(Minghui.org) Ich war tief betroffen, als ich vom Tod von Mao Kun erfuhr. Wegen unseres Glaubens an Falun Dafa [1] saß sie eine Haftstrafe von 11,5 Jahren ab. Um den 9. April 2021 herum wurde sie in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert. Bevor ihre Familie die Möglichkeit hatte, einen Antrag auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu stellen, starb sie zwei Tage später im Alter von 57 Jahren.
Vor ihrer letzten Haftstrafe war Mao aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan schon insgesamt acht Jahre und neun Monate in einem Zwangsarbeitslager und später im Gefängnis inhaftiert gewesen.
Ich hatte mehrmals davon gehört, wie Mao mit aufrichtigen Gedanken und Taten Widerstand leistete und auf die Verfolgung aufmerksam machte. Als ich endlich die Gelegenheit hatte, sie persönlich zu treffen, lernten wir uns besser kennen.
Mao war eine fröhliche, freundliche und aufgeschlossene Frau. Als alleinerziehende Mutter war sie sehr tüchtig und eine gute Köchin. Sie lächelte immer und sprach leise. Ihr Sohn, etwa 35 Jahre alt, ist ein großartiger junger Mann, der sich nicht von den degenerierten Trends in der Gesellschaft beeinflussen lässt. Er ist sehr rücksichtsvoll und unterstützte seine Mutter beim Praktizieren ihres Glaubens.
Maos Eltern sind noch am Leben. Sie hat sich immer gut um ihre Eltern gekümmert, vor allem als ihr Vater fast jeden Winter im Krankenhaus lag.
Ich erfuhr auch, dass sie einen jüngeren Bruder hat, der bei der Polizei arbeitet. Da er in die Verfolgung verwickelt war, verlor er die Chance, zum Abteilungsleiter befördert zu werden. Auch Maos Schwester und ihr Schwager waren in die Verfolgung verwickelt und wurden jeweils zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Derzeit sitzt ihre Schwester im Frauengefängnis von Jianyang in der Provinz Sichuan ein, während der Aufenthaltsort ihres Schwagers unbekannt ist.
Mao sagte, das Praktizieren von Falun Dafa sei das Wichtigste, und sie dürfe niemals nachlassen. Sie stellte sehr strenge Anforderungen an sich. So schlief sie drei Stunden am Tag und stand um 3:20 Uhr auf, um zweieinhalb Stunden lang die Übungen zu machen. Dann las sie drei Kapitel im Zhuan Falun (dem Hauptwerk von Falun Dafa) und ging nach dem Mittagessen hinaus, um mit anderen Menschen über Falun Dafa zu sprechen. Sie tat diese drei Dinge fleißig bis zum 10. Juli 2019, als sie erneut verhaftet wurde.
Mao arbeitete als Buchhalterin und Kassiererin für ein Privatunternehmen. Im Jahr 2007 wurde sie wegen ihres Glaubens am Arbeitsplatz verhaftet und später zu fünf Jahren Haft verurteilt. Am zweiten Tag nach ihrer Entlassung bat ihr Vorgesetzter sie, wieder zur Arbeit zu kommen. Der Vorgesetzte wusste, dass Falun Dafa verfolgt wird, und er vertraute Mao am meisten.
Mao erzählte mir, dass ihr Vorgesetzter ihr immer den größten Jahresbonus und einen Extrabonus als Geschenk zu ihrem Geburtstag gab. Er vertraute ihr bei der Verwaltung von Geldern, ganz gleich, wie hoch die Summe war. Außerdem nutzte sie ihre tägliche dreistündige Hin- und Rückfahrt mit dem Bus, um Textnachrichten über die Verfolgung an die Öffentlichkeit zu senden.
Trotz ihres sehr hohen Einkommens kündigte sie später die Stelle, um an einem Projekt teilzunehmen, das auf die Verfolgung aufmerksam machte.
Einmal besuchte ich Mao in ihrer Wohnung in der Stadt Chengdu. Ihre Wohnung war ordentlich und sauber. Im Wohnzimmer befand sich ein langes Transparent mit dem Falun-Emblem und vier chinesischen Schriftzeichen: „Das Falun dreht sich unaufhörlich.“
In ihrer Wohnung gab es drei Zimmer, ein Schlafzimmer für ihre Eltern, ein Schlafzimmer für ihren Sohn und eine Buddha-Halle. Seit 2012 lebte sie im Wohnzimmer, nachdem sie aus einem Zwangsarbeitslager entlassen worden war.
In der feierlichen Buddha-Halle hing in der Mitte ein großes Porträt von Meister Li (dem Begründer von Falun Dafa). Auf der einen Seite befand sich die Zeichnung eines Falun (Gebotsrad) und auf der anderen Seite die Kalligraphie der drei Prinzipien von Falun Dafa „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“. Es gab eine Kopie von „Über Dafa“. Alles war sorgfältig eingerahmt. Die Decke war gelb gestrichen. Der Vorhang war gelb und der Raum war mit Lotoslichtern geschmückt. Es gab ein großes, stehendes Bücherregal mit fünf Türen für ihre Falun-Dafa-Bücher. Auf einem großen Tisch befanden sich verschiedene Früchte.
Mao erzählte mir, dass sie zwei Mal in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt war. Als sie im Frauenzwangsarbeitslager von Sichuan (auch bekannt als Frauenzwangsarbeitslager Zizhong oder Frauenzwangsarbeitslager Nanmusi) inhaftiert war, versuchten die Wärter mit allen Mitteln, sie zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Sie nötigten sogar ihre Mutter, ins Arbeitslager zu kommen und zwangen sie, vor ihrer Tochter niederzuknien. Das machte Mao jedoch noch entschlossener, an ihrem Glauben festzuhalten.
Nachdem Mao freigelassen worden war, klärte sie ihre Familie über Falun Dafa und die Verfolgung auf. Ihre Familie verstand, wie bösartig das kommunistische Regime ist und warum sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte.
Im September 2007 verhaftete die Polizei bei einer Razzia zahlreiche Praktizierende, darunter auch Mao. Polizisten durchsuchten ihre Wohnung, fanden aber nichts. Danach wollten sie ihre damals fast 80-jährige Mutter zwingen, gegen sie auszusagen. Die alte Dame widerstand dem Druck und verweigerte die Aussage. Später wurde Mao zu fünf Jahren Haft im Frauengefängnis von Sichuan verurteilt.
Im Gefängnis protestierte sie bei einer Versammlung, an der Hunderte von Häftlingen teilnahmen, gegen die verleumderische Propaganda, die Falun Dafa angriff. Zur Strafe wurde sie mehrere Stunden lang mit Handschellen an eine Wand gefesselt und gezwungen, tagelang außerhalb der Werkstatt bewegungslos zu stehen. Die Wärter versuchten alles, um Mao „umzuerziehen“, doch es gelang ihnen nicht.
Frühere Berichte:
Buchhalterin stirbt im Gefängnis nach einer Verurteilung zu 11,5 Jahre Haft
Four Sichuan Residents Sentenced to Lengthy Terms for Their Faith
Stadt Chengdu: Frau Mao Kun aus Protest gegen verlängerte Haft im Hungerstreik
Über die Verfolgung von Mao Kun aus der Stadt Chengdu
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.