(Minghui.org) Nach vier Jahren Haft im Frauengefängnis Chongqing hat eine 69-jährige Praktizierende sechs Zähne und teilweise ihr Sehvermögen verloren. Sie hatte mehrere eitrige offene Wunden am Kopf. Ihre Familie beschrieb sie als „eingefallen“, verwirrt und nicht ansprechbar.
Zhu Yaohui, eine pensionierte Regierungsbeamte, lebt in der Stadt Huaying, Provinz Sichuan. Weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte, wurde sie gefoltert.
In den vergangenen 22 Jahren wurde Zhu wiederholt festgenommen und inhaftiert. Die Behörden hielten sie zweimal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fest, viermal in einem Untersuchungsgefängnis und dreimal auf der Polizeiwache. Insgesamt befand sie sich fast ein Jahr im Gewahrsam und insgesamt sechs Jahre in zwei Zwangsarbeitslagern. Nach ihrer jüngsten Verhaftung 2017 war sie zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Als Zhu am Morgen des 27. Februar 2017 auf einem Markt im Bezirk Hechuan in Chongqing einkaufte, wurde sie von einem Zivilbeamten festgenommen. Die Beamten der Polizeiwache Nanjinjie fesselten sie mit Handschellen und Fußfesseln an einen Metallstuhl. Dann durchsuchten sie ihre Wohnung.
Sie beschlagnahmten Dutzende Falun-Dafa-Bücher, Fotos des Begründers von Falun Dafa, fünf Computer und ein Fernsehgerät. Drei Praktizierenden, die gerade bei Zhu zu Besuch waren, wurden ebenfalls festgenommen und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Wuzun gebracht. Die Polizei ging auch zur Wohnung von Zhus Neffen und belästigte ihn.
Als Zhu später ins Untersuchungsgefängnis Hechuan gebracht wurde, nahm ein Wärter ihr eine Blutprobe ab. Am 5.September 2018 wurde sie ins Frauengefängnis Chongqing verlegt. Von 2018 bis 2020 wurden ihr drei weitere Male Blut abgenommen.
Im Gefängnis nahmen die Wärter der Praktizierenden die warme Bettdecke weg und gaben ihr zum nahenden Winter nur eine leichte Decke. Zhu durfte auch keine Winterbekleidung kaufen. Oft schlugen und misshandelten die Wärter sie. Manchmal ließen die Wärter sie erst nach 4:00 Uhr morgens schlafen gehen, um sie eine Stunde später aufzuwecken. Wenn sie zur Toilette musste, warfen die Wärter ihre gesamte Unterwäsche sowie Socken weg und verweigerten ihr das Toilettenpapier.
Wegen der ständigen Misshandlungen bekam Zhu Bluthochdruck und ihr war ständig schwindelig. Ihre Gliedmaßen schwollen stark an. Eines Tages rief die Gefängnisleitung Zhus Mann an. Man teilte ihm mit, dass sie zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus gebracht worden war. Ihr Mann fuhr die etwa 1.600 Kilometer von Shanghai zum Gefängnis, um Zhu zu sehen, aber die Wärter ließen ihn nicht zu ihr. Damit sie sich das Nötigste kaufen konnte, zahlte ihr Mann ein paar tausend Yuan auf ihr Gefängniskonto ein und ging wieder.
Nachdem Zhu vom Krankenhaus wieder zurück ins Gefängnis gebracht worden war, spuckten die Wärter ihr oft ins Gesicht. Sie schlugen sie und störten ihren Schlaf. Zhu musste im Schmutz leben und durfte ihre Unterwäsche nicht wechseln oder waschen. Im Sommer 2019 durfte sie ihre Unterwäsche nicht ein einziges Mal waschen.
Im September 2019 verlegten die Wärter Zhu von der ersten in die zweite Abteilung des Gefängnisses. Der Leiter der Bildungsabteilung des Gefängnisses sowie der stellvertretende Leiter der zweiten Abteilung versuchten, die Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens an Falun Dafa zu überreden. Doch Zhu weigerte sich.
Die Wärter waren daraufhin wütend und verschärften die Bedingungen. Zhu musste tagsüber schwere Arbeit leisten und bis spät in die Nacht in der Kälte auf dem Flur sitzen. Sie schlief kaum und durfte sich nicht waschen. Wenn sie Hunger hatte, verhinderten die Wärter, dass sie das gekaufte Essen zu sich nehmen konnte. Die Wärter beschimpften sie abwechselnd und zeichneten die Gespräche auf. Einmal kam Zhus Schwiegersohn aus Shanghai zu Besuch, wurde aber abgewiesen.
Seit ihrer Freilassung am 26. Februar 2021 leidet Zhu unter ständigen Kopfschmerzen und kann schlecht gehen.
Die Behörden verhängten in den vergangenen vier Jahren eine Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.400 Euro) gegen Zhu und setzten auch ihre Rente aus. Acht Monate später wurde ihr immer noch keine Rente ausgezahlt.
Früher hatte Zhu an einer Knochenerkrankung, Herzbeschwerden, Arthritis und einer Beinverletzung gelitten. Sie versuchte es mit verschiedenen Arten Qigong. Nichts half – bis sie Falun Dafa kennenlernte.
Zwei Tage nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 brachen Beamte der Staatssicherheitsabteilung Huaying und der Polizeiwache Shuanghe (Provinz Sichuan) in Zhus Wohnung ein. Sie nahmen sie mit zur Polizeiwache. Ihr Mann, der damals Polizeibeamter war, konnte nur durch seine Beziehungen ihre Freilassung erwirken.
Am nächsten Tag kamen Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Staatsanwälte zu Zhu nach Hause. Sie verhörten die Praktizierende abwechselnd, bis sie erschöpft war. Um sich von den Strapazen zu erholen, musste sie mehrere Tage frei nehmen und konnte nicht arbeiten.
Am 15. Oktober 1999 reiste Zhu nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens nahmen Beamte sie fest und hielten sie eine Woche lang im Pekinger Untersuchungsgefängnis im Gewahrsam. Drei Beamte reisten von Huaying nach Peking, um Zhu zurück in ihre Heimat zu bringen, wo man sie ins Untersuchungsgefängnis einsperrte. Die Polizei erpresste von ihr 2.000 Yuan (rund 280 Euro). Zudem wurde sie gezwungen, die Reisekosten der Beamten von 7.000 Yuan (rund 1.000 Euro) zu erstatten. Etwa viereinhalb Monate später, am 6. März 2000, wurde sie freigelassen.
Während Zhus Aufenthalt in Peking wurde ihr Mann von seiner Arbeit suspendiert. Die Beamten verlangten von ihm, mit der Staatssicherheit zusammenzuarbeiten und seine Frau zurückzubringen. Ob er dem nachgekommen ist, ist unbekannt.
Ein Beamter der Staatssicherheit Huaying und ein Beamter der Stadt Shuanghe kamen Anfang Juli 2000 zu Zhu nach Hause, um sie zur Gehirnwäsche zu bringen. Ihr Mann wollte sie schützen und verteidigte sie vor den Beamten. Daraufhin drohten sie ihm mit einem Disziplinarverfahren und nahm Zhu mit. Bis Ende Juli wurde die Praktizierende im Untersuchungsgefängnis Huaying gefoltert.
Am 16. August 2000 verhafteten Beamte der Staatssicherheit Huaying und der Stadt Shuanghe Zhu erneut. Sie brachten sie für drei Jahre ins Frauenzwangsarbeitslager Nanmusi, Provinz Sichuan. Ihre Haftzeit wurde willkürlich um sechs Monate verlängert. Am 24. Februar 2004 kam Zhu frei.
Als sie am 5. Juni 2004 die Familie eines rechtswidrig inhaftierten Praktizierenden besuchte, wurde sie angezeigt. Beamte der Polizeiwache Daishi schlugen Zhu und brachten sie ins Untersuchungsgefängnis Guang`an. Ein Wärter befahl einer Gefangenen Zhu zu schlagen – bis sie Blut erbrach. Sie brauchte lange Zeit, um sich zu erholen. Schließlich brachten die Beamten sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.
Am 2. September verlegten die Behörden Zhu ins Frauenzwangsarbeitslager Nanmusi. Dort war sie drei Jahre lang inhaftiert. 2007 wurde sie freigelassen.
Für die sechseinhalb Jahre, die Zhu im Zwangsarbeitslager verbracht hatte, wurde ihr Gehalt von den Behörden ausgesetzt. Der Polizeichef von Huaying setzte Zhus Mann mehrfach unter Druck, damit er sich scheiden ließ. Einmal sagten der Polizeichef und ein Politkommissar zu ihrem Mann: „Die Kommunistische Partei Chinas hat entschieden, dass Sie sich von Ihrer Frau scheiden lassen.“
Zhus Mann antwortete: „Falun Gong zu praktizieren ist ihre Entscheidung, sie ist nicht verhaltensgestört. Ob ich mich scheiden lasse oder nicht, ist meine Sache. Sie sollten die Entscheidung mir überlassen. Ich werde mich beim Volkskongress darüber beschweren, dass Sie beide versuchen, meine Familie zu zerstören.“ Das war das letzte Mal, dass die Polizei ihn auf das Thema Scheidung ansprach.
Um der Verfolgung zu entkommen, zog die Familie später nach Shanghai. Am 29. Juni 2015 wurde Zhu dort jedoch von Beamten der Polizeiwache Puxing wieder festgenommen. Sie warfen ihr vor, für Falun Dafa zu werben. Die Polizisten durchsuchten die Wohnung. In der Nacht ging Zhus Mann mit der Tochter zur Polizei, um die Praktizierende abzuholen.
Am 19. Dezember 2015 verteilte Zhu Kalender mit Informationen über Falun Dafa für das neue Jahr. Ein Zivilbeamter verhaftete sie. 15 Tage wurde sie auf der Polizeiwache Beiyangjing in Shanghai festgehalten.
Früherer Bericht:
Frau Zhu Yaohui aus der Stadt Huaying, Provinz Sichuan, verfolgt und gefoltert