(Minghui.org) Im Buch der Riten heißt es: „Essen und Trinken, [und] Männer und Frauen sind die großen Begierden der Menschen.“ Der Konfuzianismus befürwortet eine rituelle Kontrolle des Verlangens. Der Verzicht auf die übermäßige Begierde nach Essen und Trinken und auf sexuelle Beziehungen zwischen Männern und Frauen ist etwas, bei dem sich die Weisen von der Antike bis zur Gegenwart Mühe geben mussten. Der Taoismus sagt, dass die eigene Lebenszeit der des Himmels gleich sein wird, wenn man seinen Appetit zügelt und sich bei der Beziehung zwischen Männern und Frauen zurückhält.
Das heißt, Lust und Fresslust sind beides starke menschliche Begierden. Die alten Chinesen wussten in diesen Bereichen stets strenge Anforderungen an sich zu stellen und sich zu verbessern, daher können die Anforderungen an Praktizierende nur höher ausfallen. Über die Begierde haben die Praktizierenden viele Erfahrungsberichte geschrieben und viel Aufmerksamkeit darauf verwendet, sie zu beseitigen. Doch einige schenken dem Verlangen nach Essen und Trinken nicht genug Aufmerksamkeit. Dass man in dieser Sache nicht streng zu sich selbst ist, hat zu vielen Problemen geführt und sogar sehr ernste Situationen verursacht, doch einige Praktizierende erkennen die Ursache nicht.
Im Zhuan Falun spricht Meister Li in der sechsten Lektion über die Fragen der Begierde und der Lust und in der siebten Lektion über die Frage des Fleischessens. Auf meinem eigenen Kultivierungsweg habe ich festgestellt, dass der Wunsch nach Essen nicht leichter zu beseitigen ist als die Begierde. Manchmal ist das sogar noch schwieriger. Außerdem haben wir diesen physischen Körper und müssen jeden Tag essen, wie können wir dann dem Maßstab eines Praktizierenden entsprechen?
Nachdem ich mehrere Male das Kapitel „Über das Fleischessen“ im Zhuan Falun (219, S. 339) rezitiert hatte, wurde mir klarer, was diesbezüglich von uns erwartet wird. Und ich erkannte, dass ich diese Erwartungen nicht erfüllt hatte.
Der Meister sagte auch:
„Essen ohne schmecken – Des Mundes Eigensinn abtrennen.Handeln ohne trachten – Immer im Dao.Ruhig ohne denken – Mystisches und Wundervolles, sichtbar.“(Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin I)
Dieses Fa-Prinzip ist so deutlich, doch wie sieht es da bei mir aus?
Auf der Minghui-Website sah ich einen Artikel, in dem ein Praktizierender erzählte, dass er vor Kurzem zugenommen habe. Er erkannte, dass die Praktizierenden nicht so sein sollten und dass er dem Ansehen der Dafa-Jünger nicht schaden sollte. Manche Praktizierende fragen sich vielleicht, was das mit dem Ansehen eines Dafa-Jüngers zu tun hat. Ich möchte einige Beispiele nennen.
Eines Tages, als ich in einem Park Informationsmaterialien verteilte, kamen zwei junge Männer vorbei und sahen das Bild eines meditierenden Praktizierenden auf dem Umschlag. Sie schienen wenig Interesse zu haben und gingen schnell weiter. Einer von ihnen drehte sich dann um und sagte: „Geben Sie mir eine Broschüre! Sie sind so fit und schlank. Liegt es daran, dass Sie das hier machen? Ich muss es meiner Mutter zeigen, damit sie auch schlank werden kann.“ Er nahm die Broschüre und las sie im Gehen.
Ein anderes Mal sah ich eine NTDTV-Sendung über Praktizierende, die mit vielen anderen Gruppen an einer großen Parade teilnahmen. Sie interviewten den Organisator, der kein Praktizierender war. Sein Eindruck war, die Falun-Dafa-Praktizierenden würden gesund aussehen. Es würde in der Gruppe keine korpulenten Menschen geben und er könne sehen, wie sich Falun Dafa auf die Gesundheit der Praktizierenden auswirke.
In meiner eigenen Kultivierung habe ich festgestellt, dass die Lust auf Essen nicht nur fettleibig macht, sondern auch zu Schwierigkeiten mit Magen, Darm, Mund, Zähnen und Verdauungssystem führt. Dies manifestiert sich im Körper der Praktizierenden in Form von „Krankheitskarma“ in diesen Bereichen. Wenn man einen deutlich schlechteren Zustand hat, beeinträchtigt das direkt das Vermögen, das Fa zu bestätigen.
Ein Praktizierender konnte seinen Heißhunger während der Zeit des chinesischen Neujahrs nicht kontrollieren. Er hatte ein heftiges Verlangen, nachts zu essen. Das führte dazu, dass er danach schlaflos war und morgens nicht aufstehen konnte, um mit uns die Übungen im Park zu machen. Wenn ein solcher Heißhunger nicht beseitigt wird, kann es einen großen Einfluss auf den Kultivierungszustand des Praktizierenden haben. Wenn wir nicht erkennen, wie ernsthaft wir damit umgehen sollten, ist das sehr schade.
Ich habe auch festgestellt, dass Fresslust die Effizienz bei der Arbeit ernsthaft beeinträchtigen kann, besonders wenn man zu Hause vor dem Computer arbeitet. Wenn man sein ständiges Naschen nicht kontrollieren kann, wird es einen stören. Diese Art der starken Anhaftung ist definitiv nicht das eigene wahre Selbst. Das Verlangen ist eigentlich eine Substanz, die lebendig ist und im Körper existiert. Sie ist listig und wird Gelegenheiten finden, zu erscheinen und den Körper zu kontrollieren, wenn man dafür anfällig ist oder locker lässt.
Die Verdauung der Nahrung im menschlichen Körper erfordert eine Menge Energie. Ein übermäßiger Energieverbrauch beeinträchtigt die Gesundheit. Ein solcher langfristiger Überverbrauch von Energie wirkt sich auf die Lebensspanne aus. Wenn man diese Energie bewahrt, lebt man länger. Aber wenn jemand zu viel isst, wird er sich ausruhen wollen, der Geist wird langsamer und der Körper schwerfälliger. Dann wird dieser Mensch faul und schläfrig. Zu diesem Zeitpunkt ist die Energie durch die fleißige Kultivierung und das Gefühl der Dringlichkeit, die Menschen zu retten, verschwunden. Das ist einer der Tricks des Bösen, um den physischen Körper allmählich zu schwächen, was sich dann auf den Geist auswirkt.
Sonntags lernen wir in der Gruppe Fa. Nach der Hälfte der Zeit machen wir eine Pause. Vor ein paar Jahren dauerte die Pause nur ein paar Minuten, da die Praktizierenden eifrig das Fa lesen wollten. Selten brachte jemand etwas zu essen mit. Jetzt bringen die Leute oft Essen mit und laden andere zum gemeinsamen Essen ein.
Früher dachte ich, dass das Fa-Lernen in der Gruppe ein heiliges und feierliches Ereignis und die Zeit dafür begrenzt ist. Wie könnte ich da ans Essen denken? Aber kürzlich bemerkte ich, dass ich, wenn ich sonntags das Haus verlasse, daran denke, etwas zum Essen mitzunehmen. Es ist nicht so, dass diejenigen, die Essen mitbringen, eigensinnig sind, und diejenigen, die nichts mitbringen, nicht eigensinnig sind. Vielmehr ist es die Anwesenheit dieser Substanz im [Energie-]Feld, die dieses Phänomen hervorruft. Das bedeutet, dass die Praktizierenden so stark am Essen hängen, dass diese Art von Phänomen auftreten kann.
Der Körper muss ernährt werden. Es ist schwierig, sich nicht um den Geschmack von Lebensmitteln zu kümmern und die Anhaftung an das Essen aufzulösen. Vor allem in der heutigen Zeit gibt es alle Arten von leckeren Speisen, Snacks usw. Das ist ein Sumpf, den die alten Mächte errichtet haben, um die Kultivierung der Dafa-Schüler zu stören. Sie versuchen auch, alle Lebewesen zu hemmen und sie süchtig nach den Vergnügungen der Welt zu machen. Dadurch vergessen sie, in ihre wahre Heimat im Himmel zurückzukehren. Der Meister hat im Zhuan Falun die Begierden des Rauchens, Trinkens und Fleischessens erwähnt, deshalb dürfen wir sie nicht unterschätzen.
Körner wachsen, indem sie die Essenz des Himmels und der Erde aufnehmen und sie werden auf natürliche Weise wieder in diese Essenz zurückverwandelt, nachdem die Menschen sie gegessen haben. Aber die Art und Weise, wie ein Praktizierender seine Energiereserven wieder auffüllt, gleicht nicht der Nahrungsaufnahme der gewöhnlichen Menschen. Mit der Erhöhung der Ebene in der Kultivierung stelle ich fest, dass sich der Körper eines Praktizierenden stark verändert und dass man dann zunehmend weniger Energie aus gewöhnlicher Nahrung bezieht. Die wirkliche Energie wird durch das Praktizieren der Dafa-Übungen und der Sitzmeditation sehr schnell wieder aufgefüllt.
Als ich vor einiger Zeit morgens die fünfte Übung praktizierte, erreichte ich den Zustand der Ruhe und Konzentration (ding). Nachdem ich in diesen Zustand eingetreten war, spürte ich deutlich, wie sich die Energie des Universums kontinuierlich in meinem Körper sammelte. Mein Körper wurde von Kopf bis Fuß heiß. Nach der Übung spürte ich, dass mein Körper voller Energie war!
Ich erkannte, dass es der Meister war, der mich erinnerte, wie wichtig die Sitzmeditation und die natürliche Absorption von Energie durch den Körper eines Praktizierenden beim Sitzen in der Doppellotus-Position sind. Diese Energie ist rein und nicht so „vulgär“ wie irdische Nahrung. Wenn man viel gegessen hat, kann das Praktizieren der Übungen die Verdauung beschleunigen und die Nahrung in Essenz umwandeln, sodass man energiegeladen lesen, arbeiten und studieren kann.
Nach einem Arbeitstag war ich einmal erschöpft und fühlte mich unwohl. Mein Geist war in Aufruhr, ich konnte mich nicht beruhigen und hatte keine Energie. Ich wollte eine Pause machen, mich hinlegen und eine Weile schlafen. Aber dieses Mal entschied ich mich für die Sitzmeditation und legte mich nicht hin. Ich versuchte, meinen Geist zu beruhigen und ablenkende Gedanken abzustoßen. Allmählich spürte ich Energie zu mir fließen. Als diese Energie zunahm, hatte ich mehr Kraft, die Ablenkungen in meinem Geist abzustoßen, und mein Körper begann automatisch, sich zu erholen. Als ich die Meditation etwa eineinhalb Stunden später beendete, fühlte ich mich wie neu geboren!