(Minghui.org) Meine Frau und ich kultivieren uns seit über 20 Jahren im Falun Dafa und sind durch viele Schwierigkeiten gegangen. Wegen der Verfolgung war ich über zehn Jahre lang inhaftiert – davon mehrmals im Zwangsarbeitslager und einige Male im Gefängnis. Meine Frau war mit ihren aufrichtigen Gedanken immer bei mir. Meine Familie und Freunde respektieren meine Frau dafür, dass sie mich nie verlassen hat. Auch wenn wir uns nicht fleißig kultivierten, erhöhten wir unsere Xinxing. Nun führen wir ein harmonisches Familienleben. Es gibt bei uns keine großen Meinungsverschiedenheiten, aber wir haben immer wieder kleinere Konflikte. Ich mache meiner Frau oft Vorwürfe, weil sie sich nicht fleißig kultiviert. Sie tadelt mich oft für meine Unzulänglichkeiten im täglichen Leben. Manchmal fühlte ich mich damit unwohl und versuchte, unsere Situation zu verbessern, konnte aber keinen Durchbruch erzielen.
Vor kurzem dachte ich ernsthaft über meine Kultivierung nach und fand einige Schwachstellen, die ich übersehen hatte. Erstens haben sowohl meine Frau als auch ich die Angewohnheit, immer dem anderen die Schuld zu geben. Sobald wir den Mund aufmachen, kommt eine negative Äußerung heraus. Zum Beispiel tun wir bei belanglosen Dingen unsere Abneigung kund, beschweren uns, zweifeln und beschuldigen einander.
Zweitens sagen wir, was immer wir sagen wollen – so wie es ein nicht praktizierendes Paar tun würde. Wir vergessen, unseren Mund zu kultivieren. Wir sind nicht streng mit uns selbst und erkennen im Alltag nicht, wie ernsthaft die Kultivierung ist. Wenn wir uns nicht immer wieder klarmachen, dass wir bei der Kultivierung sind, ist es sehr leicht, Güte und Nachsicht zu vergessen, sodass wir uns wie gewöhnliche Menschen verhalten.
Als ich mir weiter Gedanken machte, fand ich einen tiefliegenderen Grund. Ich wurde in den 1960er Jahren geboren und wuchs in der Zeit der Kulturrevolution auf. Die bösartige Atmosphäre erfüllte jeden Aspekt der chinesischen Gesellschaft und wurde systematisch und gezielt in die Köpfe der Menschen eingeflößt. Ich war nie in der Lage, ihren Einfluss auf mich vollständig zu beseitigen.
Zum Beispiel mochte ich früher einen Schriftsteller, der von der Kommunistischen Partei Chinas als Vorreiter der Parteikultur gepriesen wurde. Ich kaufte viele seiner Bücher und las sie; sein harscher Sarkasmus und sein aggressiver Stil haben mich beeinflusst. Ich machte mich gerne über andere lustig, was völlig im Widerspruch zu den traditionellen Werten der Menschheit steht, andere mit Respekt, Sanftmut und Aufrichtigkeit zu behandeln. Mit der Zeit wurde das zur Gewohnheit.
Nachdem ich begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, vor allem nachdem ich die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei gelesen hatte, entsorgte ich meine Bücher, die Parteikultur enthielten. Ich spürte auch jedes Element der Parteikultur in meinen Worten und in meinem Verhalten auf und beseitigte es. Danach war ich der Meinung, ich hätte mich ziemlich gut berichtigt.
Jedoch merke ich nun, dass ich diese Elemente nicht gründlich beseitigt habe. Ich konnte diese schlechten Elemente hemmen, wenn mein Hauptbewusstsein wach war, aber sobald ich nicht hellwach im Kopf war, übernahmen die verbliebenen Elemente der Parteikultur wieder die Kontrolle. Die gewohnheitsmäßigen Vorwürfe zwischen meiner Frau und mir spiegeln diese Parteikultur wider und erinnern mich daran, dass ich die unangemessenen Worte und das unpassende Verhalten ständig erkennen und korrigieren muss.
Ich glaube, wenn wir das Fa gut lernen, uns solide kultivieren und uns weiterhin den Prinzipien des Kosmos – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – angleichen, werden unsere Gedanken durch diese Prinzipien gereinigt und alle unsere Beschwerden und Vorwürfe werden auf natürliche Weise verschwinden.