(Minghui.org) Eine Mitpraktizierende kam im vergangenen Jahr oft zu mir nach Hause und erzählte mir, wie hart sie gearbeitet habe. Sie sagte zum Beispiel, dass sie die ganze Nacht gelaufen sei und Materialien verteilt habe und nun völlig erschöpft sei. Irgendwann fragte ich mich: „Warum erzählt sie mir das immer? Liegt das nicht in ihrer Verantwortung? Welchen Sinn hat es, mir von ihrer harten Arbeit zu berichten?“
Vor zwei Tagen kam eine andere Praktizierende zu mir. Auch sie sprach über ihre harte Arbeit. Sie sagte, sie habe in den letzten Jahren kein frisch gekochtes Frühstück mehr gegessen. Stattdessen esse sie immer die Reste vom Vortag. Sie lerne oft eine Lektion des Zhuan Falun, bevor sie sich am Morgen auf den Weg mache. Manchmal lese sie sogar anderthalb Lektionen. Einmal habe sie keine Zeit gehabt zu frühstücken. Als sie nach Hause kam, sei sie sehr müde gewesen und so weiter und so fort. Sie hatte mir das alles schon einmal erzählt. Und hier war sie nun wieder und erzählte es noch einmal.
Ich dachte: „Das hat sie mir doch schon mal erzählt!“ Dann erzählte sie weiter und noch mehr. Eines Tages habe sie mit 22 Menschen über Falun Dafa gesprochen und sei sehr zufrieden gewesen. Dann sei ihr Bein in der Aufzugstür hängengeblieben und sei mehrere Tage lang geschwollen gewesen. Aber das habe sie nicht davon abgehalten weiterzumachen.
Während ich zuhörte, änderte ich meine Meinung. Mir wurde klar, dass ich von diesen Praktizierenden lernen sollte. Sie gaben sich so viel Mühe, Menschen zu erretten, und arbeiteten dafür so hart. Verglichen mit ihnen hatte ich mich nicht genug angestrengt.
Ich ärgerte mich nicht mehr über das, was ich als ihre Klagen oder Angeberei empfand. Mehr und mehr schämte ich mich dafür, dass ich mir nicht so viel Mühe gab wie sie. Wie konnte ich mich da noch als Dafa-Praktizierende bezeichnen?
Ich danke Ihnen, Meister, dass Sie mir aus dem Mund der Praktizierenden einen Hinweis gegeben haben.
Ich legte meine Hände zum Buddha-Gruß zusammen und brach in Tränen aus.