(Minghui.org) In letzter Zeit kam mir vermehrt der Gedanke, dass es für mich an der Zeit ist, meinen Mund zu kultivieren. Der Auslöser für diesen Gedanken resultierte darin, dass es jedes Mal Streit und Argumentationen gibt, wenn ich den Mund aufmachte. Dies wiederrum führte zu negativen Auswirkungen unter den Praktizierenden.
Ich neige dazu, über einen bestimmten Praktizierenden zu sprechen, nachdem ich mir einen bestimmten Gedanken über ihn oder sie gebildet habe, auch wenn es nicht der wahre Charakter der Person war. Das war, um meine übliche Denkweise aufzudecken und um zu schauen, ob ich von dem, was ich gesehen hatte, bewegt wurde.
Während Milarepas Kultivierung zum Buddha bat ihn sein Meister wiederholt, Felsbrocken auf einen Berg zu tragen und dort ein Haus zu bauen. Sobald das Haus fertig gebaut war, bat sein Meister ihn, es abzureißen und erneut aufzubauen. Inmitten der unerträglichen Mühsal dachte Milarepa bei sich, dass dies auf sein Karma zurückzuführen sei. Nie kam er auf den Gedanken, nach anderen Gründen für die Anweisungen seines Meisters zu suchen oder gar in Betracht zu ziehen, sein Meister sei unvernünftig.
Jetzt verstehe ich, dass alle meine Drangsale, einschließlich derer, die meine Familie betrafen, Manifestationen meiner eigenen Unzulänglichkeiten und meines Karmas waren. Diese brachten meiner Familie Schmerz und Ärger. Und ich konnte ihre Gefühle wahrnehmen, als sie versuchten, sie zu vertuschen.
Ich habe mich jedoch nie gefragt, ob ich selbst wirklich einem höheren Maßstab folge. Stattdessen betrachtete ich die Probleme auf der Grundlage des menschlichen Maßstabes von richtig und falsch. Weil ich auf dieser Ebene verweilte, konnte sich meine Kultivierungsebene nicht erhöhen. Die auftretenden Schwierigkeiten waren dazu da, damit ich meine Schuld zurückzahlen und aus den menschlichen Anschauungen und Denkweisen herausspringen konnte. Dennoch hielt ich lange Zeit daran fest, die Probleme auf die falsche Weise lösen zu wollen, indem ich bei den anderen nach Fehlern suchte, anstatt meine Denkweise zu ändern!
Warum konnte ich nicht mitfühlend und vergebend sein und die Unzulänglichkeiten der Praktizierenden auf eine gütige Weise betrachten? Warum konnte ich mein Augenmerk nicht auf die Buddha-Natur meiner Mitpraktizierenden richten und sie wertschätzen?
Wenn meine Verwandten, die ebenfalls Falun-Dafa-Praktizierende sind, früher Missverständnisse über mich hatten, schaffte ich es nicht, ihnen zu verzeihen. Wenn ich mitbekam, dass sie Konflikte untereinander hatten, fehlten meinen Worten die notwendige Demut, Geduld, Freundlichkeit und Aufrichtigkeit, damit die Kluft zwischen ihnen beseitigt und die Einmischung der alten Mächte vermieden werden konnten. Ihre Unzulänglichkeiten waren lediglich eine Reflexion der menschlichen Seite, die noch nicht kultiviert worden war. Warum konnte ich also nicht barmherziger sein? Warum habe ich mich auf ihre Fehler konzentriert und auf sie herabgeschaut?
Ich bin ein Dafa-Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung. Meister Li, der Begründer von Falun Dafa, ließ uns mächtige Tugend errichten, welche die der früheren Kultivierenden weit übertrifft. Welche Anforderungen sollte ich folglich an mich selbst stellen?
Mein früheres Verhalten war töricht und hat unserem Meister unnötige Sorgen bereitet. Ich bitte den Meister um Unterstützung und ermahne mich selbst, es künftig besser zu machen. Ich danke Ihnen, barmherziger Meister!