(Minghui.org) Im Jahr 2017 begann ich in China Falun Dafa zu praktizieren. Bevor ich nach Sydney umzog, kannte ich nur zwei Praktizierende, einen Arzt und seine Frau, die mir Falun Dafa vorgestellt hatten. Im ersten Jahr nach dem Erhalten des Fa hatte ich weder am Fa-Lernen in der Gruppe noch an den gemeinsamen Übungen mit anderen Praktizierenden teilgenommen. Als ich drei Monate lang Falun Dafa praktiziert hatte, begannen sowohl meine jüngere Tochter als auch mein Mann und meine Mutter zu praktizieren.
Anfangs praktizierte meine älteste Tochter nicht mit uns. Die beiden Töchter sind Zwillinge. Die jüngere Tochter befand sich damals in einem schlechten Gesundheitszustand. Nach ihrer Geburt hatte ich mich nie richtig erholt. So wuchs meine ältere Tochter im Alter von weniger als zwei Jahren bei einem Verwandten auf.
Als sie fünf Jahre alt war, kehrte sie nach Hause zurück. Obwohl sie noch so jung war, fühlte sie sich in der Gegenwart ihrer Schwester ungerecht behandelt und weinte jeden Tag. In einer Nachbargemeinde gab es einen Internatskindergarten der traditionellen Kultur, so schickten wir sie dorthin.
In der ersten Grundschulklasse waren die beiden Schwestern voneinander getrennt. Die jüngere Schwester besuchte die öffentliche Schule. Die ältere Schwester, die das Internat besuchte, lernte mehrere Bücher der traditionellen chinesischen Kultur auswendig. Weil sie emotional aufgewühlt war und häufig weinte, entwickelte sie ein schweres Ekzem und ihr ganzer Körper juckte. Verschiedene Behandlungsmethoden der chinesischen und westlichen Medizin waren vergeblich.
Ich dachte, dass ihre chronische Krankheit durch die Kultivierung beseitigt werden könnte (natürlich wusste ich, dass die Kultivierung nicht zur Heilung von Krankheiten diente). Daher sagte ich zu ihr: „Du hast ein Ekzem, weil du auf deine Schwester neidisch bist. Wenn du den Abschnitt ‚Neid‘ im Zhuan Falun (dem Hauptwerk des Falun Dafa) rezitierst, kann dein Ekzem verschwinden.“
Da sie erst sieben Jahre alt war, las ich zunächst drei Tage mit ihr gemeinsam das Zhuan Falun. Danach begann sie, das Buch selbst zu lesen.
Als sie das Fa rezitierte, verschwand ihr Ekzem, das sie zwei Jahre lang geplagt hatte. Dadurch wurde mir klar, dass das Rezitieren des Fa sehr wichtig war. Später lernten wir gemeinsam Teile aus dem Gedichtband Hong Yin und einige Abschnitte aus dem Zhuan Falun auswendig.
Anfang 2019 zog meine ganze Familie nach Sydney, Australien um. Ich war damit beschäftigt, uns häuslich einzurichten, und kümmerte mich um die Schule für die Kinder. Als ich am wöchentlichen Fa-Lernen der örtlichen Gruppe teilnahm, stellte ich fest, dass die Praktizierenden vor Ort das Fa nicht rezitierten. Ein paar Mal versuchte ich, das Fa mit meinen Töchtern zu rezitieren, aber wir lernten nur fünf oder sechs Seiten und hörten dann auf.
Im Mai 2020 nahm ich an der Globalen Telefon-Plattform im Internet teil, um nach China zu telefonieren. Dort rezitierte ich das Fa gemeinsam mit dem Team. Seither habe ich mindestens einmal das Zhuan Falun rezitiert. Eigentlich konnte ich das ganze Buch nicht vollständig auswendig. Als ich aber das Zhuan Falun mehr als 20-mal mit anderen gelesen hatte, vertiefte sich mein Fa-Verständnis. Einige lange Abschnitte rezitierte ich immer wieder, damit ich die Prinzipien auf jeder Ebene des Buches erkannte. Ich bemerkte auch, dass das Rezitieren des Fa meine Familie positiv beeinflusste.
Nachdem wir ein Jahr lang in Sydney gelebt hatten, normalisierte sich unser Alltag. Unsere Kultivierung schien aber zu stagnieren. Als sich meine Kinder in die schulische Umgebung integriert hatten, stellte ich fest, dass es für sie schwierig war, das Fa konzentriert zu lernen. Sie praktizierten auch die Übungen weniger ernsthaft und interessierten sich mehr und mehr für die Angelegenheiten der gewöhnlichen Menschen.
Die Ansicht meines Mannes über die Erziehung unterschied sich von meiner. Er war der Meinung, dass die Kinder im Leben noch einen langen Weg vor sich hätten und dass es sehr wichtig für sie sei, unter den gewöhnlichen Menschen Fuß zu fassen.
Aber ich war der Meinung, dass es am wichtigsten sei, sie zu ermutigen, wie Praktizierende zu denken und Probleme nach der Lehre des Meisters zu behandeln. Mein Mann war immer der Meinung, dass es für sie in ihrem jugendlichen Alter zu schwierig sei, die Fa-Grundsätze zu befolgen. Er betonte auch, dass wir zuerst seine Hausregeln befolgen sollten.
Unsere eigenen menschlichen Vorstellungen gossen Öl ins Feuer. Das führte dazu, dass mein Mann und ich uns stritten, ohne die Probleme der Kinder zu lösen. Wir wurden ärgerlich, weil wir den Eindruck hatten, dass die Kinder diese Kultivierungschance nicht zu schätzen wüssten. Wir dachten sogar daran, sie zu bestrafen. Diese Situation hielt ziemlich lange an.
Der Meister erklärt:
„Er ist sogar noch sehr verärgert, wenn etwas nicht seinen persönlichen Vorstellungen entspricht.“ (Zhuan Falun 2019, S. 148)
Als ich diesen Satz im Zhuan Falun mehrfach wiederholte, erkannte ich plötzlich etwas. Ich sollte nicht ärgerlich sein, wenn mein Mann und die Kinder mit mir nicht einverstanden waren. Wenn das Problem nicht mit Weisheit gelöst werden konnte, sollte ich es für eine Weile beiseite legen. Stattdessen sollte ich mich darauf konzentrieren, die drei Dinge zu tun. Sobald ich diesen Gedanken hatte, war ich erleichtert und auch mein Körper fühlte sich leichter an.
Um die tiefgründige Bedeutung des Fa besser zu erkennen, rezitierte unsere Telefon-Gruppe das Fa Abschnitt um Abschnitt. Als ich das Fa zum ersten Mal mit der Gruppe rezitierte, hatte ich das Gefühl, dass ich mit den anderen nicht mithalten konnte. Als meine ältere Tochter auch das Fa mit uns rezitieren wollte, ermutigte mich das durchzuhalten.
Während der Winterzeit in Australien von Juni – September rezitierte meine Tochter täglich vor dem Zubettgehen 40 Minuten lang das Fa. Sie lernte schnell und ihr Charakter verbesserte sich enorm. Nun streitet sie nicht mehr mit ihrer Schwester, übernimmt manche Hausarbeit und auch in der Schule hat sich ihr Umgang mit den Mitschülern harmonisiert.
In unserer Gegend wird die Sommerzeit Anfang Oktober umgestellt. Meine Tochter musste nach der Umstellung morgens früher zur Schule gehen und konnte daher das Fa nicht mehr mit uns rezitieren. Als mein Mann ihre positiven Veränderungen sah, begann auch er Ende Oktober, das Fa auswendig zu lernen. Er kaufte sich sogar einen neuen Laptop, um sich mit den Praktizierenden an der RTC-Plattform zu beteiligen. Jetzt hat er schon mehr als zwei Lektionen im Zhuan Falun rezitiert.
Als ich damals die Vorteile des Rezitierens des Fa erkannte, wollte ich, dass mein Mann auch das Fa rezitiert. Das schlug ich ihm mehrere Male vor, aber er hörte nicht auf mich. Jedoch half er beim Verteilen von Zeitungen und anderen Informationsmaterialien über Falun Dafa. Die positive Veränderung meiner Tochter jedoch berührte und inspirierte ihn.
Seitdem rezitiere ich abends das Fa mit meinem Mann, nachdem unsere beiden Töchter zu Bett gegangen sind. Unserer Familienleben ist seitdem harmonischer geworden, mein Mann ist fürsorglicher geworden und wir streiten weniger miteinander. Meine Töchter kommen auch besser miteinander aus.
Durch die Ermutigung von Mitpraktizierenden verbesserte sich meine Kultivierung. Auch meine Familie profitierte davon. Als ich in China in meiner Heimatstadt war, hatte es keine Mitpraktizierenden gegeben, mit denen ich mich über die Kultivierung austauschen konnte. Aber auf der Plattform des Telefonteams fühlen wir uns als ein Körper, auch wenn wir uns nicht persönlich treffen. Wenn ich nachließ, ermutigten mich die Mitpraktizierenden. Ich danke dem Meister und schätze alle Teammitglieder in dieser Gruppe sehr.
Oftmals konnte ich durch das Rezitieren neue Erkenntnisse gewinnen, die ich beim Lesen des Fa übersehen hatte. Als ich die vierte Lektion im Zhuan Falun rezitierte, sagte ich zu meinen Kindern: „Der Meister lehrt uns, wie wir mit Konflikten umgehen sollen. Wir müssen aushalten und gütig sein. Am Ende müssen wir uns beim anderen noch bedanken. Wenn ihr in der Schule einen Konflikt mit Mitschülern habt, könnt ihr auf diese Weise handeln. Wenn ihr zu Hause ein Problem habt, solltet ihr daran denken, was der Meister gesagt hat.“
Der Meister erklärt im Zhuan Falun:
„Wenn wir auf diese Art Konflikt stoßen, sollen wir zuerst gefasst und ruhig bleiben. Wir sollen uns nicht so verhalten wie er.“ (2019, S. 194)
und
„Nicht nur, dass du nicht so kämpfen und streiten sollst wie er, du sollst ihn im Herzen auch nicht hassen, du sollst ihn wirklich nicht hassen.“ (ebenda)
Ich erinnere mich nun oft daran, Konflikten auf diese Weise zu begegnen.
Als ich die siebte Lektion im Zhuan Falun rezitierte, beeindruckten mich die Worte des Meisters, dass das Rauchen eine Anhaftung sei. Der Meister gibt den Praktizierenden den Rat, sie aufzugeben. Mein Mann hatte fast 30 Jahre lang geraucht. Früher hatten wir uns oft über dieses Thema gestritten. Obwohl er vor einigen Jahren das Rauchen aufgegeben hatte, waren die schmerzhaften Erinnerungen an diese Zeit bei mir immer noch präsent. Als ich im Zhuan Falun las, dass wir das Rauchen aufgeben können, fühlte ich die Kraft des Meisters, die Menschen mit einem gütigen Herzen vom Leiden zu erlösen.
Der Meister lehrt uns, unsere Anhaftungen mit aufrichtigen Gedanken zu beseitigen. Wir dürfen unseren Anschauungen nicht nachgeben und müssen uns vom gewöhnlichen Menschsein lösen. Als ich die Fa-Grundsätze erkannte, ärgerte ich mich nicht mehr über das Rauchen meines Mannes.
Als ich eines Tages das Fa rezitiert hatte, sagte meine Tochter: „Mama, das Zeichen für ‚Ärger‘ wird im Chinesischen genauso ausgesprochen wie ‚gewöhnlich‘.“
Ich sagte: „Ja, wir sollen die Anweisungen des Dafa befolgen. Wir sollen uns nicht wie gewöhnliche Menschen ärgern.“
Ich höre gerne auf Radio Minghui den Erfahrungsberichten über das Auswendiglernen des Fa zu. Ich bewundere die Mitpraktizierenden, die das Fa stetig rezitieren. Ich weiß, dass ich noch viel Verbesserungsspielraum habe. So werde ich solide daran arbeiten, aufzuholen und das Fa weiterhin zu rezitieren.
[Anmerkung der Redaktion: Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten stellen nur die persönliche Meinung des Autors dar, für die er allein verantwortlich ist. Die Leser werden dringend gebeten, den Inhalt des Artikels selbst zu bewerten.]