(Minghui.org) Um einer Verhaftung wegen meines Glaubens an Falun Dafa zu entgehen, verließ ich meine Heimatstadt und wurde obdachlos. Ich ließ mich vorübergehend in einer anderen Stadt nieder, wo ich mich einer örtlichen Fa-Lerngruppe anschloss.
Als die Minghui-Website den Aufruf zur Einreichung von Beiträgen für die chinesische Online-Fahui 2020 veröffentlichte, erhielt ich die Gelegenheit, die lokalen Praktizierenden bei der Erstellung und Bearbeitung ihrer Berichte zu unterstützen. Das war eine unglaubliche Erfahrung, von der ich viel gelernt und profitiert habe.
Alles fing damit an, dass ich die Praktizierenden der Fa-Lerngruppe auf die Online Fa-Konferenz aufmerksam machte und fragte, ob sie einen Beitrag schreiben wollten. Es stellte sich heraus, dass bisher keiner von ihnen jemals zuvor an einer Online-Fa-Konferenz teilgenommen hatte. Viele stimmten jedoch bereitwillig zu.
Eine Praktizierende äußerte, dass sie schon immer einen Bericht an Minghui.org einreichen wollte, es ihr jedoch Mühe bereite, ihre Erfahrungen in Worte zu fassen. Ich bot jedem einzelnen an, beim Schreiben und Redigieren zu helfen.
Damals konnte ich nicht erahnen, dass mich dieses einfache Angebot in den darauffolgenden Wochen zu einem wunderbaren Schatz führen würde. Die Berichte jedes einzelnen Praktizierenden waren so inspirierend, dass ich mich gänzlich in ihren Kultivierungsgeschichten verlor.
Der erste Praktizierende, den ich unterstützte, wird von uns „Großvater“ genannt. Obwohl er schon über 90 Jahre alt ist, engagiert er sich sehr für Dafa. Seine Kultivierungsgeschichte mag auf den ersten Blick gewöhnlich erscheinen, ist aber in Wirklichkeit bemerkenswert.
Mit sieben Jahren verlor „Großvater“ beide Elternteile und litt in seiner Jugendzeit unter vielen Entbehrungen. Die Dorfbewohner hielten es für ein Wunder, dass er überhaupt überlebt hatte. Im hohen Alter begann er Falun Dafa zu praktizieren; sein Haus wurde zum Übungsplatz für das gesamte Dorf.
Nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 die Verfolgung von Falun Dafa eingeleitet hatte, richtete er in seinem Haus eine Fa-Lerngruppe sowie eine Produktionsstätte für Informationsmaterialien ein. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich „Großvater“ standhaft kultiviert.
Einige Monate nach Beginn der Verfolgung tauchten Bezirksbeamte der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks bei ihm auf. Mit einem Lächeln bat „Großvater“ die Polizisten in sein Haus und zog ein Exemplar des Zhuan Falun (Hauptwerk des Falun Dafa) hervor: „Falun Dafa ist ein sehr guter Weg. Ich möchte Ihnen ein Exemplar des Buches der Prinzipien schenken. Eure Eltern und die Älteren in eurer Familie werden bestimmt davon profitieren.“ Die Beamten waren verblüfft und gingen nach einem kurzen Wortwechsel wieder. Eine scheinbar unvermeidliche Festnahme wurde durch „Großvaters“ Freundlichkeit in Nichts aufgelöst.
Ich begegnete „Großvater“, als ich im letzten Jahr in diese Stadt kam. Einmal ging ich mit ihm zum Haus eines Mitpraktizierenden, um Flugblätter über Falun Dafa zu verteilen. Kurz nachdem wir das Haus des Praktizierenden verlassen hatte, tauchten Polizeibeamte auf und verhafteten ihn. Später erfuhr ich, dass die Polizisten ungefähr zur gleichen Zeit wie wir das Wohngebäude des Praktizierenden erreicht hatten, aber irrtümlicherweise in ein anderes Stockwerk gegangen waren. „Großvater“ und ich blieben knapp verschont, und es hatte keinerlei Folgen. Ich glaube, seine starken aufrichtigen Gedanken haben dazu geführt, dass die Polizei uns um Haaresbreite verpasst hat.
„Großvater“ besitzt ein schönes zweistöckiges Haus, umgeben von einem prächtigen Grundstück; trotzdem führt er ein genügsames Leben. Als Waisenkind in Armut aufgewachsen, war er nicht daran interessiert, Geld für sich selbst auszugeben, selbst als er sehr wohlhabend geworden war. Wenn es aber darum geht, anderen Praktizierenden zu helfen oder für Projekte zur Bestätigung des Dafa zu spenden, ist er äußerst großzügig.
„Großvater“ kaufte ein Auto und benutzte es ausschließlich für Dafa und Projekte zur Aufklärung über die wahren Umstände. Er hat auch viele Praktizierende finanziell unterstützt. „Großvater“ besaß zwei leerstehende Wohnungen. Seine Kinder rieten ihm, diese zu verkaufen; er lehnte das jedoch ab und richtete stattdessen zwei Produktionsstätten für Informationsmaterialien ein. Zugleich ist es für Praktizierende, die vor der Verfolgung fliehen – mich eingeschlossen – ein sicherer Ort.
Trotz seines hohen Alters von über 90 Jahren ist „Großvater“ noch immer sehr aktiv. In seiner Freizeit baut er in seinem Garten verschiedene Gemüsesorten an. Neben dem, was er und seine Familie verzehren, teilt er das Gemüse auch mit Nachbarn und anderen Praktizierenden. Seine gute Gesundheit zeugt von den Vorteilen des Dafa.
„Großvater“ ist nicht sehr redselig, sagt jedoch oft: „Für Dafa gebe ich alles.“
Die zweite Praktizierende, der ich bei der Verfassung eines Erfahrungsberichtes half, war um die siebzig. Nachdem sie 1993 das Fa erhalten hatte, widmete sie sich über all die Jahre hinweg der Erklärung der wahren Umstände. In ihrem Bezirk gibt es mehr Praktizierende als in jedem anderen der Region. Als 1999 die Verfolgung begann, fing sie damit an, die Menschen über die wahren Hintergründe von Falun Dafa aufzuklären und hat seitdem nicht mehr damit aufgehört.
Sie erzählte mir eine Begebenheit, die sich am 20. Juli 1999 ereignete, dem Tag, an dem die Verfolgung gegen Falun Dafa offiziell begann. An diesem Morgen begab sich die Praktizierende allein auf den Platz vor dem Gebäude der Kreisverwaltung. Die hiesige KPCh-Führung war im Begriff, eine Gemeindeversammlung abzuhalten, auf der Falun Dafa angeprangert werden sollte. Auf dem Platz hielten sich mehrere Polizeibeamte, Verwaltungsangestellte verschiedener Behörden und die Leiter der einzelnen Bezirke und Gemeinden auf.
Mit einer Falun-Dafa-Anstecknadel am Shirt und einem Lächeln im Gesicht setzte sich diese Praktizierende in der Mitte des Platzes hin und begann zu meditieren. Die Menschen um sie herum waren überrascht. Sie wurde sofort von Polizisten gepackt und auf das Gelände der Regierung gebracht.
Als sie am Versammlungsraum vorbeigeführt wurde, erblickte sie den Kreisparteisekretär und rief mit erhobener Stimme: „Herr Sekretär, wir kultivieren das große Fa des Kosmos und bemühen uns, gute Menschen zu sein, die den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen. Sie verhaften gute Menschen. Was für ein Sekretär sind Sie?“ Der Parteisekretär wusste nicht, was er darauf antworten sollte. An die Umstehenden gewandt sagte er: „Lasst sie gehen.“
Diese Praktizierende hat in den letzten 22 Jahren viele Drangsale durchlebt; aber nichts konnte ihre Entschlossenheit erschüttern. Sie blieb standhaft in ihrer Kultivierung und hat trotz der Unterdrückung durch die Regierung durchgehalten. Sie konzentriert sich auf ihre Kultivierung und die Klarstellung der Tatsachen und lässt sich durch nichts ablenken. Ganz gleich, ob sie in der klirrenden Kälte des Winters oder in der Sommerhitze hinausgeht, vor der Polizei flüchten muss oder wegen ihres Glaubens inhaftiert wird – sie vermittelt unermüdlich die wahren Hintergründe über Falun Dafa und die ungerechte Verfolgung in der Hoffnung, dass die Menschen errettet werden.
Interessanterweise wurde diese Praktizierende bei allen Festnahmen am Ende des Tages stets freigelassen. Sie hat keine einzige Nacht in Polizeigewahrsam oder in einer Haftanstalt verbracht; auch dann nicht, als Polizeibeamte in ihrem Haus Unmengen von Informationsmaterialien fanden, die sie leicht zur Anklageerhebung gegen sie hätten verwenden können.
Nach einigen Malen belästigte die örtliche Polizei sie nicht mehr. Als jemand sie anzeigte , weil sie auf dem Wochenmarkt Flugblätter verteilte und über Falun Dafa sprach, winkte der Polizeichef ab: „Sie brauchen nichts zu unternehmen. Wir können nichts gegen diese Frau tun.“
Nachdem ich mich mit ihr getroffen und ihre Geschichte gehört hatte, stellte ich den ersten Entwurf mit 4.000 Zeichen innerhalb eines halben Tages fertig. Es war, als ob der Bericht nicht von mir, sondern wie durch Zauberhand von meinem Stift geschrieben wurde. Ich brauchte gar nicht viel zu überlegen.
Eine andere Praktizierende, ebenfalls über 70, ist eine der wichtigsten Koordinatorinnen der Region. Als sie wegen der Ausübung von Falun Dafa inhaftiert war, wurde sie fast zu Tode gefoltert. Sie wurde auch einmal in einer psychiatrischen Klinik festgehalten, befand sich drei Jahre lang in Gewahrsam und war viele Jahre lang auf der Flucht.
Dennoch beklagte sie sich nie und hegte auch keinen Groll. Sie tat, was immer nötig war, um das Fa zu bestätigen und die Verfolgung aufzudecken. Wenn bei den lokalen Praktizierenden Computer-Kenntnisse vonnöten waren, reiste sie mit einem Computer im Gepäck in eine andere Stadt, um die Installation von Betriebssystemen zu erlernen. Sie erwarb auch die Fähigkeit, Drucker zu reparieren und kümmerte sich um die technischen Belange der örtlichen Materialproduktionsstätten. Solange es der Aufklärung der wahren Umstände diente, lehnte sie nie ab. „Solange es der Fa-Berichtigung nützt, werde ich es lernen“, so die Praktizierende.
Bevor sie 2012 anfing zu praktizieren, wahrte eine Praktizierende stets Distanz zu anderen Falun-Dafa-Praktizierenden. Bevor und nachdem sie das Fa erhalten hatte, gab ihr der Meister zahlreiche Hinweise und leitete sie an, um ihr Vertrauen in die Praxis zu stärken.
Während sie die Übungen machte, öffnete der Meister ihr Himmelsauge. Sie sah deutlich, wie der Meister in einer anderen Dimension ihre gebrochenen Lenden- und Brustwirbel in Ordnung brachte. Als sie anfing, zu Hause Informationsmaterialien herzustellen, blühten rund um ihr Haus überall Udumbara-Blumen, als Zeichen der Ermutigung und Fürsorge des Meisters. Einmal wurde die gesamte Stadt überflutet; das Wasser stieg bis einen Meter über ihrem Dach. Als sie in dieser Nacht nach Hause kam, fand sie ihr Bett, das zehn Zentimeter unter dem Wasserspiegel gestanden hatte, völlig trocken vor. Sie war überaus dankbar, dass sie in ihrem eigenen Bett schlafen konnte!
Eine andere Praktizierende wurde in einem Zwangsarbeitslager vierzig Tage lang brutal gefoltert. Sie verlor ihre Sprache und wäre beinahe gestorben. Um sich der Verantwortung zu entziehen, rief die Verwaltung des Zentrums ihre Familienangehörigen an und bat sie, die Praktizierende abzuholen. Als sie entlassen wurde, war sie so schwach, dass ihr Mann sie auf dem Rücken tragen musste.
Bevor sie sich jedoch vollständig erholen konnte, wurde die Praktizierende zu Hause mit großen Schwierigkeiten und Prüfungen konfrontiert. Ihre Mutter war bei einem tödlichen Autounfall ums Leben gekommen. Ihre psychisch kranke Schwiegermutter stach ihrem Sohn dreimal mit einem Messer in den Kopf, was ihn beinahe das Leben kostete. Ihr Bruder wurde von Freunden reingelegt und zu Unrecht zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Trotz der vielen erschütternden Nachrichten, bewahrte diese Praktizierende starke aufrichtige Gedanken und ließ in ihrer Kultivierung nicht nach. Sie ließ ihre menschlichen Gefühle los und erhöhte sich kontinuierlich.
Viele Praktizierende berichteten, wie sie ihre Xinxing kultivierten, Verlust und Gewinn leichtnehmen konnten, die Fakten ungeachtet der Umstände erklärten, schweres Krankheits-Karma überwanden und wie der Meister sie in gefährlichen Situationen beschützte.
Welche Drangsal haben die Praktizierenden während mehr als zwei Jahrzehnten durchlebt! Trotz zahlreicher Schwierigkeiten waren sie in der Lage, sich solide zu kultivieren, sich zu verbessern und Menschen zu erretten. Dank der Fürsorge des Meisters konnten sie so weit kommen. Jede ihrer kostbaren und bemerkenswerten Geschichten wird von Himmel und Erde bewundert und sicherlich diejenigen inspirieren, die nach ihnen kommen. So auch die folgende Geschichte, die mir ein Praktizierender vor vielen Jahren erzählt hat.
Es war ein bewölkter Tag im Juli 1999, kurz bevor die KPCh die Verfolgung einleitete. Als ob alle gewusst hätten, dass es das letzte große Treffen zum Üben sein würde, kamen die örtlichen Praktizierenden früher als sonst zum Übungsplatz. In aller Stille bildeten sie Reihen und begannen mit den Übungen. Als sie die zweite Übung praktizierten, regnete es in Strömen. Direkt hinter der Gruppe befand sich ein Schuhgeschäft, aber niemand unterbrach die Übung, um sich unterzustellen. Alle standen mit erhobenen Armen, ohne sich auch nur ein bisschen zu bewegen. Im strömenden Regen machten sie weiter, bis alle fünf Übungen beendet waren.
Diese Szene hat sich für immer in mein Gedächtnis eingeprägt; sie hat mich sehr berührt. Bei vielen Gelegenheiten tauchte sie wiederholt in meinen Gedanken auf, bis sie zu meiner eigenen Erinnerung wurde. In den vergangenen 22 Jahren, inmitten der brutalen Unterdrückung durch das kommunistische Regime, stellte ich mir oft vor, an jenem Tag dabei gewesen zu sein, was meine aufrichtigen Gedanken sofort verstärkte.
Ich schätzte den Prozess, meine Mitpraktizierenden bei der Erstellung ihrer Berichte zu unterstützen. Jede Geschichte und jeder Gedanke, den sie mit mir teilten, sowie ihre aufrichtige Dankbarkeit gegenüber dem Meister und dem Dafa inspirierten mich und spornten mich in meiner eigenen Kultivierung an. Als ich mich in die Arbeit vertiefte, merkte ich, dass ich nicht nur Papiere bearbeitete, sondern auch Ideen austauschte und mit anderen Praktizierenden kommunizierte.
Nach jedem fertiggestellten Entwurf ging ich ihn sorgfältig mit dem Praktizierenden durch, teilte meine Gedanken dazu mit und hörte seiner Rückmeldung zu. Ich war bestrebt, jedes kleinste Detail bestätigt zu bekommen, um ihre Geschichten wahrheitsgetreu, klar und genau widerzugeben. Ich glaube, dass jeder scheinbar gewöhnliche Bericht, den wir teilen, bei den zukünftigen Menschen als Legende weiterleben wird; auch wenn wir nicht mehr unter den Menschen weilen.
Ich hoffe, dass jeder Praktizierende den Mut hat, seine Erfahrungen bei der Kultivierung und sein Verständnis über das Fa niederzuschreiben. Es dient als Aufzeichnung dieser beispiellosen, bemerkenswerten Zeit, der glorreichen Geschichte der Dafa-Jünger, die mit vereinter Kraft dem Meister helfen, das Fa zu berichtigen.
Dank an den Meister. Dank an die Mitpraktizierenden.