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Nach acht Jahren Gefängnis wird Shanghaier wegen seines Glaubens zu weiteren 1,5 Jahren verurteilt

7. März 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Shanghai, China

(Minghui.org) Nach mehr als zehn Monaten Hungerstreik wurde ein Shanghaier Bürger am 26. November 2020 per Videokonferenz in seinem Krankenhauszimmer wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] vor Gericht gestellt. Der Anwalt von Du Ting und ein Familienmitglied plädierten für ihn auf nicht schuldig. Der Vorsitzende Richter des Gerichts in Jing'an verurteilte ihn jedoch zu eineinhalb Jahren Gefängnis.

Du Ting

Der 54-jährige Du wurde am 26. September 2019 verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Putuo genehmigte seine Verhaftung am 30. Oktober 2019 und klagte ihn am 21. Januar 2020 an.

Als der Anwalt Du am 19. Januar 2020 im Untersuchungsgefängnis besuchen wollte, war dieser wegen seines Hungerstreiks ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dies war Dus zweiter Krankenhausaufenthalt seit seiner Verhaftung, weil er in den Hungerstreik getreten war.

Vor der Verhandlung am 26. November warnte der Richter den Anwalt und Dus Familienangehörige, dass sie die fehlende Rechtsgrundlage für die Verfolgung nicht ansprechen dürften.

Als sein Angehöriger während der Verhandlung sagte, dass Falun Dafa nicht auf der Sektenliste der Regierung stehe und dass das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen das Verbot von Falun-Dafa-Büchern im Jahr 2011 aufgehoben habe, unterbrach ihn der Richter und forderte ihn auf, seinen Standpunkt zusammenzufassen. Dus Angehöriger sagte noch einen Satz, nämlich dass kein Gesetz Falun Dafa jemals kriminalisiert habe, bevor der Richter ihm komplett das Reden verbot.

Dus Anwalt brachte vor, dass die Art und Weise, wie die Polizei den Fall behandelte und Beweise sammelte, gegen das Gesetz verstoßen habe. Er sagte, der Richter sollte solche Verstöße vor der Verhandlung ansprechen, aber jetzt sei die Verhandlung nur noch zu einer Formalität geworden.

Du, der während der Verhandlung in einem Rollstuhl saß, sagte auch zu seiner eigenen Verteidigung aus. Der Richter erlaubte ihm nicht, seine Aussage zu Ende zu bringen, und unterbrach ihn.

Dus Familie bereitet seine Berufungsklage vor und wird sie beim Mittleren Gericht 2 der Stadt Shanghai einreichen.

Da Du seinen Glauben nicht aufgab, war er zwischen 2001 und 2009 im Gefängnis von Tilanqiao inhaftiert. Die Wärter dort fesselten ihn fast vier Jahre lang nackt auf einem Bett mit gespreizten Armen und Beinen. Sie legten ihm eine Magensonde zur Zwangsernährung und ließen ihn auf dem Bett seine Notdurft verrichten. Er erlitt eine Rippenfellentzündung, Tuberkulose und eine Lungenentzündung und war dem Tode nahe.

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Zwei Bewohner von Shanghai im Hungerstreik, Besuch ihrer Anwälte nicht gestattet

Nach acht Jahren Gefängnis erneut festgenommen (Foto, Illustrationen)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.