(Minghui.org) Eine 73-jährige pensionierte Buchhalterin wurde am 17. März 2020 in eine Nervenklinik eingewiesen, weil sie Falun Dafa [1] praktizierte. Dabei lagen keinerlei psychische Erkrankungen vor. Trotzdem wurde sie mit Psychopharmaka behandelt. Als Folge bekam die Frau eine Geisteskrankheit und andere Beeinträchtigungen. Vor kurzem wurde sie verurteilt und in das Frauengefängnis Changsha überführt.
Guo Danxia lebt in der Stadt Yueyang in der Provinz Hunan. Bei ihrer letzten Verhaftung durchsuchten Polizisten ihre Wohnung. Sie beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, Fotos des Begründers von Falun Dafa, einen Computer, einen Drucker, einen DVD-Brenner, ein Laminiergerät, einen Papierschneider und weitere Büroartikel. Die Beamten schubsten die 73-Jährige umher, sodass sie erbrechen musste. Später nahm die Polizei sie in Untersuchungshaft. Am 21. April wurde ihre Verhaftung genehmigt.
Im Juni brachte die Polizei Guo in die psychiatrische Reha-Klinik Yueyang, wo sie gezwungen wurde, Psychopharmaka einzunehmen. Kurz darauf litt sie unter Kurzatmigkeit und konnte nicht schlafen. Oft befand sie sich in einer Art Wahnzustand. Während ihrer gesamten Haftzeit verweigerten ihr die Behörden Familienbesuche.
Die Staatsanwaltschaft Pingjiang erhob am 7. Juli Anklage gegen Frau Guo. Sie wurde später vom Gericht Pingjiang zu einer Haftstrafe im zweiten Gefängnis von Changsha verurteilt, wohin sie vom Krankenhaus verlegt wurde. Minghui.org berichtete, dass das Gericht Guo vor kurzem zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten sowie einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (640 Euro) verurteilt hat. Ihre Haftzeit läuft bis zum 17. Mai 2023.
Es war das zehnte Mal, dass Guo in den vergangenen 21 Jahren wegen ihres Glaubens verhaftet worden war. Das erste Mal nahmen Beamte sie am 20. Dezember 1999 auf dem Platz des Himmlischen Friedens fest, als sie sich für ihr Recht, Falun Dafa zu praktizieren, einsetzte. Die Polizisten schlugen ihren Kopf gegen die Scheibe eines Dienstwagens. Während des Verhörs legten ihr die Beamten Handschellen an und verprügelten sie mit einem Stock. Sie traten sie und schlugen ihren Kopf gegen die Wand. Guo wurde ohnmächtig und später in einen Metallkäfig gesperrt.
Dann wurde Guo zurück in ihre Heimat Yueyang gebracht und dort einen Monat lang festgehalten. Sie wurde gezwungen, an die Behörden Lebensmittelkosten von 500 Yuan (rund 60 Euro) zu erstatten. Die Polizei erpresste zusätzlich 6.900 Yuan (rund 850 Euro) von ihr.
Am 30. Januar 2002 wurde Guo das zweite Mal verhaftet und in Administrativhaft [2] genommen.
Die dritte Verhaftung fand im Juli 2000 statt. Guo wurde für über 40 Tage in der Haftanstalt Yueyang festgehalten. Die Polizei zwang sie, eine Kaution von 3.000 Yuan (rund 370 Euro) zu zahlen.
Sechs Monate später, am 12. Januar 2001, wurde Guo erneut zu Hause verhaftet. Als die Beamten sie abführten, durfte sie nicht einmal Schuhe anziehen. Drei Monate war sie in der Haftanstalt Yueyang eingesperrt. Auch diesmal erpresste man einen Geldbetrag, dessen Höhe unbekannt ist.
Am 6. Februar 2002 kamen Beamte erneut und nahmen Guo fest, als sie gerade Hausarbeiten erledigte. Diesmal brachte man sie für sechs Monate in die Haftanstalt Yueyang. Aus Protest gegen die Verfolgung trat Guo dreimal in Hungerstreik – zweimal für sieben und einmal für 18 Tage. Die Wärter zwangsernährten sie. Einmal fesselten sie Guo für zwei Tage in der „Spreizadler-Position“ auf einem Totenbett. Bevor sie freigelassen wurde, musste sie 5.000 Yuan (rund 600 Euro) zahlen.
Folternachstellung: „Spreizadler-Position“
Am 10. August 2003 wurde Guo zum sechsten Mal verhaftet, weil sie von jemandem angezeigt worden war, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa vor dem Regierungsgebäude der Stadt Yueyang verteilt hatte. Erst sperrten die Beamten sie in die Haftanstalt Hubin, dann wurde Guo in die Haftanstalt Nr. 1 Yueyang verlegt, bevor sie für ein Jahr in das Zwangsarbeitslager Baimalong kam. Während Guos Haft hatte ihre 80-jährige Mutter Not, Guos bettlägerigen Ehemann, der 60 Jahre alt war, zu versorgen.
Die wiederholten Festnahmen und Inhaftierungen setzten Guos Mann, einen Regierungsbeamten, unter enormen Druck. Er schlug und beschimpfte sie. Guo jedoch hegte keinen Groll gegen ihn. Später wurde bei ihm eine tödliche Krankheit diagnostiziert. Guo kümmerte sich gut um ihren Mann – bis zu seinem Tod. Sie gab ihr Haus und seinen Besitz an seine drei Kinder aus einer früheren Ehe, während sie für sich und ihren Sohn nur wenig nahm.
Im Juli 2005 nahmen Beamte Guo das achte Mal fest, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Sie wurde in der Haftanstalt Yueyang eingesperrt und um 4.500 Yuan (rund 560 Euro) erpresst.
Am 17. Oktober 2019 folgte die neunte Verhaftung. Die Polizisten hatten Guos Handy überwacht und festgestellt, dass sie Materialien über Falun Dafa an andere Praktizierende zur Verteilung weitergab. Die Beamten durchsuchten Guos Wohnung und verhörten sie. Weil Guo sich weigerte, ihre Fragen zu beantworten, überwachte die Polizei weiterhin ihr Mobiltelefon und ihren Computer.
Als Guo am 17. März 2020 zum zehnten Mal verhaftet wurde, nahmen die Polizisten auch drei weitere Praktizierende fest, die häufig Kontakt zu ihr hatten. Die Beamten setzten die Praktizierenden unter Druck und forderten schriftliche Erklärungen von ihnen, womit sie ihrem Glauben abschwören sollten. Später wurde ein Telefongespräch, das Guo mit einem Praktizierenden geführt hatte, von der Staatsanwaltschaft als Beweismittel für die Anklage verwendet.
Früherer Bericht:
Zwei Falun-Dafa-Praktizierende in Nervenklinik - Familien in großer Sorge
[2] Diese Strafe wird von einer Polizeidienststelle verhängt. Die maximale Haftdauer beträgt drei Jahre. Die Polizeibehörde kann einen Beschuldigten nach einem nur vage festgelegten Verfahren verurteilen, die Bestimmungen der Strafprozessordnung finden keine Anwendung.