(Minghui.org) Ein 70-jähriger Einwohner der Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan wurde Ende Oktober 2020 insgeheim zu Hause verhaftet, weil er Falun Dafa [1] praktiziert. Er wird seitdem in Isolationshaft gehalten. Luo Qingshengs Familie hat kürzlich erfahren, dass er derzeit im Untersuchungsgefängnis des Kreises Gulin festgehalten wird.
Luo war bereits zwei Monate vor seiner Verhaftung im Oktober zur Zielscheibe der Polizei geworden. Am 25. August 2020 brachen zwei Beamte in seine Wohnung ein, beschlagnahmten seine Materialien von Falun Dafa und brachten ihn zur Staatsanwaltschaft des Kreises Gulin. Ein Staatsanwalt fragte ihn, woher er die Materialien habe und an wen er sie weitergegeben habe.
Luo weigerte sich, die Fragen zu beantworten, klärte aber über die Fakten von Falun Dafa auf. Er weigerte sich auch, das von der Polizei angefertigte zweiseitige Vernehmungsprotokoll zu unterschreiben.
Ein Beamter rief seinen Vorgesetzten an und sagte: „Wir haben einen Falun-Dafa-Praktizierenden verhaftet und es ist ein wichtiger Fall. Was sollen wir tun? Wir haben Angst, dass wir die Verantwortung nicht tragen können, wenn wir die Entscheidung [über den Fall] treffen.“ Wie der Vorgesetzte des Beamten darauf reagierte, wurde nicht berichtet. Luo wurde später freigelassen. Die Polizei gab die von ihr beschlagnahmten Materialien nicht zurück.
Es ist nicht klar, ob die Verhaftung im August der Auslöser für seine jüngste Verhaftung im Oktober war.
Luo wurde mehrmals verhaftet, seit das kommunistische Regime Chinas im Jahr 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann. Er wurde zweimal zu einer Arbeitslagerstrafe und einmal zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Im Jahr 2000 wurde er in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Am 13. Mai 2000 schlugen ihn zwei Polizisten, weil er sich der Verfolgung widersetzte, und ließen ihn über eine Stunde lang unter der brennenden Sonne liegen. Später wurde er für zwei Jahre in das Zwangsarbeitslager Xinhua gebracht, wo ihm die Wärter die Zähne ausschlugen.
Luo wurde 2004 erneut verhaftet und zu einer Haftstrafe im Zwangsarbeitslager Xinhua verurteilt. Weil er „Falun Dafa ist gut“ rief, hielten ihn die Wärter am Boden fest und traten und schlugen ihn. Er wurde in Isolationshaft genommen und gezwungen, Handschellen und einen Metallhelm zu tragen.
Weil er im April 2005 ein Schild mit verleumderischen Worten über Falun Dafa abgenommen hatte, fesselten ihn die Wärter, schockten ihn mit Elektrostöcken und schlugen ihn mit einem Keulenschlagstock mit Stacheln. Von der Folter wurde Luo ohnmächtig. Daraufhin befahlen die Wärter den Häftlingen, kaltes Wasser über ihn zu gießen, um ihn aufzuwecken.
Nicht lange nach seiner Entlassung wurde Luo am 24. Mai 2007 erneut verhaftet und kurzzeitig im Untersuchungsgefängnis des Kreises Gulin festgehalten.
Seine nächste Verhaftung erfolgte am 7. Januar 2010. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Wärter des Untersuchungsgefängnisses schlugen und beschimpften ihn. Als sie feststellten, dass er die Falun-Dafa-Übungen machte, schlugen sie ihm ins Gesicht. Später wurde er vom Kreisgericht Gulin zu vier Jahren im Gefängnis von Wumaping verurteilt.
Weil Luo sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, wurde er in die streng geführte Gruppe in der 7. Abteilung gebracht. Als ihn ein Häftling bei den Falun-Dafa-Übungen entdeckte, trat er ihm gegen die Beine, so dass sie mit Blutergüssen übersät waren. In den nächsten zehn Monaten fesselten die Wärter tagsüber seine Hände und Füße an Metallringe auf dem Boden und fesselten ihn dann nachts ans Bett, sodass er sich überhaupt nicht bewegen konnte. Während der Folter erhielt er zu jeder Mahlzeit nur sehr wenig Nahrung. Er wurde am 7. Januar 2014 freigelassen.
Im folgenden Jahr wurde Luo noch zwei weitere Male verhaftet, am 25. März und 26. April 2015. Beim ersten Mal durchsuchte die Polizei seine Wohnung und nach der zweiten Verhaftung hielten sie ihn zwei Tage lang fest.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.