(Minghui.org) 2012 zirkulierte im Internet ein Bericht über einen 92-jährigen Mann, der seine Familie darum gebeten hatte, nach seinem Tod die sechs großen Sünden seines Lebens auf seinen Grabstein einzugravieren. Seine Familie war darüber nicht begeistert, da man üblicherweise die Vorzüge und Errungenschaften eines Verstorbenen auf dessen Grabstein verewigt, nicht dessen Sünden und Verbrechen.
Aber der alte Mann ließ sich nicht beirren. Sein Leben lang hatte er die Sünden, die seine Seele marterten, bereut. Immer wieder hatte er Buddha um Vergebung gebeten. Buddha schenkte ihm ein Lächeln, sprach aber kein Wort zu ihm. Und so beschloss der alte Mann, seine Untaten als Teil seiner Reue niederzuschreiben, damit seine Seele Frieden finden könne.
Der Familienname des Mannes lautet Xu und er wurde im Jahr 1920 geboren. Es ist nicht bekannt, ob er heute noch am Leben ist. Seine Lebensgeschichte ist ein Zeugnis über die Brutalität der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). In dem Internet-Bericht hieß es: „Dies ist die Beichte eines 92-jährigen Bürgers. Aber wie viele mehr müssten ihre Missetaten bereuen?“
Es folgt das Zeugnis, welches der alte Mann ablegte.
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Im März 1942 stürzte ein Flugzeug der Flying Tigers in die Wälder hinter unserem Dorf. Die beiden Piloten waren aus der Maschine abgesprungen und mit ihren Fallschirmen über dem Berg Erlang niedergegangen. [Flying Tigers ist eine US-Fliegerstaffel aus Freiwilligen, welche während des Zweiten Sino-Japanischen Krieges die Republik China im Kampf gegen Japan unterstützte.]
Ich war gerade dabei, in der Nähe Feuerholz zu schlagen. Schnell eilte ich zu der Stelle und sah die Fallschirme in den Bäumen hängen. Die beiden Piloten lagen blutüberströmt auf dem felsigen Untergrund. Als ich näher herangegangen war, stellte ich fest, dass beide Piloten tot waren. Ich stand dort eine Weile und irgendwie kam mir der absonderliche Gedanke zu schauen, ob sie etwas Wertvolles bei sich hatten. Schließlich nahm ich beiden Verstorbenen die Uhren ab.
Am nächsten Tag ließ die Lokalregierung [der Republik China] die Leichen nach Chongqing transportieren. Als sie durch das Dorf getragen wurden, traute ich mich nicht wie die anderen aus meinem Haus. Ich schämte mich für mein Verhalten: Herrje! Diese Amerikaner sind hierher gekommen, um uns im Kampf gegen die Invasoren aus Japan zu unterstützen. Wir sollten dafür sehr dankbar sein, aber ich hatte ihnen stattdessen ihre Uhren abgenommen. Was war ich nur für ein Mensch?
Seitdem hatten mich Gewissensbisse geplagt. 1948 hielt ich es schließlich nicht mehr aus. Ich lieh mir etwas Geld und fuhr nach Chongqing. Dort warf ich beide Uhren in den Fluss Jialing Jiang. Es war meine Art oder mein Versuch, den Piloten die Uhren zurückzugeben. Danach fühlte ich mich etwas besser.
Ich bin ein einfacher Mensch. Als die Regierung der Republik China dazu aufrief, sich für den Kampf gegen die Japaner zu verpflichten, ging ich zur Armee. Aber als die Truppen vor Fuling standen, desertierte ich und floh. Später, nachdem die KPCh 1949 die Macht übernommen hatte, gab es viele politische Kampagnen, in denen die Kuomintang (die Regierungspartei der Republik China) verunglimpft wurde. Auch ich ließ mich dazu herab, sie für die Einberufungen ins Militär öffentlich zu kritisieren.
Ich fühlte mich schrecklich, denn ich hatte meine Vorfahren betrogen. Millionen meiner Landsleute hatten sich der Armee angeschlossen und für ihr Land aufgeopfert. Wer darf sich ihrer noch erinnern, nachdem die KPCh 1949 an die Macht gekommen ist? Wir sollten ihnen und den Flying Tigers Ehrendenkmäler errichten, denn sie sind wahre Helden. Ich hingegen verdiene einen Grabstein der Schande.
1951 kam eine Einsatzgruppe der Landreform in unser Dorf, um die Kampagne voranzutreiben und Grundbesitzer zu ermorden. Aber viele der örtlichen Grundbesitzer waren freundliche und großzügige Menschen, die zu den Bauern ein freundschaftliches Verhältnis pflegten. Obwohl die Einsatzgruppe jeden Tag Treffen anberaumte und die Dorfbewohner aufwiegelte, die Grundbesitzer anzugreifen, hatten sie auch nach zwei Wochen der Hetze kaum „Fortschritte“ erzielt.
Hu, der Aufseher der Einsatzgruppe, wurde ungeduldig. Er sprach mich sowie zwei weitere junge Männer aus dem Dorf an und sagte uns, dass der Landkreis eine Quote zu erfüllen habe, die darin bestehe, dass jeder dritte Grundbesitzer getötet werden müsse. Da die Treffen für den Klassenkampf nicht so verliefen, wie er es geplant hatte, sollten wir die vorgegebenen Slogans unterstützen. So würden wenigstens die Treffen nicht sinnlos verlaufen.
Mein Kopf war wirr und ich willigte ein. An diesem Abend war ich der Erste, der während des Treffens rief: „Nieder mit den Dorftyrannen und den bösen Landeigentümern! Wir unterstützen die Landreform! Die Klasse der Grundbesitzer muss vernichtet werden!“ Einige der anderen jungen Männer fielen in die Rufe ein.
Als Hu sah, dass sich die Stimmung aufheizte, begann er, den Grundbesitzer Zhao Renhou lauthals für dessen „Verbrechen“ gegen die Bauern anzugreifen.
„Findet ihr nicht auch, dass Zhao uns ausgebeutet hat?“, rief er in die Menge.
„Ja, das hat er!“, riefen einige von uns zurück, wie es am Tag zuvor besprochen worden war.
„Sollen wir ihn dafür bestrafen?“, fuhr Hu fort.
„Ja!“, riefen wir laut zurück.
„Dann schafft ihn her, ihr da“, gab er den Befehl.
Also zogen wir Zhao aus der Menge raus auf den Hof.
Sobald wir draußen waren, forderte Hu uns auf, zur Seite zu treten. Ein Schuss ertönte, gefolgt von einem weiteren. Zhao sackte zusammen und fiel zu Boden. Alle Dorfbewohner waren vor Schock wie betäubt. Wir hatten nicht gewusst, dass „bestrafen“ hieß, ihn zu töten. Wir hatten gedacht, dass die Strafe darin bestünde, ihn aus dem Treffen herauszuziehen. Auf diese Weise hatten wir Zhaos Tod mit herbeigeführt und unser Gewissen verloren. Was für eine Sünde!
1957 wurde die Rechtsabweichler-Kampagne losgetreten. In diesem Jahr wurde ein Intellektueller in unser Dorf gebracht, dessen Nachname ebenfalls Hu war. Man erzählte sich, dass er dafür bestraft wurde, den Sozialismus und den Kommunismus kritisiert zu haben. Hu war so dünn und schwächlich, dass man meinte, er könne jederzeit vom Wind umgeworfen werden. Tagsüber beteiligte er sich an der Arbeit in der Kommune und kam dabei aus dem Keuchen nicht heraus. Nachts schlief er am Rande des Dorfes alleine in einem verlassenen Tempel. Das Dorfoberhaupt schikanierte ihn ständig und wir hielten uns von ihm fern, um Ärger zu vermeiden.
Am zehnten Tag nach seiner Ankunft ging ich morgens zum Dorfteich, um das Land zu bewässern. Plötzlich entdeckte ich ihn, wie er im Wasser um sich schlug. Ich wusste sofort, dass er dabei war, aus Verzweiflung Selbstmord zu begehen. Und da stand ich, während ich innerlich mit mir rang, was ich tun sollte. Wenn ich ihn rettete, könnte mir das Ärger einbringen. Aber konnte ich ihn einfach sterben lassen, schließlich ging es um ein Menschenleben? Nach kurzem Zögern sprang ich in den Teich, um ihn zu retten. Aber es war bereits zu spät und er war ertrunken. Später kamen ein paar Milizionäre, die ihn verscharrten und mit Stroh bedeckten.
Immer, wenn ich während der vergangenen Jahrzehnte an dieser Stelle vorbeikam, ergriff mich die Reue. Auch wenn er keine Hoffnung mehr hatte, sich selbst töten wollte und eine Rettung sehr wahrscheinlich weiteres Leid für ihn bedeutet hätte, so war hier doch ein Mensch gestorben.
Schließlich kam 1958 die Zeit des berüchtigten Großen Sprung nach vorn. Er führte zu einer riesigen Prahlerei. Die Erträge, die das Land abwarfen, wurden um das Hundertfache und mehr übertrieben. Außerdem wurde berichtet, dass die Scheunen und Speicher randvoll gefüllt seien.
Natürlich waren das alles Lügen. Zwar fielen die Erträge auf dem Feld nicht geringer aus als sonst, aber es kümmerte sich niemand mehr um die Ernte. Alle körperlich gesunden Dorfbewohner waren damit beschäftigt, in den Hinterhöfen Stahl in Brennöfen zu „produzieren“. Die Führer der Dorfkommunen wiesen uns an, die Scheunen mit Stroh zu füllen. Für die Inspektionen durch die höheren Beamten wurde das Stroh mit Getreide bedeckt.
Das alles führte zur großen Hungersnot, die von 1959 bis 1961 andauerte. Viele Menschen in unserem Dorf starben, so auch meine Eltern, meine Frau und einige Verwandte. Wundersamerweise überlebten unsere beiden Kinder zusammen mit mir. Als es nichts mehr zu essen gab und die Verzweiflung allgegenwärtig war, kochte ich das Fleisch von der Leiche meines verstorbenen Cousins. Es war so schauderhaft, dass ich es nicht näher beschreiben möchte, aber es war eine weitere meiner Sünden.
Während der Kulturrevolution zwangen einen die Funktionäre, Mao Zedong, dem Parteiführer der KPCh, Treue zu geloben. Wir hängten die Bilder unserer Vorfahren ab und ersetzten diese durch Bilder von Mao und Lin Biao (Maos rechte Hand). Vor jeder Mahlzeit mussten wir unsere Loyalität für Mao versichern, unsere besten Wünsche entrichten und Lieder singen.
Die Kampagne der Kulturrevolution dauerte zehn Jahre und in dieser ganzen Zeit wagten wir es nicht, unserer Vorfahren zu gedenken. Das war falsch. Außerdem mussten die Milizionäre und auch ich Buddha-Statuen verbrennen. Noch eine meiner Sünden.
Mein Enkelsohn schloss 1990 seine Schule ab und hatte zwei Möglichkeiten. Eine bestand darin, als Lehrer zu unterrichten, und die andere, als Sekretär für die Beamten des Landkreises zu arbeiten. Halsstarrig beharrte ich darauf, dass der Lehrerberuf keine Zukunft bieten würde und dass mein Enkel für die Beamten arbeiten solle.
Inzwischen ist mein Enkel selbst zu einem Kreisbeamten aufgestiegen. Besonders sticht er heraus, wenn es um Korruption, Bestechung, Spielsucht und Prostitution geht. Er hat sich zu einer richtigen Plage für den Landkreis entwickelt. Es ist meine Schuld!
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Nach dem Zeugnis ergänzte der Autor des Internet-Berichts, dass diese Übeltaten nicht alleine die Schuld des alten Mannes seien, sondern die Tragödie des gesamten chinesischen Volkes. Diese habe ihre Wurzel in der KPCh, deren Grundwerte aus Klassenkampf, Hass, Brutalität und Lügen bestünden.
Die KPCh hat durch zahlreiche politische Kampagnen den Tod von etwa 80 Millionen Menschen herbeigeführt. Das sind mehr Opfer als im ersten oder zweiten Weltkrieg. Mao hatte einst gesagt: „In China leben 800 Millionen Menschen. Wie könnte das gehen, ohne sich gegenseitig zu bekämpfen?“ Er war der Meinung, dass man alle sieben bis acht Jahre eine geplante politische Bewegung wie die Kulturrevolution brauche.
Der Bericht wurde im Netz von vielen kommentiert. So schrieb jemand: „Jeder Chinese braucht eine Reflexion wie diese.“
Ein anderer schrieb: „Die Reue dieses alten Mannes ist auch ein Zeugnis für die jüngere chinesische Geschichte, die auf die KPCh zurückzuführen ist.“
„Egal ob freiwillig oder unfreiwillig, wir wurden alle angetrieben, viel Böses zu tun. Solange die KPCh noch existiert, wird sich unser Land in einem katastrophalen Zustand befinden“, merkte ein Leser an.
Der bekannte chinesische Schriftsteller und Gelehrte Qian Zhongshu sagte einst, dass die Zeit der Kulturrevolution durch drei verschiedene Arten der Scham gezeichnet ist: die Scham der Opfer, die Scham der Täter und die Scham derer, die zusahen. Wenn man diesem Gedanken folgt, wie viel Verantwortung tragen wir dann selbst für diese Absurdität?
Eine Frau schrieb, dass ihre Mutter im Jahr 1918 geboren und damit zwei Jahre älter ist als der 92-jährige Mann. Ihre Mutter habe sie immer dazu angehalten, nichts Schlechtes zu tun. Das habe sie und ihre Geschwister darin bestärkt, immer auf ihr Gewissen zu hören. Dann berichtete sie von einem Beispiel: Während einer der politischen Kampagnen wurde sie von einer Mitschülerin so heftig angegangen, dass sie alle Hoffnung verlor. Danach versuchte sie, sich umzubringen, konnte aber zum Glück gerettet werden. „Es war mir unbegreiflich, weshalb sich so viele Chinesen von Mao verrückt machen und blindlings zu den niederträchtigsten Taten anstiften ließen“, meinte die Frau. Als ihr Arbeitgeber ihr Jahre später empfahl, in die Partei einzutreten, lehnte sie es folgerichtig ab. Sie erklärte, dass es keine Ehre oder Auszeichnung sei, ein Mitglied der KPCh zu sein. Zu ihrer Überraschung wurde sie deshalb von den Leuten ausgelacht.
Die Mitschülerin, die sie damals in den Selbstmordversuch getrieben hatte, suchte sie später auf. Jedoch schaffte die Frau es nicht, ihr zu vergeben. „Ich bin Christin und meine Mutter hat mich gelehrt, anderen zu vergeben. Aber ich konnte nicht verstehen, wieso sie damals so bösartig war, und konnte ihr nicht verzeihen“, so die Frau.
Eine Gruppe von 15 Menschen erklärte am 3. März 2021 über die Website von The Epoch Times ihren Austritt aus der KPCh und deren Jugendorganisationen (dem Kommunistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren).
Unter ihnen war Long Yan. Wie allen anderen Chinesen wurde Long seit ihrer Kindheit eingebläut, dass die KPCh gut sei und den Menschen diene. Sie schrieb: „Stück für Stück fanden wir heraus, dass das alles Lügen waren.“ Nachdem sie einen Weg gefunden hatte, die Internetblockade zu umgehen, konnte sie weltweit auf Informationen zugreifen. Dabei stellte sie fest, dass die Geschichte ganz anders verlaufen war, als man es ihr beigebracht hatte. „Die KPCh hat fast nichts anderes getan, als dem chinesischen Volk Schaden zuzufügen“, fuhr sie fort.
Long führte aus, ihre Eltern hätten hart gearbeitet in der Hoffnung, ihr eine gute Schulbildung zu finanzieren, damit sie ein guter Mensch werden und eine gute Zukunft haben könne. Aber alles, was man ihr in der Schule beigebracht habe, seien verdrehte Geschichte, verdrehte Politik und eine verdrehte Kultur gewesen. „Wie kann man sich zu einem guten Menschen entwickeln, wenn man eine solche Bildung erfährt?“
Zum Glück hat sie jetzt die traditionelle Kultur, die wahre Geschichte von Falun Dafa und dessen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht kennengelernt. Es sei wichtig, zu den traditionellen Werten zurückzukehren, sich dem Guten zuzuwenden und die KPCh abzulehnen, erklärte Long.