(Minghui.org) Alle Praktizierenden wissen, dass das Fa-Lernen von den drei Dingen in der Kultivierung eines Dafa-Schülers am wichtigsten ist. Weil man sich jedoch unter den normalen Menschen kultiviert, kann es leicht passieren, dass man in eine Routine verfällt und die Dinge nach einer langen Zeit als „gewöhnlich“ empfindet. Einige Mitpraktizierende waren in ihrem Fa-Lernen nachlässig, dann gab es Störungen, Krankheitskarma usw. Auch mein Zustand war beim Fa-Lernen manchmal gut und manchmal schlecht.
Hier möchte ich einige Erfahrungen und Erkenntnissen, die ich beim Fa-Lernen hatte, mit den Mitpraktizierenden teilen. Ich hoffe, dass wir alle dem Fa-Lernen mehr Aufmerksamkeit schenken, das Fa gut lernen und uns beständig erhöhen.
Seit einiger Zeit lese ich das Fa in einem relativ schnellen Tempo, obwohl ich schon gehört habe, dass Praktizierende das Fa beim langsamen Lesen viel besser aufnehmen können. Aber ich dachte, wenn ich das Fa schneller lese, wäre ich „effizienter“ und könnte dabei mehr Fa lernen.
Wenn ich jedoch zurückblicke, merke ich, dass ich mich selbst getäuscht habe: Eigentlich war ich beim Fa-Lernen sehr ungeduldig und schaute oft, wieviel Seiten es noch bis zum Ende der Lektion waren. Während mein Mund das Fa las, dachte ich im Stillen: „Das ist ein langes oder kurzes Kapitel, das ich heute lesen muss. Das ist die heutige Aufgabe, ich muss dieses Kapitel zu Ende lesen.“ Mit einer solch unreinen Geisteshaltung war die Wirkung meines Fa-Lernens natürlich nicht zufriedenstellend. Oft las der Mund, aber das Herz war nicht dabei. Nach dem Lesen war mein Kopf leer und ich wusste nicht, was ich gelesen hatte, oder wusste es nur so ungefähr und der Eindruck war vage.
Eines Tages fragte ich mich, bevor ich das Fa lernte: „Wie umfangreich und wie tief ist die innere Bedeutung des Fa? Wie viel davon habe ich wirklich verstanden?“ In diesem Moment war mir so, als sähe ich ein riesiges, unermessliches Buch des Himmels. Dabei hatte ich nur ein wenig den Deckel geöffnet. So verlangsamte ich mein Lesetempo. Nachdem ich ein Kapitel Wort für Wort gelesen hatte, stellte ich fest, dass der Effekt wirklich ganz anders war – es lagen Welten dazwischen.
Wörter und Sätze, die ich zuvor beiläufig gelesen hatte, wurden plötzlich schwerwiegend. Ich konnte zwar nicht genau sagen, was ich verstanden hatte, aber dieses Mal hatte ich den Eindruck, dass ich es zwar verstehen, aber nicht ausdrücken konnte.
Das heißt natürlich nicht, dass man nur langsam lesen muss, um einen guten Effekt des Fa-Lernens zu erzielen. Die Hauptsache ist, dass ich im Kopf keinen solchen Gedanken haben sollte wie z.B.: „ Ich muss aufholen“ oder: „Was muss ich nach dem Fa-Lernen noch machen?“ oder andere egoistische Gedanken. Auch sollte man nicht das Gefühl haben, dass man das Fa bereits so viele Jahre lang gelernt und fast alles verstanden habe und es nichts Neues mehr gebe.
Da wir in der Regel unter gewöhnlichen Menschen leben, befinden wir uns, wenn wir nicht aufpassen, oft in der Gemütsverfassung gewöhnlicher Menschen. Wenn man in diesem Zustand ein Dafa-Buch in die Hand nimmt, könnte es leicht passieren, dass man die Denkweise eines gewöhnlichen Menschen einnimmt, der ein gewöhnliches Buch liest. Das ist streng genommen respektlos gegenüber dem Fa, weshalb man die innere Bedeutung des Fa nicht erkennen kann.
Bevor ich das Fa lerne, sage ich mir deshalb oft: „Was ich jetzt lerne, ist das Fa des Universums, das allerheiligste Fa, gerade so, als ob der Meister mir das Fa direkt geben würde. Ich muss das Fa ernsthaft und mit größter Ehrfurcht und Hingabe lernen.“
Das ist oft effektiver. Man muss die Dafa-Bücher respektieren, darf sie nicht wahllos irgendwo hinlegen und man sollte sich vor dem Lesen die Hände waschen.
Aufgrund der Gewohnheit, menschliches Wissen zu lernen und insbesondere durch die starre Denkweise der modernen Wissenschaft habe ich einen großen Umweg beim Fa-Lernen gemacht. Anfangs, als ich das Fa gerade erhalten hatte, war mein Fa-Lernen so, wie es der Meister beschreibt:
„Manche haben gehört, dass Dafa einen sehr tiefschürfenden Sinn besitzt und Dinge von sehr hoher Ebene enthält, welche die Kultivierung auf verschiedenen Ebenen anleiten können. So versuchen sie, es Wort für Wort zu ergründen und haben schließlich doch nichts entdeckt.“ (Lernen des Fa, 09.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Damals führte meine starre Denkweise dazu, dass ich das Fa lange Zeit las, ohne auch nur den oberflächlichen Sinn zu verstehen. Als ich einmal duschen wollte, kam mir plötzlich ein Satz des Fa in den Sinn. Da ich das Gefühl hatte, ihn nicht zu verstehen, ging ich so weit, dass ich den Badekorb mit den Badesachen nahm und mehr als eine Stunde lang wie betäubt dasaß und darüber nachdachte. Am Ende konnte ich nicht duschen.
Später, nachdem ich das Jingwen „Lernen des Fa“ gelesen hatte, verstand ich, dass es nicht richtig war, die Bedeutung des Fa auf diese Weise erfassen zu wollen.
Der Meister sagt:
„Der einzige Weg, ein gutes Verständnis von Dafa zu bekommen, ist, es ohne jegliche Absicht zu lernen. Jedes Mal, nachdem du Zhuan Falun zu Ende gelesen und ein bisschen klarer verstanden hast, hast du dich erhöht. Auch wenn du nach dem Durchlesen nur einen Punkt verstanden hast, hast du dich wirklich erhöht.“ (ebd.)
„Eigentlich erhöhst du dich während der Kultivierung allmählich und ohne es zu wissen oder zu spüren. Merkt euch: Wenn ihr nach nichts trachtet, bekommt ihr alles von selbst!“ (ebd.)
So gelangte ich allmählich in einen normalen Zustand des Fa-Lernens und begann, durch die Hinweise des Meisters etwas von der inneren Bedeutung des Fa zu verstehen.
Später trat jedoch ein anderes Problem auf: Wenn ich eine bestimmte Stelle las, rief ich mir unbewusst mein früheres Verständnis in Erinnerung und dachte: „Oh, das ist es, was diese Stelle bedeutet, und das ist es, was dieser Satz bedeutet ...“ Infolgedessen wiederholte ich nur das Verständnis des Fa, das ich zuvor verstanden hatte, ohne das Fa wirklich zu erhalten.
Der Meister sagt:
„Jedes Mal, wenn er sich um eine Ebene erhöhte, blickte er zurück und stellte fest, dass das, was er gerade erklärt hatte, nicht mehr stimmte. Nachdem er sich weiter erhöht hatte, stellte er fest, dass das, was er erklärt hatte, wieder nicht mehr stimmte. Als er sich wieder erhöhte, bemerkte er, dass das Fa, das er gerade erklärt hatte, wieder nicht mehr stimmte. In den ganzen 49 Jahren erhöhte er sich immer so weiter. Jedes Mal, nachdem er sich um eine Ebene erhöht hatte, bemerkte er, dass das Fa, das er früher erklärt hatte, auf sehr niedrigen Erkenntnisstufen lag.“ (Zhuan Falun 2019, S. 13)
Wenn ich das Fa später immer wieder lerne, sollte ich allmählich darauf achten, dass das frühere Verständnis mich nicht beeinträchtigt; ich sollte alle Gedanken loslassen und das Fa ernsthaft lernen.
Eine Zeitlang las ich das Fa mit besonderem Tonfall und dachte dabei noch, nur das sei ernst. Die anderen Praktizierenden, die sehr schlicht lasen, seien wie Sutren rezitierende Mönche – sie würden nicht ernsthaft lesen. So zeigte ich mich ihnen gegenüber abweisend.
Später sagte ein Praktizierender, dass es ihm schwerfalle, mir beim Fa-Lesen zuzuhören. Erst da wachte ich auf und schaute nach innen. Als ich das tat, stellte ich fest, dass ich das Fa mit einer Menge menschlicher Gefühle las, vermischt mit persönlichen unreinen Faktoren. Natürlich fühlten sich andere Mitpraktizierende schlecht, wenn sie mich lesen hörten!
Seitdem versuche ich beim Fa-Lesen, so ruhig und natürlich wie möglich zu lesen und gleichzeitig darauf zu achten, dass die anderen Praktizierenden mich deutlich hören können. Wenn man das Fa gemeinsam in der Gruppe lernt, muss man auf andere Rücksicht nehmen.
Das Auswendiglernen des Fa ermöglicht mir, mich mehr auf das Fa-Lernen zu konzentrieren. Ich mache das seit mehr als zwei Jahren und habe das Gefühl, dass ich sehr davon profitiere. Ich stehe jeden Tag früh auf und rezitiere das Fa eine halbe bis eine Stunde lang. Obwohl ich nicht schnell vorankomme, erkenne ich dabei mehr von der inneren Bedeutung des Fa. Es ist dann nicht leicht, beim Fa-Lernen durch die Ritzen zu schlüpfen, nachdem ich es rezitiert habe.
Aber es kam eine Zeit, in der die Ergebnisse wieder nicht gut waren. Beim Auswendiglernen des Fa erschienen Gedanken wie „Ich muss es auswendig lernen“ und „Ich muss die nächsten zwei Seiten auswendig lernen“ wichtiger, als mir bewusst war. Infolgedessen nahm die Wirkung des Auswendiglernens dann wieder ab.
Später stellte ich mich darauf ein, dass das Ziel nicht das „Auswendiglernen“, sondern das „Fa-Lernen“ ist.
Einige Praktizierende meinten, sie hätten ein schlechtes Gedächtnis und das Auswendiglernen des Fa sei Zeitverschwendung. Es kommt vor, dass ich einen Paragraphen des Fa auswendig gelernt habe, ihn aber immer noch nicht rezitieren kann. Das ist oft dann der Fall, wenn der Text genau mein Problem identifiziert. Ist das nicht eine Gelegenheit, nach innen zu schauen und mich zu erhöhen?
Wenn man eine Zeit lang nicht erkennt, was das Problem ist, wenn man es nicht schafft, das Fa auswendig zu lernen, dann sollte man sich die Frage stellen: Habe ich mich in dieser Zeit auf das Fa konzentriert? Wieso ist das eine Zeitverschwendung? Auch wenn man oberflächlich betrachtet nichts spürt, hat man es sicher nicht umsonst gelernt.
Tatsächlich ist die Form des Fa-Lernens nicht die Hauptsache, sondern der Schlüssel ist, welche Einstellung man beim Fa-Lernen hat. Und wenn man das Problem des Fa-Lernens lösen will, indem man nach einer bestimmten Methode sucht, dann bedeutet das, dass man im Außen sucht. Erst wenn man nach innen schaut, Anhaftungen loslässt und sich selbst reinigt, kann man das Fa wirklich gut lernen.
Ab 1998 wurden viele Fa-Erklärungen des Meisters bei in- und ausländischen Fa-Konferenzen nacheinander veröffentlicht. Nach 1999, als die Verfolgung begann, lehrte der Meister das Fa auf vielen Fa-Konferenzen im Ausland. Eine Zeit lang lernten einige Praktizierende um mich herum und ich hauptsächlich die Fa-Erklärungen des Meisters nach 1999. Wir hatten dadurch das Gefühl, dass wir verstehen konnten, was zu tun war; und so lasen wir sogar beim Fa-Lernen in der Gruppe das Zhuan Falun nicht mehr so oft.
Natürlich sind alle Fa-Erklärungen des Meisters das Fa und alle sollten gut gelernt werden, aber das Zhuan Falun ist das Wichtigste. Es ist die Hauptlehre und sollte am häufigsten gelernt werden.
Der Meister sagt:
„Gerade habe ich euch diese Sache noch einmal tiefer erklärt. Eigentlich gehören alle Fa-Grundsätze, die ich bereits erklärt habe, zu diesem Fa. Lest einmal das Zhuan Falun aufmerksam. Alle Fa-Grundsätze, die ich nach dem Erscheinen dieses Buches erklärt habe, sind Erläuterungen des Zhuan Falun. Wenn ihr es nicht glaubt, lest es doch einmal. Wenn man sich allein nach dem Zhuan Falun kultiviert, kann man sich schon zum Erfolg kultivieren.“ (Fa- Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA, 22.06.2006)
Der Grund, warum wir es nicht gut gelernt hatten und uns nicht in der Lage fühlten, die Prinzipien des Fa zu verinnerlichen, ist, dass unsere eigenen menschlichen Konzepte uns blockierten. Wir sollten einen positiven Durchbruch erzielen und diese menschlichen Dinge durchbrechen. Wenn wir nur die jüngsten Fa-Erklärungen lesen und nicht das Zhuan Falun, ist das so ähnlich wie „das Pferd von hinten aufzuzäumen“. Es gibt sogar Mitpraktizierende, die hauptsächlich die Erfahrungsartikel auf der Minghui-Website lesen, aber nicht viel Fa lernen. Sie verbringen viel Zeit damit zu beobachten, ob andere Praktizierende erleuchtet sind und wie sie praktizieren. Selbst wenn die anderen Praktizierenden gut sind, ist es immer noch ihr eigenes Verständnis des Fa, das nicht mit dem Fa vergleichbar ist.
Der Meister sagt:
„Fa-Lernen und sich Kultivieren sind Sachen jedes Einzelnen. Viele Lernende betrachten jedoch andere oft als Vorbild. Sie schauen, wie sich die anderen verhalten, also verhalten sie sich auch so. Das ist eine schlechte Handlungsweise, die man sich unter den gewöhnlichen Menschen angeeignet hat. Für einen Kultivierenden gibt es kein Vorbild. Der Weg eines jeden Menschen ist unterschiedlich, denn die Grundlage eines jeden ist anders, die Größe der verschiedenen Eigensinne ist unterschiedlich, die Beschaffenheit seines Lebens ist anders, die Arbeit unter den gewöhnlichen Menschen und die familiären Umgebungen sind unterschiedlich, usw., bedingt durch diese Faktoren ist der Kultivierungsweg eines jeden Menschen anders, die Zustände, unter denen seine Eigensinne beseitigt werden, sind verschieden und ebenso die Größe der Pässe, die er überwinden soll. Daher zeigt es sich, dass es sehr schwierig ist, einen von anderen vorgefertigten Weg zu finden. Noch unmöglicher ist es, bei anderen auf den Zug aufzuspringen. Wenn es tatsächlich vorgefertigte Wege und Mitfahrgelegenheiten gäbe, dann wäre es auch keinesfalls mehr Kultivierung.“ (Der Weg, 09.07.2001, in Essentielles für weitere Fortschritte II)
Das soll natürlich nicht heißen, dass man die Erfahrungsberichte nicht lesen sollte. Aber man sollte wissen, dass das Fa-Lernen und das Fa gut zu lernen von grundlegender Bedeutung ist und dass man auf der Grundlage des guten Fa-Lernens dann den Austausch der anderen Praktizierenden lesen und sich gemeinsam erhöhen kann.
Der Meister sagt:
„Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen“ (Solide Kultivieren, 07.10.1994, in Hong Yin I)
In Zukunft muss ich darauf achten, beim Fa-Lernen nach innen zu schauen und alle meine Wünsche loszulassen. Vielleicht sind diese Gedanken verborgen, vielleicht scheinen sie keine „schlechten“ Gedanken zu sein, aber in Wirklichkeit spielen sie die schlimmste Rolle, weil sie uns daran hindern, das Fa zu lernen. Und wenn wir das Fa nicht erhalten können, können wir uns nicht kultivieren und können über nichts reden.
Ich möchte die Mitpraktizierenden auch daran erinnern, dass diese falschen Wünsche und menschlichen Gesinnungen beim Fa-Lernen ebenfalls lebendig sind. Deshalb müssen wir sie nicht nur mit dem Verstand erkennen, sondern aufrichtige Gedanken aussenden, um sie zu beseitigen.
Nur wenn wir das Fa lernen und erhalten, können wir reinere aufrichtige Gedanken aussenden. Mit einem reineren Herzenszustand können wir mehr Lebewesen erretten, unsere vorgeschichtlichen Gelübde erfüllen und mit dem Meister nach Hause gehen.