die Gelegenheit hatten.
Am 8. März 2001 traten alle Praktizierenden in dem Raum in Hungerstreik. Die Behörden zogen unsere Hände so weit wie möglich auseinander und fesselten sie mit Handschellen an die Bettgitter. Wir waren mit Handschellen aneinander gefesselt. Wenn sich eine von uns bewegte, tat es den anderen weh.
Folterillustration: Mit Handschellen an ein Bett gefesselt
Als sie uns die Handschellen anlegten, legten die Wärter Kissen unter unsere Füße, um uns hochzuheben. Als alle mit Handschellen gefesselt waren, nahmen sie die Kissen weg und ließen uns in der Luft hängen. Die Handschellen schnitten uns sofort in die Handgelenke, und wir fühlten uns schwindlig und hatten Schwierigkeiten beim Atmen. Einige wurden ohnmächtig, andere wurden blass und schwitzten.
Unbekannte Medikamente gespritzt
Am 18. März 2001 wurde ich in ein Auto gezerrt und zu einer umfassenden Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Mehrere Personen hielten mich während der Untersuchung fest und spritzten mir unbekannte Medikamente. Ich war zu diesem Zeitpunkt gesund und konnte nicht verstehen, warum sie mich untersuchten. Ich erzählte den Ärzten immer wieder von Falun Gong, aber niemand sagte ein Wort.
Wieder im Arbeitslager wurde ich mit zwei anderen Praktizierenden in die Krankenstation des Arbeitslagers gebracht. Jeden Tag wurde uns unbekannte Medikamente gespritzt. Nach einer Weile wurden unsere Knie schwach und wir hatten keine Energie mehr. Wir konnten unsere Beine nicht mehr kontrollieren. Eine der Praktizierenden hatte sogar Symptome von Demenz und konnte nur noch gehen, indem sie sich an die Wand stützte.
Misshandlung durch das strenge Kontrollteam
Ich sagte bei der Gefängnisbehörde, dass ich alles, was die Wärter und Insassen mir angetan hatten, aufdecken würde, sobald ich entlassen würde. Daraufhin wurde ich in das strenge Kontrollteam verlegt und gezwungen, jeden Tag mit dem Gesicht zur Wand auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Die Wärter bestimmten, wie wir auf dem Hocker zu sitzen hatten.
Eines Nachts schrie ich schockiert auf, als ich die Augen öffnete und ein Gesicht vor mir sah. Diese Person sagte, sie wolle hören, ob ich die Falun-Gong-Lehre rezitiere. In einer anderen Nacht zerrten mich zwei Wärter hinaus, weil ich kurz die Beine übereinandergeschlagen hatte. Während sie mich ins Büro schleppten, schlug einer von ihnen mit einem elektrischen Schlagstock auf mein linkes Bein, sodass mein linker Fuß und meine Zehen blau wurden.
Ein anderes Mal nahm ein Hauptmann ein Glas mit einer unbekannten weißen Substanz gefüllt und schüttete es mir in die Kehle, während ich festgehalten wurde.
Zusätzlich zu den Folterungen wurde ich gezwungen, unbezahlte Arbeit zu leisten, manchmal bis 3 Uhr nachts.
Gelähmt
Ich wurde gefoltert, bis ich im Januar 2002 gelähmt war. Jemand musste mir helfen, meine Beine zu bewegen, wenn ich ins Bett ging, und mich füttern. Meine Knie waren geschwollen und mein ganzer Körper juckte und war mit kleinen Stellen übersät. Es blutete, wenn ich an den Stellen kratzte, was schließlich dazu führte, dass sie eiterten. Ich konnte meinen Körper nicht mehr aufrichten. Aufgrund der rissigen Haut färbte sich meine Haut in verschiedenen Farben, von rot über blau bis grün und später gelb.
Folterillustration: Injektion mit unbekannten Medikamenten
Anfang Mai 2001 hatte ich durch die unbekannten Medikamente keinen Appetit mehr. Die Wärter schleppten mich in den Keller, wo eine ältere Praktizierende festgehalten wurde. Über ein Abspielgerät wurde Propaganda ausgestrahlt, und auf dem Boden konnte ich Anzeichen eines Kampfes erkennen. Niemand sonst wurde dort festgehalten, außer wenn sie gefoltert wurden. Als sie mich in den Raum geschleppt hatten, packten die Wärter mich an den Haaren und schlugen meinen Kopf gegen die Wand.
Um die ältere Praktizierende zu ermutigen, rezitierte ich Falun-Gong-Verse und „Falun Dafa ist gut“. Das Abspielgerät hörte sofort auf zu spielen. Die Wärter zerrten mich dann von der Praktizierenden weg und fesselten mich mit Handschellen an ein Bett. Sie beschlossen, mich mit zwei Abspielgeräten einer Gehirnwäsche zu unterziehen, aber ein Gerät hatte keinen Strom und das andere funktionierte nicht. Außerdem schockten sie meinen Mund mit Elektrostäben. Ich weiß nicht, wie lange ich dort war.
Da ich keinen Appetit hatte, versuchten die Wärter, mich mit Gewalt zu ernähren. Sie drückten mir die Nase zu und benutzten ein Bambusrohr, das an einem Ende angespitzt war, um mich mit Gewalt zu ernähren. Ich schrie, als das Rohr mir in die Kehle schnitt.
Einmal wurde ich in einen Sitzungssaal gerufen und sah eine Frau am Podium sitzen. Bevor ich mich setzte, sah ich, wie jemand versuchte, mich auf Video aufzunehmen. Ich bedeckte mein Gesicht und rannte aus dem Raum, da ich ahnte, dass man mir etwas anhängen wollte.
Eines Tages kamen ein Mann und eine Frau vom Frauenverband der Provinz, um mit mir zu sprechen. Ich war in Einzelhaft eingesperrt und fühlte mich schwindlig. Ich erzählte ihnen, wie Falun Gong mich gelehrt hat, ein guter Mensch zu sein, und dass ich meine Meinung über das Praktizieren von Falun Gong nie ändern würde.
Ein anderes Mal fragten mich die Wärter, warum sich Falun-Gong-Praktizierende auf dem Platz des Himmlischen Friedens selbst verbrannt hätten. Ich sagte ihnen, dass das keine Falun-Gong-Praktizierenden gewesen seien, und fragte, ob sie gesehen hätten, dass einer von uns zurückgeschlagen habe, als wir geschlagen wurden.
Im Jahr 2001 fand im Arbeitslager eine Zeremonie statt. Ohne an meine persönliche Sicherheit zu denken, stand ich auf und sprach mit lauter Stimme über die Verfolgung von Falun Gong. Andere Praktizierende folgten meinem Beispiel.
Beamte des Arbeitslagers schlugen daraufhin zurück, indem sie mir unbekannte Medikamente spritzten und mich an den Tropf legten.
Nur wenige Monate nach meiner Entlassung, etwa im August 2002, ging ich an der Wohnung der Praktizierenden Deng Guojun vorbei (sie ist inzwischen zu Tode gefoltert worden) und besuchte sie. Die Leute, die sie überwachten, zeigten uns bei der Polizei an. Wir wurden beide verhaftet und in die örtliche Parteischule gebracht.
Nach zwei Tagen wurden wir zu unseren Arbeitsplätzen gebracht, wo wir weiter verfolgt wurden. Ich wurde erneut vom Sicherheitspersonal meiner Firma überwacht. Eine Woche später wurde ich von Polizisten verhört und gefragt, woher ich mein Falun-Gong-Materialien hätte. Sie wollten, dass ich meinem Glauben abschwor, und drohten mir, mich weit wegzubringen, wenn ich mich weigern würde, meine Meinung zu ändern. Später wurde ich in das Untersuchungsgefängnis in Luosiling verlegt.
Einige Monate später wurde ich gezwungen, mich vor dem Bezirksgericht Beihu zu verantworten. Ich rief im Gerichtssaal „Falun Dafa ist gut“. Ein Beamter in Zivil schlug mich, als niemand auf dem Flur war. Ich sah Sterne und musste mich an der Wand festhalten, um nicht umzufallen. Weder meine Familie noch meine Freunde durften der Verhandlung beiwohnen, also verteidigte ich mich selbst und wurde zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Ich musste diese Zeit in der örtlichen Haftanstalt verbringen.
Die Wärter schlossen die Tür zu und nahmen mir den Fernseher weg, wenn ich mich weigerte, die unbezahlte Arbeit in der Haftanstalt zu verrichten. In der Zelle waren mehr als ein Dutzend von uns, und der Raum stank sehr, weil die Toilette in der Zelle schmutzig war. Einmal meditierte ich draußen. Es war ein kalter Tag und ein Häftling nahm einen Eimer mit eiskaltem Wasser und schüttete es mir ins Gesicht. Ich bekam keine Luft und meine Kleider und Haare waren klatschnass.
Ein Hauptmann nahm mir ein handgeschriebenes Falun-Gong-Buch weg, das mir jemand gegeben hatte. Als ich in den Hungerstreik ging, wählten die Wärter ein paar männliche Häftlinge aus, die mich auf den Flur zerrten. Ich wurde festgehalten und sie trampelten auf meinem Haar herum. Ein Metallwerkzeug wurde in meine Nase eingeführt, und ich schrie. Ein Häftling sagte dann, er habe keine Angst, dass ich sterben könnte, während er mir ein Werkzeug in den Mund steckte und eine milchartige Flüssigkeit in meinen Mund schüttete. Als ein Häftling dachte, dass es Milch sei und sie probieren wollte, warf ihm ein anderer Häftling einen Blick zu. Da wusste ich, dass sie wahrscheinlich etwas Giftiges hineingetan hatten.
Trotz der Folter hörten viele der inhaftierten Praktizierenden nie auf, anderen Häftlingen die Fakten über Falun Gong zu erklären. Wegen unserer Gutherzigkeit wurden wir von einigen Häftlingen bewundert. Ich erinnere mich, dass am Vorabend des chinesischen Neujahrs alle Insassen einer Zelle plötzlich begannen, die Falun-Gong-Übungen mit den Praktizierenden zu machen, bis auf eine Stumme. Als ich sie fragte, warum sie nicht mitmachte, antwortete sie mir, dass sie Drogen nehmen würde und dachte, sie sei vielleicht nicht qualifiziert, es zu lernen.
Eine Insassin glaubte die verleumderische Propaganda über Falun Gong. Sie war so verängstigt, dass sie es nicht einmal wagte, uns anzuschauen. Wenn sie schlief, drehte sie uns immer den Rücken zu. Aber als sie einige Zeit mit uns verbracht hatte, änderte sie ihre Meinung und sagte einmal: „Ich denke, dass Falun-Gong-Praktizierende die zuverlässigsten und gütigsten Menschen sind. Ich werde auch Falun Gong lernen, wenn ich wieder zu Hause bin.“
Was ich hier berichte ist nur ein kleiner Teil dessen, was ich erlitten habe. Es ist nichts im Vergleich zu all den Grausamkeiten, die immer noch gegen die Praktizierenden verübt werden. Trotz der Verfolgung habe ich meine Entscheidung, Falun Gong zu praktizieren und dafür einzutreten, nie bereut. Tatsächlich sind die Wärter und Polizisten, die vom kommunistischen Regime zur Verfolgung eingesetzt werden, die wahren Opfer. Ich mache mir wirklich Sorgen über die Konsequenzen, die sie für ihre Untaten tragen werden.
[1] Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Gong-Praktizierenden.