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Die Probleme anderer als Spiegel für die eigene Kultivierung nutzen

24. März 2021 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden aus der chinesischen Provinz Hebei

(Minghui.org) In einem Artikel auf der Minghui-Website wurde erwähnt, dass ein praktizierendes Ehepaar einen heftigen Streit über das Benutzen von grünen Zwiebeln beim Kochen hatte. Ich konnte nicht verstehen, warum sie einen Konflikt wegen einer so kleinen Sache hatten – und warum sie nicht einen Schritt zurücktreten konnten.

Dann stieß ich auf ein ähnliches Problem. Plötzlich wurde ich sehr empfindlich gegenüber dem Geruch von grünen Zwiebeln. Selbst der kleinste Geruch von grünen Zwiebeln war unerträglich – so schlimm, dass ich mich manchmal übergeben musste.

Durch diesen Vorfall wurde mir klar, dass ich die Angewohnheit hatte, auf die Probleme anderer Praktizierenden hinzuweisen, anstatt mich in ihre Lage zu versetzen und ihr Problem als Spiegel für meine eigene Kultivierung zu benutzen. Die wahre Situation, die den Konflikt verursachte, ist vielleicht nicht das, wonach es aussieht. Wenn wir als Praktizierende Probleme bei anderen sehen, sollten wir sie nicht kritisieren. Stattdessen sollten wir dies als Gelegenheit nutzen, unsere eigene Kultivierung zu verbessern. Wenn wir darüber nachdenken, warum wir das sehen, können wir uns schnell erhöhen.

Mein Groll wird entlarvt

Vor einigen Jahren befand sich ein anderer Praktizierender in einer großen Schwierigkeit. Unsere Koordinatorin bat mich, ihm zu helfen. Dieser Praktizierende war zu dieser Zeit sehr verstört und seine sexuellen Begierden und Wünsche waren sehr groß. Ich bat nicht um groß angelegte Hilfe in unserem Gebiet. Stattdessen arrangierte ich, dass mehrere Praktizierende, die in seiner Nähe wohnten, tagsüber mit ihm das Fa lernten und aufrichtige Gedanken aussendeten. Am Abend ging ich auch zu ihm, um das Fa zu lernen, aufrichtige Gedanken auszusenden und mein Verständnis mit ihm zu teilen. Dieses Arrangement hielt ich für angemessen, weil es jeden Tag Praktizierende geben würde, die ihm halfen, ohne dass zu viele Praktizierende involviert wären. Das Ergebnis war sehr gut und sein Zustand verbesserte sich.

Doch die Koordinatorin war der Meinung, dass mein Arrangement nicht funktionieren würde. Sie meinte, es sollten mehr Praktizierende hingehen und ihm rund um die Uhr helfen.

Ich war anderer Meinung. Nach meinem Verständnis lag der Schlüssel zur Überwindung der Schwierigkeit für diesen Praktizierenden darin, dass er nach innen schauen, sich selbst korrigieren und das Problem mit aufrichtigen Gedanken behandeln musste. Es spielte keine Rolle, wie viele Praktizierende zu ihm gingen und bei ihm blieben. Wenn die Praktizierenden, die ihm halfen, seine Schwierigkeit nicht mit aufrichtigen Gedanken behandeln konnten, dann würde es ihn umso mehr stören, je mehr Leute beteiligt waren. Außerdem würde es andere Projekte beeinträchtigen, wenn zu viele Praktizierende alles fallen ließen, um ihm zu helfen.

Als die Koordinatorin sah, dass ich mit ihrer Meinung nicht einverstanden war, bat sie mehrere Praktizierende aus anderen Regionen zu ihm zu gehen und bei ihm zu bleiben.

Daraufhin kamen viele Praktizierende aus anderen Gebieten und halfen diesem Mitpraktizierenden. Die meisten von ihnen kamen jedoch nur, weil sie die Bitte der Koordinatorin nicht ablehnen wollten. Als sie den Kultivierungszustand des Praktizierenden sahen und von seinen Anhaftungen erfuhren, hatten sie unterschiedliche Verständnisse zu seinem Problem. Sogar während des gemeinsamen Fa-Lernens stritten und diskutierten sie miteinander über diese Angelegenheit. Am Ende konnte der Mitpraktizierende die Schwierigkeit nicht überwinden.

Als ich im Nachhinein nach innen schaute, fand ich meine Unzulänglichkeiten. Erstens hatte ich mit der Koordinatorin nicht ruhig kommuniziert, als sie anderer Meinung war als ich. Als sie mehrere Praktizierende aus anderen Regionen um Hilfe bat, hatte ich mich geärgert und eine negative Einstellung bekommen.

Nichts in der Kultivierung ist zufällig

Die wichtigste Lektion war, dass ich nicht erkannt hatte, dass die Schwierigkeit des Mitpraktizierenden ein Spiegel für mich war, um meine eigenen Unzulänglichkeiten zu sehen. Auf dem Weg der Kultivierung ist nichts zufällig. Ich hätte erkennen müssen, dass es etwas gab, was ich in mir sehen und verbessern konnte. Zum Beispiel hatte der Praktizierende eine starke Neigung zur Begierde. Ich erkannte schließlich, dass ich auch diese Anhaftung hatte. Ich hätte sein Problem als meinen Spiegel benutzen sollen, um meine Anhaftung zu finden und sie zu beseitigen.

Ein anderes Mal bat mich ein praktizierendes Paar um Hilfe bei ihrem Familienkonflikt. Sie gaben sich gegenseitig die Schuld und glaubten beide, dass der andere im Unrecht sei. Ich sagte ihnen, ich wolle mich nicht in ihren Streit einmischen. „Wir sind alle Praktizierende, also können wir die Dinge nicht mit den Maßstäben der normalen Menschen messen. Es macht keinen Sinn, darüber zu streiten, wer Recht hat oder wer nicht. Auch wenn du hundertprozentig Recht hast, und auch wenn andere dir sagen, dass du Recht hast, sollst du die Ursache herausfinden und deine Xinxing erhöhen. Solange sich unser Herz in Konfliktsituationen bewegt, erfüllen wir die Anforderung an uns als Kultivierende nicht.“

Dann erinnerte ich sie an das, was der Meister sagt:

„Bei der Kultivierung kultiviert man sich selbst. Egal welch ein Zustand aufgetaucht ist, man soll über sich selbst nachdenken. Ich sage euch allen, wenn einer als ein gewöhnlicher Mensch auf Probleme stößt und über sich selbst nachdenken kann, so wird dieser Mensch zu einem Heiligen unter den gewöhnlichen Menschen. Wenn ein Dafa-Jünger bei irgendeiner Beschäftigung auf Schwierigkeiten stößt und sich Gedanken darüber machen muss, soll er auf seiner Seite suchen, sich der nötigen Umgebung und dem Zustand für die Fa-Berichtigung der Dafa-Jünger anpassen. Wenn Probleme aufgetaucht sind, liegt es daran, dass man selbst mit den Fa-Grundsätzen nicht mehr eins ist. Schaut, wo das Problem liegt, lasst diese Uneinigkeit los und bringt es wieder in Ordnung. Die beste Methode ist, dass man nicht weiter dagegen vorstößt, nicht weiter nach vorne drängt und nicht weiter nach der Lösung jagt, wenn man auf irgendetwas stößt. Lasst das Herz los, geht einen Schritt zurück und findet die Lösung. (Beifall.) Sobald es irgendetwas gibt, muss man schon so etwas betreiben, wie zum Beispiel „Du hast Recht.“ oder „Ich habe Recht.“, „Das ist dein Problem.“ oder „Das ist sein Problem.“, „Ich habe so oder so gehandelt.“ Es sieht zwar so aus, als ob man eine Lösung für die Konflikte finden möchte, in Wirklichkeit ist das überhaupt nicht so. Man sieht zwar sehr vernünftig aus, in Wirklichkeit ist man überhaupt nicht vernünftig, man ist nicht einen Schritt zurückgegangen, man hat das Herz nicht völlig losgelassen und darüber nachgedacht. Erst wenn man sich mit Ruhe und Ausgeglichenheit aus diesem Konflikt herauszieht und diesen Konflikt anschaut, kann man ihn wirklich lösen." (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA, 22.07.2006)

Dann erzählte ich ihnen von meiner Erfahrung bei einem Familienkonflikt. Als ich einen Streit mit meinem Mann hatte, sagte er: „Schau einmal dein langgezogenes Gesicht an!“ Als ich das hörte, wurde ich sehr wütend. Dann erinnerte ich mich daran, dass ich eine Praktizierende war. War unser Streit nicht eine Chance für meine Erhöhung? Allein bei diesem Gedanken fühlte ich eine warme Energie durch meinen Körper fließen. Das Gefühl des Ärgers verschwand sofort.

Die zwei Ehepartner erkannten bald ihre Probleme und der Konflikt wurde gelöst. Dadurch verstand ich, dass ich nicht da war, um ihnen zu helfen, ihre Probleme zu lösen – ich war da, um durch ihr Verhalten mein eigenes Problem zu finden. Ich erkannte, dass ihr Konflikt dem bei mir zu Hause sehr ähnlich war. Erst als ich ihr Problem sah, fiel es mir auf.

Einmal erzählte mir ein Mitpraktizierender, dass er ein Problem mit seinem Sehvermögen habe und die Worte im Zhuan Falun (dem Hauptwerk des Falun Dafa) nicht sehen könne. Als ich ihn fragte, ob er mich sehen könne, sagte er ja. Ich erwiderte: „Hinter jedem Zeichen im Zhuan Falun gibt es Schichten über Schichten Buddhas, Taos und Gottheiten. Jedes Wort hat die Kraft des Dafa. Solange du mich sehen kannst, kannst du die Worte im Zhuan Falun auch sehen. Glaube einfach, dass du sehen kannst. Solange du glaubst, dass du die Worte im Zhuan Falun sehen kannst, wirst du sie auch sehen können.“ Er sagte: „Ja, ich glaube an das Fa. Ich glaube, ich werde wieder lesen können.“

Als ich ihn einige Tage später besuchte, sagte er erfreut: „Ich kann wieder alle Schriftzeichen im Zhuan Falun sehen.“ Durch diese Erfahrung bekam ich ein tieferes Verständnis für das Fa des Meisters. Ich erkannte, dass das Ausmaß, in dem wir an das Fa glauben, das Ausmaß ist, in dem sich die Macht des Dafa für uns manifestieren wird.

Es ist so, wie der Meister sagt:

„Wie stark die aufrichtigen Gedanken, so stark deren Kräfte.“ (Auch in ein paar Worten, 08.09.2001, in: Essentielles für die weitere Fortschritte II)