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[Fa-Konferenz in Taiwan 2020] Meinen Fleiß wiederfinden, seitdem Hongkong für uns geschlossen wurde

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz in Taiwan 2020

17. Februar 2021 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in Taiwan

(Minghui.org) Ich grüße Sie, Meister! Ich grüße euch, Mitpraktizierende!

Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende aus Taoyuan. Das erste Mal reiste ich am 1. Juli 2007 nach Hongkong. Das war während des 40. Jahrestages der Übergabe Hongkongs an China. Mein letzter Besuch in Hongkong war Neujahr 2020 während der Aktivitäten gegen das Auslieferungsgesetz.

Schon immer empfinde ich ein unerklärliches Verantwortungsbewusstsein für Hongkong – ich kann gar nicht sagen, warum. Diese Verbindung hat mich immer vorwärtsgeschoben. Als wir nicht nach Hongkong gehen konnten, gingen mir oft die Szenen meiner Teilnahme an Hongkonger Paraden und der Erklärung der wahren Umstände über Falun Gong an Touristenattraktion durch den Kopf. Ich fragte mich: „Warum empfinde ich eigentlich nicht dieselbe Dringlichkeit, Menschen in Taiwan zu retten?“

Eine Gruppenleiterin werden

Der Meister sagt:

„Ob du dich kultivieren kannst, hängt vollkommen davon ab, ob du aushalten kannst, Einsatz bringen und Leiden ertragen kannst. Wenn du dich dazu entschließen kannst und dich von keinerlei Schwierigkeiten daran hindern lässt, dann sage ich, es gibt kein Problem.“ (Zhuan Falun 2019, S. 184)

Wann immer ich in Hongkong war, erschienen die Worte des Meisters in meinen Gedanken und ermutigten mich weiterzugehen. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich dorthin gereist bin. Selten verpasste ich eine Parade. Um den Touristen von Festlandchina die wahren Hintergründe bewusst zu machen, benutzte ich sogar meinen jährlichen Urlaub und meinen Erholungsurlaub um kurze Aufenthalte in Hongkong zu machen. Manchmal kehrte ich nur eine Woche, nachdem ich nach Taiwan heimgekommen war, schon wieder zurück, um an einer weiteren Parade teilzunehmen.

Ich habe nie darüber nachgedacht, wieviel Geld ich für diese Reisen ausgab. Warum nicht? Ich fand, das wäre so, als würde ich das Geld fürs Essen zählen, das ich seit dem Tag meiner Geburt ausgegeben hatte. Ich bin mir nicht sicher, ob es mit meiner Einstellung zu den Aktivitäten in Hongkong zusammen hing, jedoch wurden meine Einreisegenehmigungen immer genehmigt und ich konnte den Flughafenzoll immer erfolgreich passieren.

Ich bin Staatsbedienstete. Als mein Kind noch klein war, nahm ich es mit. Deshalb musste ich in den ersten paar Jahren sehr sparsam sein, um weiterhin nach Hongkong reisen zu können. Später, als mein Sohn nach Yunlin ging, um zu studieren, musste ich nur noch mein Flugticket bezahlen. Meine Ausgaben waren geringer und ich konnte öfter nach Hongkong reisen.

Am Anfang meiner Reisen nach Hongkong machte ich mir Sorgen, ob ich die Grenzkontrollen passieren könnte. Deshalb wollte ich nicht Gruppenleiterin werden. Später übernahm ich dann diese Verantwortung. Ich half den Praktizierenden günstige Flugtickets online zu kaufen, um ihre finanzielle Belastung zu verringern, und zeigte den Älteren den Weg zu den Toiletten. Manchmal kam es mir so vor wie eine Reiseleiterin. In Hongkong zeigte ich den anderen Praktizierenden, welche Züge und Busse sie zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten nehmen mussten.

In Hongkong die Tatsachen über Falun Dafa zu erklären, ist wie auf einem Schlachtfeld zu sein. Wir konnten uns nicht entspannen. Vor einer Parade musste viel vorbereitet werden: Wir mussten andere Praktizierende erinnern, aufrichtige Gedanken auszusenden und die wartenden Praktizierenden ermahnen „Über Dafa“ auswendig zu lernen und zu rezitieren. Es gab eine kleine Anzahl von Teammitgliedern, die sehr effizient zusammenarbeiteten. Sie unterstützten uns bei jeder Parade: Geeignete männliche und weibliche Praktizierende zu finden, die die großen Flaggen trugen, Kleidung wechselten und die Teilnehmer in geordneten Reihen aufstellten. Sie halfen auch, die Gruppe zur Übungsvorführung zu koordinieren, auf die Einhaltung der Abstände zwischen den Reihen von Praktizierenden in den Paraden zu achten und sich mit den Hongkonger Polizisten abzusprechen. Jede Erfahrung war ein weiterer Schritt und eine Kultivierungsgelegenheit.

Bevor eine Parade begann, bekam ich normalerweise Bauchweh. Der Schmerz war schwer auszuhalten, aber vor der Toilette wartete immer eine lange Schlange Praktizierender. Bis ich schließlich an die Reihe kam, wagte ich nicht, zu viel Zeit zu beanspruchen, da noch viele Praktizierende hinter mir warteten. Ich sagte zu meinem Bauch: „Es ist o.k., du bist in Ordnung. Es gibt kein Problem.“ Dann sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um jegliche Störung zu beseitigen.

Einmal fühlte ich mich unsäglich unwohl. Das Wetter war sehr heiß. Mein Kopf fühlte sich schwer an, aber meine Füße leicht. Ich konnte nicht einmal einen Bissen essen, aber ich wusste, dass ich etwas essen musste, da ich Energie brauchte, um in der Parade mitzugehen. Ich goss Wasser in meine Box mit Reis und sagte zum Meister: „Meister, ich muss etwas essen“ und aß einen Löffel Reis. Ich bat den Meister weiter um Hilfe und aß einen Löffel Reis nach dem anderen. Auf diese Weise schaffte ich es, die ganze Box leerzumachen. Ich ließ den Gedanken los, dass etwas verkehrt war. Und tatsächlich geschah nichts, alles war in Ordnung.

Während jeder Parade hängte ich mir eine Videokamera um den Hals. So waren die Komplizen der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) zurückhaltender. Gleichzeitig musste ich einen Lautsprecher, ein Funkgerät und auf dem Rücken Wasser als Nachschub für andere Praktizierende tragen. Außerdem war ich verantwortlich dafür, dass die vorderen und die hinteren Reihen unterwegs ihren Abstand zueinander einhielten.

Weil viele Praktizierende aus anderen Ländern kamen, musste ich auch Schilder in verschiedenen Sprachen tragen und sie zur Zusammenarbeit auffordern. Wir widerstanden den Versuchen der Hongkonger Polizei, die Breite unserer Parade zu reduzieren. Während der Parade musste ich die Praktizierenden immer wieder daran erinnern, dass sie nicht zu dicht aufschlossen, da sonst die Zuschauer die Transparente nicht lesen konnten und die Medien keine Fotos von den auf unseren Transparenten stehenden Informationen machen konnten. Angesichts von emotionalen Prüfungen durch die Hongkonger Polizei und durch andere Praktizierende erkannte ich, dass mein Durchhaltevermögen oft eine große und wichtige Kultivierungsgelegenheit für mich wurde.

In Hongkong zu helfen ist meine Kultivierung

Wenn ich an Aktivitäten in Hongkong teilnahm, analysierte ich nicht, was ich machte, und hatte keine Anhaftungen. Sogar wenn ich mehrere Aufgaben gleichzeitig übernahm, erledigte ich sie erstaunlich schnell. Mein Wunsch, mit anderen zusammenzuarbeiten, war sehr rein. Wenn Hongkonger Praktizierende unsere Gruppe baten, zu einem bestimmten Ort zu gehen, um Zeitungen zu verteilen, teilte ich zuerst die älteren ein, dauerhaft an einem Platz zu stehen, damit sie sich nicht verliefen. Während der Paraden beauftragte ich erfahrene Praktizierende nach den neueren Praktizierenden zu sehen. Ich schrieb mir auf, wo die unbesetzten Stellen waren, und wie viele Praktizierende teilnahmen. Ich stand am letzten Haltepunkt, um am Ende die Praktizierenden zum Sammelplatz zurückzuleiten.

Wenn wir am Ende der Parade ankamen, gab es normalerweise weniger Zuschauer. Ich verstärkte meine aufrichtigen Gedanken und begann, Zeitungen zu verteilen. Ich erinnerte mich an das Fa des Meisters und sah die Menschen mit Barmherzigkeit an. Ich wusste, dass die Lebewesen darauf warteten, die Tatsachen über Falun Dafa zu erfahren. Wenn ich eine Gruppe Leute von weitem sah, sendete ich aufrichtige Gedanken zu ihnen aus. Viele Zuschauer nahmen die Zeitungen gerne entgegen. Einige schienen mich nicht zu sehen, wenn sie vorbeigingen, doch dann fragten sie mich plötzlich nach einer Zeitung.

Es gab auch Leute, die den Buddha-Gruß machten (eine traditionelle Geste des Respekts) und mich um eine Zeitung baten. Einige chinesische Touristen baten um mehrere Zeitungen, um sie an ihre Freunde und Verwandten weiterzugeben. Nach dem chinesischen Neujahr fuhren die meisten Praktizierenden zurück nach Taiwan, und es gab einen Mangel an Arbeitskräften. Ich verteilte Informationsmaterialien von Falun Dafa von 13:00-19:00. Wenn meine aufrichtigen Gedanken stark waren, konnte ich viel verteilen, aber wenn meine aufrichtigen Gedanken unzureichend waren, war es schwierig, dass die Leute sie annahmen. All dies waren Prüfungen für meine Kultivierungsebene.

Der Meister sagt:

„Es ist ein Unterschied, ob sich ein Lebewesen in der Anfangszeit der Verfolgung und unter den damaligen schwerwiegenden Umständen positiv verhält und dem aufrichtigen Verhalten in einer Umgebung, in der diese Umstände nachgelassen haben.“ (Fa-Erklärung auf der Fa- Konferenz im Westen der USA 2015, 16. 10. 2015)

Dieses Fa erhöhte mein eigenes Verständnis. Obwohl die Hongkonger Umgebung streng und hart war, war die Teilnahme an den Aktivitäten zur Erklärung der wahren Umstände über die Verfolgung eine Gelegenheit, die der Meister uns gegeben hatte. Deshalb ermutigte ich stets Mitpraktizierende, mit mir nach Hongkong zu gehen.

Wenn ich arbeitete, tat ich die drei Dinge normalerweise nicht so gründlich, aber jedes Mal, wenn ich nach Hongkong ging hatte ich den Eindruck, dass es eine Gelegenheit war, fleißiger voranzukommen. Neben dem Lernen von zwei Kapiteln im Zhuan Falun mit anderen Praktizierenden, las ich zusätzlich noch andere Schriften des Meisters alleine. Ich nutzte Hongkong als Gelegenheit, mich in meiner Kultivierung zu verbessern.

Negative Gedanken identifizieren, die durch menschliche Anschauungen hervorgerufen wurden

Während der letzten zwei bis drei Jahre wurden die Anträge vieler Praktizierender auf Einreisegenehmigungen nach Hongkong abgelehnt oder sie wurden ausgewiesen. Das passierte auch Mitgliedern unseres Arbeitsteams. Ich erkannte, dass diese Verfolgung von Mitpraktizierenden auch eine Verfolgung von mir war, da die zuständigen Praktizierenden der Arbeitsgruppe alle ihre ihnen zugewiesenen Rollen haben. Da wir nun schon so lange zusammengearbeitet hatten, kooperierten wir gut. Wenn diese Praktizierenden plötzlich nicht mehr nach Hongkong einreisen konnten, mussten wir ihre Aufgaben auch noch übernehmen. Glücklicherweise schafften wir dies unter dem Schutz und der Fürsorge des Meisters.

Als ich nicht genug aufrichtige Gedanken hatte, machte ich auch die schlechte Erfahrung, ausgewiesen zu werden. Letztes Jahr nahm ich sowohl an den Paraden zum 25. April als auch am 13. Mai in Hongkong teil. Am 16. April 2019 hatte ich zu wenig aufrichtige Gedanken. Am Flughafen sendete ich nur wie üblich aufrichtige Gedanken aus und passierte mit den anderen Praktizierenden die Grenzkontrollen. Meine Gedanken waren sehr rein, und so kam ich schnell durch die Kontrollen.

Jedoch wurden an diesem und am nächsten Tag einige Praktizierende nach Taiwan ausgewiesen. Einige Praktizierende, die an der Parade zum 13. Mai teilnehmen sollten, bekamen ihre Einreiseanträge nicht genehmigt. Meine Gedanken gerieten ins Schwanken. Als ich am 11. Mai 2019 in Hongkong landete, braute sich in mir ein starkes Gefühl der Angst zusammen, das aus dem Nichts kam. Ich machte mir Sorgen, ob ich durch die Passkontrolle kommen würde.

Ich erinnerte mich an die Aussage eines Praktizierenden, die Lehre des Meisters auswendig zu lernen und zu rezitieren, wie zum Beispiel: „Was zu fürchten?“ aus Hong Yin II und „Aufrichtige Gedanken“ aus Essentielles für weitere Fortschritte III. Ich sendete auch aufrichtige Gedanken aus.

Während ich mich an der Passkontrolle anstellte, sah ich andere Leute anstehen, die alle sehr fröhlich waren. Ich dachte, dass ich auch fröhlich sein sollte, weil ich nach Hongkong reiste, um an einer Veranstaltung teilzunehmen, den Geburtstag des Meisters zu feiern. Ich würde definitiv nach Hongkong einreisen können. Wovor hatte ich Angst? Ich sollte fröhlich sein!

Als ich meine Gedanken geändert hatte, entspannte ich mich sofort. Da kamen zwei Grenzbeamte und schickten mich und meinen Sohn zu der äußersten Warteschlange. Beide sahen sehr freundlich und jung aus, wir passierten die Zollabfertigung schnell.

Während dieses Prozesses wurde mir klar, dass meine menschlichen Anhaftungen an die Oberfläche gekommen waren. Wenn ich mich an diesen Tag erinnere, als ich am 11. Mai 2019 durch den Zoll ging, wird mir bewusst, dass die Angst durch meinen Hang zur Selbstbestätigung verursacht wurde. Ich dachte, dass wir Mitglieder des Arbeitsteams waren und deshalb unbedingt nach Honkong einreisen mussten. Ich verstand, dass die Panik und Angst meine Anhaftung war.

Schlussfolgerung

Nach der zwangsweisen Einführung des Nationalen Sicherheitsgesetzes konnten wir nicht mehr nach Hongkong fliegen. Ich war froh, dass ich die Gelegenheiten in den letzten Jahren gut genutzt hatte. Seither konnte ich nicht mehr den Fleiß aufbringen, den ich in der Vergangenheit hatte. Ich musste darüber nachdenken, wie ich die fleißige Einstellung wiederfinden konnte, die ich in Hongkong hatte. Es gab immer noch Gelegenheiten, Menschen zu retten, aber die Zeit war knapp. Wir mussten die verbleibende Zeit gut nutzen, da es noch viele Leute gab, die wir erretten mussten.

Da ich jedoch in letzter Zeit das Fa nicht genug lernte, waren meine aufrichtigen Gedanken nicht so stark. Als ich in Hongkong war, hatte sich durch das tägliche Fa-Lernen mein Kultivierungszustand verbessert und meine Aufklärung über die Fakten hatte gute Ergebnisse erzielt.

Deshalb fand ich einige Praktizierende, mit denen ich jedes Wochenende das Fa lernte. Nach dem Fa-Lernen machten wir Telefonanrufe um die Menschen in Festlandchina über die wahren Umstände aufzuklären. An Wochentagen, wenn ich mit den Anrufen und dem Erfahrungsaustausch mit den anderen Praktizierenden auf der RTC-Plattform fertig war, las ich auf der Plattform die Schriften des Meisters mit Praktizierenden aus anderen Gebieten. Das mache ich seit ein paar Wochen, und mein Kultivierungszustand hat sich dadurch wesentlich verbessert.

Durch das verlängerte Lernen des Fa konnte ich den Hass beseitigen, den ich seit Jahren in mir trug. Ich hatte immer versucht, diese Anhaftung zu beseitigen, aber ich war einfach zu dickköpfig. Wenn meine aufrichtigen Gedanken nicht stark waren, tauchte er auf und störte mich. Nur durch das vermehrte Lernen des Fa konnte ich den Groll auflösen.

Abschließend möchte ich die Worte des Meisters als Ermutigung mit euch teilen:

„Wenn die Dafa-Jünger den eigenen Weg gut gehen und die drei Sachen gut ausführen wollen, müssen sie das Fa gut lernen und gewissenhaft mit dem Fa-Lernen umgehen. In den Gebieten, wo die Errettung der Lebewesen und die Fa-Bestätigung gut gemacht wurden und es große Veränderungen gibt, hat das bestimmt damit zu tun, dass die Dafa-Jünger dort das Fa gut gelernt haben. Diejenigen Dafa-Jünger, die sich persönlich schnell erhöht haben, haben bestimmt Wert auf das Fa-Lernen gelegt.“ (An die Fa-Konferenz in Australien 2006, 18.11.2006)

Wenn es Raum zur Verbesserung gibt, hoffe ich, dass mich die Praktizierenden freundlich darauf hinweisen.

Vielen Dank, verehrter Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende!