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Endlich verstehe ich, wieso mir die Fehler der anderen auffallen

5. März 2021 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Ich habe 1996 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Ich weiß, dass ich immer, wenn ich die Lücken der anderen Praktizierenden bemerke, nach innen schauen soll. Ich schaute aber nicht bedingungslos nach innen. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich zwar nach innen schauen sollte, die anderen Praktizierenden sich aber auch noch verbessern könnten.

Eine Mitpraktizierende, die auch meine Arbeitskollegin ist, hatte einen Konflikt mit einer Kollegin. Sie hatte sich nicht gut beherrscht und weinte danach. Ich verglich meine Kultivierung mit ihrer. Ich hatte das Gefühl, dass sie mit der Situation nicht gut umgegangen war, aber ich fand auch, dass ich mich besser kultiviert hatte als sie. Denn ich hatte keine Konflikte bei der Arbeit gehabt. Danach dauerte es nicht lange, bis auch ich in diesen Konflikt geriet. Ich weinte zwar nicht, jedoch stritt ich mich heftig mit der Kollegin.

Im Nachhinein wurde mir klar, dass der Konflikt zwischen der Mitpraktizierenden und der Kollegin ein Spiegel für meine eigenen Unzulänglichkeiten war. Leider verpasste ich die Gelegenheit und schaute nicht nach innen.

Eine Praktizierende macht immer sarkastische Bemerkungen über andere. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht so sprechen sollte, und beschwerte mich bei meiner Mutter über sie. Meine Mutter schaute mich ernst an und sagte: „Du machst das Gleiche.“ Ich war schockiert und überprüfte mein Verhalten. Ich dachte, ich sei ein ehrlicher und offener Mensch. Ich hätte nie gedacht, dass ich sarkastisch bin.

Eines Tages zeigte mir meine Mutter ein aktuelles Foto von meiner Schwägerin. Ich bemerkte, dass meine Schwägerin eine übergroße Brille trug. Ich sagte sofort: „Wow, schau dir an, was für eine große Brille sie trägt. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie groß ihre nächste Brille sein wird! Vielleicht wird ihre nächste Brille so groß wie ihr ganzes Gesicht sein!“ Ich lachte, als ich diese Bemerkungen über meine Schwägerin machte. Aber meine Mutter schaute mich sehr ernst an. Ich hörte auf zu lachen und merkte erst jetzt, dass meine Worte unangemessen gewesen waren.

Da erinnerte ich mich, dass eine Kollegin ebenfalls aufgebracht war, als ich einen Scherz über sie gemacht hatte. Ich dachte, es sei nur ein Spaß, aber sie war verletzt. Eine Praktizierende sagte mir einmal, dass sie nicht sicher sei, ob sie sarkastisch sei. Da sie immer sarkastische Bemerkungen über jeden machte, dachte ich, dass sie es absichtlich tat.

Jetzt habe ich begriffen, dass es kein Zufall war, dass ich die Unzulänglichkeiten der anderen Praktizierenden hörte oder sah. Bis zu diesem Moment war mir nicht klar, dass die Mitpraktizierenden mir einen Spiegel vorhielten, um meine eigenen Anhaftungen zu sehen. Ich habe mich nie gefragt, warum mir die Unzulänglichkeiten anderer Leute aufgefallen sind. Es lag daran, dass ich die gleichen Probleme hatte.

Nachdem ich diese Erkenntnis hatte, begann ich, meine Kultivierung aktiv zu verbessern. Endlich habe ich verstanden, was es bedeutet, bedingungslos nach innen zu schauen. Als Praktizierende sollten wir wissen, dass alles, was um uns herum geschieht, direkt mit unseren eigenen Problemen zusammenhängt – wir sehen es oder hören es, damit wir uns erhöhen können. Ich verstand, dass Konflikte uns Gelegenheiten bieten, um Fortschritte zu machen und uns zu verbessern.