(Minghui.org) Von Dezember 2019 bis November 2020 wurden sieben Falun-Dafa-Praktizierende im Kreis Tangyuan der Stadt Jiamusi (Provinz Heilongjiang) schikaniert. Die meisten von ihnen wurden im Rahmen der „Null-Fälle-Kampagne“ verfolgt. Diese Kampagne wurde vom zentralen Komitee für Politik und Recht angeordnet. Sie zielt darauf ab, alle Falun-Dafa-Praktizierende, die auf der schwarzen Liste der Regierung stehen, zur Aufgabe ihres Glaubens zu bringen.
Falun Dafa, auch als Falun Gong bekannt, ist eine buddhistische Kultivierungsmethode, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert. Seit 1999 werden Praktizierende in China vom kommunistischen Regime verfolgt. Das Komitee für Politik und Recht ist eine außergesetzliche Behörde, die Bereiche der öffentlichen Sicherheit und der Justiz kontrolliert. Bei der Gestaltung der Verfolgungspolitik spielt diese Behörde eine zentrale Rolle.
Es folgen einzelne Fälle der schikanierten Praktizierenden im Kreis Tanguyan.
Die 56-jährige Jiang Hong wurde am 21. Dezember 2019 von Polizisten und Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees schikaniert. Sie wollten wissen, was die Praktizierende in letzter Zeit gemacht hatte. Dann verschwanden sie wieder.
Mitte Dezember 2019 wurde der Mann von Yan Fenghua von Beamten angerufen und nach der aktuellen Situation und der Adresse seiner Frau befragt. Er verweigerte eine Antwort. Ein paar Tage später rief ein anderer Beamter an und fragte Yans Mann, ob er zu Hause sei. Da er wiederum nicht auf die Frage einging, kamen vier Beamte in das Geschäft von Yans Kindern. Auch dort versuchten die Beamten, ihre Adresse in Erfahrung zu bringen. Erfolglos.
Der 59-jährige Li Wenyi wurde von Dezember 2019 bis September 2020 wiederholt belästigt und unter Druck gesetzt, damit er seinen Glauben aufgibt.
Am 16. Dezember 2019 rief ein Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees erstmals an und fragte nach seiner Adresse.
Am 21. Dezember gegen 18:40 Uhr kamen drei Beamte zu Li nach Hause. Als sie sahen, dass er nicht zu Hause war, gingen sie wieder.
Am 2. Januar 2020 tauchten gegen 16:30 Uhr erneut Beamte auf und fragten Li, ob er noch Falun Dafa praktizieren würde.
Ende August bis Anfang September 2020 schikanierten die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees Li fünfmal. Sie wollten, dass er eine Erklärung unterschreibt, mit der er seinen Glauben aufgibt. Er weigerte sich und erklärte ihnen stattdessen, was es mit Falun Dafa auf sich hat.
Am 13. September kamen die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees erneut und gaben vor, eine Volkszählung durchzuführen.
Am 16. September um 18:40 Uhr und am 19. September um 11:50 Uhr kamen die Beamten wieder und forderten abermals eine Unterschrift unter die Verzichtserklärung.
Da Li sich widersetzte und darauf pochte, die Erklärung nicht zu unterschreiben, suchten die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees am Morgen des 20. September seine Frau bei ihrer Arbeit auf. Sie befahlen ihr, Li zur Unterschrift zu überreden. Vergebens.
Die 50-jährige Cheng Mei erhielt am 16. Juli 2020 einen Anruf von ihrem Vater. Er berichtete, dass der Polizeichef ihn angerufen und aufgefordert habe, in Chengs Namen eine Verzichtserklärung auf Falun Dafa zu schreiben. Dies habe er verweigert.
Ende August 2020 kamen mehrere Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees zur Arbeitsstelle des 52-jährigen Wang Yunfei. Sie trafen den Praktizierenden jedoch nicht an. Daher befahlen sie dem Geschäftsführer des Heizungsbetriebes, Wang aufzufordern, sofort vorbeizukommen. Als der Praktizierende eintraf, sollte er seine Adresse bekanntgeben. Die Beamten fragten auch, ob er noch immer Falun Dafa praktiziere.
Danach erschienen drei weitere Male Polizisten an Wangs Arbeitsplatz. Sie forderten von dem Geschäftsführer, dass er Wang davon überzeugt, eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Die Polizei drohte dem Praktizierenden, dass die Schulbildung und die Karriere seiner Kinder und Angehörigen beeinträchtigt würde, wenn er seinen Glauben nicht aufgibt. Sie fügten hinzu, dass sein Arbeitgeber dem Befehl der Kommunistischen Partei folgen und Falun-Dafa-Praktizierende verfolgen müsse.
Da Wang sich widersetzte, kamen die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees jeden Tag an seinen Arbeitsplatz. Sie riefen auch seine Familie an und gingen einmal wöchentlich zu Wangs Wohnung. Manchmal filmten oder fotografierten sie ihn, während sie ihn belästigten.
Die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees riefen auch Wangs Schwester an und wollten sich mit ihr treffen. Sie lehnte ab.
Li Yanrong ist 56 Jahre alt und Mutter von zwei Töchtern. Am 6. und 7. November 2020 suchte der Parteisekretär des Dorfes, Liu Dawei, den Freund der älteren Tochter auf. Er bat ihn, Li dazu zu überreden, dass sie Falun Dafa aufgibt. Wenn sie binnen drei Tagen keine Erklärung zum Verzicht ihres Glaubens unterschreibe, würde man Li verhaften.
Als Lis Töchter am 23. November ausgingen, wurden sie von der Polizei festgenommen. Ein Beamter sagte: „Wir haben bereits einen Haftbefehl für dich vorbereitet. Wir wissen, dass es gesetzwidrig ist, dich zu verhaften – aber wir müssen das trotzdem tun. Du kannst uns verklagen, wenn du freigelassen wirst. Wenn du den Prozess gewinnst, wird die Regierung dich für unser Verhalten entschädigen. Aber wir werden dich, wenn nötig, auch in Zukunft festhalten müssen.“
Gegen 21 Uhr willigte die Polizei ein, die beiden jungen Frauen wieder freizulassen. Gleichzeitig drohten die Beamten damit, sie am nächsten Tag erneut zu verhaften, wenn sie ihre Mutter nicht ausliefern würden.
Da die Töchter ihre Mutter am nächsten Tag nicht finden konnten, wurden sie im Laufe des Tages wieder auf die Polizeiwache gebracht, am Abend jedoch freigelassen. Die Polizei drohte damit, sie erneut zu verhaften. Immer wieder riefen Beamte an und schikanierten Lis Töchter. Diese waren dadurch derart traumatisiert, dass sie krank wurden. Jetzt trauen sie sich nicht mehr aus der Wohnung und bleiben zu Hause – aus Angst, wieder festgenommen zu werden.
Die Behörden riefen auch bei Lis jüngerer Schwester, Li Yanli, an und forderten, die Praktizierende zu verraten. Sie weigerte sich jedoch und folgte auch nicht der Bitte, auf der Polizeiwache zu erscheinen.
Am 26. November 2020 wurde die 54-jährige Li Shuyun gegen 20:00 Uhr von vier Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees sowie Polizisten schikaniert. Sie wollten, dass die Praktizierende eine Erklärung unterschreibt und auf ihren Glauben verzichtet.
Am 2. August 2019 kamen Beamte zu ihr nach Hause. Als Lis Tochter die Tür öffnete, durchsuchten die Beamten die Wohnung und beschlagnahmten ein Gemälde mit der Aufschrift „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“.