(Minghui.org) Mein Sohn wuchs zwar mit Falun Dafa auf, hatte aber den Kultivierungsweg lange Zeit nicht wirklich verstanden. Mein Mann ist kein Praktizierender, sondern tief vom Atheismus und der modernen Wissenschaft vergiftet. Diese Konzepte flößte er unserem Sohn ein, was einen gewissen Einfluss auf ihn hatte. Später, als ich meinen Sohn öfter zum Fa-Lernen in der Gruppe mitnahm, holte er auf dem Kultivierungsweg glücklicherweise auf. Dafür möchte ich mich bei unserem Meister bedanken!
Mein Sohn weist mich oft auf meine Probleme hin. Vielleicht benutzt der Meister auch seinen Mund, um mich aufzuklären und mir Hinweise zu geben. Ich habe das Folgende als Referenz für Mitpraktizierende aufgezeichnet und bitte um eure barmherzige Korrektur.
1) Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie war mein Sohn sehr vorsichtig und trug immer eine Maske, wenn er hinausging. Ich sagte ihm, dass es nicht notwendig sei: „Du bist ein Dafa-Jünger und Dafa-Jünger sind selbst Beseitiger von Karma und Bakterien.“ Er antwortete mir, dass er sich nicht gut kultiviert hätte und nicht wisse, ob er die Fähigkeit dazu habe. „Der Meister kümmert sich um alle Praktizierenden“, beschwichtigte ich ihn. Ich war erleichtert, dass er diesen Punkt nicht mehr von einem „wissenschaftlichen“ Standpunkt aus beurteilte, sondern aus dem Blickwinkel eines Kultivierenden.
Als ich neulich mit meinem Sohn zusammen das Fa lernte, fielen uns die folgenden Worte des Meisters auf:
„Wir haben auch nicht gesagt, dass ein gewöhnlicher Mensch keine Medikamente nehmen darf. Wir sagen nur, dass dein Erleuchtungsvermögen nicht ausreicht und du diesen Pass nicht gut überwunden hast. Wir haben auch nicht angeordnet, dass du keine Medikamente nehmen darfst, wenn du dich kultivierst. Wir haben keine solche strengen Vorschriften gemacht, doch erkläre ich euch die Grundsätze im Fa.“ (Fa-Erklärung in New York, 23.03.1997)
Weil ich an diesem Tag mit meinem Sohn über einen Mitpraktizierenden sprach, der immer noch Medikamente nahm, sagte ich sofort zu meinem Sohn: „Schau mal, der Meister hat gesagt, es gibt keine Regel, dass man keine Medikamente einnehmen darf. Man kann selbst entscheiden, wie man handeln will.“
Mein Sohn erwiderte ruhig: „Wie kannst du die Worte des Meisters mit einer so aggressiven Haltung interpretieren?“
Einen Moment lang war ich sprachlos. Um ehrlich zu sein, mache ich es oft so, dass ich das heilige Fa in meinem eigenen Tonfall und mit meinen eigenen Anschauungen interpretiere. Manchmal, um andere zu überzeugen, und manchmal, um zu betonen, dass ich Recht habe. Und wenn ich etwas sage, lege ich noch einen Gang zu, um mich selbst und meinen engen Verständnisrahmen zu verteidigen. Meine Ausdrucksweise ist dann weit weg vom friedlichen und tiefgreifenden Inhalt des Fa. Es ist kein Wunder, dass mein Gegenüber dann nicht sehr für meine Worte empfänglich ist. Dann bin ich noch weniger in der Lage, den anderen mit meinen Worten zu Tränen zu rühren.
Mehr noch: Wenn ich das Fa des Meister auf diese Weise benutze, um meine eigenen Ansichten zu bestätigen oder zu unterstützen, ist das wirklich eine große Respektlosigkeit! Ist das nicht ein Ausnutzen des Fa? Ich habe das im Laufe der Jahre so oft gemacht, wieso ist mir das nie aufgefallen? Es ist wirklich eine Schande.
2) Ich kenne eine Mitpraktizierende, die eine ausgeprägte Parteikultur hat. Obwohl sie sich im Laufe der Jahre verändert hat, wird sie, wenn man ihr in einem Gespräch nicht zustimmt, immer lauter und spricht immer schneller. Sie lässt anderen überhaupt keinen Raum, etwas zu entgegnen, bis sie schließlich alles gesagt hat, was sie sagen will. Eines Tages rief mich diese Praktizierende wieder an. Als wir zu einem Streitpunkt kamen, sprach sie mit lauter Stimme und pausenlos wie eine Kanone. Obwohl ich mehrmals versuchte, Einwände vorzubringen, konnte ich sie nicht stoppen. So legte ich den Hörer auf.
Mein Sohn stand die ganze Zeit neben mir und hörte zu. Plötzlich sagte er zu mir: „Du brauchst doch nicht so laut zu sprechen.“ Dadurch wurde mir klar, dass auch ich die Lautstärke unbewusst erhöht hatte. Ich argumentierte, dass ich doch überhaupt keine Möglichkeit gehabt hätte zu Wort zu kommen, wenn ich nicht mit lauter Stimme gesprochen hätte. Mein Sohn jedoch durchschaute meine Ausrede und meinte: „Egal, wie laut die andere Person ist, du darfst nicht laut sein. Du musst dein Tempo drosseln und dich beruhigen.“
Sofort erkannte ich, dass mein Sohn Recht hatte. Diese Praktizierende war ein Spiegelbild meiner eigenen Lücken. Dieses Verhalten entspricht der Parteikultur der KP Chinas: Wer eine laute Stimme hat, der hat Recht. Mit Lautstärke und schnellem Reden versucht man, die andere Partei zu unterdrücken. Obwohl die Parteikultur bei mir nicht so offensichtlich ist wie bei dieser Praktizierenden, gibt es eigentlich keinen großen Unterschied zwischen uns. Dank dieser Praktizierenden und meinem Sohn habe ich die Parteikultur in mir erkannt.
3) Seit Anfang dieses Jahres (2021) habe ich es geschafft, das gesamte Zhuan Falun jeden Monat oder innerhalb von noch weniger Zeit auswendig zu lernen. Aber ich habe selten jemandem davon erzählt. Der Grund ist: Nachdem ich meine Erfahrung mit dem Auswendiglernen des Fa mit meinen Mitpraktizierenden geteilt hatte, sagten einige von ihnen, wenn ich etwas nicht gut gemacht hatte: „Nachdem du das Fa auswendig gelernt hast, bist du immer noch so! Du hast es anscheinend umsonst auswendig gelernt.“ Oder manche sagten: „Wenn du das nicht einmal gut machen kannst, was bringt es dann, dass du das Fa auswendig lernst?“ Also habe ich einfach nicht mehr darüber gesprochen.
Eines Tages erzählte ich meinem Sohn davon. Ich erwähnte eine Stelle, die ich auswendig gelernt hatte, in der es hieß: „Du bist ein vorbildlicher Arbeiter und du sollst die Arbeit gut machen.“ Als ich das sagte, schaute ich nicht nach innen, sondern spielte auf die Eifersucht der Praktizierenden an, die mich kritisiert hatte. „Jeder bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit. Du kannst vielleicht das Fa gut auswendig lernen, aber trotzdem kannst du es nicht so gut verstehen wie jemand, der das Zhuan Falun nur ein paar Mal gelesen hat, weil jeder unterschiedliche Ausgangspunkte und Wahrnehmungen hat. Die Tatsache, dass du dir die Mühe gemacht hast, das Fa auswendig zu lernen, bedeutet nur, dass du fromm bist. Es bedeutet nichts anderes“, betonte mein Sohn.
Zwar stimmte ich ihm zu, aber im tiefsten Innern war ich enttäuscht. Seit vielen Jahren versuchte ich, mich so schnell wie möglich dem Fa anzugleichen, und hatte dabei viele Schwierigkeiten beim Auswendiglernen des Fa überwunden. Wieso sollte ich noch nicht einmal so gut sein wie jemand, der das Fa gerade gelernt hatte? Aber ich erkannte sofort, dass sich hier meine Geltungssucht offenbarte – ich strebte nach Ansehen und Anerkennung. Es war diese Anhaftung, die Kritik von anderen anzog und bewirkte, dass ich daran festhielt.