(Minghui.org) Nach eineinhalb Jahren Haft und ständigen Misshandlungen konnte eine Frau, 77, nicht mehr selbstständig gehen. Sie wurde am 17. März 2021 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und befindet sich nun in einer schlimmen Situation, nur weil sie in ihrem Glauben an Falun Dafa [1] standhaft blieb.
Wang Xuezhen ist aus der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong. Sie wurde am 9. Juli 2019 verhaftet, als sie öffentlich auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht hatte. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Guangzhou genehmigte ihre Verhaftung am 16. August 2019. Diese Staatsanwaltschaft erhielt ihren Fall Anfang Oktober und übergab Wang an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Haizhu. Diese erhob Anfang November Anklage gegen sie und leitete ihren Fall an das Bezirksgericht Haizhu weiter.
In den letzten Jahren wurden die Staatsanwaltschaft und das Gericht des Bezirks Haizhu mit der Bearbeitung der meisten Falun-Dafa-Fälle in der Region Guangzhou beauftragt, um die Praktizierenden schneller anklagen zu können.
Wang wurde am 3. Januar 2020 im Bezirk Haizhu vor Gericht angeklagt, ohne dass ihre Familie darüber eine Nachricht erhielt. Wang weigerte sich, den vom Gericht bestellten Anwalt zu akzeptieren, der angewiesen wurde, ein Schuldbekenntnis für sie abzulegen. Sie verteidigte sich selbst und erklärte ihre Unschuld.
Wang argumentierte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa als Verbrechen ansehe und dass es keine rechtliche Grundlage für die Verfolgung geben würde. Sie habe nichts Falsches getan. Wang sagte auch gegen die Polizei aus, die ihre Wohnung durchsucht hatte, als niemand der Familie anwesend war. Polizisten hätten sie beschuldigt, ein „Verbrechen“ begangen zu haben, nur weil sie ein guter Mensch sein wolle.
Wangs Anhörung fand einen Tag nach der Anhörung ihres Sohnes, Ma Minqing, statt. Ihr Sohn ist auch ein Falun-Dafa-Praktizierender. Obwohl sie am gleichen Tag wegen ihres Glaubens verhaftet wurden, wusste Wang nichts davon, bis sie ihn zufällig in der Haftanstalt sah.
Wangs Familie engagierte einen Anwalt. Als der Anwalt sie Anfang August aufsuchte, erzählte sie ihm, dass sie unerträgliche Rückenschmerzen habe und manchmal nicht laufen könne, sodass sie auf dem Boden kriechen müsse. Sie habe darum gebeten, einen Arzt zu sehen, aber die Wärter haben sie ignoriert.
Jemand, der mit Wangs Situation vertraut war, erzählte ihrer Familie Ende Oktober, dass sie in der Haftanstalt des Bezirks Haizhu der Streckfolter unterworfen worden war. Sie sei schwer verletzt worden und nicht mehr in der Lage, aufrecht zu stehen oder zu gehen. Als ihr Anwalt sie am 3. November erneut besuchte, saß sie in einem Rollstuhl.
Der Richter des Bezirksgerichts Haizhu verurteilte Wang am 17. März 2021 per Videokonferenz zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 645 Euro). Es ist nicht klar, ob ihr Sohn bereits verurteilt wurde.
Frühere Berichte:
76-Jährige bettlägerig durch Streckfolter während der Haft
76-Jährige mit schweren Krankheitssymptomen erhält keine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung
Mutter und Sohn wegen ihres Glaubens vor Gericht
Acht Einwohner aus Guangzhou wegen ihres Glaubens innerhalb von zwei Tagen verhaftet
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.