(Minghui.org) Fast drei Jahre lang hatte eine Frau unter den Folgen einer zehnjährigen Haftstrafe gelitten, zu der sie aufgrund ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verurteilt worden war. Am 12. März 2021 starb sie im Alter von 59 Jahren.
Als Wang Sumei am 21. Juli 2018 nach zehn Jahren Haft freigelassen worden war, waren ihre Haare ergraut. Vier Zähne waren ausgefallen, sieben gelockert. Die Frau konnte nur noch verschwommen sehen.
Trotz ihres schlechten Gesundheitszustands kamen Polizisten auch nach ihrer Freilassung ständig und drangsalierten sie. Sie befahlen ihr, Erklärungen zu verfassen, mit denen sie ihren Glauben aufgeben sollte. Ihr Mann verließ sie wegen einer Affäre, was sie in tiefste Verzweiflung stürzte. Sie blieb bei ihrer Schwester, die sich ihrer annahm. Drei Jahre lang kämpfte Wang gegen ihren schlechten Gesundheitszustand an – bis zu ihrem Tod am 12. März 2021. Das war der Tag, an dem ihr Sohn sie nach Hause brachte.
Früher litt Wang unter Migräne, Frauenleiden und anderen Beschwerden. Als die Ersparnisse der Familie aufgebraucht waren, lieh sie sich Geld von Verwandten, um die ärztlichen Behandlungen fortzusetzen. Aber geheilt wurde sie nicht. Im Jahr 1998 wendete sich Wangs Schicksal. Sie lernte Falun Dafa kennen, eine spirituelle Meditationspraktik. Alle ihre Beschwerden verschwanden einen Monat nachdem sie die Praktik aufgenommen hatte.
Seit 1999, als die KPCh die Verfolgung begann, verhaften und schikanieren die Behörden Praktizierende rund um die Jahrestage von Falun Dafa und großen staatlichen Veranstaltungen.
Vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde Wang am 21. Juli bei einer Razzia verhaftet gefolgt von einer Wohnungsdurchsuchung. Polizisten beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und drei Drucker.
Das Gericht des Neuen Stadtbezirks Shenbei erhob am 8. Oktober Anklage gegen die Praktizierende. Am 5. November 2008 fand ihre Anhörung vor Gericht statt. Wang wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Nachdem die Praktizierende am 3. März 2009 in das Frauengefängnis Liaoning gebracht worden war, wurde sie Abteilung acht zugeteilt. Drei Monate lang erhielt sie kaum Nahrung. Täglich musste sie mindestens 12 Stunden arbeiten und von 7 Uhr morgens bis 19 Uhr abends Pullover nähen. Abends wurde Wang gezwungen, bis 1 Uhr nachts stillzustehen. Erst dann durfte sie zu Bett gehen.
Die Gefängniswärter teilten die Gefangenen in Dreiergruppen ein. Wenn eine von ihnen ungehorsam war, wurden alle drei bestraft. Um die Praktizierenden zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, steckten die Wärter sie oft mit zwei nicht praktizierenden Häftlingen zusammen. Diese misshandelten die Praktizierenden oft, um eigene Vorteile zu erlangen und sich bei den Wärtern beliebt zu machen.
Weil Wang standhaft an ihrem Glauben festhielt, wechselten die Wärter immer wieder die ihr zugeteilten Gefangenen aus. Sie befahlen ihnen, die Praktizierende auf unterschiedliche Weise zu foltern. Einige hängten sie so hoch auf, dass ihre Füße den Boden nicht berührten. Mitunter zogen die Häftlinge Wang an den Haaren und drückten ihren Kopf in einen Eimer Wasser, sodass sie fast ertrank. Andere schlugen Wang ins Gesicht und kniffen sie jeden Tag in die Oberschenkel. Selbst während die Praktizierende Zwangsarbeit verrichtete, prügelten Gefangene manchmal grundlos auf sie ein.
Eine wegen Mordes verurteilte Gefangene folterte Wang, indem sie ihren Mund gewaltsam öffnete und gegen ihre Zähne drückte. Obwohl keine Verletzungen sichtbar waren, schmerzten ihr die Zähne und lockerten sich.
Um zu verhindern, dass Wang die Falun-Dafa-Übungen im Gefängnis praktizierte, fesselten ihr die Häftlinge oft die Hände hinter dem Rücken, auch während des Schlafes. Manchmal zerrissen sie ihr Bettlaken und fesselten sie ans Bett. Dabei wurden Wangs Handgelenke eingeschnürt und verletzt. Als die Praktizierende gegen die Verfolgung protestierte und laut „Falun Dafa ist gut“ rief, klebten ihr die Gefangenen Klebeband auf den Mund.
Folternachstellung: mit den Händen rücklings ans Bett gefesselt
Die Gefangenen sagten oft zu Wang: „Wenn wir dich nicht in Griff bekommen, werden uns Punkte abgezogen und wir können unsere Strafe nicht verkürzen.“
Wegen der unaufhörlichen physischen und psychischen Misshandlungen sowie 12 Stunden täglicher Zwangsarbeit und der schlechten Ernährung stellte sich bei Wang ein niedriger Blutzuckerwert ein. Als dieser diagnostiziert wurde, verlegte die Gefängnisleitung die Praktizierende am 25. Januar 2012 in die Abteilung für ältere und behinderte Menschen in Abteilung elf. Trotzdem musste Wang dort weiterhin unbezahlte Arbeit verrichten. Die Wärter zwangen sie, Wattestäbchen herzustellen.
Falun-Dafa-Praktizierende wurden trotz fortgeschrittenen Alters oder schwacher körperlicher Verfassung gefoltert, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Es wird berichtet, dass den Verantwortlichen der Abteilung elf auch eine Todesquote auferlegt wurde. Das bedeutet, dass die Wärter es nicht zu verantworten hatten, wenn Praktizierende aufgrund der Verfolgung starben.
Weil Wang sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben, wurde sie während der zehn Jahre Haft auf über 20 verschiedene Arten gefoltert. Dazu gehörten Schlafentzug, Isolationshaft und Fixieren auf dem Totenbett. Manchmal übergossen Gefangene sie mit eiskaltem Wasser, zogen ihr an den Haaren, hängten sie auf, trampelten auf ihrem Rücken herum, verwehrten ihr den Zugang zur Toilette und zum Waschraum, verboten ihr den Einkauf persönlicher Pflegeartikel oder demütigten sie auf andere Weise. Oft blutete Wang aus dem Mund, nachdem sie geohrfeigt wurde. Ihr Gewicht sank auf 40 Kilogramm.
Während ihres Gefängnisaufenthalts bat Wangs Familie wiederholt darum, sie zu besuchen. Erfolglos. Die Wärter wiesen die Angehörigen jedes Mal ab.
Sogar drei Monate vor ihrer Freilassung wurde Wang von einer Gefangenen geschlagen. Sie stopfte ihr einen Lappen in den Mund, weil die Wärter die Häftlinge dafür beschimpft hatten, dass die Praktizierende noch immer an ihrem Glauben festhielt.
Als Wang freigelassen wurde, holte ihre Schwester sie vom Gefängnis ab. Sie erkannte die Praktizierende kaum wieder.
Frühere Berichte:
Über die Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden Frau Wang Sumei
Praktizierende aus Liaoning nach zehn Jahren Gefangenschaft endlich wieder frei
Provinz Jiangsu: Bei Razzien in Lianyungang viele Falun Gong-Praktizierende festgenommen
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.