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Neuer Praktizierender aus Singapur: Die Verfolgung entlarven und die Kultivierung ernst nehmen

8. November 2021 |   Von Shu Yu, Falun-Dafa-Praktizierender in Singapur

(Minghui.org) Ich habe im April 2020 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Als neuer Praktizierender möchte ich gerne meine Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr mit euch teilen.

Die Tatsachen über Falun Dafa und die Verfolgung im persönlichen Gespräch richtig stellen

So wie ich es verstanden habe, arrangiert Meister Li, der Begründer von Falun Dafa, den Kultivierungsweg für jeden Praktizierenden, wobei kein Weg so ist wie der andere. Als Personalberater komme ich mit vielen Chinesen in Kontakt, die in Singapur arbeiten. Daher glaube ich, dass es meine Aufgabe ist, im persönlichen Gespräch über die Verfolgung aufzuklären.

Da viele chinesische Touristen kein Englisch sprechen, biete ich mich oftmals freiwillig an, für sie zu dolmetschen. So habe ich auch die Chance, ihnen die wahren Hintergründe über Falun Dafa zu vermitteln. Einmal ging ich zum Medizinischen Zentrum, um Dokumente abzuholen. Beim Verlassen bemerkte ich vor dem Gebäude fünf Chinesen, die anscheinend zu Untersuchungen kamen. Im Stillen bat ich den Meister, mir Kraft zu verleihen und sandte aufrichtige Gedanken aus. Ich lächelte sie an und grüßte freundlich. Alle fünf erwiderten mein Lächeln. Ich brach das Eis indem ich fragte, woher sie denn kämen. Einer sagte, er sei aus Hengshui in der Provinz Hebei, woraufhin ich ihnen verriet: „Der Schnaps [Lao Baigan] von dort ist ja sehr bekannt. Auf der Hochschule haben die Studenten aus Hengshui den Schnaps immer zum Probieren für den ganzen Kurs mitgebracht; wir fanden ihn alle klasse.“ Das brachte sie alle zum Lachen.

Ich wendete mich an den nächsten und fragte, aus welcher Stadt er sei. Wie der Zufall so spielt, lag seine Heimat nur zwei Autostunden von der Stadt entfernt, aus der meine Frau kommt. So hatte ich einen gute Basis für ein Gespräch gefunden und fuhr fort:

„Nun, da hat uns wohl das Schicksal hier in Singapur zusammengeführt und ich will Ihnen etwas Wichtiges sagen.“ Ich fragte, ob sie denn schon von den Austritten aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und ihren Jugendorganisationen gehört hätten. Sie schüttelten den Kopf, also erklärte ich: „Es ist eine Möglichkeit, geschützt zu bleiben. Dazu möchte ich eine kleine Geschichte erzählen. Vor 2.000 Jahren startete der römische Kaiser Nero, getrieben von Neid, die Christenverfolgung. Er sandte seine Agenten aus, die sich als Christen tarnten, um Rom in Brand zu setzen. Dann beschuldigte er die Christen und stachelte die römische Bevölkerung zu Hass gegen die Christen auf. Das Römische Reich warf zur Belustigung der Massen die Christen in der Arena den Löwen zum Fraß vor. Aber auf solche Gräuel folgt stets Vergeltung. Im Römischen Reich grassierten Seuchen, in deren Folge zahllose Menschen starben. Die vierte Pandemie tötete 50 Millionen Menschen.“

Einer fragte: „Ja, aber was hat das mit uns zu tun?“ „Das ist eine gute Frage“, griff ich seinen Einwand auf. „Das Regime in China hat das gleiche getan, wie die alten Römer. Es hat Falun Dafa diffamiert und Hass gegen die Praktizierenden geschürt. Ist das nicht fürchterlich, wenn man die Konsequenzen bedenkt? Die KPCh hat eine Unmenge an Hasspropaganda gegen Falun Dafa in Umlauf gebracht. Dazu zählt auch die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Zunächst einmal wissen wir alle, wie streng der Platz des Himmlischen Friedens überwacht wird. Es ist kaum vorstellbar, dass sich da Benzin einschmuggeln ließe.“ Alle nickten zustimmend.

Ich erkundigte mich, ob unter ihnen ein Raucher sei. Einer bejahte und ich fragte ihn: „Haben Sie sich schon einmal an einer Zigarette verbrannt und wie hat sich das angefühlt? Der Schmerz ist kaum auszuhalten, nicht wahr? Und jetzt stellen Sie sich vor, dass sich ein einfacher Mensch selbst mit Benzin übergießt, anzündet und dann einfach dasitzt und darauf wartet, gefilmt zu werden. Wie Sie wissen, wurde die ganze Szenerie von verschiedenen Kameras aus allen Winkeln aufgenommen, so wie bei einem Dreh für das Fernsehen. Wie war das möglich? Bevor die Verfolgung in Gang gesetzt wurde, haben über 100 Millionen Menschen Falun Dafa praktiziert und das ganze Land wusste, dass die Praktizierenden gute Menschen sind, die an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht glauben. Falun Dafa verbietet es ausdrücklich zu töten. Die Praktizierenden essen noch nicht einmal rohes Fleisch, sie würden nie Selbstmord begehen.“ Einer aus der Gruppe meinte: „Das ist wahr!“ Die anderen nickten erneut zustimmend.

Ich sprach weiter: „Es ist eine universelle Gesetzmäßigkeit, dass Gutes mit Gutem und Böses mit Bösem vergolten wird. Was ich Ihnen über Falun Dafa gesagt habe ist die Wahrheit und ich hoffe, dass Sie den Lügen der KPCh keinen Glauben schenken. Ich will nicht erleben, dass uns die gleiche schmerzvolle Lektion wie den alten Römern widerfährt. Ich hoffe, dass Sie alle wohlbehalten durch diese Pandemie kommen.“ Sie nickten und sagten: „Vielen Dank!“

„Gerade habe ich den Austritt aus der KPCh und ihren Jugendorganisationen erwähnt. In der Schule werden alle Chinesen genötigt, den Jungen Pionieren und dem Kommunistischen Jugendverband beizutreten. Mit dem Einstieg in das Arbeitsleben wird man aufgefordert, in die KPCh einzutreten. Dabei muss man seine rechte Hand heben und schwören, dass man der Kommunistischen Partei und ihren Jugendorganisationen sein Leben opfert. Aber schauen Sie, die KPCh ist doch atheistisch und glaubt an nichts, warum zwingt sie dann die Leute, einen Eid zu schwören?

Die KPCh hat während zahlreicher politischer Kampagnen das chinesische Volk verfolgt, so auch 1989 beim Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens und bei der Unterdrückung der Falun-Dafa-Praktizierenden. Seit ihrer Machtübernahme hat die KPCh 80 Millionen Chinesen getötet. Sollte sie nicht für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden?!“ Alle fünf signalisierten Zustimmung und ich schlussfolgerte: „Die KPCh weiß um ihr Verhängnis und deshalb will sie jeden zwingen, einen Eid abzulegen und sich so mitschuldig zu machen.“

„Das ist wahr“, entfuhr es einem aus der Gruppe.

„Daher hoffe ich, dass Sie diesen Eid widerrufen und Ihre Zukunft sowie die Zukunft Ihrer Familien schützen, indem Sie aus dieser Verbrecherorganisation austreten. Solange Sie Ihren Austritt nicht erklärt haben, sind Sie ein Teil der KPCh und werden zusammen mit ihr untergehen. Ist das nicht traurig? Die Gottheiten schauen auf das Herz der Menschen, daher können Sie Ihren Austritt auch unter einem Pseudonym erklären.“ Die ganze Gruppe war daraufhin bereit, die KPCh zu verlassen. Ich händigte jedem noch ein Amulett [1] aus und gab ihnen auf den Weg mit, sich an die Worte „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ zu erinnern.

Als wir auseinandergingen, winkten sie mir alle fröhlich zum Abschied. Ihre Entscheidung, sich auf die Seite des Guten zu stellen, erfreute mich sehr.

Vor einigen Monaten war ich auf einer Behörde. Beim Hinausgehen sah ich einen Bus, aus dem eine Gruppe Chinesen ausstieg. Ich war verunsichert, wie ich auf so eine große Gruppe zugehen sollte. Dann dachte ich: „Der Meister hat arrangiert, dass sie hierherkommen und die Fakten erfahren können, also muss es einen Weg für mich geben.“ Ich sandte aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister, mir Weisheit zu schenken.

Plötzlich ging mir ein Licht auf: „Ich habe Broschüren im Auto!“ Rasch lief ich zu meinem Auto und zählte die Broschüren mit den Informationen über die Verfolgung zusammen. Es waren noch 27 Stück.

Ich ging zurück zu der Haltezone. Die Gruppe wartete dort noch auf den Bus, was die perfekte Gelegenheit für mich war. Ich schickte kraftvolle aufrichtigen Gedanken aus, um alle Störungen zu beseitigen.

Mit einem Lächeln ging ich auf sie zu: „Nur eine freundliche Erinnerung: Achten Sie während der Pandemie auf ausreichend Abstand.“ Sie hörten auf, sich zu unterhalten und schauten mich ruhig an. Ich sprach weiter: „Bitte lesen Sie diese Broschüre aufmerksam durch, zu Ihrer eigenen Sicherheit.“ Dabei händigte ich einem nach dem anderen eine Broschüre aus. Nach 26 Exemplaren war ich durch, sodass ich noch eines übrig hatte. Gerade dachte ich bei mir: „Gott sei Dank waren es genügend. Vielen Dank, Meister!“ In diesem Moment sagte eine Stimme hinter mir: „Geben Sie mir auch eine. Ich habe noch keine.“ Ich drehte mich um und übergab dem Mann die letzte Broschüre. Es waren 27 Broschüren für genau 27 Leute.

Ich war sehr berührt, als ich sah, wie gewissenhaft die Leute die Informationen lasen und dankte dem Meister, dass er mir die Chance gegeben hatte, ihnen die Informationsmaterialien zu überreichen. Ich hoffte inständig, dass sie daraus die richtigen Schlüsse ziehen würden.

Kultivierung ist ernsthaft

Nach dieser Sache wurde ich übermütig. Der Stolz packte mich und ich fand, dass ich tüchtig war. Einige Tage später wollte ich an gleicher Stelle Broschüren verteilen, aber diesmal klappte es nicht. Ein Mann kam auf mich zu und rief: „Das ist über Falun Dafa. Das will ich nicht!“ Mit diesen Worten warf er die Broschüre nach mir. Dann kam eine andere Person hinzu und beschimpfte mich. Ich hatte so etwas noch nie zuvor erlebt und wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte.

Einen Moment lang fühlte ich mich, als sei ich von bösartigen Elementen umzingelt und mir wurde bange. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen und sagte: „Ich möchte nur, dass Sie sicher sind und nicht auf die Lügen der Kommunistischen Partei Chinas hereinfallen.“ Nachdem ich das gesagt hatte, drehte ich mich um und ging.

Anschließend fragte ich mich, was ich falsch gemacht hatte. Warum war das passiert? Ich erkannte, dass mein Ausgangspunkt beim Verteilen der Broschüren dieses Mal nicht aufrichtig gewesen war. Ich hatte die Aufgabe, das Gewissen der Menschen zu erwecken, nicht ernst genommen und dabei auch keine Barmherzigkeit gezeigt. Stattdessen war ich mit einem sehr starken Geltungsbedürfnis an die Sache herangegangen. Wie ernsthaft und heilig es doch ist, die Lebewesen zu erretten! Seit diesem Erlebnis rufe ich mir immer wieder in Erinnerung, dass ich aufrichtige Gedanken haben muss, wenn ich Menschen die Tatsachen über Falun Dafa und die Verfolgung nahebringe.

Ein andermal sprach ich mit drei Chinesen über die Verfolgung, nachdem ich für sie gedolmetscht hatte. Einer hörte aufmerksam zu und der zweite schien abgelenkt zu sein. Das Gesicht des dritten blieb zunächst ausdruckslos. Aber als ich die Austritte aus der KPCh erwähnte, brüllte er mich plötzlich mit wutverzerrtem Gesicht an. Selbst die vorbeikommenden Passanten waren durch sein Verhalten verängstigt. Ich versuchte, ihn zu beruhigen, aber es war vergebens. Er ließ mich nicht zu Wort kommen. In diesem Moment wurde ich von seinen starken Emotionen mitgezogen und überlegte, was ich ihm entgegnen könnte. Jedoch gestattete er den beiden anderen nicht, weiter zuzuhören und drängte sie, fortzugehen.

Der erste, der eigentlich zuhören wollte, hatte keine andere Chance als mitzugehen. Im Laufen blickte er zu mir zurück. Er schaute hilflos und traurig drein, so als wollte er mir sagen: „Du hast mir die Tatsachen über Falun Dafa noch nicht erklärt. Du hast mich noch nicht gefragt, ob ich aus der KPCh austreten möchte. Du hast mich noch nicht errettet!“ Zu sehen, wie sie davongingen, beschäftigte mich noch lange und es raubte mir die Ruhe. Ich bedauerte, dass ich es nicht gut gemacht und sie nicht hatte retten können.

Schließlich sagte ich mir selbst: „Es hat keinen Sinn, dem ewig nachzuhängen. Wenn ich hingefallen bin, muss ich wieder aufstehen und es beim nächsten Mal besser machen.“

Als ich mich hinterfragte, begriff ich, dass ich das Lernen des Fa [2] wie eine Formalität behandelt und das Fa nicht gut gelernt hatte. Ich machte die Dinge nicht aus dem Fa heraus. Zweitens war ich sehr kämpferisch und behandelte nicht alle Menschen mit Barmherzigkeit. Drittens, löste ich die Störungen nicht mit Güte auf und ließ mich stattdessen von den Emotionen der Menschen mitreißen, weshalb sie die Gelegenheit verpassten, sich über die Tatsachen zu informieren. Ich sagte mir, dass ich ruhig bleiben musste, wenn ich solchen Situationen erneut begegnen sollte.

Bald darauf traf ich erneut – wie es der Meister arrangierte – drei Chinesen. Während ich mit ihnen sprach, hörten zwei aufmerksam zu, während der dritte desinteressiert schien. Diesmal ließ ich mich von seiner Attitüde nicht beeinflussen. Also erklärte ich den beiden, die interessiert waren, die Fakten über Falun Dafa und die Verfolgung. So gut ich konnte, versuchte ich auf sie einzugehen, um die Knoten in ihrem Herzen zu lösen. Beide konnten das, was ich sagte, gut akzeptieren. Einer dankte mir sehr herzlich und der andere äußerte: „Die Kommunistische Partei ist voller Falschheit. Seutdem ich ins Ausland gereist bin, wurde mir klar, dass Falun Dafa ganz und gar nicht so ist, wie die Kommunistische Partei Chinas es behauptet.“

Zu dem Desinteressierten sprach ich ebenfalls, aber er wollte sich nicht auf eine Unterhaltung einlassen. Das Gute war, dass er die zerstörerische Natur der KPCh verstand und seinen Parteiaustritt erklärte, auch wenn es mir nicht gelang, mit ihm über Falun Dafa ins Gespräch zu kommen. Ich hoffe wirklich sehr, dass sich ihm künftig die Gelegenheit bietet, die Tatsachen über Falun Dafa zu erfahren.

Erwachen

Als neuer Praktizierender wollte ich so schnell wie möglich mit der Fa-Berichtigung Schritt halten. Ich war so sehr darauf bedacht, dass ich sogar in meinen Träumen Leuten die Fakten erklärte. Dann träumte ich eines Nachts Folgendes: Ein riesiges Falun erschien am Himmel und der Meister holte uns nach Hause. Jeder Falun-Dafa-Praktizierende wurde zu einem Regenbogen, der aufwärts in die Wolken schoss. Auch ich verwandelte mich in einen Regenbogen und flog direkt auf das große Falun im Himmel zu. In dem Moment, kurz bevor ich in das Falun hineinflog, erinnerte ich mich plötzlich daran, dass ich noch viele Anhaftungen loszulassen hatte. Mit diesem Gedanken fiel ich zurück auf die Erde und wachte auf.

Noch am nächsten Morgen hallte der Traum sehr lebhaft in mir nach. Mir wurde deutlich, dass ich nicht in mein wirkliches Zuhause zurückkehren kann, wenn ich meine Anhaftungen nicht beseitige. Da spielt es auch keine Rolle, wie viel ich für die Erklärung der Tatsachen getan habe. Der Meister gab mir einen Hinweis und forderte mich auf, das Fa gut zu lernen und mich wirklich zu kultivieren.

Abends auf dem Heimweg ließ ich den Tag Revue passieren. Ich fand, dass ich es an diesem Tag sehr gut gemacht hatte, denn ich hatte mehreren Chinesen die Wahrheit erklärt. Sie hatten meine Worte akzeptieren können und waren aus der KPCh ausgetreten. Kurzum, ich war mit mir selbst ziemlich zufrieden.

Aber als ich schließlich zu Hause ankam und auf das Bild des Meisters blickte, sah ich, dass der Gesichtsausdruck des Meisters sehr ernst war. Ich war betrübt und dachte eine Weile darüber nach, konnte aber nicht herausfinden, was ich nicht gut gemacht hatte.

Am nächsten Tag kam meine Mieterin und beschwerte sich über das Haus. Sie ist Chinesin. Zuerst meinte sie, dass das Haus nicht gut gegen Schall isoliert sei und dass die Klimaanlage nicht richtig funktioniere. Dann fing sie an, mit ihrem Sohn anzugeben. Sie erzählte, dass ihr Sohn in meinem Alter und sehr erfolgreich sei. Er besitze eine große Firma und habe sehr viel Geld.

Ich ärgerte mich und dachte: „Warum wohnst du schon so lange in meinem Haus zur Miete, wenn es dir hier nicht gefällt? Warum kauft dir dein Sohn kein eigenes Haus, wenn er doch so viel Geld hat?“ Ich wollte ihr nicht länger zuhören, also fand ich einen Vorwand und ließ sie stehen. Mein Kopf war voller negativer Gedanken über das, was sie gesagt hatte. Plötzlich wurde mir klar, dass ich ein Praktizierender bin. Wie konnte ich so viele schlechte Gedanken in mir haben? Warum ließ ich mich derart mitreißen? Ich fing an, darüber nachzudenken.

Wenn sie sich über den Baum vorm Haus ausgelassen hätte, hätte mich das doch auch nicht gestört. Warum irritierte es mich so sehr, wenn sie mein Haus kritisierte? Das bedeutete doch, dass ich mein Haus zu wichtig nahm. Außerdem wurden mir meine Anhaftungen bewusst: Kampfgeist, Geltungssucht, Neid und Gewinnstreben.

Weil ich noch auf Ansehen und Geld aus war, hatte mich die Angeberei mit ihrem Sohn geärgert. Ich verstand, dass ihre Kommentare viele meiner Eigensinne aufgedeckt hatten, die mir bislang gar nicht bewusst gewesen waren. Sie war zu mir gekommen, um mir dabei zu helfen, mich besser zu kultivieren.

Sobald ich das erkannte, wurde mir leicht ums Herz. Der Meister gab mir auf diesem Weg Hinweise. Ich sagte: „Danke, Meister!“ Als ich erneut auf das Bild des Meisters blickte, schien er mich anzulächeln – ich denke, weil ich gelernt hatte, den Fehler wirklich bei mir zu suchen, anstatt nur darüber zu reden.

Den versteckten Neid beseitigen

Die Lektion über den Neid im Zhuan Falun [3] habe ich viele Male gelesen. Nie habe ich wirklich gedacht, dass die Worte des Meisters auch mich betreffen. Weil mein Verständnis über das Fa nicht tiefgreifend war, meinte ich, dass ich nicht neidisch bin. Kürzlich hat eine Nebensächlichkeit den Neid, den ich in mir trage, vollständig enthüllt. Vielen Dank, Meister!

Meine Frau hat kürzlich ebenfalls angefangen zu praktizieren. Sie hat noch kein wirkliches Verständnis der Fa-Berichtigung und noch nicht dabei geholfen, die Verfolgung aufzudecken. Ich sorgte mich um ihren Kultivierungszustand und versuchte alles Mögliche, um ihr dabei zu helfen, Fortschritte zu machen. Ich tauschte mich mit ihr über mein Verständnis der Fa-Berichtigung aus und las mit ihr gemeinsam das Fa. Aber es gelang mir nicht, die Knoten in ihrem Herzen zu lösen und ich wurde unzufrieden.

Das ging so weit, dass eine Kleinigkeit genügte, um meine Unzufriedenheit mit ihr hervorbrechen zu lassen. Meine Frau war schwanger und ich machte mir Sorgen um ihr Essverhalten. Als ich sie einmal fragte, was sie tagsüber gegessen hätte, antwortete sie, dass sie sich nicht wohl gefühlt und deshalb Mittags nur eine Kleinigkeit zu sich genommen habe. Ich wurde wütend und schrie sie an: „Ist dir nicht klar, dass du schwanger bist? Wie soll es dem Baby denn gut gehen und wovon soll es wachsen, wenn du nicht vernünftig isst? Du isst nicht gescheit und du beteiligst dich nicht an den Aktivitäten zur Fa-Berichtigung!“ Ich verlor völlig die Beherrschung und verhielt mich überhaupt nicht wie ein Praktizierender.

Meine Frau brach in Tränen aus, sagte aber keinen Ton. Nach ein paar Minuten beruhigte ich mich und erst da wurde mir wieder bewusst, dass ich ein Praktizierender bin. Es war klar, dass ich die Prüfung nicht bestanden hatte und meine Xinxing [4] nicht den Anforderungen entsprach. Ich begann zu hinterfragen, weshalb ich soviel Wut verspürte.

Wegen meines ungeborenen Kindes wurde ich sehr emotional. Darüber hatte ich vergessen, dass meine Frau eine Praktizierende ist und sich der Meister um sie und das Baby kümmert. Ich begriff, dass meine Sorgen vollständig der Denkweise eines gewöhnlichen Menschen entsprangen.

Zweitens realisierte ich, dass ich mir angewöhnt hatte, auf andere herabzuschauen. Ich fand, dass ich es besser als meine Frau machte, da ich draußen Informationsmaterialien über die Verfolgung verteilte. Aber als neuer Praktizierender lag ich in der Kultivierung noch so weit zurück! Die anderen Praktizierenden machten mir nie Vorwürfe, wenn ich etwas nicht gut gemacht hatte. Stattdessen ermutigten sie mich. Warum machte ich dann immer meiner Frau Vorwürfe, anstatt sie zu ermutigen? Entsprach mein Verhalten dem Maßstab eines Praktizierenden?

Der Meister sagt:

„Aber warum rastest du denn in diesem Moment aus? Wozu rastet ein Kultivierender aus? Ist es nicht so, dass die Kultivierenden unter sich noch weniger ausrasten sollen? Egal wer du bist, du bist dabei, dich zu kultivieren. Warum rastest du immer gegenüber meinen Jüngern aus? Habe ich erlaubt, dass du meine Jünger so behandelst?“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004 – Fragen und Antworten, 21.11.2004)

Handelt diese Textpassage nicht explizit von meiner Art des Verhaltens? Wir sind alle Jünger des Meisters und werden alle vom Meister erlöst. Wie konnte ich meine Frau, die eine Mitpraktizierende ist, nur so behandeln? Was für eine tiefgreifende Schicksalsverbindung wir doch in diesem Leben haben: Wir sind in der Ehe und als Mitpraktizierende miteinander verbunden. Ich bedauerte mein Verhalten so sehr! Ich gestand meinen Fehler gegenüber dem Meister ein und entschuldigte mich bei meiner Frau.

Bevor ich Falun Dafa praktizierte, war ich dem Streben nach Ansehen und persönlichen Vorteilen sowie der Begierde und dem Konkurrenzkampf verfallen gewesen. Oft kamen mir Komplimente meiner Mitmenschen zu Ohren, wie begabt ich doch sei. Durch das Praktizieren wurde mir klar, dass der Meister mir Fähigkeiten verliehen hatte, damit ich sie zur Errettung von Lebewesen nutze.

Andere Praktizierende sagen, dass ich fleißig sei und viele Menschen auf die Verfolgung von Falun Dafa in China aufmerksam gemacht hätte. Aber ich weiß, dass ich das alles nur dank der Hilfe des Meisters geschafft habe.

Der Meister sagt:

„Daher heißt es, die Kultivierung hängt von einem selbst ab und die Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.“ (Zhuan Falun 2019, S. 69)

Unser barmherziger Meister hat mich aus der Hölle gerettet und den Weg für meine Kultivierung arrangiert. Ein Jünger des Meister zu sein, hat meinem Leben das größte Glück und den größten Segen gebracht. Als neuer Praktizierender will ich mich der Barmherzigkeit des Meisters als würdig erweisen.


[1] Praktizierende in China erklären den Menschen manchmal die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung, indem sie ihnen ein kleines Amulett oder ein Andenken mitgeben – etwas, auf dem Worte stehen, die sie an das Gute von Falun Dafa erinnern sollen.

[2] das kosmische Gesetz

[3] das Hauptwerk von Falun Dafa

[4] Wesen des Herzens, Qualität des Herzens