(Minghui.org) Als ein Ehepaar aus der Stadt Dalian, Provinz Liaoning am 23. Februar 2021 ihre Haftstrafen mitgeteilt bekamen, lag der Ehemann bereits seit fast einem Monat im Koma. Er hatte einen zweiten Schlaganfall erlitten, als er und seine Frau vor mehr als eineinhalb Jahren festgenommen worden waren.
Am 11. Juli 2019 war Ding Guochen, 50, Nachhilfelehrer für Mathematik, von der Polizei festgenommen worden, während er seinen Schülern Nachhilfe gab. Seine Frau Yan Qinghua wurde etwa zur gleichen Zeit zu Hause verhaftet. Man nahm beide wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] fest. Yan wurde am Tag danach wieder freigelassen.
Nur wenige Monate nach seiner Verhaftung trat Ding vier Wochen lang in einen Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Das Gefängnis antwortete mit brutaler Zwangsernährung. Als Folge der Misshandlungen verlor er sein Gehör und erlitt einen Schlaganfall. Er wurde dann am 19. Oktober 2019 gegen Kaution freigelassen.
Nachdem er die Falun-Dafa-Übungen zu Hause wieder aufgenommen hatte, erlangte Ding einen Teil seiner Beweglichkeit zurück, hat aber immer noch Probleme mit seinem Gehör.
Während er noch in Haft war, ging Yan zur örtlichen Polizeiwache und forderte die Freilassung ihres Mannes. Der Beamte Li packte sie am Hals, drängte sie in einen Raum und verhörte sie. Als sie am 10. September 2019 erneut hinging, zog derselbe Beamte sie an den Haaren und schubste sie herum. Ein Großteil ihrer Haare fiel ihr daraufhin aus. Die Polizei drohte auch damit, ihre beiden Kinder zu verhaften, sobald sie 18 Jahre alt wären.
Polizisten reichten die Fallakten des Paares Anfang 2020 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Jinzhou ein. Das Paar wurde angeklagt und die Akten am 14. Mai 2020 an das Bezirksgericht Jinzhou weitergeleitet. Als das Ehepaar sich weigerte, an der Anhörung teilzunehmen, wurden sie von Polizisten und Gerichtsmitarbeitern zu Hause schikaniert.
Am 27. Januar 2021 hatte Ding einen weiteren Schlaganfall und fiel ins Koma. Seitdem ist er bewusstlos.
Das Bezirksgericht Jinzhou verkündete am 23. Februar die Urteile gegen das Ehepaar. Ding wurde zu zwei Jahren und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 630 Euro) verurteilt; Yan zu dreieinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1.000 Euro).
Es ist nicht klar, ob jemals eine Anhörung stattgefunden hat oder ob Yan wieder in Haft genommen wurde.
Ding schreibt Falun Dafa zu, dass dadurch seine Hepatitis B und die Komplikationen nach einem Schlaganfall, den er mit 20 erlitt, geheilt wurde. Er und seine Frau wurden 1999 von ihren Arbeitgebern entlassen, weil sie bei der Zentralregierung in Peking für ihr Recht, Falun Dafa zu praktizieren, appelliert hatten. Da sie aufgrund der Verfolgung keine andere Arbeit finden konnten, führte das Paar ein kleines Familienunternehmen, um über die Runden zu kommen.
Ding hat einen Bachelor-Abschluss in Kommunikationselektronik und Elektrotechnik von der Technischen Universität in Dalian. Er begann vor zwei Jahren, Schülern Nachhilfe in Mathematik zu geben, womit er das Einkommen der Familie aufbesserte. Er behandelte jeden Schüler mit Geduld und Sorgfalt. Die meisten von ihnen verbesserten ihre Noten schnell, und einer, der oft an Matheprüfungen scheiterte, wurde schließlich Erster in seiner Klasse. In den Unterrichtspausen erzählte Ding den Schülern Geschichten aus alten Zeiten und ermutigte sie, ihre schlechten Angewohnheiten aufzugeben und ihre Körperhaltung zu verbessern. Viele von ihnen weinten, als sie von seiner Verhaftung hörten.
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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.