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Familientragödie einer ehemaligen Lehrerin – eine grausame Realität

19. April 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Guizhou

(Minghui.org) Als die 53-jährige Liu Junmao endlich nach Hause zurückkehrte, nachdem sie neun Jahre wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] im Gefängnis verbracht hatte, war sie am Boden zerstört. Sie musste erfahren, dass ihre Eltern nacheinander in den Jahren 2017 und 2018 verstorben waren und dass ihre einzige Tochter zu viel Angst hatte, um sie als ihre Mutter anzuerkennen.

Lius Familientragödie ist eine traurige, aber grausame Realität, mit der viele Falun-Dafa-Praktizierende in China seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 konfrontiert sind. Tag für Tag leben zahlreiche Praktizierende und ihre Familienangehörigen in Angst. Einige haben dem Druck am Ende nicht standhalten können und sind verstorben.

Liu hat während der Verfolgung nicht nur ihre Eltern und die enge Beziehung zu ihrer Tochter verloren, sie hat auch insgesamt 13 Jahre ihres Lebens damit verbracht, zwei Gefängnisstrafen abzusitzen; außerdem verlor sie ihre Stelle als Grundschullehrerin. Darüber hinaus ließ sich ihr Mann von ihr scheiden, während sie die Hälfte ihrer ersten vierjährigen Haftstrafe absaß.

Die Gefängnisstrafen und die ständigen Schikanen gegenüber Liu sowie die dämonisierende Propaganda gegen Falun Dafa, die vom kommunistischen Regime verbreitet wurde, hinterließen ihre Tochter traumatisiert und deprimiert. Als Liu aus ihrer letzten Haft entlassen wurde, distanzierte sich ihre Tochter von ihr.

Stationen der Verfolgung

Liu, die in der Stadt Chishui in der Provinz Guizhou zu Hause ist, wurde zum ersten Mal im Jahr 2001 verhaftet, weil sie „Falun Dafa ist gut“ auf einen Strommast geschrieben hatte. Sie wurde vom Gericht der Stadt Chishui zu vier Jahren im Frauengefängnis von Guizhou verurteilt. Ihr Mann ließ sich im März 2003 von ihr scheiden.

Nachdem Liu 2005 entlassen worden war, zog sie in den nahegelegenen Kreis Xishui (etwa 100 km von Chishui entfernt), um in einem Kindergarten zu arbeiten. Es dauerte nicht lange, bis die Polizei sie fand und sie zurück nach Chishui brachte.

Liu fand später eine Teilzeitbeschäftigung in einem Restaurant in Chishui, musste aber aufgrund der ständigen Schikanen der Polizei im Jahr 2006 wieder wegziehen.

Nach einigen Jahren des Umherziehens fand Liu 2012 eine Anstellung bei einem Aluminiumhersteller in der Stadt Guiyang in derselben Provinz. Das Gehalt war zwar nicht sehr hoch war, reichte aber für sie, um über die Runden zu kommen.

Aber auch dieses Leben dauerte nicht sehr lange. Am 12. April 2012 gegen 19:00 Uhr brach eine Gruppe von Beamten in die Wohnung ein, die sich Liu mit zwei anderen Falun-Dafa-Praktizierenden, Zhao Mingli und Yuan Xueli, teilte. Die drei Frauen hatten in ihrer Freizeit Informationsmaterialien gedruckt und verteilt, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.

Ohne Durchsuchungsbefehl beschlagnahmte die Polizei ihre elf Drucker, Papierschneider, DVD-Brenner, über 400 Falun-Dafa-Bücher, einen Computer, 8.000 Yuan (ca. 1.000 Euro) in bar und viele andere Büromaterialien. Die Polizei nahm auch Zhaos Ausweis mit und benutzte ihn, um kurz nach ihrer Verhaftung 20.000 Yuan (ca. 2.600 Euro) von ihrem Bankkonto abzuheben.

Nachdem die Beamten stundenlang die Wohnung der Praktizierenden durchsucht hatten, brachten sie die Frauen gegen 23:00 Uhr auf die örtliche Polizeiwache. Die Praktizierenden wurden am nächsten Tag in eine örtliche Arrestzelle und zehn Tage später in ein Untersuchungsgefängnis gebracht.

Alle drei wurden Ende September 2012 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Sie legten Berufung ein, aber das Mittlere Gericht der Stadt Guiyang entschied, ihre Urteile aufrechtzuerhalten. Am 13. März 2013 wurden sie in das Frauengefängnis von Guizhou in der südwestlichen Vorstadt von Guiyang gebracht.

Das Gefängnis, das aus dem Zwangsarbeitslager Yang'ai hervorgegangen war, ist eines der Hauptgefängnisse, in denen verurteilte Falun-Dafa-Praktizierende in der Provinz untergebracht werden. Es wurde bestätigt, dass mindestens 130 Praktizierende in diesem Gefängnis gesessen haben, wobei sieben von ihnen durch Verfolgung ums Leben kamen.

Liu und Zhao wurden vorzeitig entlassen; letztere wegen ihrer starken Beinbeschwerden und weil sie Schwierigkeiten beim Gehen hat. Yuan muss derzeit immer noch ihre Zeit absitzen, trotz ihres kritischen Gesundheitszustandes.

Früherer Bericht:

Grundschullehrerin zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.