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Die erste Falun-Dafa-Praktizierende, die im Rahmen der „Null-Fälle-Kampagne“ zu Gefängnis verurteilt wurde

9. März 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Henan

(Minghui.org) Yan Weibin, eine 54-Jährige aus der Stadt Zhumadian in der Provinz Henan, ist die erste Falun-Dafa-Praktizierende [1], von der bekannt ist, dass sie im Rahmen der „Null-Fälle-Kampagne“ der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verurteilt wurde. Diese Kampagne ist eine koordinierte Aktion, um alle Falun-Dafa-Praktizierenden auf der schwarzen Liste der Regierung zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören.

Die Kampagne wird vom Komitee für Politik und Recht organisiert, einer Behörde der Kommunistischen Partei, welche die Macht hat, das Rechtssystem außer Kraft zu setzen und mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist. Viele Praktizierende und ihre Familienmitglieder in ganz China wurden in den letzten Monaten im Rahmen dieser Kampagne schikaniert, bedroht und genötigt. Während die meisten Praktizierenden Tage nach ihrer Verhaftung wieder freigelassen wurden, war Yan die erste Praktizierende, die im Zuge dieser Kampagne zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Beginn der Kultivierung im Falun Dafa

Bei Yan, einer Hotelmanagerin, wurde im Jahr 1996 Hepatitis B diagnostiziert. Aus Sorge um ihre Gesundheit informierte ihre Mutter, Yang Xiuxia, sie über Falun Dafa.

Falun Dafa zog aufgrund seiner enormen gesundheitlichen Vorteile sieben Jahre nach der öffentlichen Einführung im Mai 1992 fast 100 Millionen Praktizierende in China an.

Bald nachdem Yan mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, erlangte sie ihre Gesundheit wieder. Sie verbrachte mehr Zeit damit, sich um ihre betagte Schwiegermutter und ihren bettlägerigen Vater zu kümmern. Sie sagte, dass sie dies getan habe, um ihre familiären Verpflichtungen zu erfüllen und auch um ihren Geschwistern zu ermöglichen, sich mehr auf die Entwicklung ihrer Karrieren zu konzentrieren.

Auch beruflich leistete Yan hervorragende Arbeit. Sie gewann viele Preise und wurde häufig in andere Hotels eingeladen, um Schulungen für deren Mitarbeiter abzuhalten. Sie spendete alle ihre Vortragshonorare an ihren Arbeitgeber, weil er ihr all diese Chancen gegeben hatte.

Wegen des Praktizierens von Falun Dafa musste sie ein Jahr in einem Zwangsarbeitslager verbringen. Als sie 2001 aus dem Arbeitslager entlassen wurde, stellte ihr Manager sie trotz des enormen Drucks, dem er ausgesetzt war, wieder ein.

Er sagte zu ihr: „Ihr Falun-Dafa-Praktizierenden seid wirklich erstaunlich! Wissen Sie, warum ich trotz des ganzen Drucks darauf bestanden habe, dass Sie zurückkommen? Weil ich mit eigenen Augen gesehen habe, wie gut Sie Ihre Arbeit gemacht haben, nachdem Sie mit Falun Dafa angefangen haben. Sie sind selbstlos und beschweren sich nie über Überstunden oder kämpfen mit anderen um persönliche Vorteile. Es ist jetzt so schwer, jemanden wie Sie in der Gesellschaft zu finden!“

Vier Verhaftungen, ein Arbeitslageraufenthalt und eine siebenjährige Gefängnisstrafe

Nachdem das kommunistische Regime Chinas am 20. Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, fuhr Yan nach Peking, um sich für das Recht auf die Ausübung ihres Glaubens einzusetzen. Sie wurde verhaftet.

Am 5. März 2000 wurde sie erneut verhaftet, als sie nach Peking zurückkehrte und auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Transparent mit einer Botschaft über Falun Dafa entrollte. Während der sechs Monate, in denen sie im Pekinger Untersuchungsgefängnis festgehalten wurde, schnitten die Wärter alle Verbindungen zu ihrer Familie ab. Ihr Ehemann und ihre Kollegen fuhren wiederholt nach Peking und suchten sie, nur um jedes Mal enttäuscht zurückzukehren.

Sechs Monate später erfuhren sie schließlich, dass sie zu einem Jahr im Pekinger Zwangsarbeitslager Tuanhe verurteilt worden war.

Im Jahr 2019 wurde Yan erneut verhaftet, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Obwohl sie nach 15 Tagen im Untersuchungsgefängnis der Stadt Zhumadian freigelassen wurde, überwachte das Büro 610 [2] danach ihr tägliches Leben streng.

Yans letzte Verhaftung erfolgte am 16. Juli 2020, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei durchsuchte am Nachmittag ihre Wohnung und fand eine Strafanzeige, die sie 2015 gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden der KPCh, eingereicht hatte, weil er 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte. Nachdem die Polizisten Yan zur Polizeiwache Laojie gebracht hatten, kehrten sie zu ihrer Wohnung zurück und durchsuchten sie erneut. Dieses Mal fanden sie 1.000 Flugblätter von Falun Dafa.

Yan wurde später in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Zhumadian gebracht. Ihre Verhaftung wurde am 31. Juli bestätigt. Auf Nachfrage zu ihrem Fall sagte die Polizei, dass ihre Vorgesetzten ihrem Fall wegen der laufenden „Null-Fälle-Kampagne“ besondere Aufmerksamkeit schenken würden. Sie warnten, dass sie zu einer schweren Strafe verurteilt werden würde.

Der Staatsanwalt erhob im September schnell Anklage gegen Yan und verlagerte ihren Fall an das Bezirksgericht Yicheng. Bei einer körperlichen Untersuchung zeigte sich, dass nach zwei Monaten Haft ihre Hepatitis B, die durch das Praktizieren von Falun Dafa geheilt war, wieder aufgetreten war.

Während ihrer Gerichtsverhandlung am 14. Oktober brummte der Richter, dass er ständig Anrufe von Falun-Dafa-Praktizierenden erhalten habe, die ihn drängten, Yan nicht zu verurteilen. „Was ist hier los?“, fragte er Yan.

Der Richter hielt eine weitere Anhörung von Yan im November ab, bevor er sie am 9. Dezember zu sieben Jahren verurteilte.

Zum Zeitpunkt der Berichterstellung ist Yan immer noch im Untersuchungsgefängnis der Stadt Zhumadian inhaftiert. Ihre Familie hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Die Verurteilung von Yan hat ihre Familie in tiefe Verzweiflung gestürzt. Ihre Schwiegertochter ist kurz vor der Entbindung, und auch ihre 89-jährige Schwiegermutter ist dringend auf ihre Pflege angewiesen. Als eine Freundin ihre Familie besuchte, brachen sie immer wieder in Tränen aus, während sie über ihre Notlage sprachen.

Verfolgung ihrer Familie

Während Yan wegen ihres Glaubens verfolgt wurde, blieben auch ihre Mutter und ihre beiden Schwestern, die alle Falun Dafa praktizieren, nicht verschont.

Ihre Mutter, Yang Xiuxia, wurde dreimal verhaftet und mehrfach erpresst. Einmal wurde sie für drei Monate festgehalten. Als Yangs zweite Tochter gezwungen war, von zu Hause wegzuziehen, um der Verfolgung zu entgehen, wurde Yang mehrmals von der Polizei schikaniert. Sie verfiel in Angst, litt unter großem seelischen Druck und verstarb im Februar 2015.

Yans älteste Schwester wurde viermal verhaftet und verlor ihre Arbeit als Ingenieurin. Die Polizei schikanierte sie oft an wichtigen Feiertagen oder Jahrestagen, die mit Falun Dafa zu tun hatten.

Yans zweite Schwester wurde sieben Mal verhaftet und insgesamt fünf Jahre und drei Monate in Arbeitslagern inhaftiert. Zweimal wurde sie in Untersuchungsgefängnissen eingesperrt, einmal für vier Monate und einmal für einen Monat. Ihr Schwiegervater gab aufgrund des Drucks durch die Behörden Falun Dafa auf und verstarb bald darauf. Ihr Ehemann ließ sich im Jahr 2000 von ihr scheiden, während sie noch im Arbeitslager war.

Da sie keine Wohnung hatte, war Yans zweite Schwester nach ihrer Entlassung gezwungen, obdachlos umherzuziehen. Als sie 2004 bei ihrer Mutter wohnte, kam plötzlich die Polizei und verhaftete sie. Im Jahr 2006 wurde sie wiederum bei ihrer Mutter verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Jahr 2014 wurde sie erneut verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden war.

Als ihre Mutter für sie eine staatlich finanzierte bezahlbare Wohnung beantragte, verlangte die Polizei, dass sie eine Erklärung schreibt, Falun Dafa abzuschwören, oder sie würden den Antrag nicht genehmigen.

Früherer Bericht:

Henan Resident Sentenced to Seven Years for Her Faith


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Das „Büro 610“ wurde nach dem Datum seiner Gründung am 10. Juni 1999 benannt. Es ist eine über dem Gesetz stehende Sondereinheit der Polizei, die von der zentralen Führung der Kommunistischen Partei mit der Ausrottung von Falun Dafa beauftragt wurde. Es ist mit der Stasi der ehemaligen DDR und der Gestapo des dritten Reiches vergleichbar.