Das System der Zwangsarbeit unter der KP Chinas

(Minghui.org) Mehrere internationale Markenkonzerne wie H&M, Nike, Adidas und Burberry zeigen sich darüber besorgt, dass die in der chinesischen Provinz Xinjiang produzierte Baumwolle mit Zwangsarbeit gewonnen wird, zu der die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die dort lebenden Uiguren zwingt.

Die KPCh reagierte darauf nicht mit Transparenz und Respekt für die Menschenrechte, sondern mit scharfer Kritik und Boykottdrohungen. Einmal mehr stehen westliche Unternehmen vor der Frage, ob sie ihre Prinzipien hochhalten oder dem Druck des autoritären Regimes nachgeben.

Auch wenn dieser Vorfall ganz aktuell ist, existiert die systematische Zwangsarbeit – und die Methoden der KPCh diese zu verschleiern – in China seit über zwei Jahrzehnten. Im Folgenden beleuchten wir die Zwangsarbeit, zu der die Falun-Dafa-Praktizierenden gezwungen werden, seitdem die KPCh im Jahre 1999 begann, die auch als Falun Gong bekannte buddhistische Meditationspraxis zu verfolgen.

16- bis 70-Jährige müssen täglich bis zu 19 Stunden Zwangsarbeit erbringen

Bis 2013, als die Arbeitslager offiziell abgeschafft wurden, existierten in China mehr als 300 der Laogai-Lager [auf Deutsch: Reform durch Arbeit]. Über 95 % der dort internierten Menschen waren Falun-Dafa-Praktizierende. Darüber hinaus werden landesweit mehr als 100.000 Praktizierende in etwa 700 Haftanstalten festgehalten.

Beinahe alle Praktizierenden, die in diesen Anstalten festgehalten waren, wurden zur Zwangsarbeit gezwungen. Die Produkte, die sie herstellen mussten, sind vielfältig und oftmals Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, wie Zahnstocher, Essstäbchen, medizinische Teststäbchen, Infusionsbeutel, Frühstücksbeutel, Handyhüllen, Fußbälle, Stickeralben, Süßigkeiten, Mondkuchen, Autofußmatten, Winterjacken, Stickereien, Ledertaschen, Schmuckwaren und vieles mehr.

Minghui berichtete bereits darüber, dass Falun-Dafa-Praktizierende im Alter von 16 Jahren bis 70 Jahren täglich zwischen 12 bis 19 Stunden Zwangsarbeit verrichten mussten. Wenn sie die geforderten Stückzahlen nicht erfüllten, mussten sie weitere Stunden nacharbeiten.

Die Falun-Dafa-Praktizierende Liu Youqing musste im Alter von über 50 Jahren im Frauengefängnis von Wuhan Zwangsarbeit leisten. Von morgens bis abends wurde sie genötigt, auf einem kleinen Schemel sitzend Stoffe aufzutrennen. Das Arbeitspensum war erdrückend und sie schaffte es nicht, dieses bis nach Mitternacht zu bewältigen. Zur Strafe wurde sie von den Wachen gefoltert, indem sie sich mit Abstand an eine Wand stellen und nur durch den Kopf gestützt anlehnen musste. 18 Tage lang wurde sie gezwungen, diese Arbeit auszuführen und während der ganzen Zeit erlaubten ihr die Wachen nicht, auch nur für eine Nacht in einem Bett zu schlafen.

Es gibt einige Nahrungsmittel, die ebenfalls mit Hilfe von Zwangsarbeit hergestellt werden. In einem Arbeitslager für Frauen in der Provinz Yunnan weigerte sich einst eine Praktizierende, Kekse herzustellen. Die Wachen fragten sie, weshalb. Sie antwortete, dass die Bedingungen auch nicht annähernd den grundlegendsten hygienischen Anforderungen genügen würden. „Sehen Sie doch, wie die Mehlsäcke auf dem Boden gestapelt werden und wie die Maschinen mit Staub bedeckt sind. Die Toiletten sind völlig mit Fäkalien und Urin verschmutzt und man mag diese kaum benutzen. Nachdem man auf der Toilette war, gibt es keine Handtücher, um die Hände abzutrocknen. Wir selbst würden diese Kekse nicht essen wollen, wie kann man diese Kekse noch in den Handel bringen? Ich praktiziere Falun Dafa und richte mich nach den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Ich möchte bei so etwas nicht mitmachen.“

Es ist weithin bekannt, dass in chinesischen Gefängnissen Produkte für den Export hergestellt werden. Dabei fallen kaum Kosten an, da die Arbeit nicht bezahlt wird und oft minderwertige Rohstoffe zum Einsatz kommen.

Menschenhandel

Früheren Berichten von Minghui zufolge gab es zwischen den Arbeitslagern einen regen Handel mit Internierten, die man verkaufte und ankaufte, um die Arbeitsaufträge zu erledigen. Am schlimmsten war dieser Menschenhandel vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Im Namen der Spiele verkauften die Beamten der KPCh in Peking festgehaltene Falun-Dafa-Praktizierende an die Innere Mongolei, das Masanjia-Arbeitslager in der Provinz Liaoning und Arbeitslager in der Provinz Hubei. Der Preis pro Inhaftiertem belief sich auf 800 bis 1000 Yuan (100 bis 130 €).

Die Pekingerin Wang Yuhong wurde am 9. Juli 2008 an ein Frauenarbeitslager in der Provinz Hubei verkauft. Dort fesselten die Wachen sie an einen Stuhl und stopften ihr den Mund mit Kork zu. Dann steckten sie ihr mehrfach einen dicken Gummischlauch in die Nase und zogen ihn wieder heraus. Die Folter wurde mehrfach wiederholt, um sie so zur Zwangsarbeit zu nötigen.

Die Arbeitszeit begann morgens um sieben und dauerte bis abends um neun. Dazwischen gab es eine Mittagspause von nicht einmal 20 Minuten. Es gab keinerlei Entlohnung. Aber sobald eine Frau ihre Aufgaben nicht schaffte, zwang man sie für eine lange Zeit zu stehen, wobei man ihr ins Gesicht schlug und sie erniedrigte. Eine Internierte beschrieb ihre Erfahrung aus diesem Arbeitslager mit dem Satz: „Wir standen auf bevor die Hähne krähten und aßen schlechter als die Schweine.“

Die Leiter aus den Arbeitslagern arbeiteten zu diesem Zweck auch eng mit den anderen Regierungsbehörden zusammen. Das Zweite Arbeitslager der Provinz Shandong kontaktierte beispielsweise oft die lokalen Polizeibehörden, dass diese mehr Praktizierende entführen und in das Arbeitslager schaffen sollten. Dabei gerieten auch einige Menschen, die keine Praktizierende waren, in die Fänge der Polizei und wurden gleichwohl für 800 Yuan pro Person an das Arbeitslager verkauft.

2013 veröffentliche Minghui eine Untersuchung, wonach unter den damals dokumentierten 3.653 Todesfällen (Falun-Dafa-Praktizierende, die durch die Verfolgung ums Leben kamen) alleine 110 aufgrund von Erschöpfung durch Zwangsarbeit verstorben sind. Das zeigt, dass die Gefängnisse und Arbeitslager in China im Grunde genommen als Sklavenfabriken fungieren.

Eine andere Art der Gehirnwäsche

1999 durch den früheren Führer der KPCh, Jiang Zemin, gestartet, ist die Verfolgung von Falun Dafa in China landesweit, systematisch und äußert brutal im Gange. Die Behörden versuchen die Praktizierenden mit zahlreichen Methoden wie grausamer Folter und Gehirnwäsche, zur Aufgabe ihres Glaubens an die universellen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu bewegen. Die Zwangsarbeit wird dabei häufig als Taktik verwendet, um den Willen der Praktizierenden zu schwächen.

Verglichen mit anderen Formen der Misshandlung ist die Zwangsarbeit relativ unsichtbar. Sie ermöglicht es den Beamten, Profite zu erzielen und die Vorgaben des Büro 610 über die Gehirnwäsche und Umerziehung von Praktizierenden zu erfüllen. Im Ergebnis zwingen die Wachen die Praktizierenden tagsüber dazu, schwere Arbeit zu verrichten und nachts dazu, Erklärungen zu unterschreiben, mit denen sie ihren Glauben widerrufen. Von der harten Arbeit völlig ausgelaugt ist es für die Praktizierenden nachts schwieriger, dem Druck der Gehirnwäsche nicht zu erliegen.

Wenn Praktizierende sich weigerten, die Zwangsarbeiten auszuführen, wurden sie oftmals besonders schwer gefoltert. Frau Zhu Jinzhong aus dem Pekinger Stadtbezirk Shunyi wurde in das Tumuji-Arbeitslager in der Inneren Mongolei verschleppt. Als sie gegen die Zwangsarbeit protestierte, folterte man sie äußerst brutal. Die Polizisten schlugen sie mit Schlagstöcken, traten auf sie ein und rissen sie an ihren Haaren herum. Die Wachen fesselten sie mit Handschellen hinter ihrem Rücken, klebten ihr den Mund zu und ließen sie stundenlang in der brennenden Sonne liegen. Zhu trug durch die Folter schwere Wunden davon und magerte von 80 kg Körpergewicht auf 50 kg ab.

Zusätzlich führte man ein Punktesystem zur Dokumentation der geleisteten Zwangsarbeit ein. Hatte man nur wenige Punkte, wurde die Internierungszeit verlängert. Die Zeit im Arbeitslager verlängerte sich also automatisch, sobald man die Zwangsarbeit verweigerte.

Die Agenda der KPCh

Wenn man die letzten paar Jahrzehnte genau betrachtet, dann ist das Ziel der KPCh klar erkennbar: Macht zu gewinnen, Menschen zu kontrollieren und die kommunistische Ideologie zu verbreiten. Zu diesem Zweck hat sie zahlreiche politische Kampagnen gestartet, die verschiedene gesellschaftliche Gruppen mit dem Ziel bekämpften, von den zahlreichen eigenen Problemen abzulenken.

Das gleiche Muster ist beim Umgang mit der Kritik an der Zwangsarbeit in der Provinz Xinjiang zu sehen. Anstatt sich um die Menschenrechtsverletzungen zu kümmern, kritisiert die KPCh die Unternehmen, die die Problematik ansprachen, scharf und droht mit dem Boykott ihrer Waren. Zeitgleich schürt sie über die Propagandakanäle im Inland den Hass auf diese Firmen, indem sie die Leidenschaft und den Patriotismus für das eigene Land in destruktive Richtungen lenkt. So ließ das chinesische Außenministerium verlauten: „Das chinesische Volk wird es nicht zulassen, dass sich ausländische Firmen an chinesischem Reis laben und zugleich chinesische Essschalen zerschlagen.“

Die Ironie an der Sache ist, dass die KPCh ihre eigenen Interessen stets über die des Volkes stellt, sich aber immer auf die Interessen des Volkes beruft, sobald es um die Verteidigung ihrer autoritären Herrschaft geht. In Wirklichkeit haben sich die ausländischen Firmen weder am chinesischen Reis gelabt – es handelt sich schlicht um Geschäftsbeziehungen – noch trachten sie danach, dem chinesischen Volk zu schaden. Stattdessen wollen die westlichen Firmen hier lediglich die rechtmäßigen, grundlegenden und unveräußerlichen Menschenrechte des chinesischen Volkes einhalten und respektieren. Eben jene Rechte, die die KPCh den Menschen abspricht.

Und wenn die KPCh ausländische Waren boykottiert und keine Abnehmer mehr für die Baumwolle findet, werden es einmal mehr die Chinesen sein, die darunter zu leiden haben. Den Daten der Generalzolldirektion zufolge exportierte China im Jahr 2020 Waren im Wert von 17,93 Billiarden Yuan (2,32 Billiarden Euro), wovon 7,4% auf Textilien entfielen. Herr Yu von der Xinjiang Agricultural University erklärte dazu, dass China der weltweit zweitgrößte Exporteur von Baumwolle sei. Weigere sich die KPCh, auf die Zwangsarbeit bei der Produktion von Baumwolle zu verzichten und belege stattdessen westliche Marken mit Boykotten, so würde das dem Export der Baumwolle und damit letztlich dem chinesischen Volk schaden.

Der Vorfall zeigt einmal mehr – wie zahllose andere Beispiele in der jüngeren Geschichte – dass man nur verlieren kann, wenn man sich auf die KPCh einlässt, egal ob man Chinese oder eine Firma aus dem Ausland ist. Der Weg in eine gute Zukunft liegt in der Abgrenzung von der KPCh.