(Minghui.org) Ein 86-jähriger Mann und seine Familie wurden in den vergangenen Monaten wiederholt von Beamten schikaniert. Grund war sein Glaube an Falun Dafa [1].
Wang Chengtang wohnt mit seiner Familie in der Stadt Jinchang, Provinz Gansu. Am 23. Oktober erhielt sein Sohn einen Anruf von Liu Guoshuang, dem Sekretär der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ihres Dorfes. Liu sagte, dass Beamte der Gemeinde ihm aufgetragen hätten, mit Wangs Sohn zu sprechen. Er solle seinen Vater dazu bringen, Falun Dafa aufzugeben.
An diesem Nachmittag traf sich Wangs Sohn mit drei Beamten der Gemeinde. Er sagte ihnen, dass es die Entscheidung seines Vaters sei, Falun Dafa zu praktizieren. Aus diesem Grund könne er nicht für ihn sprechen. Zudem verdanke der betagte Mann seine sehr gute Gesundheit dem Praktizieren von Falun Dafa.
Die Beamten drohten damit, Wangs Rente einzubehalten, wenn er sich weigere, die Praktik aufzugeben. Aber Wangs Sohn beharrte weiterhin darauf, dass er der Bitte der Beamten nicht nachkommen könne. Liu rief auch Wangs Schwiegertochter an. Auch sie setzte er unter Druck. Trotzdem weigerte sie sich, Lius Aufforderung nachzukommen. Sie entgegnete, dass Liu selbst mit Wang sprechen solle.
Vier Tage später, am Morgen des 27. Oktober 2020, klopften drei Beamte an Wangs Tür mit der Begründung, sie würden eine Volkszählung durchführen. Es ist nicht bekannt, ob Wang die Tür geöffnet hat.
Am 29. Oktober kamen zwei weitere Beamte, um Wang erneut zu belästigen. Wang ließ sie nicht herein.
Am 10. November gegen neun Uhr morgens kam Liu selbst bei Wang vorbei. Wangs Tochter, Wang Shuhua, verwehrte ihm den Zutritt. Vom Flur aus erklärte Liu, dass die Beamten der Gemeinde Wang 3.000 Yuan (rund 400 Euro) zahlen würden, wenn er seinem Glauben abschwöre. Liu fügte hinzu, dass dies ein Befehl der Funktionäre auf Provinzebene sei.
Nicht lange nachdem Liu gegangen war, kam ein weiterer Dorffunktionär, Yang Wensheng. Er sagte, dass er eine Volkszählung durchführe. „Waren Sie nicht erst vor ein paar Tagen hier? Warum sind Sie schon wieder hier?“, fragte Wangs Tochter. Kurz nachdem Yang verschwunden war, kam ein dritter Beamter. Auch er gab vor, eine Volkszählung durchzuführen. „Wann können Sie aufhören zu lügen?“, erwiderte Wangs Tochter.
Um zehn Uhr klopfte Wu Jinzhang, der Parteisekretär der Stadt Ningyan, an Wangs Wohnungstür. Da Wu bereits im Juli Wang belästigt hatte, ließ Wangs Tochter ihn nicht in die Wohnung. Wu sagte, dass er allein gekommen sei, um mit Wang zu sprechen. Nachdem Wu versprochen hatte, keine Fotos von Wang zu machen oder die Polizei zu rufen, öffnete Wangs Tochter die Tür.
Gerade als Wu sich setzte, klopfte Kang Shenghon, ein weiterer Beamter der Gemeinde, an die Tür und rief Wangs Tochter bei ihrem Namen. Diese fragte Wu: „Haben Sie nicht gesagt, dass Sie allein gekommen sind? Wer ist die Person da draußen?“ Wu schrie: „Kang Shenghon, hören Sie auf herumzuschreien. Ich werde bald gehen!“ Er drehte sich um und sagte zu Wangs Tochter: „Sehen Sie, ich habe ihn nicht hereingelassen. Sie müssen ihm die Tür nicht öffnen.“ Wangs Tochter erwiderte: „Es ist das himmlische Prinzip, dass Gut und Böse entsprechend belohnt werden. Wenn die Menschen schlechte Dinge tun, müssen sie immer einen Preis zahlen.“
Wu lachte und sagte: „Ich gehe jetzt. Ich hatte nichts Wichtiges zu tun. Ich wollte nur sehen, ob es ihm gut geht.“ – „Meinem Vater geht es gut“, antwortete Wangs Tochter und öffnete Wu die Tür. Bevor sie es bemerkte, stürmten fünf Polizisten herein. Einer von ihnen hielt eine Videokamera in der Hand und filmte Wangs Tochter. Nachdem zwei Beamte bestritten hatten, dass sie von der Polizei waren, sagte Wangs Tochter: „Ich kenne Sie. Ihr Familienname ist Liao und Sie sind Wang.“ Da sie nichts zu verheimlichen hatten, hielten die vier Beamten Wangs Tochter fest; der fünfte ging in das Zimmer ihres Vaters. Die Polizisten trugen Wangs Tochter zum Auto und brachten sie zum Büro des Dorfkomitees. Sie verlangte, mit dem Dorfsekretär Liu Guoshuang zu sprechen. Aber man sagte ihr, dass er nicht im Büro sei.
Es ist nicht klar, ob Wangs Tochter zum Zeitpunkt der Berichterstattung wieder freigelassen wurde.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.