(Minghui.org) Gao Feng wurde 1995 als Verkäufer in der Fabrik für elektronische Instrumente Zhongxing in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu, eingestellt. Im selben Jahr begann er, Falun Dafa [1] zu praktizieren.
Schon nach kurzer Zeit verschwanden Gaos langwierige Beschwerden, darunter eine Luftröhrenentzündung und Magenschmerzen. Auch sein mürrisches Temperament und seine schlechten Angewohnheiten wie Trinken und Glücksspiel verschwanden. Gao folgte den Prinzipien von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Er arbeitete hart, ohne sich zu beschweren, und war nicht mehr auf Ruhm und Vorteile aus.
Gao arbeitete in einer Zweigstelle der Stadt Shijiazhuang, Provinz Hebei. Seine Integrität wurde von vielen seiner Kunden gelobt.
Seit die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) unter dem ehemaligen Führer Jiang Zemin im Juli 1999 die brutale Verfolgung von Falun Dafa einleitete, wurde Gao wiederholt wegen seines Glaubens verfolgt. Im Jahr 2001 wurde er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil er nach Peking gereist war, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sein Arbeitgeber entließ ihn kurz darauf.
Gao sollte am 19. November 2004 aus dem Gefängnis entlassen werden, wurde aber direkt in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und dort bis zum 4. April 2005 festgehalten.
Da das Gefängnis Gao nie ein formelles Entlassungsdokument ausgestellt hatte, konnte er keine Haushaltsregistrierung erhalten, die in China erforderlich ist, um eine Vollzeitbeschäftigung zu finden. Daher musste Gao seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten verdienen.
Am 26. Mai 2006 verhaftete die Polizei ihn erneut, als er sich bei einem Mitpraktizierenden in Peking aufhielt. Tage später, am 1. Juni, brachten sie ihn zurück nach Lanzhou und stellten ihn unter Hausarrest.
In den folgenden Jahren wurden Gao, seine Eltern und seine Geschwister ständig von der Polizei schikaniert. Der Gesundheitszustand seines Vaters verschlechterte sich mit jeder Episode von Schikanen und Drohungen der Polizei. Der alte Mann stürzte am 6. September 2013 und starb Stunden später.
Der jüngste Vorfall von Polizeischikanen ereignete sich am 28. Mai 2021, als fünf Personen an die Tür von Gaos Mutter klopften, die über 80 Jahre alt ist. Sie fragten, wo Gao sei und ob er sie besucht habe.
Am 20. Juli 1999, dem Tag, an dem die Verfolgung begann, nahm Gao Urlaub und fuhr nach Peking, um sich für Falun Dafa und ihren Begründer, Meister Li, einzusetzen. Am nächsten Tag, dem 21. Juli, wurden Zehntausende von Falun-Dafa-Praktizierenden verhaftet, weil sie in Peking protestiert hatten. Sie wurden mit einem Bus zum Fengtai-Stadion in Peking gebracht. Gao weigerte sich, in den Bus einzusteigen, und wurde von mehreren Polizisten brutal verprügelt. Durch die Schläge schwoll sein Gesicht an, und er erlitt Verletzungen an verschiedenen Stellen seines Körpers. Seine Brille fiel ab und wurde von den Polizisten zertrümmert.
Folternachstellung: Brutale Schläge
Am nächsten Tag appellierte Gao weiter für Falun Dafa. Er wurde verhaftet und einen Tag lang in einem Saal einer Firma im Bezirk Haidian, Peking, festgehalten.
Ende Februar 2000 bestieg Gao einen Zug nach Peking, um eine Geschäftsreise anzutreten. Er wurde im Zug verhaftet, als man ihn dabei erwischte, wie er das Zhuan Falun, das Hauptbuch von Falun Dafa, las. Die Beamten beschlagnahmten das Buch, holten ihn aus dem Zug und brachten ihn zur Polizeibehörde der Stadt Jining in der Autonomen Region der Inneren Mongolei. Anschließend wurde er in das Drogenrehabilitationszentrum der Stadt Jining verlegt. Zur gleichen Zeit wurde ein anderer Praktizierender namens Cao Dong unrechtmäßig festgenommen. Cao war wegen einer persönlichen Angelegenheit nach Lanzhou gereist und befand sich im Zug zurück nach Peking.
Im Drogenrehabilitationszentrum schlugen und traten Gefängniswärter und Drogenabhängige insgesamt elf Mal brutal auf Gao und Cao ein. Cao musste sich übergeben und hatte aufgrund der Schläge Schwierigkeiten beim Atmen. Gao verlor nach den Schlägen für mehrere Tage seine Hörfähigkeit auf dem rechten Ohr. Die beiden mussten auch schwere Arbeitenverrichten, zum Beispiel Grubentoiletten reinigen und Bäume beschneiden. Sie bekamen täglich nur Dampfbrötchen von schlechter Qualität, mussten aber acht Yuan (ca. 1,10 Euro) pro Tag für ihre Mahlzeiten bezahlen. Beide Männer hatten zusätzliche Lebensmittel und Vorräte im Wert von 300 Yuan (ca. 42 Euro) gekauft, die ihnen jedoch von den Drogenabhängigen gestohlen wurden.
Gao und Cao wurden 22 Tage lang festgehalten und mussten während ihrer Haft insgesamt 352 Yuan (ca. 49 Euro) für „Lebenshaltungskosten“ bezahlen. Ihre Dafa-Bücher wurden beschlagnahmt und einige ihrer persönlichen Gegenstände wurden gestohlen.
Am 19. November 2000 studierten Gao und etwa ein Dutzend andere Praktizierende die Lehre von Falun Dafa in einem Privathaus, als mehrere Beamte verschiedener Einheiten, darunter die Pekinger Polizei und Leute von der Staatssicherheit, eindrangen und sie festnahmen.
Während des rechtswidrigen Verhörs, schlugen und traten die Beamten auf die Praktizierenden ein. Sie packten Gao an den Haaren und schlugen seinen Kopf gegen die Wand. Sie beschlagnahmten auch seine Dafa-Bücher, sein Handy, seine Telefonkarte, seinen Pager und sein Bargeld.
Folternachstellung: den Kopf gegen die Wand schlagen
Gao wurde am Abend in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Haidian gebracht. Sobald er dort war, schlugen drei Wärter in Zivil brutal auf ihn ein, packten ihn an den Haaren und schlugen seinen Kopf gegen die Wand. Mehrere Wärter in Uniform sahen der Misshandlung zu, ohne ein Wort zu sagen. Gaos Kopf war durch die Schläge geschwollen.
Ein Gefängniswärter namens Li Jun und zwei junge Leute verhörten Gao an drei aufeinanderfolgenden Tagen unrechtmäßig. Sie fesselten ihn an ein Bett und versetzten ihm Elektroschocks in empfindlichen Bereichen, zum Beispiel an Genitalien und Fußsohlen. Sie erlaubten ihm auch nicht zu schlafen.
Folterillustration: An ein Bett gefesselt und mit Elektrostäben geschockt
Um die Wohnung eines anderen Falun-Dafa-Praktizierenden ausfindig zu machen, legten die Beamten Gao die Hände auf den Rücken und fesselten ihn für eine Nacht. Danach steckten sie ihn für eine Nacht in einen Streifenwagen. Zwei weitere Polizeiautos wurden ebenfalls entsandt. Auf dem Weg zum Bezirk Miyun in Peking schlugen die Polizisten Gao und beschimpften ihn. Sie drohten ihm auch, ihn in den Bergen lebendig zu begraben oder im Miyun-Stausee zu ertränken.
Als sie eine Brücke im Bezirk Shunyi in Peking passierten, hielten sie den Wagen an und zogen Gao an den Fesseln aus dem Auto. Sie drohten: „Wenn du uns die Adresse nicht sagst, werden wir dich von der Brücke stoßen und behaupten, du hättest Selbstmord begangen, indem du aus dem Auto gesprungen bist.“
Einmal saß Gao im Lotussitz und wurde daraufhin bestraft: Er musste sich auf ein Holzbrett setzen und durfte nicht schlafen. Wenn er die Augen schloss, weckten ihn die Wärter auf und behaupteten, er mache die Falun-Dafa-Meditation. Außerdem wurde er mehrmals mit kaltem Wasser übergossen.
Folternachstellung: Übergießen mit kaltem Wasser
Durch diese Erlebnisse und den damit verbundenen Stress hatte Gao in den ersten vier Tagen in der Haftanstalt keinen Stuhlgang. Am Abend des fünften Tages hatte er Durchfall. Er wurde jedoch mit der Ausrede, dass Stuhlgang in der Nacht nicht erlaubt sei von der Toilette weggezogen. Seit diesem Vorfall hatte Gao während seiner Inhaftierung in der Haftanstalt Haidian keinen Stuhlgang mehr.
Nach 22 Tagen in der Haftanstalt Haidian wurde Gao in die Haftanstalt Qichu in Peking verlegt. Am dritten Tag hatte Gao endlich Stuhlgang. Dennoch litt er immer wieder unter Verstopfung und hatte oft mehr als zehn Tage keinen Stuhlgang, selbst wenn er normal Mahlzeiten zu sich nahm.
Gao wurde verhört, Wärter nahmen Fingerabdrücke von ihm und fotografierten ihn. Weil er die Falun-Dafa-Übungen machte, schikanierten sie ihn. Einmal sahen ihn zwei Häftlinge, wie er nachts die Übungen machte und schlugen heftig auf ihn ein.
Nach dem chinesischen Neujahrsfest (24. Januar) 2001 wurden Gao und mehrere Praktizierende in das Gefängnis des Bezirks Fengtai verlegt. Am 1. März desselben Jahres verurteilte das Bezirksgericht Fengtai Gao rechtswidrig zu vier Jahren Haft. Während des Prozesses verstieß das von der KPCh kontrollierte Gericht gegen das Gesetz, indem es die Zeit für die Verteidigung auf drei Minuten begrenzte. Der Vorsitzende Richter unterbrach häufig die Verteidigung des Anwalts.
Im Mai 2001 wurde Gao in das Rückführungsgefängnis des Bezirks Daxing in Peking eingeliefert. Er wurde gezwungen, sich einer körperlichen Untersuchung zu unterziehen und sich Blut abnehmen zu lassen. Außerdem zogen sie ihn zu Zwangsarbeiten heran, wie der Herstellung von Handtaschen und Essstäbchen für den Export.
Eines Nachts stand Gao auf, um die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Ein diensthabender Häftling meldete ihn dem Oberaufseher. Sie fesselten seine Hände und Beine für die ganze Nacht in einer gespreizten Stellung an drei nebeneinanderstehenden Betten. Am nächsten Morgen lag Gao mit Handschellen gefesselt auf dem Zementboden. Am Nachmittag und in der Nacht wurde er an dieselben drei Betten in einer „Kreuzigungs-Stellung“ gefesselt: die Arme ausgebreitet und die Beine mit Klebeband zusammengewickelt.
Ein Dutzend Wärter beobachteten Gao abwechselnd. Sie bedrohten, beschimpften und verleumdeten ihn. Sie schlugen Gao mehrfach, weil er seine Decke nicht faltete und sich nicht zum Appell meldete. Um gegen die Misshandlungen zu protestieren, ging er in den Hungerstreik.
Um alle Falun-Dafa-Praktizierenden innerhalb von drei Monaten „umzuerziehen“, setzten die Häftlinge jede Nacht verschiedene Foltermethoden gegen die Praktizierenden ein. Gao sagte, dass die Folter niemals funktionieren würde. In heißen Sommernächten wurde er gezwungen, unter drei Schichten von Decken zu schlafen, während andere Häftlinge nur in Unterwäsche schliefen. Die Häftlinge bestrichen auch sein Gesicht und seine Augen mit kühlendem Öl. Sie ohrfeigten ihn und schlugen mit einer Stange auf seine Gelenke ein.
Am 22. Mai 2001 wurden Gao und Cao gemeinsam von Peking in das Gefängnis in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu, gebracht, wo sie einer Gehirnwäsche unterzogen wurden und Zwangsarbeit leisten mussten.
Das Gefängnis führte ein Theaterstück auf, um Falun Dafa und Meister Li zu verleumden, und zwang alle Gefangenen, politische Materialien zu kopieren, die die Praxis verleumdeten. Die Gefängniswärter und Häftlinge hielten ideologische Versammlungen ab, um Gao scharf zu kritisieren. Er wurde gezwungen, an Gehirnwäscheverfahren und militärischem Training teilzunehmen. Der Häftling He Congshan drohte ihm einmal, ihn „wie einen Hund“ an einen Baum zu binden, wenn er nicht an den Gehirnwäscheverfahren teilnehmen würde.
Gao wurde oft gezwungen, stundenlang auf einem kleinen Schemel zu sitzen. Außerdem musste er jeden Morgen die tragbare Toilette entleeren und reinigen, die Höfe fegen, Wasser holen, in der Erde graben und Melonensamen sortieren. Zeitweise durfte er weder schlafen noch mit anderen Menschen sprechen. Die Wärter befahlen ihm auch, verschiedene psychologische Tests zu machen und „Gedankenberichte“ zu schreiben.
Folternachstellung: Auf einem kleinen Hocker sitzen
Gao wurde gezwungen, an den Wochenenden die Fenster zu putzen und die Werkstatt aufzuräumen. Wenn die Wärter mit der Reinigung nicht zufrieden waren, wurde er beschimpft. Zu seinen täglichen Aufgaben gehörte auch das Stempeln von Hunderten von Melonensamensäcken für den Export, das Registrieren der Insassen, die die Werkstatt betraten und verließen, und das Schreiben von Namensschildern für neue Häftlinge.
Wegen seines Glaubens gefoltert
Yang Dong, der Leiter der Erziehungsabteilung, war der brutalste Wärter und He Congshan der grausamste Häftling bei der Misshandlung von Praktizierenden in diesem Gefängnis. Yang sagte zu Häftling He: „Erlaube den Praktizierenden nicht, Falun-Gong-Übungen zu machen. Wenn sie es doch tun, bestrafst du sie.“
Einmal wurde Gao von Yang gezwungen in die Hocke zu gehen und zuzugeben, dass er gegen das Gesetz verstoßen hatte. Er schlug Gao schwer, als dieser ihm die Wahrheit über Falun Dafa sagte. „Ich hasse dich nicht, aber es ist nicht gut für dich, wenn du mich schlägst“, sagte Gao zu ihm.
Ein paar Tage später befahl Yang dem Häftling He, Gao in sein Büro zu bringen. Zunächst entschuldigte er sich scheinheilig bei Gao für seine brutalen Schläge am Vortag. Dann verkündete er die Verfolgungspolitik der KPCh.
Yang sagte: „Das Gefängnis hat drei Regeln für dich: keine Übungen, keine Propaganda und kein Glaube an Falun Gong. Ihr geltet als Sekte und wurdet vom Gericht verurteilt. Wir sind nur die Vollzugsbehörde, und es ist unsere Aufgabe, über euch zu wachen. Ihr müsst euch an die Regeln hier halten, um eine Strafminderung zu bekommen und früher nach Hause gehen zu können.“
Gao antwortete: „Falun Gong zu praktizieren und ein guter Mensch zu sein, ist meine Überzeugung. Ich werde weiter praktizieren.“
Weil Gao die Falun-Dafa-Übungen mehrmals offen praktizierte, fesselten die Wärter ihm die Hände hinter dem Rücken und hängten ihn mit den Handschellen mehrmals an eine horizontale Stange, wobei seine Zehen kaum den Boden berührten. Beteiligt an dieser brutalen Prozedur waren die Wärter Su Donghai, Zhao Yanzhong, Liu Bingcheng, Wang Changlin und Yue Jianzhong. Die unerträglich schmerzhafte Folter dauerte jedes Mal eine Stunde. Außerdem wurde Gao wiederholt an Strommasten gefesselt und gezwungen, längere Zeit zu stehen oder er wurde für lange Zeit mit Handschellen gefesselt. Schon bei der ersten Sitzung wurde Gao fast ohnmächtig, und nach diesen Folterungen war er inkontinent.
Folterillustration: Mit hinter dem Rücken gefesselten Armen aufgehängt
Yang Dong drohte Gao und Cao einmal mit der Aussage, dass das Gefängnis über alle Folterinstrumente verfüge, um die Praktizierenden zu foltern. Der Hauptmann der Wärter, Liu Bingcheng, beschimpfte die beiden Praktizierenden mit den Worten, dass das Land viel Geld für ihre Ausbildung ausgegeben habe, während sie im Gegenzug etwas gegen die Regierung getan hätten.
Zwangsernährt
Gao und Cao gingen in den Hungerstreik, um gegen die Folter zu protestieren. Am fünften Tag wurde Cao in das Gefängnis Pingliang in der Provinz Gansu verlegt. Doch Gao verblieb im selben Gefängnis, wo er weiterhin körperlich und seelisch gefoltert wurde. Mehrere Wärter und Häftlinge führten ihm mit Gewalt Nahrung zu und unterzogen ihn einem Bluttest.
Durch die brutale Zwangsernährung erlitt Gao schwere Verletzungen seiner inneren Organe. Er musste erbrechen, ihm war übel, er hatte eine geschwollene Nase, blutenden Schorf, Halsschmerzen, ein Engegefühl in der Brust, einen geschwollenen Rücken und schmerzhafte Magenkrämpfe. Auch sein Kopf war oft geschwollen und schmerzte. Stets hatte er einen üblen Geschmack im Mund und spürte ein Brennen in der Luft- und Speiseröhre. Er war deprimiert, ängstlich und verwirrt. Auch sein Kopf war oft geschwollen und schmerzte.
Als die Wärter merkten, dass Gao körperlich und seelisch an einer Grenze angelangt war, hörten sie mit der Zwangsernährung auf und setzten stattdessen Infusionen ein. Zusätzlich sprizten sie ihm auch noch unbekannte Medikamente.
Später nahmen sie die Zwangsernährung wieder auf, allerdings mit geringerer Häufigkeit und längerer Dauer. Gao wurde anfangs alle drei oder vier Tage zwangsernährt, später dann einmal pro Woche.
Folternachstellung: Brutale Zwangsernährung
Während des Hungerstreiks kamen häufig führende Vertreter des Büros für Arbeitsreform, der Justizbehörde und anderer Gefängnisse zu Gao, um mit ihm zu sprechen. Er nutzte die Gelegenheit und klärte sie über die Fakten bezüglich Falun Dafa auf.
Versammlungen im Stil der Kulturrevolution
Am 24. Dezember 2001 wurde Gao von zwei Häftlingen, He Congshan und Ma Ling, unter Anleitung der Wärter Wang Changlin, Liu Bingcheng, Zhao Yanzhong und He Liqing an ein Metallbett gefesselt. Liu sagte zu Gao: „Du hast die Anweisung missachtet und die Falun-Gong-Übungen weiter durchgeführt. Deshalb wurden wir heute von unserem Vorgesetzten verwarnt.“
Der Wärter Wang schockte Gao mit einem Elektrostab. Daraufhin klärte Gao ihn und andere Wärter über die wahren Umstände auf. Das verärgerte Wärter Liu. Er ergriff den Stab und schockte Gao mehr als eine Stunde lang an den Lippen, im Gesicht, am Kopf und am Hals. Außerdem beschimpfte er Gao.
Die Wärter nahmen Gao seine Falun-Dafa-Schriften weg, die er aus dem Gedächtnis auf Papier niedergeschrieben hatte. Dann befahlen sie den Häftlingen, Gao fast 17 Stunden lang aufzuhängen.
In den ersten beiden Monaten des Jahres 2002 unterzogen sie Gao mehr als 40 Mal einer Leibesvisitation und durchsuchten sein Bett. Danach wurde er auf verschiedene Weise misshandelt. Mehrere Häftlinge, darunter Cao Feng, He Congshan und Ma Ling, schlugen ihn abwechselnd. Mehr als zehn Tage hintereinander hielten sie Versammlungen im Stil der Kulturrevolution gegen ihn ab. Gao weigerte sich weiterhin, seinem Glauben abzuschwören.
Familie leidet
Die Wärter benutzten oft Gaos Familie, um ihn zu zwingen, seinem Glauben abzuschwören. Der Wärter Yang Dong bedrohte Gaos Familienmitglieder und Verwandten, die nicht Falun Dafa praktizierten. Er zwang sie, entweder so genannte „ideologische Arbeit“ an Gao persönlich vorzunehmen oder Briefe zu schreiben. Sie sollten ihn überreden, seinem Glauben abzuschwören. Staatssicherheitsbeamte belästigten auch Gaos Schwester und zwei Cousins bei der Arbeit und schüchterten sie ein; sie sollten Gao überreden, nicht mehr Falun Dafa zu praktizieren. Seine Eltern und andere Familienmitglieder lebten in all diesen Jahren in Angst. Sogar seine Onkel und Tanten wurden von der Polizei schikaniert.
(Fortsetzung folgt)
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.