(Minghui.org) Am 22. April 2020 wurde Jiang Chunyuan nach zwei Jahren Haft entlassen, die sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] hinter Gittern verbracht hatte. Nach ihrer Freilassung lebte sie sehr zurückgezogen und war in einer schlechten Verfassung.
Jiang lebt in der Stadt Wenzhou, Provinz Zhejiang. Es verging viel Zeit, bis ihr Mann Xu Xiaohai herausfand, was mit ihr geschehen war. Immer wieder sträubte sie sich dagegen, sich an die höllische Folter zu erinnern, die sie während dieser zwei Jahre ertragen musste.
Nach den Xu vorliegenden Informationen wurde seine Frau psychisch und physisch gefoltert. Die Gefängniswärter hatten sie gezwungen, sich Propagandavideos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, wurde sie zweimal mit Elektroschocks gequält, sodass sie ihr Gedächtnis verlor und der Speichel ihr aus dem Mund lief. Um den Druck zu erhöhen, beschränkten die Wärter die Zeit zum Waschen und gaben ihr täglich nur eine Tasse Wasser. Aus Protest gegen die Misshandlungen trat Jiang in Hungerstreik. Daraufhin schüttete ein Wärter Fäkalien über ihren Kopf und drohte ihr damit, dass sie diese essen müsse.
Seit Beginn der Verfolgung durch das kommunistische chinesische Regime im Jahr 1999 waren Xu und Jiang mehrfach festgenommen und inhaftiert worden – Xu für viereinhalb Jahr, Jiang für zwei. Die letzte Haftstrafe hat ihre Gesundheit jedoch am stärksten beeinträchtigt.
Jiang Chunyuan und ihre Tochter vor der Verfolgung
Seit ihrer Kindheit war Jiang schwach und musste häufig ins Krankenhaus. Sie wurde am Herzen operiert, kämpfte mit einer schweren Allergie, litt unter Magenproblemen und gynäkologischen Erkrankungen. 1995 begann sie, Falun Dafa zu praktizieren. Schnell erholte sie sich von ihren Krankheiten und musste sich nicht mehr ständig ihre traditionelle chinesische Medizin zubereiten.
Am 16. August 2010 umstellten Polizisten das Wohngebäude des Paares und versuchten, Xu in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Als die beiden sich weigerten, die Tür zu öffnen, sorgten Agenten des Büros 610 [2] dafür, dass die Polizei ihnen Strom und Wasser abstellte. Jiang verließ daraufhin die Wohnung und ging nach unten, um von der Polizei das Einschalten von Strom- und Wasserversorgung zu verlangen. Die Beamten verhafteten sie und brachten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung. Jiang trat in Hungerstreik und wurde drei Tage später entlassen, weil sie sich in einem kritischen Zustand befand.
Am 20. Januar 2012 wurde Jiang abermals verhaftet, weil sie einem Mädchen an einer Bushaltestelle Informationen über Falun Dafa gegeben und deshalb angezeigt worden war. Das Gericht verurteilte sie am 13. Juni 2012 zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten. Sie wurde ein Jahr früher als geplant, am 19. Juni 2014, freigelassen.
Am 19. Juni 2017 wurde Jiang festgenommen, nachdem sie ein paar Tage zuvor in der Nähe der Polizeibehörde der Stadt Wenzhou Plakate über Falun Dafa aufgehängt hatte. am 19. Juni 2017 festgenommen. Am 23. Juni ließ die Polizei sie zwar frei, stellte sie aber unter Hausarrest.
Nach der letzten Verhaftung am 28. April 2018 wurde sie zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Neben den beiden Haftstrafen wurde Jiang zweimal in einer Nervenklinik festgehalten. Da sie nach ihrer zweiten Haftstrafe ihr Gedächtnis verloren hatte, konnte sie sich nicht mehr an Einzelheiten erinnern. Die Behörden setzten ihre Rentenzahlungen aus und forderten auch die Rente zurück, die während der Haftzeit gezahlt worden war. Ihre Familie beantragte eine behördliche Überprüfung.
Xu war vor seiner Pensionierung stellvertretender Leiter des Steuerbüros des Stadtteils Lucheng der Stadt Wenzhou gewesen. Während das Annehmen von Bestechungsgeldern unter Xus Kollegen weit verbreitet war, hielt er an seinen Prinzipien fest und war für seine Aufrichtigkeit bekannt.
Am 17. Mai 2011 wurde Xu wegen seines Glaubens verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xinchang gebracht. Am 23. Juli stellten ihn die Behörden unter Hausarrest. Sechs Monate später wurde er auf Bewährung freigelassen. Um weitere Verfolgung zu vermeiden, tauchte Xu unter und versteckte sich vor der Polizei. Immer wieder riefen Beamte ihn an und forderten Fotos von seiner Tochter, da ihr Ausweis bald ablaufen würde. Um ihren Ausweis zu verlängern, bräuchte man ein neues Foto, hieß es. Jedes Foto seiner Tochter würde akzeptiert, sagte ein Beamter, um Xu zur Polizeiwache zu locken. Er weigerte sich jedoch. Ihm war klar, dass es sich um eine Falle handelte. Die Polizei hätte seine Tochter direkt anrufen und sie um ein Foto bitten können.
Später ermittelten die Polizisten Xus vorübergehenden Aufenthaltsort. Am 8. Januar 2014 brachen Beamte mitten in der Nacht in seine Wohnung ein und nahmen ihn fest. Mehrere Computer wurden beschlagnahmt. Einige Tage später bekam Xu Bluthochdruck. Nach einer Behandlung im Krankenhaus wurde er ins Untersuchungsgefängnis Wenzhou verlegt.
Am 26. Mai 2014 wurde Xu vom Gericht Lucheng zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung im Juli 2018 überwachten Polizisten ihn weiterhin. Sie folgten ihm sogar, als er zu einem Treffen mit seinen Freunden nach Peking reiste.
Frühere Berichte:
Frau Jiang Chunyan aus der Stadt Wenzhou wurde rechtswidrig zu Gefängnisstrafe verurteilt (Foto)
Pensionierter Leiter eines Steuerbüros im Hungerstreik nach drei Monaten unrechtmäßiger Haft
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.