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Praktizierende aus Heilongjiang nach langjähriger Verfolgung erneut in Haft

28. März 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang, China

(Minghui.org) Seit mehr als drei Monaten wird die Falun-Dafa-Praktizierende Liu Yu im Untersuchungsgefängnis festhalten [1]. Sie war am 11. Dezember 2020 verhaftet worden.

Liu lebt in der Stadt Hegang in der Provinz Heilongjiang. In den vergangenen 20 Jahren wurde sie mehrfach wegen ihres Glaubens verhaftet und in Arbeitslagern und Gehirnwäsche-Einrichtungen inhaftiert. Obwohl sie unter der Verfolgung leidet, ist es ihr größter Wunsch, dass die Menschen, die sich an der Verfolgung beteiligen, die Wahrheit über Falun Dafa verstehen und sich für Gewissen und Gerechtigkeit entscheiden.

Positive Effekte durch Falun Dafa

Liu ist ehrlich und freundlich und hat ein würdevolles Auftreten. Sie begann 1995 im Alter von 24 Jahren, Falun Dafa zu praktizieren und folgt seitdem den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Ihre Depression, die daher kam, dass sie vor ein paar Jahren in ihrem Laden ausgeraubt und geschlagen wurde, war sofort weg. Bald waren auch Lius Kopfschmerzen und ebenfalls das Nasenbluten und Hautallergien verschwunden.

Zwei Tage nach Beginn der Verfolgung, am 22. Juli 1999, reiste Liu nach Peking. Sie wollte für ihr Recht, Falun Dafa zu praktizieren, eintreten. Als sie nach Hause zurückkehrte, wurde sie für 15 Tage inhaftiert. Seitdem war sie durch die Behörden ständigen Schikanen ausgesetzt, die ihren Mann und ihre Schwiegermutter in Angst und Schrecken versetzten.

Ende April 2002 gab es einen Vorfall in der Stadt Hegang: Falun-Dafa-Praktizierende unterbrachen die Fernsehsignale im Kabelnetz der Stadt und sendeten Informationen über Falun Dafa und die Verfolgung. Die Polizei reagierte mit einer großangelegten Razzia, bei der auch Liu verhaftet wurde. Stunden später wurde ihr Mann ebenfalls festgenommen. Für seine Freilassung erpressten die Beamten 5.000 Yuan (rund 650 Euro). Liu wurde zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Aber da Lius Tochter zu dieser Zeit erst elf Monate alt war, erlaubte die Polizei, dass sie diese Zeit zu Hause verbrachte.

Verfolgung im Frauenarbeitslager Harbin

Am 15. Februar 2010 ging Liu mit ihrer Tochter zum Schlittschuhlaufen auf den Zhenxing-Platz. Als sie mit einem Ladenbesitzer über Falun Dafa sprach, wurde sie angezeigt und von der Polizei verhaftet. Ihre Tochter war schockiert und brach in Tränen aus. Die Beamten brachten Liu zunächst ins Untersuchungsgefängnis und später in das Frauenarbeitslager Harbin, wo sie ein Jahr inhaftiert blieb.

Am 1. Juli 2010 begann das Arbeitslager eine neue Runde der Verfolgung von Praktizierenden, die standhaft an ihrem Glauben festhielten. Unter ihnen war auch Liu. Sie wurde gezwungen, zwei Tage lang zwischen zwei Etagenbetten zu stehen. Dabei waren die Arme in einer Linie mit Handschellen an die obere Etage eines Bettes gefesselt. Im Anschluss fesselte man sie vier Tage lang an einen Stuhl, wobei ihr die Hände zusätzlich hinter dem Rücken mit Handschellen fixiert waren.

Folterillustration: Gefesselt zwischen zwei Etagenbetten

Folterillustration: Gefesselt an einen Stuhl, Hände hinter dem Rücken mit Handschellen fixiert

Täglich bekam Liu nur zwei Dampfbrötchen zu essen. Während dieser Zeit hatte sie ihre Menstruation, was die Folter noch unerträglicher machte. Hände und Beine waren stark geschwollen, die Arme taub. Die Schultern schmerzten die ganze Zeit. Als Liu die Handschellen abgenommen wurden, konnte sie ihre Arme nicht mehr bewegen.

Verfolgung in der Gehirnwäsche-Einrichtung Hegang

Weil Liu sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, verlängerte das Arbeitslager die Haftzeit um einen Monat. Am 16. März 2011, als auch der weitere Monat abgelaufen war, brachten die Behörden Liu zur weiteren Verfolgung in die neu eröffnete Gehirnwäsche-Einrichtung Hegang.

Der Direktor des Büros 610 [2] der Provinz Heilongjiang, Gu Songhai, verbrachte einen Nachmittag damit, Liu zur Aufgabe ihres Glaubens zu überreden. Als seine Taktik scheiterte, zwang er die Praktizierende, stundenlang zu stehen. Er drohte ihr, dass sie nicht schlafen dürfe, wenn sie Falun Dafa nicht aufgab.

Gu befahl Liu auch, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten, und diffamierende Bücher zu lesen. Als sie sich weigerte, schlug er sie mit einem Buch. Und wieder musste sie einen ganzen Tag lang stehen. Unter dem körperlichen und psychischen Druck unterschrieb Liu mehrere Erklärungen, mit denen sie auf ihren Glauben verzichtete. Erst dann durfte sie schlafen.

Am nächsten Tag erklärte die Praktizierende die erpressten Erklärungen für gegenstandslos. Wütend schlug Gu ihr daraufhin so heftig auf die Ohren, dass sie drei Monate lang linksseitig trommelnde Geräusche hörte.

Später fesselte der Wärter Zhang Zilong Lius Hände hinter dem Rücken, wobei die linke Hand über die Schulter nach unten und die rechte Hand von unten nach oben gezogen wurde. Er trat brutal auf die Praktizierende ein und ohrfeigte sie. Schließlich zwang er Liu, die Verzichtserklärung zu zerreißen und erneut zu unterschreiben.

Folternachstellung: Hände hinter dem Rücken gefesselt

55 Tage lang wurde Liu in der Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Familienbesuche waren nicht gestattet. Auch sechs Monate nach ihrer Freilassung schikanierten die Agenten des Büros 610 sie immer noch. Dadurch war ihr Familienleben derart beeinträchtigt, dass sich ihr Mann scheiden ließ.

Überwachung und finanzielle Verfolgung

Im Jahr 2016 fand Liu in Peking für einen Monat eine Stelle als Hebammen-Aushilfe. Am 15. August 2016 wollte sie ihre Arbeit aufnehmen. Zuvor plante sie noch einen Besuch bei ihrer jüngeren Schwester in Changchun. Am 15. August wollte sie von dort aus den Zug nach Peking nehmen.

Die Polizei spürte Liu auf und fuhr am 14. August zur Wohnung ihrer Schwester. Erst als sie Lius Ausweis beschlagnahmt und sich vergewissert hatten, dass sie ihre Zugfahrkarte zurückgegeben hatte, fuhren die Beamten weg. Am nächsten Tag kamen sie zurück und gaben ihr den Ausweis wieder. Da Liu nicht wie geplant am 15. August nach Peking reisen und ihre Stelle antreten konnte, erlitt sie einen finanziellen Verlust von 24.000 Yuan (rund 3.100 Euro), die sie bei ihrer Arbeit verdient hätte.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das Büro 610 ist eine außergesetzliche Behörde, die die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden durchführt. Sie ist befugt, gesetzliche Anordnungen zu übergehen und ohne den Rechtsweg einzuhalten Falun-Dafa-Praktizierende zu verhaften.