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Ehemaliger Lehrer nach sieben Jahren Haft erneut wegen seines Glaubens verhaftet

12. Mai 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Peking, China

(Minghui.org) Ein ehemaliger Lehrer aus Peking wurde am 23. April 2021 verhaftet. Er war angezeigt worden, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa [1] verteilt hatte. Li Lanqiang wird nun im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Fangshan festgehalten. Weitere Details über seine aktuelle Situation werden derzeit untersucht.

Li Lanqiang

Zwei vorherige Haftstrafen in einem Arbeitslager

Li, 58, ist ehemaliger Mathematiklehrer einer Mittelschule. Er wurde zum ersten Mal im August 1999 verhaftet, als er auf dem Tiananmen-Platz gegen die Verfolgung protestierte. Als er nach 15 Tagen Haft zur Arbeit zurückkehrte, erlaubte ihm die Schule nicht mehr zu unterrichten, sondern wies ihm eine Arbeit als Pförtner zu.

Li wurde Anfang Dezember 2001 zu einem von der Schule organisierten Gehirnwäscheverfahren gebracht und dort 20 Tage lang festgehalten. Die Schule zahlte 8.000 Yuan (ca. 1015 Euro) für sein „Schulgeld“ und seine Lebenshaltungskosten. Er erinnerte sich: „Viele meiner Kollegen wurden von der Schulleitung zu mir geschickt. Sie sollten mit mir sprechen und mich überreden, Falun Dafa aufzugeben. Die Wärter der Gehirnwäsche-Einrichtung schlugen mich und behaupteten, dass es zu meinem Vorteil sei. Sie erlaubten mir nicht, die Toilette zu benutzen, mit der Ausrede, dass sie mir nur helfen würden, schneller klar zu werden. Als ich drei Tage lang in den Hungerstreik ging, um gegen die Verfolgung zu protestieren, veranstalteten sie ein Festmahl vor meinen Augen.“

Da Li sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, durchsuchten Polizisten im Februar 2002 seine Wohnung, nahmen ihm seine handkopierten Falun-Dafa-Schriften weg und verurteilten ihn zu einer eineinhalb Jahre langen Haft in einem Arbeitslager. Als er die Polizisten nach der Rechtsgrundlage für die Arbeitslagerstrafe befragte, antwortete ein Beamter: „Wir wollen dir eben diese Strafe geben. Was meinst du, was du dagegen kannst?“

Im Zwangsarbeitslager Tuanhe wurde Li am 5. Dezember 2002 von den Wärtern geschlagen, als er sich weigerte, sich einer Leibesvisitation unterziehen zu lassen. Der Wärter Yue Weihua sagte zu ihm: „Ich schlage dich. Was ist daran falsch? Kannst du mich dafür zur Rechenschaft ziehen?“

Kurz nach seiner Entlassung wurde Li im November 2004 erneut verhaftet und erhielt weitere zweieinhalb Jahre in demselben Zwangsarbeitslager.

Die Wärter befahlen den Insassen, ihn zu überwachen, ihm nichts zu essen zu geben und die Toilettenbenutzung einzuschränken. Als er sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, zwangen sie ihn, mehr als zehn Stunden am Tag auf einem kleinen Schemel zu sitzen, ohne sich zu bewegen. Sein Gesäß eiterte daraufhin. Manchmal saßen drei Häftlinge dicht neben ihm, sodass er sich nicht bewegen konnte. Im heißen Sommer schlossen die Wärter das Fenster des ca. acht Quadratmeter großen Raumes, in dem Li und drei Insassen untergebracht waren, und weigerten sich, ihm Wasser zu geben.

Zu drei Jahren Haft verurteilt

Li wurde am 20. April 2016 verhaftet und in die Haftanstalt des Bezirks Fangshan gesperrt. Die Staatsanwaltschaft dieses Bezirks genehmigte seine Verhaftung am 26. Mai. Am 13. Oktober wurde er im Bezirk Fangshan vor Gericht gestellt.

Li wurde am 9. Februar 2017 erneut vor Gericht gestellt. Während er darauf wartete, zurück in die Haftanstalt gebracht zu werden, erlaubte ihm ein Beamter nicht, zu sprechen. Li fragte, welches Gesetz ihm das Reden verbiete. Der Beamte sagte zu ihm: „Sprich nicht mit mir über das Gesetz. Ich bin das Gesetz.“

Die Person befahl den Gerichtsdiener, ihn mit Elektrostäben zu schocken. Dadurch erlitt er schwere Verbrennungen an der rechten Seite seiner Brust. Wegen der Schmerzen fiel er zu Boden. Jemand schlug seinen Kopf gegen eine Wand, wodurch er blutete.

Li wurde am 27. Oktober 2017 zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 7.000 Yuan (ca. 890 Euro) verurteilt. Er legte beim Mittleren Gericht in Peking Berufung ein und dieses entschied am 14. Dezember, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten.

Li wurde Ende Januar 2018 in das Gefängnis Nr. 2 in Peking gebracht, danach am 28. Februar in das Gefängnis Qianjin verlegt. Am 19. April 2019 wurde er freigelassen.

Frühere Berichte:

Peking: Mathematiker nach Scheinanklage und drei Anhörungen weiterhin in Haft

Beijing Math Teacher's Trial Adjourned


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.