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Ehemann unter Hausarrest, weil er Anwalt für die Verteidigung seiner Frau engagiert hat

24. November 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Shanxi, China

(Minghui.org) Eine Frau wurde am 13. Mai 2021 von sieben Zivilpolizisten verhaftet. Sie hatten ihr vor ihrer Wohnung aufgelauert, als sie von einem Besuch bei ihren Eltern zurückkehrte. Die in der Stadt Taiyuan, Provinz Shanxi lebende Frau wurde verhaftet, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgegeben hatte.

Die Polizei hatte den Fall von Wang Zhiyanan an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Danach beauftragte ihr Ehemann Gao Xiubing, der ebenfalls Falun Dafa praktizierte, einen Anwalt mit ihrer Verteidigung. Als Vergeltungsmaßnahme versuchten die Behörden, ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Als er Widerstand leistete, blieben Polizisten vor seiner Wohnung und wiesen alle Besucher ab. Gao und seine Mutter saßen zu Hause fest, ohne Essen und ohne das Nötigste.

Die Behörden brachten nicht nur Wangs Ehemann und Schwiegermutter in Gefahr, sondern schüchterten auch Wangs Mutter und ihren jüngeren Bruder ein. Der Bruder war wegen der Ausübung von Falun Dafa inhaftiert gewesen und ist aufgrund früherer Folterungen im Gefängnis fast blind. Auch die Familie ihrer älteren Schwester, die ebenfalls Falun-Dafa-Praktizierende ist, wurde schikaniert.

Was im Einzelnen geschah

Sieben Beamte in Zivil vom Polizeirevier Gulou und ein Mitarbeiter des Wohnkomitees begaben sich am 13. Mai um 18:00 Uhr zu Wangs Wohnung. Da sie nicht zu Hause war, warteten sie über zwei Stunden auf sie, bis sie vom Besuch bei ihrer Mutter zurückkehrte. Dann nahmen sie Wang fest. Ihre Familie erfuhr fünf Tage später, dass sie im Untersuchungsgefängnis Nr. 4 der Stadt Taiyuan festgehalten wurde.

Um Wang freizubekommen, beauftragte Gao einen Anwalt. Am 28. Mai ging Gao, der arbeitslos war, zur örtlichen Sozialversicherungsanstalt und beantragte Wangs Monatsgehalt, damit er die Anwaltskosten bezahlen konnte.

Die Empfangsdame wies Gao an, auf ihren Direktor zu warten. Als er eine Stunde gewartet hatte, tauchte statt des Direktors ein Mitarbeiter des Büros 610 der Stadt Taiyuan namens Zhang Xiaopeng auf. Zhang warnte Gao: „Wenn Sie einen Anwalt beauftragen, haben wir verschiedene Möglichkeiten, mit dem Anwalt und Ihrer Familie umzugehen.“

Eine Woche später, am 4. Juni, kam Zhang mit sechs Gemeindebeamten und Beamten des Büros 610 zu Gaos Wohnung und schikanierte ihn und seine Mutter.

In der Zwischenzeit kamen Beamte am Morgen des 8. Juni ebenfalls zur Wohnung von Wangs älterer Schwester, Wang Zhihong und wollten sie belästigen. Da sie nicht zu Hause war, bedrohten sie ihre Familienangehörigen.

In den folgenden Monaten stiftete Zhang die Polizei und die Beamten der Gemeinde an, Wang Zhihong und ihre Familie mehrmals zu belästigen. Da Wang auch Falun Dafa praktizierte, rief ein Polizeibeamter ihre Tochter an und sagte, dass er sie jeden Monat anrufen werde, wenn ihre Mutter Falun Dafa nicht aufgebe. Wang erhielt am 18. Oktober auch Anrufe von zwei örtlichen Beamten, die sie aufforderten, Falun Dafa aufzugeben. Sie wies sie darauf hin, dass dieses Vorgehen ihr verfassungsmäßiges Recht auf einen Glauben verletze.

Im September wies das Komitee für Politik und Recht in Taiyuan zwei Mal lokale Beamte an, die 83-jährige Mutter der Schwestern Wang und ihren jüngeren Bruder zu schikanieren.

Besuch des Anwalts abgelehnt

Wang Zhiyan wurde angeklagt, ihre Fallakte ging am 26. September an das Bezirksgericht Wanbolin. Der Richter setzte für den 20. Oktober eine virtuelle Anhörung an. Sowohl Wang als auch ihr Anwalt erhoben Einspruch und verlangten, persönlich an der Anhörung teilzunehmen.

Gao hatte einen Anwalt für Wang beauftragt. Dieser fuhr viermal zur Haftanstalt, um sie zu sprechen, jedoch ohne Erfolg. Die Haftanstalt hatte seinen ersten Besuchsantrag abgelehnt. Danach wurde ihm ein virtuelles Treffen mit Wang erlaubt, doch die Wärter sabotierten das Treffen. Sie schickten den Anwalt zur Verkehrsleitzentrale der Stadt Taiyuan mit der Ausrede, sie hätten nicht die richtige Ausrüstung für das virtuelle Treffen.

Als der Anwalt zur Verkehrsleitzentrale kam, beschwerte sich ein Mitarbeiter dort bei ihm: „Vor Ihnen wurden bereits fünf Anwälte hierher (von der Haftanstalt) geschickt. Wir haben keine Einrichtung für Online-Sitzungen. Was ist mit der Haftanstalt los? Das ist purer Unsinn!“

Es kostete den arbeitslosen Gao 8.000 Yuan (ca. 1.072 Euro), um die vier Reisen des auswärtigen Anwalts zu bezahlen.

Wangs Sohn beantragte später, sie vor Gericht zu verteidigen. Wu Jun, der für Wangs Fall zuständige Richter, teilte dem Sohn mit, dass er die schriftliche Zustimmung von Wang benötige, damit er sie vertreten könne. Sie wussten, dass Wangs Familie sie bis dahin nicht sehen konnte.

Es ist nicht klar, ob Wangs Anhörung am 20. Oktober tatsächlich stattgefunden hat.

Ehemann darf das Haus nicht verlassen

Um Gaos hartnäckige Bemühungen, seine Frau freizubekommen, zu unterbinden, wies das Komitee für Politik und Recht der Stadt Taiyuan die Polizei an, Gao in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Zwischen dem 11. und 15. Oktober schikanierten Polizisten und Mitarbeiter des Wohnkomitees ihn wiederholt zu Hause.

Beamte des Polizeireviers Gulou klopften am Nachmittag des 11. Oktober an Gaos Tür. Keiner antwortete. Am nächsten Morgen kamen drei Beamte und zwei Mitarbeiter des Wohnkomitees mit einem 15-tägigen Haftbefehl zu ihm. Sie sagten, dass die Stadt eine dreimonatige Gehirnwäsche plane und die Mitarbeiter des Wohnkomitees später wiederkommen würden, um ihn dorthin zu bringen.

„Das ist vorgeschrieben. Es spielt keine Rolle, ob Sie eine ältere Person zu Hause haben.“ Das sagten sie, weil sie wussten, dass Gaos Mutter auf ihn angewiesen war, um sich fortzubewegen und ihr Insulin zu spritzen. Die Mutter war eine über 80 Jahre alte pensionierte Lehrerin, die an chronischer Diabetes litt.

Nach der chinesischen Verfassung sind obligatorische Gehirnwäsche und die Einschränkung der persönlichen Freiheit illegal. Das Gesetz verbietet „Inhaftierungen und den Entzug oder die Einschränkung der persönlichen Freiheit der Bürger durch illegale Mittel.“ In China gibt es keine einschlägigen Gesetze, die den Betrieb von Gehirnwäsche-Einrichtungen regeln.

Am 18. Oktober kamen zwei weitere Beamte bei verschiedenen Gelegenheiten zu Gaos Wohnung. Beide Male weigerte er sich, ihnen die Tür zu öffnen. Die Beamten blieben vor seiner Wohnung und hinderten seine jüngere Schwester daran, Gao zu besuchen. Da sie ihr zu Hause nicht verlassen konnten, ohne in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht zu werden, saßen Gao und seine Mutter fest. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichts waren sie nicht in der Lage, Nahrung oder Unterstützung von außen zu erhalten.

Jüngerer Bruder verfolgt

Die Tortur, die Wangs Familie durchmachte, war für die Familie nichts Neues. Seit das kommunistische Regime Chinas 1999 die Verfolgung angeordnet hat, wurde die Familie, in der mehrere Mitglieder Falun Dafa praktizierten, wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt.

Wangs jüngerer Bruder, Wang Zhigang, hat die Technische Universität Taiyuan abgeschlossen. Als er mit seiner Mutter eine Buchhandlung betrieb, las er das Buch Zhuan Falun und begann, Falun Dafa zu praktizieren. Er war dafür bekannt, dass er freundlich und hilfsbereit war. Während den Überschwemmungen in Südchina im August 1998 spendete er den Opfern fast sein gesamtes Einkommen.

Etwa zur gleichen Zeit begann auch Wang Zhiyan, die an Hepatitis erkrankt war und keine Kinder haben konnte, Falun Dafa zu praktizieren. Ihre Krankheit verschwand und sie brachte einen gesunden Jungen zur Welt. Sie lebte bei ihrer kranken Schwiegermutter und kümmerte sich um sie.

Nach Beginn der Verfolgung wurde Wang im Jahr 2000 zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Nur einen Monat nach seiner Entlassung wurde er erneut verhaftet und im Jahr 2001 zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt. Wegen seiner ständigen Bemühungen, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen, wurde er 2008 erneut verhaftet und drei Jahre im Gefängnis Jinzhong eingesperrt. In der Haft wurde er gefoltert. Häufig schlugen die Wärter ihm brutal ins Gesicht, was zu schweren Verletzungen an den Augen führte.

Im Januar 2010 wurden bei ihm Blutungen und eine Schädigung des Glaskörpers in beiden Augen festgestellt. Infolgedessen hat er das Sehvermögen auf dem linken Auge vollständig verloren und sieht auf dem rechten Auge nur noch sehr verschwommen.

Wang leidet nach seiner Entlassung weiterhin unter starken Augenschmerzen. Er lebt jetzt bei seiner bettlägerigen Mutter und ist auf ihre magere Rente angewiesen, um über die Runden zu kommen.

Früherer Bericht:

Schläge durch Insassen im Gefängnis Jinzhong, Provinz Shanxi - Wang Zhigang ist nun fast ganz blind


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.