Anwalt und seine Frau wegen ihres Glaubens ins Visier genommen – Eltern und Großeltern in Bedrängnis

(Minghui.org) Als ein Anwalt und seine Frau aus der Stadt Jinan in der Provinz Shandong nach Shenmu in der Provinz Shaanxi zogen, um ihre alten Eltern zu pflegen, weigerten sich die Behörden in Shaanxi ihm eine Anwaltslizenz auszustellen. Nicht nur das, die Behörden ließen ihn und seine Frau auch noch wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verhaften.

Chen Guangchang hatte früher für die Anwaltskanzlei Yushi in Jinan gearbeitet und besitzt mehr als zehn Jahre Berufserfahrung. Im Jahr 2013 behinderte die Anwaltskanzlei seine jährliche Registrierung und Lizenzverlängerung. Das geschah unter dem Druck der Behörden, die Chen damit zwingen wollten, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Chen verlor daher seine Lizenz und konnte in der Provinz Shandong nicht mehr als Anwalt praktizieren.

Obwohl Chen später eine Anstellung als Rechtsberater eines Unternehmens fand, wurde seine tägliche Arbeit von den Behörden weiterhin genau überwacht.

Behörden machen einen beruflichen Neustart unmöglich

2018 beschlossen Chen und seine Frau Li Fanli, zurück in ihre Heimatstadt in der Provinz Shaanxi zu ziehen, um  ihre Eltern und Lis 95-jährige Großmutter zu betreuen.

Chen beantragte die Übertragung seiner Personalakte nach Shaanxi, damit er eine Anwaltslizenz beantragen konnte. Als die Justizbehörde der Provinz Shandong seine Akte übermittelte, riefen die dortigen Beamten ihre Amtskollegen in Shaanxi an und teilten ihnen mit, dass Chen ein Falun-Dafa-Praktizierender sei. Sie schlugen vor, dass die Justizbehörde von Shaanxi Chens Lizenzantrag nicht genehmigen sollte.

Die Justizbehörde von Shaanxi, die ursprünglich Chens Umzug in die Provinz willkommen geheißen hatte, änderte daraufhin ihre Haltung ihm gegenüber und lehnte seinen Antrag ab.

Am 9. Oktober 2020 erhielt Chen einen Anruf von dem Leiter der Justizbehörde in Shandong namens Jiao. Dieser sagte, dass sie der Provinz Shaanxi nur empfehlen würden, seinen Lizenzantrag zu genehmigen, wenn er sich von Falun Dafa lossagen würde.

Polizisten erzwingen Wohnungsdurchsuchung und drohen

Am 15. Februar 2021, dem vierten Tag nach dem chinesischen Neujahrsfest, kamen einige Beamte zu Chens Wohnung in Shenmu, Provinz Shaanxi. Sie verlangten, hereingelassen zu werden, damit sie die Wohnung durchsuchen konnten. Das Ehepaar weigerte sich, die Tür zu öffnen, doch die Polizisten blieben über zwei Stunden lang draußen stehen. Unter dem Druck der Belästigung brach Li zusammen und fiel zu Boden.

Die Polizisten bestanden darauf, die Wohnung des Ehepaars zu durchsuchen und behaupteten, dass sie zwar keinen Durchsuchungsbefehl hätten, aber später einen nachreichen könnten. Sie drohten auch, dass sie dafür sorgen würden, dass Lis Verwandte von ihren Arbeitsplätzen entlassen würden, wenn das Ehepaar nicht mit ihnen kooperiere. Als sich das Ehepaar immer noch weigerte, die Tür zu öffnen, rief ein Polizist Lis Schwester an und verlangte, dass sie Li zur Wohnung ihrer Großmutter bringen sollte.

Nachdem das Ehepaar die Wohnung verlassen hatte, brachen die Polizisten ein und beschlagnahmten einen Computer, einen Drucker, ein Mobiltelefon und Falun-Dafa-Bücher. Dann setzten sie das Paar auf die Fahndungsliste.

Sobald das Ehepaar und ihre Tochter am Morgen des 18. Februar aus der Wohnung gingen, eilten drei Beamte in Zivil herbei und packten sie. Bald darauf kamen weitere sieben Beamte und verhafteten sie. Als das Ehepaar verlangte, die Ausweise und den Haftbefehl der Beamten zu sehen, sagte ein Beamter zu ihnen: „Sie sind die Verdächtigen. Sie haben nicht das Recht, etwas von uns zu verlangen. Wir machen nur unsere Arbeit.“

Abtransport in die örtliche Haftanstalt vor den Augen der jugendlichen Tochter

Vor den Augen ihrer 17-jährigen Tochter legten die Polizisten Li Handschellen an und trugen sie in das Polizeiauto. Chen wurde ebenfalls in das Auto geschoben. Nach einer körperlichen Untersuchung und einem Verhör wurde Chen in Untersuchungshaft genommen und in die örtliche Haftanstalt gebracht. Li hingegen wurde entlassen, weil die Haftanstalt sie wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes nicht aufnehmen wollte. Sie erhielt jedoch sechs Monate Hausarrest.

Li hatte immer noch gesundheitliche Probleme aufgrund der früheren Verfolgung. Die psychische Belastung durch ihre jüngste Verhaftung und die Schikanen führten zur weiteren Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes. Sie konnte nachts nicht schlafen, ihre Beine schwollen an und sie hatte Gelenkschmerzen.

Chen ist der Alleinverdiener in der Familie. Seine Inhaftierung bringt nun seine Familie in unmittelbare finanzielle Not: seinen 90-jährigen Vater, Lis 95-jährige Großmutter, ihre kränkelnden Eltern, beide 72, und ihre 17-jährige Tochter.

Frühere Berichte:

Jinan: Anwalt Chen Guangchang verfolgt, weil er seine verfassungsmäßigen Rechte in Anspruch nimmt

Vom Anwalt Chen Guangchang aus Jinan wird gefordert, täglich Lagebericht zu erstatten

Implication by Association in China's Falun Gong Arrests

Stop the Chinese Communist Party’s Religious Persecution


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.