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Eine Familientragödie: Bürgerin Chongqings wiederholt festgenommen und inhaftiert

17. Oktober 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Chongqing, China

(Minghui.org) Als Pi Zhong aus Chongqing 1997 anfing, Falun Dafa [1] zu praktizieren, erholte sie sich von Krebs und Autoimmunkrankheiten. Aber dann setzte die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 die Verfolgung in Gang. Pi weigerte sich standhaft, ihrem Glauben abzuschwören. Infolgedessen wurde sie von den Behörden mehrfach festgenommen und inhaftiert. Sie verbrachte fünf Jahre und drei Monate im Gefängnis und in einem Zwangsarbeitslager.

Aus Angst, in die Verfolgung verwickelt zu werden, ließ sich ihr Mann von ihr scheiden. Ihre Tochter wurde nach ihrem Schulabschluss für staatliche Stellen nicht mehr zugelassen. Während Pi eingesperrt war, weigerten sich die Behörden, sie gegen Kaution freizulassen. Ihr todkranker Vater verstarb, ohne sie ein letztes Mal gesehen zu haben.

Rückblick: Lebensrettendes Geschenk einer Freundin

Pi arbeitete früher in einer Fabrik für landwirtschaftliche Fahrzeuge. Sie war jähzornig und stritt gerne mit anderen. Gleichzeitig litt sie unter Nierenentzündungen, Arthritis und geschwollenen Gelenken. Ihre Knöchel schmerzten, wenn sie kaltes Wasser berührte. Sie konnte sich kaum noch hinlegen oder in die Hocke gehen. Ihre gesundheitlichen Probleme hinderten sie daran, sich selbst zu versorgen und Hausarbeiten zu erledigen. Zu allem Überfluss wurde bei ihr später auch noch Brustkrebs diagnostiziert. Sie brach seelisch zusammen und führte ein jämmerliches Leben.

Eine Freundin von Pi lieh ihr 1997 das Buch Zhuan Falun, die Hauptlehre von Falun Dafa. Als sie es gelesen hatte, verstand sie, warum sie auf die Welt gekommen war und an verschiedenen Krankheiten litt. Sie sah in der Lehre Hoffnung und bemühte sich, nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben.

Ein paar Monate später verschwanden ihre Krankheiten. Seitdem hat sie alle Hausarbeiten übernommen. Als ihre Familie das Wunder sah, unterstützte sie ihre Entscheidung zu praktizieren.

Inhaftierung und Gehirnwäsche wegen Protestes in Peking

Als im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begann, weigerte sich Pi, ihren Glauben aufzugeben. Im Februar 2000 beschloss sie deshalb, nach Peking zu fahren, um ihre Unterstützung für die Praxis zu bekunden. Die Straßen nach Peking waren so stark bewacht, dass sie und zwei andere Praktizierende nicht zum Nationalen Petitionsbüro gelangen konnten. Stattdessen gingen sie auf den Platz des Himmlischen Friedens, um zu protestieren. Mehrere Beamte umzingelten sie, schlugen auf sie ein und brachten sie dann zum Tiananmen-Polizeirevier. Ein Beamter trat mit seinen Lederschuhen auf Pi ein.

Drei Beamte aus Chongqing trafen in Peking ein, um die wegen der Proteste verhafteten Praktizierenden zurückzuholen. Sie beschlagnahmten Pis Bargeld (mehr als 1.000 Yuan, ca. 134 Euro) und sie musste die Reisekosten in Peking bezahlen. Die Beamten zwangen ihren Arbeitgeber, die Zahlungen von ihrem Gehalt abzuziehen.

Die Rückreise nach Chongqing dauerte fünf Tage. Die Polizisten fesselten sie mit Handschellen an das Etagenbett und gaben ihr in zwei Tagen im Zug nur eine Mahlzeit. Am Abend ihrer Ankunft in Chongqing wurde sie von Polizisten bis nach Mitternacht verhört und anschließend in eine Haftanstalt gebracht. Zwölf Tage später brachten die Behörden sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.

Erpressung durch die Polizei

Als Pi am Morgen des 6. Juli 2000 vom Lebensmitteleinkauf nach Hause kam, wurde sie von einem Beamten, der am Tor ihres Wohnkomplexes auf sie wartete, angesprochen. „Wir möchten, dass Sie mit uns auf die Polizeiwache kommen, um ein paar Fragen zu beantworten. Es wird nicht lange dauern.“

Sobald sie auf dem Polizeirevier ankam, wurde sie festgenommen. Dort waren bereits mehrere Praktizierende vor ihr verhaftet worden war. Die Praktizierenden wurden am Abend in eine Haftanstalt gebracht und bekamen nichts zu essen.

Die Polizei verlangte von den Familien der Praktizierenden schnell eine Kaution von bis zu 5.000 Yuan (ca. 670 Euro) pro Person. Wenn die Familien das Geld nicht aufbringen konnten, wurden die Praktizierenden in den heißen Sommertagen in schlecht klimatisierten Zellen eingesperrt. Pis Familie konnte sich das nicht leisten, da ihr Kind auf dem College war. Einer Freundin von ihr gelang es, 2.000 Yuan (ca.268 Euro) zu zahlen, damit sie 19 Tage später freigelassen wurde.

Zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt und im Frauengefängnis von Chongqing gefoltert

Die Schikanen gingen weiter. In der Silvesternacht 2001 suchten Polizisten und örtliche Beamte Pis Wohnung auf, sie wollten sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung bringen. Da sie nicht zu Hause war, suchten sie am Arbeitsplatz ihres Mannes nach ihr. Da sie sie nicht fanden, saßen die Polizisten und die Beamten jeden Abend in ihrer Wohnung und riefen alle ihre Verwandten an; die sollten Pi suchen.

Kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest zwangen Polizisten ihren Mann, eine Erklärung zu unterschreiben und zu versprechen, sie nicht zu Protesten nach Peking fahren zu lassen. Weil sie nicht verhaftet werden wollte, konnte Pi über die Feiertage nicht nach Hause fahren.

Am 20. Juli 2001 brachen mehrere Polizeibeamte in die Wohnung von Pis Eltern ein. Sie verhafteten Pi, während sie ihren Eltern bei der Renovierung des Hauses half. Die Polizisten brachten sie nach Hause und stellten ihre Wohnung auf den Kopf. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Literatur, mit der sie Pi vor Gericht verklagen wollten.

Die Polizisten ketteten Pi auf dem Polizeirevier an ein Rohr, verhörten sie und brachten sie gegen Mitternacht in eine Haftanstalt. Einen Monat später, am 27. August, wurde sie offiziell verhaftet.

In der Haftanstalt ordnete der Leiter an, Pi für zehn Tage in Handschellen zu legen, weil sie die Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte. Später wurde sie gezwungen, ohne Bezahlung intensive Arbeiten zu verrichten. Zu den Arbeiten gehörten das Kleben von Pappkartons, das Zusammensetzen von Aufbewahrungsboxen für Medikamente und Nadeln sowie das Entfernen von Verunreinigungen aus Schweinehaaren. Der faulige Geruch der Schweinehaare war ekelerregend. Die durch die Reibung entstandenen Wunden infizierten sich, und ihre Finger schwollen an und juckten. Ihre Knöchel begannen zu eitern, da es keine angemessene Behandlung gab.

Ohne ihre Familie zu informieren, stellten die Behörden Pi am 6. Dezember 2002 vor Gericht. Sie wurde daraufhin zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Nachdem sie Berufung eingelegt hatte, verlegten die Behörden sie am 11. Dezember kurzerhand ins Frauengefängnis von Chongqing, um das Gerichtsverfahren zu behindern.

Im Gefängnis zwangen die Wärter Pi, jeden Tag Propaganda gegen Falun Dafa anzusehen und anzuhören. Sie ließen sie nicht schlafen und versuchten sie mit Drohungen zu zwingen, die Erklärungen zum Verzicht auf ihren Glauben zu unterschreiben. Ihr Arbeitgeber setzte ihre Rente und andere Leistungen seit ihrer Inhaftierung auf unbestimmte Zeit aus.

Auch hier zwangen die Gefängnisbehörden Pi zu körperlich anstrengenden Arbeiten. Sie musste Flip-Flops zusammensetzen, Sitzmatten aus Perlen herstellen, Produkte verpacken und Produkte in Kartons mit einem Gewicht von mehr als 50 kg ein- und ausladen. Pi brach oft vor Erschöpfung zusammen.

Im Jahr 2004 wurde Pi zu einer körperlichen Untersuchung gezwungen, und ohne Grund wurde ihr Blut abgenommen. Das Gefängnis teilte ihr nie das Ergebnis der Blutuntersuchung mit. Als sie später von dem Verbrechen der erzwungenen Organentnahme erfuhr, wurde ihr klar, dass sie eines der Opfer hätte werden können.

Abgemagert und nicht wiederzuerkennen nach Folter im Zwangsarbeitslager

Pi wurde am 26. Januar 2007 zum vierten Mal verhaftet. Polizisten verhörten sie bis nach Mitternacht und brachten sie in eine Haftanstalt. Ein Beamter sagte zu ihr: „Sie sind eine Straftäterin. Wir müssen Sie hart bestrafen und Ihnen dieses Mal das Leben schwer machen.“ Sie trat in den Hungerstreik, um gegen die Verhaftung zu protestieren.

Sechs Tage später teilte ihr ein Beamter mit, dass sie zu 21 Monaten Zwangsarbeit verurteilt worden sei, woraufhin sie beschloss, gegen diese Entscheidung Berufung einzulegen. Drei Tage, nachdem sie ihren Einspruch eingereicht hatte, wurde sie von den Behörden in das Zwangsarbeitslager für Frauen in Chongqing verlegt. Sie erhielt nie ein offizielles Dokument für die Haftzeit im Arbeitslager.

Als sie im Arbeitslager ankam, zogen ein Wärter und ein Insasse sie nackt aus und zwangen sie, Kniebeugen zu machen, bevor sie die Gefängnisuniform anziehen durfte. Sie nahmen ihr ihre warme Kleidung weg, packten sie gewaltsam und schnitten ihr die Haare kurz.

Die Lagerbehörden zwangen sie im Sommer 2007 zu zwei ärztlichen Untersuchungen. Ein Arzt des Militärkrankenhauses 324 nahm ihr zwei große Röhrchen Blut ab, wahrscheinlich für einen Abgleich zur Organentnahme.

Als Pi sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören, steckten die Wärter sie in Einzelhaft, wo sie rund um die Uhr von sechs Häftlingen beobachtet wurde. Die Häftlinge, meist Drogenabhängige, ließen sie nicht schlafen, wenn sie keine Gedankenberichte für den Tag schrieb.

Ihre Folter begann um 5 Uhr morgens und dauerte bis 2 Uhr nachts. Die Wärter ließen sie den ganzen Tag auf einem kleinen, kurzen Hocker stehen oder still sitzen. Das Sitzen auf dem kleinen Hocker übte einen starken Druck auf ihren Unterleib aus, insbesondere auf ihr Gesäß. Es dauerte nicht lange, bis das Fleisch an ihrem Gesäß anfing, aufzuplatzen und zu eitern, weil die Wunde keine Zeit hatte, zu heilen. Ihr Blut und ihr Fleisch klebten an ihrer Unterwäsche und verursachten extreme Schmerzen beim Umziehen.

Pi bekam 50 Tage lang kein Wasser. Sie durfte sich nicht umziehen, die Zähne putzen und sich nicht waschen. Sie hatte kein Trinkwasser und durfte lange Zeit nicht auf die Toilette gehen. Die Dehydrierung führte zu schwerer Verstopfung, und sie konnte sich oft wochenlang nicht erleichtern.

Einige der Wärter waren darauf spezialisiert, Falun-Dafa-Praktizierende zu foltern und sie dazu zu bringen, ihrem Glauben abzuschwören. Der Leiter des Arbeitslagers befahl den Wärtern, alle Praktizierenden „umzuerziehen.“ Jeden Abend konnten die anderen Häftlinge hören, wie die Praktizierenden vor Schmerzen schrien. Später klebten die Wärter allen Praktizierenden den Mund zu.

Die Behörden des Arbeitslagers brachten Pi mit einem Dutzend Insassen zusammen, die regelmäßig von den Wärtern darin geschult wurden, wie man die Praktizierenden zur Unterwerfung foltert. Die Häftlinge mussten bestimmte Tests bestehen, bevor sie für die Arbeit an den Praktizierenden qualifiziert waren. Die Methoden, die sie an den Praktizierenden anwandten, waren grausam. Pi wurde Zeuge, wie sie den standhaften Praktizierenden unbekannte Medikamente ins Trinkwasser und ins Essen mischten.

Die Wärter bestraften Pi, indem sie sie in kalten Winternächten stundenlang in einem windigen Korridor stehen ließen. Sie protestierte und wurde daraufhin für zwei Tage unter strenge Kontrolle gestellt. Während dieser Zeit musste sie eine übermäßige Menge an Arbeit erledigen. Wenn sie ihre Arbeit nicht fertigstellen konnte, wurde sie hart bestraft.

Pi ist 164 cm groß und wog 64 kg, bevor sie in das Lager gebracht wurde. Bei ihrer Entlassung wog sie weniger als 45 kg. Sie war abgemagert und ihr Haar war grau geworden. Ihre Verwandten und Freunde konnten sie kaum wiedererkennen.

Tod und Leid naher Familienangehöriger

Während Pi nach ihrer Verhaftung im Juli 2001 inhaftiert war, ging ihr Vater mehrmals zum Polizeirevier und bat den Polizeichef, sie freizulassen, jedoch ohne Erfolg. Ihr Vater war ein Veteran mit einem verkrüppelten Bein. Die Wut, die Sorgen und die Traurigkeit belasteten seine Gesundheit so sehr, dass er im April 2002 an einem Herzinfarkt starb. Ihre Familienangehörigen wollten sie auf Kaution freibekommen, damit sie ihren Vater vor seinem Tod sehen konnte. Der Polizeichef Wu Kelang sagte, er hätte es genehmigt, wenn sie nicht Falun Dafa praktiziert hätte.

Pis Tochter verlor nach ihrem Hochschulabschluss ihre Qualifikation für den öffentlichen Dienst. Sie wurde für die Überzeugungen ihrer Mutter bestraft.

Nach mehreren Festnahmen und Inhaftierungen konnte Pis Mann den Druck nicht mehr ertragen und wollte nicht in die Verfolgung verwickelt werden. Er ließ sich 2006 von ihr scheiden.

Pis 80-jährige Mutter wurde ohnmächtig, als sie erfuhr, dass Pi im Februar 2007 in ein Zwangsarbeitslager gebracht wurde. Nach einer großen Gehirnoperation und enormen medizinischen Kosten war die ältere Frau gelähmt, verlor ihr Gedächtnis und ihre Sprache. Sie starb im März 2013.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.