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Einige Verständnisse über „Nachsicht“

28. März 2021 |   Von Yi Fan, einem Falun-Dafa-Praktizierenden aus China

(Minghui.org) Als mich kürzlich in der Fa-Lerngruppe ein Mitpraktizierender heftig kritisierte, konnte ich im Herzen ganz ruhig und unbewegt bleiben. Sein Verhalten ging wie ein Windhauch an mir vorbei. Auf dem Weg nach Hause hatte ich ein wunderbares Gefühl, jede Zelle schien erfreut zu sein. Dadurch bekam ich ein neues Verständnis von „Nachsicht“.

Davor hatte ich gedacht, dass „Nachsicht“ eben Selbstbeherrschung und Aushalten bedeutet, wenn wir von anderen ungerecht behandelt oder verletzt werden. Das heißt, „Nachsicht“ war für mich eine Verhaltensweise, wenn man sich in einer dämonischen Schwierigkeit befindet. Man hält das Leid aus, das andere einem zufügen – die Wurzel des Problems liegt jedoch bei den anderen.

Jetzt verstehe ich, dass das Gefühl, verletzt zu sein, eben eine Erscheinung der menschlichen Gesinnung ist. Das heißt, das Herz wurde bewegt und man reißt sich zusammen. Selbstbeherrschung ist zwar eine positive und vernünftige Verhaltensweise, aber die Wurzel liegt immer bei einem Selbst. Wenn man sich also in einem Konflikt unwohl fühlt und „Nachsicht“ üben muss, liegt es in Wirklichkeit an der eigenen menschlichen Gesinnung.

Der Meister sagte:

„Zur Nachsicht gehört Verzicht. Die Fähigkeit zum Verzicht ist die höhere Form der Kultivierung.“ (Nichts-Auslassen, 26.04.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich erkannte, wenn man Nachsicht übt, ohne zu verzichten, dann handelt es sich nur um ein oberflächliches Verhalten. Man stellt eine Bedingung und hat eine Grenze für seine Nachsicht. Sobald die Grenze überschritten wird, kommt die menschliche Gesinnung wieder zum Vorschein. Wenn der Konflikt stärker wird, kann man sich nicht mehr beherrschen und explodiert. Deshalb, wenn man bei einem Konflikt bemerkt, dass man sich beherrschen muss, soll man sich auch an „Verzicht“ erinnern. Man soll die vielen Gesinnungen und Anhaftungen, die sich hinter den Gefühlen verbergen, beseitigen.

Jede Nachsicht und jeder Verzicht bei einem Konflikt ist eine essentielle Erhöhung. Man soll nicht in die konkrete Sache versinken und über Recht und Unrecht streiten. Alles, was um uns herum geschieht, beinhaltet Chancen zur Erhöhung, die vom Meister arrangiert wurden. Je näher wir zu unserem wahren Selbst gekommen sind, desto ruhiger können wir im Herzen bleiben. Wir können so weit verzichten, dass uns nichts mehr bewegen kann.

Das Menschenherz steht unter der Kontrolle von Anschauungen. Dank der folgenden Stelle im Fa des Meisters konnte ich viele Anschauungen von Grund auf ändern und dadurch viele menschliche Gesinnungen beseitigen.

Der Meister sagt:

„[…] denn die Grundsätze der Kultivierung stehen umgekehrt zu den Grundsätzen der Menschen.“ (Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 5.11.2005)

Es waren die Kraft und die Weisheit aus dem Dafa, die mir in dem Wirrwarr geholfen haben, sodass mein Herz angesichts des plötzlich auftauchenden Konflikts unbewegt bleiben konnte.

Das ist mein persönliches Verständnis. Wenn etwas dem Fa nicht entspricht, bitte ich um Korrektur.