(Minghui.org) Bevor ich im Arbeitslager eingesperrt wurde, hatte ich mein Zuhause verlassen, um nicht von der Polizei verhaftet zu werden. Die Nächte verbrachte ich in Berghöhlen, legte mich zum Schlafen auf Stroh und bedeckte mich mit nur einer dünnen Decke, die ich bei mir hatte. Manchmal fand ich keine Höhle, in der ich übernachten konnte, dann schlief ich im Freien. Tagsüber bettelte ich um Essen. Mein Leben war unbeschreiblich hart. Trotzdem fühlte ich mich während dieser Kultivierungszeit besonders rein. Tagsüber schrieb ich Briefe an Verwandte, Freunde, Kollegen und Bekannte – einen nach dem anderen. Nachts schlich ich mich dann in die Stadt und warf die Briefe in den Briefkasten. Ich erinnere mich, dass ein Freund meine Familie sofort informierte, als er meinen Brief erhielt. Er teilte meiner Familie mit: „Macht euch keine Sorgen um XX! Er hat mir einen Brief geschickt.“
Nachdem ich aus dem Arbeitslager freigelassen worden war, verdiente ich monatlich weniger als 1.000 Yuan. Meine Frau erhielt gar keinen Lohn mehr, seitdem sie verschleppt worden war. Ich teilte daher meinen Lohn in vier Teile: Rückzahlung unserer Schulden, dringender Bedarf, Herstellung von Informationsmaterialien und die übrigen 200 Yuan waren für den Lebensunterhalt. Ich ernährte mich hauptsächlich von Dampfbrötchen mit salzig eingelegtem Gemüse und in Salzwasser gekochten Nudeln. Tagsüber ging ich arbeiten und abends fuhr ich mit anderen Praktizierenden aufs Land, um die Informationsmaterialien über die wahren Begebenheiten der Verfolgung zu verteilen. Obwohl es sehr hart war, empfand ich mein Leben aber doch als sinnerfüllt. In jener Zeit war mein Kultivierungszustand auch besonders gut.
In den letzten Jahren hat sich meine Situation verändert. Ich bin in die Stadt gezogen und wohne in einem Gebäude. Mein Lohn ist mehrfach gestiegen und meine Kinder verdienen auch nicht schlecht. Seitdem meine Frau infolge der Verfolgung tot ist, verhalten sich meine Kinder besonders respektvoll mir gegenüber. Sie haben mir so viel Kleidung gekauft, dass alle Kleiderbügel voll sind. Auch zu essen und Dinge des täglichen Bedarf kaufen sie mir ständig. Ich führe wirklich ein sorgloses Leben. Aber mein Herz ist dennoch immer unruhig und ich fühle mich instabil, als wenn mir der Boden unter den Füßen weggezogen worden wäre. Ich habe die schwierige Umgebung verloren, führe ein gemütliches Leben und entferne mich immer mehr von dem, was Kultivierung bedeutet. Immer mehr habe ich das Gefühl, dass ich nicht bei der Kultivierung bin, sondern dabei, einfach nur das Leben im hohen Alter zu genießen. Meine emotionale Bindung zu meinen Kindern verstärkt Tag für Tag meinen Wunsch nach Bequemlichkeit, so dass ich nicht mehr fleißig vorankommen kann. Es wird immer ernsthafter. Die drei Dinge mache ich immer schlechter und meine körperliche Verfassung lässt auch immer mehr zu wünschen übrig.
Der Meister sagt:
„Wenn ihr bisher noch nicht begreift, was Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung bedeutet und nicht aus den dämonischen Schwierigkeiten heraustretet, werdet ihr von der Gesinnung des Trachtens nach Gemütlichkeit auf der Menschenwelt angetrieben, um zu häretischen Erkenntnissen zu kommen. Es schmerzt den Meister immer im Herzen wegen derjenigen, die heruntergefallen sind; sie wurden meistens von dieser Gesinnung angetrieben, so dass sie ruiniert sind.“ (Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung, 15.08.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
„Diese Zeit wird nicht lange dauern, sie kann aber die mächtige Tugend der großartigen Erleuchteten, Buddhas, Taos und Gottheiten auf unterschiedlichen Ebenen bis hin zu den Herren verschiedener Ebenen herausstählen, sie kann auch einem Kultivierenden, der die Zügel gelockert hat, von einer schon sehr hohen Ebene auf einmal ruinieren.“ (ebenda)
Ich bin sehr besorgt und fürchte, dass ich in dieser Bequemlichkeit versinken und schließlich ruiniert sein werde. Mir ist ganz klar, dass das Wesentliche bei der Kultivierung darin besteht, Leiden zu ertragen und Karma zu beseitigen, während die Bequemlichkeit und das Genießen des Lebens eben das ist, was ein Kultivierender loslassen muss. Ich werde mit meinen Kindern darüber reden, dass Sparsamkeit schließlich auch eine traditionelle Tugend ist.
Das Obige ist mein persönliches Verständnis. Wir müssen unbedingt wachsam sein, damit wir nicht von der Bequemlichkeit mitgezogen werden und schließlich ruiniert werden. Bitte weist mich auf alles hin, was nicht dem Fa entspricht.