(Minghui.org) Nach 22 Jahren Verfolgung von Falun Dafa [1] haben die Behörden in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan nicht aufgehört und gehen immer noch gegen die dortigen Praktizierenden vor. Ein jüngstes Beispiel ist die Verhaftung der 80-jährigen Yang Huilan. Sie hatte Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt.
Seit das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa, begann, wurde Yang neunmal verhaftet. Man hielt sie zweimal jeweils 20 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fest und verurteilte sie zu drei Jahren Haft mit vier Jahren Bewährung.
Als Yang Huilan am Morgen des 20. August 2021 den Angestellten des Ladens, in dem sie einkaufte, Flugblätter von Falun Dafa überreichte, meldeten die Angestellten sie bei der Polizei. Polizisten kamen schon auf dem Heimweg auf sie zu und brachten sie zur Polizeiwache Wenlin.
Während des Verhörs sagte Yang, ihr Handeln sei rechtlich gewesen. Sie weigerte sich, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Mithilfe der Gesichtserkennungstechnologie erfuhr die Polizei ihren Namen und ihre Adresse.
Neun Beamte nahmen Yang mit und durchsuchten ihre Wohnung. Als Yang sich weigerte, den Code für ihr digitales Schloss preiszugeben, rief ein Polizist ihre Tochter an. Als die Tochter erfuhr, was passiert war, sagte sie, dass ihre Mutter nichts Falsches getan habe. Sie weigerte sich, nach Hause zu gehen und den Polizisten die Tür zu öffnen.
Die Polizisten riefen weiterhin Yangs Tochter und Schwiegersohn an. Schließlich kam die Tochter und ließ die Polizisten herein. Diese durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien. In dem Wissen, dass die Durchsuchung rechtswidrig war, weigerten Yang und ihre Tochter sich, die Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu unterschreiben.
Als die Polizisten Yang aufforderten, auf die Polizeiwache mitzukommen, um weitere Papiere zu holen, weigerte sie sich. Nach einem 20-minütigen Stillstand packten vier der Beamten sie und versuchten, sie nach draußen zu zerren. Zwei weitere Beamte wehrten ihre Tochter und ihren Schwiegersohn ab, als diese versuchten, die Polizisten daran zu hindern, Yang mitzunehmen. Als das Paar seine Handys herausnahm, um den Vorfall zu filmen, nahmen die Beamten beide Handys an sich. Zwei Beamte verdrehten dem Schwiegersohn die Arme und hielten ihn gewaltsam fest, als er versuchte, sein Telefon zurückzuholen.
Als die Polizisten Yangs Schwiegersohn auf Video aufnahmen, rief Yangs Tochter: „Sie haben unsere Wohnung durchwühlt, meine Mutter entführt und uns ausgeraubt. Warum nehmen Sie nicht Ihr eigenes rechtswidriges Verhalten auf?!“
Yang wurde in ein Polizeifahrzeug getragen, bevor sie Zeit hatte, ihre Schuhe anzuziehen. Ihre Tochter folgte ihnen zur Polizeiwache und wartete dort von 18 Uhr bis 1:30 Uhr, bevor sie ihre Mutter nach Hause bringen konnte. Die Polizei teilte den Frauen mit, dass Yang mit weiterer Strafverfolgung rechnen müsse.
Die jüngste Verhaftung war nur eine der vielen Härten, die Yang seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 erdulden musste. Nachfolgend haben wir chronologisch aufgelistet, was sie in den letzten 22 Jahren durchgemacht hat.
Verhaftet, als die Verfolgung anfing
Yang wurde am 20. Juli 1999 im Haus einer anderen Praktizierenden verhaftet. Auf dem Polizeirevier Taihe wurde sie verhört und gezwungen, das Verhörprotokoll zu unterschreiben. Zwei Tage später wurde sie freigelassen.
15 Tage in Haft, als sie sich für Falun Dafa einsetzte
Während Yang am 5. Dezember 2000 in der Nähe eines Krankenhauses Flugblätter über Falun Dafa verteilte, erschienen plötzlich der Leiter des Krankenhauses und eine Gruppe von Personen und ergriffen Yang. Sie hielten Yang in der Sicherheitsabteilung des Krankenhauses fest und riefen die Polizei. Die Beamten brachten sie zur Polizeiwache Taihe und noch am selben Tag in die zweite Haftanstalt des Bezirks Panlong. Sie wurde 15 Tage später entlassen und musste 150 Yuan (ca. 19 Euro) für das Essen bezahlen.
In der Gehirnwäsche-Einrichtung gefoltert
Yangs früherer Arbeitgeber, die Kunming-Holzmöbelfirma, rief sie im Februar 2001 in das Unternehmen. Sie ging dorthin, wurde aber gegen ihren Willen in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Das örtliche Komitee für Politik und Recht und das Büro 610, zwei mit der Überwachung der Verfolgung beauftragte Behörden, ordneten ihre Verhaftung an.
Die Behörden wiesen die Gehirnwäsche-Einrichtung an, zu arrangieren, dass ein Mitarbeiter oder ein Familienmitglied jeden Praktizierenden während der zehntägigen Gehirnwäsche begleitete. Die Praktizierenden oder ihre Arbeitgeber mussten während dieser Zeit für ihre Verpflegung aufkommen. Beamte der Polizeibehörde Panlong hielten sich ebenfalls dort auf und halfen bei der Gehirnwäsche.
Yang durfte mit niemandem Kontakt aufnehmen, während sie dort festgehalten wurde. Polizisten zwangen sie und andere Praktizierende, sich Videos anzusehen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Ehemalige Praktizierende, die ihrem Glauben abgeschworen hatten, mussten die standhaften Praktizierenden dazu überreden, ebenfalls ihren Glauben aufzugeben. Bevor die Praktizierenden gehen konnten, mussten ihre Familienangehörigen eine öffentliche Rede halten, in der sie Falun Dafa zu diffamierten, während Polizisten dies aufnahmen.
Yang war bereits im Ruhestand, doch berief ihr ehemaliger Arbeitgeber eine Versammlung ein und forderte alle derzeitigen Mitarbeiter auf, keinen Kontakt zu ihr aufzunehmen; andernfalls würde sich das auf ihr Gehalt auswirken. Yang lebte in der ihr vom Unternehmen zugewiesenen Wohnung und ihr Enkel wurde schikaniert, wenn er draußen spielte. Andere Kinder schrien: „Spiel nicht mit dem, der praktiziert Falun Gong!“ Yang musste ihr Haus verkaufen und anderswo eine Wohnung mieten.
Wegen der Verfolgung zog Yang im Laufe der Jahre von Ort zu Ort. Seit 2004 hat ihr ehemaliger Arbeitgeber ihr nie mehr urlaubsbezogene Leistungen (wie kostenloses Essen und Urlaubsgeld) gewährt. Er schickte jedoch Leute, die ihre Familie immer wieder belästigten und wissen wollten, wo sie sich aufhielt.
Eine weitere Gehirnwäsche, unter der die Familie leidet
Das Sicherheitspersonal von Yangs früherem Arbeitgeber brach am 6. Juni 2006 zusammen mit Polizisten und Beamten in ihre Wohnung ein. Auf die Frage, ob sie noch Falun Gong praktizierte, antwortete Yang, dass es sie nichts angehe. Zwei Beamte packten sie an den Armen und trugen sie nach draußen und dann fünf Stockwerke hinunter in ein Polizeifahrzeug. Sie hatte noch immer ihre Hausschuhe an und ihre Handgelenke schwollen von den brutalen Griffen der Polizei an. Sie brachten Yang in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in einem Hotel.
Dieses Mal begleitete der Sekretär der Gemeinde Taihe sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung und überwachte sie rund um die Uhr. Sie trat in den Hungerstreik und ihr Blutdruck stieg auf ein gefährlich hohes Niveau.
Während der zehntägigen Gehirnwäsche ließ die Polizei ihre Familie im Unklaren über ihren Aufenthaltsort. Aus Sorge um sie zog ihre Tochter von morgens bis Mitternacht durch die Stadt und suchte sie. Ihr fünfjähriger Enkel, der zu Hause geblieben war, weinte sich heiser und seine Augen schwollen an. Er bekam hohes Fieber; die Familie war verzweifelt.
Da die Polizisten Yangs Familie im Laufe der Jahre ständig schikanierten, fürchtete ihr ältester Sohn, in die Verfolgung verwickelt zu werden, und wagte nicht mehr, mit ihr zu sprechen.
Opfer einer weiteren Massenverhaftung
Am 16. Oktober 2007 verhaftete die Polizei Yang erneut. Weitere drei Dutzend Praktizierende wurden zu dieser Zeit ebenfalls festgenommen. Zwei von ihnen wurden später zu Gefängnisstrafen verurteilt. Yang wurde in der Polizeiwache Taihe verhört und fotografiert und um Mitternacht wieder freigelassen.
Nach einem Monat Haft verschlechtert sich ihre Gesundheit
Am Morgen des 20. Mai 2008 drangen Polizisten des Bezirks Guandu und Beamte des Büros 610 in Yangs Wohnung ein. Ohne sich auszuweisen, forderte einer von ihnen sie auf, einen Haftbefehl zu unterschreiben. Yang weigerte sich zu unterschreiben und die Polizisten durchsuchten daraufhin alle Räume des Hauses. Sie nahmen ihren Computer, ihre Falun-Dafa-Bücher und ihr Bargeld mit, ohne eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu erstellen.
Die Polizisten brachten sie in den Bezirk Guandu, verhörten sie und brachten sie noch am selben Abend in das Untersuchungsgefängnis in Guandu. Drei Tage später bekam sie Fieber und hatte Durchfall. Sie konnte nichts mehr hören und ihre Sicht war unklar. Ihre Unterschenkel waren geschwollen. Sie vermutete, dass man sie in der Haftanstalt vergiftet hatte.
29 Tage später ließ man sie gegen Kaution frei. Doch bis heute haben sich ihre Augen, Ohren und Beine noch nicht vollständig erholt.
Festgenommen wegen Verteilung von Flugblättern
Yang und eine Praktizierende gingen am 24. Dezember 2014 auf einen Markt in der Nähe des Ostbahnhofs von Kunming und sprachen mit anderen über Falun Dafa. Der Sicherheitsmann des Marktes nahm sie fest und brachte sie zur Polizeiwache Juhua.
Die Polizisten durchsuchten ihre Taschen und fanden ihre Schlüssel und Adressen. Sie brachten sie zu ihren jeweiligen Wohnungen und durchsuchten diese. Die Polizisten beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien und gaben keine Liste der beschlagnahmten Gegenstände heraus.
Zu drei Jahren Haft verurteilt
Yang machte mit ihrer Tochter und zwei weiteren Praktizierenden, Liu Yan und Yuan Yiqun, einen Ausflug in den Bezirk Chengjiang, Stadt Yuxi. Die Polizisten in Chengjiang verhafteten die vier am 8. Januar 2015, weil sie Neujahrskalender verteilt hatten, die Informationen über Falun Dafa enthielten. Yang wurde gezwungen, zwei Tage lang auf einem Metallstuhl zu sitzen.
Yang wurde am 9. Januar gegen Kaution freigelassen. Aber am 7. August verurteilte das Gericht Yang und ihre Tochter zu je drei Jahren Haft mit vier Jahren Bewährung.
Bewährung wird zu kommunalen Zwangskorrekturen
Für die Bewährungszeit von Yang und ihrer Tochter ordnete das Gericht in Chengjiang an, dass die beiden an gemeinnützigen Strafprogrammen teilnehmen mussten. In der Zeit vom 3. November 2015 bis zum 2. November 2019 mussten sie sich jeden Monat bei der örtlichen Justizbehörde melden und ein Formular ausfüllen, in dem sie ihre Aktivitäten in dem jeweiligen Monat beschreiben mussten. Außerdem wurden sie zu Putzarbeiten in der Justizbehörde herangezogen.
Im Jahr 2020 zweimal verhaftet und Wohnung durchsucht
Beamte der Polizeibehörde von Kunming umstellten Yang, als sie am 14. März 2020 die Straße entlangging. Sie durchsuchten ihre Tasche und sagten, jemand habe sie wegen des Verteilens von Falun-Dafa-Flugblättern angezeigt. Die Polizisten zwangen sie, zum Polizeirevier Yongchang mitzukommen, und versprachen, sie gehen zu lassen, wenn das Überwachungsvideo beweise, dass sie keine Flugblätter verteilt habe.
Auf dem Polizeirevier verhörten und fotografierten die Polizisten sie, anstatt das Überwachungsvideo auszuwerten, und nahmen ihre Fingerabdrücke und eine Blutprobe. Dann gingen sie zu ihrer Wohnung und durchsuchten sie ohne ihre Anwesenheit.
Beamte der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Panlong klopften am 29. Juni gegen 9:00 Uhr wieder an Yangs Tür. Sie baten um Einlass unter dem Vorwand, dass die Wasserleitung in ihrer Wohnung undicht sei. Sie weigerte sich, die Tür zu öffnen. Bald darauf fiel der Strom aus. Ihre Tochter rief die Hausverwaltung an und erfuhr, dass nicht sie es waren, die den Strom abgestellt hatten.
Gegen 10 Uhr morgens verließ ihr Enkel, der 20 Jahre alt geworden war, das Haus, um zur Arbeit zu gehen, und wurde von vier Polizisten umringt. Sie zwangen ihn, die Tür zu öffnen und stürmten in die Wohnung, um sie zu durchsuchen. Yangs Tochter fragte, warum sie ihre Wohnung durchsuchten, aber die Polizisten weigerten sich, eine Erklärung abzugeben. Als ihre Tochter den Durchsuchungsbefehl fotografierte, zwangen die Polizisten sie, das Bild zu löschen.
Die Beamten durchsuchten jeden Raum der Wohnung und sogar den Kühlschrank, die Waschmaschine und die Vasen. Sie fanden nichts und nahmen schließlich ein Andenken und zwei Falun-Dafa-Amulette mit, die sie von der Wand abschnitten. Eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände legten sie nicht vor.
Fan Zhengkui, Polizist, Polizeiwache Wenlin: +86-18687133900Liang Qi, Polizist, Polizeiwache Wenlin: +86-15912428262Ran Yulong, Beamter, Staatssicherheitsabteilung der Stadt Chengjiang: +86-15087722212
(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern sind im chinesischen Originalartikel zu finden).
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.