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Diskussion über den Erfahrungsaustausch nach dem Fa-Lernen in der Gruppe

20. Februar 2021 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden außerhalb Chinas

(Minghui.org) Als Falun-Dafa-Praktizierende wissen wir alle, dass das gemeinsame Lesen des Fa und der Erfahrungsaustausch in der Gruppe die Form sind, uns in der Kultivierung gemeinsam zu erhöhen. Diese Form hat uns der Meister gegeben. Mir sind jedoch einige typische Probleme beim Erfahrungsaustausch aufgefallen.

Zum Beispiel verlassen manche Praktizierende gleich nach dem Fa-Lernen den Raum. Manche erzählen nur oberflächlich, was sie erlebt haben, verstehen aber nicht, was ihnen das sagen soll. Im Laufe der Zeit ist es so geworden, dass an den meisten Orten in der Gruppe nur wenig Erfahrungsaustausch nach dem Fa-Lernen stattfindet. Deswegen denken viele Praktizierende, das Gruppen-Fa-Lernen unterscheide sich nicht wesentlich vom Lernen zu Hause. Aus diesem Grund kommen sie nicht mehr zum Fa-Lernen in die Gruppe. Ich habe mir Gedanken über meinen eigenen Zustand gemacht, um herauszufinden, welche Anhaftungen ich habe, die dieses Kultivierungsklima verursacht haben könnten.

Der Meister sagte uns deutlich:

„Für die Kultivierenden ist das Nach-innen-Schauen ein Wundermittel.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington D.C. 2009, 18.07.2009)

Ich stellte fest, dass meine menschlichen Anschauungen schon ganz natürlich geworden waren, sodass ich automatisch nach Ausreden suchte, um sie zu verbergen. Außerdem hatte ich keine starken aufrichtigen Gedanken und verhielt mich wie ein gewöhnlicher Mensch. Die folgenden Anschauungen habe ich bei mir erkannt.

Fehler verbergen, um mich selbst zu schützen

Ich spreche während des Erfahrungsaustauschs eher selten, egal wie groß oder klein die Gruppe ist. Ein Grund mag an meiner Persönlichkeit liegen, dennoch habe ich bemerkt, dass sich dahinter der Hang zum Selbstschutz verbirgt. Ich möchte nicht kritisiert oder verletzt werden; ich möchte keinen Ärger heraufbeschwören und ich möchte einfach in meiner Komfortzone bleiben.

Als ich tiefer nachschaute, sah ich dahinter noch einen weiteren Faktor: Mein Karma will nicht beseitigt werden. Wenn ich es erkenne, wird es aufgelöst. Deshalb gibt es mir das Gefühl, dass ich mich selbst schützen will. Einem Kultivierenden ist Selbstschutz nicht dienlich. Wenn Gefühle verletzt werden, ist das keine schlechte Sache.

Ich versuche, beim Austausch nicht über mich zu sprechen und will nicht zum Thema oder zur Zielscheibe werden, damit mein Selbstwertgefühl nicht verletzt wird. Dahinter verbirgt sich meine Anhaftung nach einem guten Ruf und Eitelkeit. Auch wenn ich mich gelegentlich zu Wort melde, sage ich nichts zum eigentlichen Thema. Stattdessen spreche ich über triviale Details. Ich vermeide es, meine gut versteckten menschlichen Anschauungen anzutasten.

Die schlechten Dinge haben Angst davor, aufgedeckt zu werden, weil sie beseitigt werden, sobald sie keinen Platz mehr haben, sich zu verstecken. Umgekehrt hilft aber das Verstecken dieser Anhaftungen, sie zu nähren. Aus Sicht der Kultivierung sollten unsere schlechtesten Anhaftungen gerade freigelegt werden, sodass sie keinen Platz mehr haben, sich zu verstecken. Wenn meine Anhaftung immer wieder auftaucht, liegt das oft daran, dass ich mir zu viele Rückzugsmöglichkeiten gelassen habe. Das Abschneiden aller Rückzugswege kann auch unser Hauptbewusstsein aufwecken und stärken und es uns erleichtern, die Prüfungen in der Kultivierung zu bestehen.

Anhaftungen scheinen riesig und unantastbar zu sein, aber sie sind in Wirklichkeit so dünn wie Papier. Sobald wir uns entschließen, sie zu zerreißen, werden sie sich wehren und Widerstand leisten. Sie suggerieren uns, dass wir uns selbst nicht offenbaren dürfen.

Der Meister sagte den Praktizierenden, die heimlich etwas Falsches getan haben, dass sie ihre Taten offenbaren sollen. Das ist der einzige Weg, Hindernisse zu durchbrechen und aus dem Schatten herauszutreten. Die Gottheiten beurteilen uns nicht aufgrund der schlechten Anhaftungen, die wir offenbaren. Beschämend finden sie erst unsere Versuche, sie zu vertuschen. Ich habe festgestellt, dass gerade diejenigen, die ihre Anhaftungen zugeben, die Fleißigen sind. Im Gegensatz dazu stolpern oft diejenigen, die ihren Eigensinn bei der Kultivierung verbergen. Deshalb rede ich mir selbst ins Gewissen, dass ich meine Angst vor der Offenlegung der Anhaftung überwinden muss. Ich hoffe, dass ich meine Kultivierungserfahrungen offen und ehrlich mit anderen Praktizierenden austauschen kann.

Nachdem ich angefangen hatte, mich offen auszutauschen, fiel es mir leichter, meine Mängel zu erkennen. Ich hörte auch auf, nach den Fehlern der anderen zu suchen. Ich beschwerte mich weniger und wurde rücksichtsvoller gegenüber den anderen. Ich wurde auch bescheiden und kultivierte mich standhafter.

Manchmal tauchte noch ein anderer Gedanke in meinem Kopf auf. Wenn ich meine Anhaftungen identifizierte, wollte ich sie mir merken und mich später daran erinnern, sie zu beseitigen. Ich hielt es nicht für nötig, anderen Praktizierenden davon zu berichten. Das hörte sich nicht falsch an, aber hinter dieser Anschauung verbarg sich auch meine Angst, mit meinem Eigensinn bloßgestellt zu werden. Hierbei geht es um die Frage, ob wir uns offen und aufrichtig kultivieren und ob wir uns an den höchsten Anforderungen messen. Der Meister sagte uns, dass wir unsere Erfahrungen untereinander austauschen sollen, damit wir uns als Gruppe erhöhen können. Ernsthafte Kultivierende sollen mutig ihre eigenen Anhaftungen offenlegen.

Neue Praktizierende sind in diesem Punkt oft besser. Sie haben keine Angst, anderen von ihrer Anhaftung zu erzählen. Im Gegensatz dazu tricksen sich manche ältere Praktizierende gerne selber aus. Sie halten einfach an ihrem guten Ruf fest. Sie denken, dass sie sich schon seit Jahren kultivieren und ihr Gesicht verlieren würden, sollten sie zugeben, dass sie den Hang zur Angeberei haben, nach Ansehen und Geld trachten sowie Neid oder sexuelle Begierde haben.

Es ist ihnen zu peinlich zuzugeben, dass sie nur selten das Fa lernen oder die Übungen machen oder dass sie immer noch an Krankheitskarma leiden. Neben ihren Anhaftungen geht es aber auch darum, dass sie das Fa nicht ausreichend verstehen. Der Meister sagte uns, dass wir, egal wie viele Jahre wir uns kultiviert haben, in dem Moment vor der Vollendung noch menschliche Anschauungen haben werden. Nur weil wir uns jahrelang kultiviert haben, heißt das nicht, dass wir keine menschlichen Anschauungen mehr haben oder uns nicht weiter kultivieren müssen.

Nachdem manche jahrelang gemeinsam die wahren Begebenheiten der Verfolgung aufgedeckt hatten, erlebten viele langjährige Praktizierende Meinungsverschiedenheiten und Konflikte. Manche Praktizierende trauen sich nicht, ihre Anhaftungen zu offenbaren – sie fürchten, dass sie dann für andere angreifbar werden. Sie verstecken ihre Anhaftungen aus Selbstschutz.

Wenn man den Eigensinn eines anderen Praktizierenden angreift oder lächerlich macht, kann das regelrecht einen Schandfleck auf unserem heiligen Kultivierungsweg hinterlassen und unserer Kultivierungsumgebung schaden. Wenn wir keine gute Umgebung haben und nicht richtig nach innen schauen, werden das Fa-Lernen und die Erklärung der wahren Umstände oberflächlich.

Sich hinter der Erklärung der wahren Umstände verstecken

Wenn man mich bittet, über meine Erfahrungen zu sprechen, und ich meine Unzulänglichkeiten nicht preisgeben will, prahle ich mit meiner Arbeit bei der Erklärung der wahren Umstände, anstatt über meine Kultivierung zu sprechen. Das klingt erhaben und wichtig. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch mein klares und tiefes Verständnis von großen Ereignissen zeige und wie fleißig und proaktiv ich bin, wenn es um die Errettung von Lebewesen geht.

Alle Praktizierenden in der Zeit Fa-Berichtigung wissen, wie wichtig die Erklärung der wahren Umstände ist. Wer sollte etwas dagegen haben, wenn ich darüber spreche? Doch indem ich das tue, weiche ich dem Blick nach innen aus. Obwohl ich genau weiß, dass die Erklärung der wahren Umstände die Kultivierung nicht ersetzen kann, verschleiert mein Verhalten das. Ich rede einfach weiter. Ich mache anderen sogar Vorschläge und bringe sie dazu, sich auf dieses Thema zu konzentrieren, anstatt über die eigene Kultivierung zu sprechen.

Ich versuche, andere statt mich selbst zu verändern, so verlieren meine Worte die Substanz der Kultivierung. Ich bin sogar so sehr auf meine eigene Meinung fixiert, dass ich mich mit anderen streite. Oft können wir unsere Vorhaben zur Erklärung der wahren Begebenheiten nicht umsetzen, weil wir uns nicht einig sind.

Ich habe auch festgestellt, dass ich, wenn ich die Worte „wir“, „uns“ und „alle“ benutze, eigentlich andere meine und versuche, sie zu ändern. Diese Worte scheinen mich einzubeziehen, obwohl es in Wirklichkeit meine Absicht ist, andere zu verändern.

Das Fa-Verständnis als Schutzschild nehmen

Ich tausche gerne mein Verständnis über die Fa-Grundsätze aus. Die Kultivierenden sollten sicherlich ein klares Verständnis über das Fa haben, aber wir sollten nicht zu viel Zeit damit verbringen, Verständnisfragen zu klären, ohne unsere Anhaftungen zu beseitigen. Zu Beginn des Praktizierens ist es vernünftig, sich über Verständnisfragen in Bezug auf das Fa auszutauschen, aber ich denke, dass die langjährigen Kultivierenden mehr darauf achten sollten, wie sie ihre Xinxing kultivieren, die Anhaftungen beseitigen und die wahren Tatsachen über Falun Dafa vermitteln können.

Ich fand auch die folgenden zusätzlichen Anhaftungen:

1. Die Anhaftung, gesellschaftliche Themen zu diskutieren

Obwohl ich nicht über Ansehen und Geld spreche, verfolge ich aufmerksam die aktuelle Lage in der Gesellschaft, die Veränderungen bei der Fa-Berichtigung, die Wahlen, soziale Phänomene und die sinkende Moral in der Gesellschaft. Es ist in Ordnung, sie zu erwähnen, aber wir sollten uns nicht darin verstricken. Wir sollten auch die gewöhnlichen Menschen nicht kritisieren.

2. Sich über die Anhaftungen anderer lustig machen

Wie ich bereits oben erwähnt habe, wird über einige Praktizierende, die ihre Anhaftung zugegeben haben, gelästert. Ich bereute es zutiefst, als ich bemerkte, dass ich das auch tat. Ich fühlte mich lange Zeit schuldig. Was ich getan hatte, war schrecklich, und es schadete unserer Kultivierungsumgebung. Wegen unseres Verhaltens hatten die Praktizierenden Angst, über ihre Anhaftungen zu sprechen. Ich befolgte nicht, was der Meister gesagt hatte, und verschandelte dadurch unseren heiligen Kultivierungsprozess.

3. Die Beiträge der anderen ablehnen

Als ich bemerkte, dass einige Praktizierende immer wieder darüber sprachen, wie sie bestimmte soziale Phänomene einschätzten, aber nicht auf ihre Anhaftungen eingingen, hörte ich nicht mehr zu. Auch wenn ich nichts sagte, fand ich, dass sie meine Zeit verschwendeten.

Im Nachhinein wurde mir klar, dass ihr Verständnis für bestimmte Themen für andere hilfreich sein könnte, besonders für neue Praktizierende. Ich erinnerte mich selbst daran, dass meine Erfahrungen nützlich für andere oder hilfreich für unsere Bemühungen zur Erklärung der wahren Umstände sein könnten. Ich verschwende die Zeit der anderen, wenn ich nur über oberflächliche Dinge spreche.

4. Neid, Angeberei und so weiter

Bei Diskussionen tauchten gelegentlich verschiedene Anhaftungen auf. Einige zeigten sich nur kurz, waren aber schwer zu bemerken, bis ich genau nach innen sah. Sobald ich sie gefunden hatte, grub ich tief und hörte nicht auf, bis ich sie entwurzelt hatte.

Ich hoffe, dass wir alle unsere Erfahrungen offen und ehrlich miteinander austauschen können und mehr Wert darauf legen, unsere Xinxing zu erhöhen und unsere Anhaftungen zu beseitigen.