(Minghui.org) Grüße an den Meister! Grüße an die Mitpraktizierenden!
Ich studiere Musik an der Fei-Tian-Hochschule in Middletown, New York. Falun Dafa habe ich schon praktiziert, als ich noch klein war.
Anfang März 2020 fanden die Kurse aufgrund der Coronavirus-Pandemie online statt. In einem Zeitraum von ungefähr sieben Monaten (März bis September) dachte ich nur noch an gewöhnliche Dinge und wurde süchtig danach, auf meinem Handy herumzuspielen. Es war beinahe so, als wäre das Telefon an meiner Hand angewachsen – ich konnte es unter keinen Umständen weglegen. Jeden Tag verbrachte ich 17 Stunden am Computer und nahm an Online-Kursen teil oder suchte Zerstreuung auf einem anderen Gerät. Das beeinflusste meine Kultivierung und mein Studium sehr stark.
Immer wenn ich aufrichtige Gedanken aussendete, schaffte ich es nicht, die schlechten Gedanken zu verdrängen und zur Ruhe zu kommen. Mein Kopf war voller schlechter Gedanken. Außerdem konnte ich meine Beine im Lotussitz nicht kreuzen. Ich fing an, Schmerzen an sonderbaren Stellen wie etwa den Knien zu bekommen. Trotz der Schmerzen und der langen Zeit, die ich sie schon ertrug, betrachtete ich das Ganze wie ein gewöhnlicher Mensch: „Oh, ich scheine letzte Nacht schlecht geschlafen zu haben“ oder: „Heute ist wirklich nicht mein Tag“. Mit solchen Ausreden versuchte ich, mich zu beruhigen, während die Schmerzen weiter auftraten, sobald ich meditierte. Das begann ich, mir klarzumachen, dass ich am Vortag nicht nur schlecht gesessen hatte, sondern dass ich wirklich meine Xinxing erhöhen musste.
Der Meister sagt:
„Sobald es im Lotussitz schmerzt, bewegen sie sich und gehen dann wieder in den Lotussitz zurück. Wie wir sehen, verliert die Meditation dadurch ihre Wirkung; denn in dem Augenblick, in dem seine Beine schmerzen, stürzt sich die schwarze Substanz auf die Beine. Die schwarze Substanz ist eben das Karma. Durch Leiden kann das Karma beseitigt werden und lässt sich in Tugend umwandeln. Sobald es also weh tut, wird das Karma beseitigt.“ (Zhuan Falun 2019, S. 185 f.)
Meine Mutter sagte mir mehrmals, ich solle den Schmerz einfach aushalten. Es sei alles eine Reinigung und danach würde ich mich besser fühlen. Es fiel mir schwer, den Schmerz zu ertragen, doch als Dafa-Schülerin verstand ich, dass ich mich den drei universellen Prinzipien angleichen sollte, wozu auch das Ertragen von Leiden gehört.
Mit der Zeit konnte ich die Meditation bis zum Ende durchhalten und meine Beine waren immer noch an der richtigen Stelle. Jedes Mal, wenn ich die Übungen einmal komplett gemacht hatte, fühlte ich mich leichter.
In den Onlinekursen lenkte mich meine Umgebung stark ab, insbesondere mein Handy, sodass ich dem Lehrer gar nicht mehr zuhörte. Oft bemerkte ich, dass ich während des Kurses zum Fenster hinausschaute oder im Internet surfte. Auch wenn wir eine Pause machten, saß ich auf dem Bett und tippte auf meinem Handy herum. Erst wenn meine Eltern mich fünf Mal gerufen hatten, setzte ich mich in Bewegung. Weil ich mit dem Smartphone im Internet surfte, hatte ich alle möglichen menschlichen Gedanken im Kopf. Außerdem kam ich so unbewusst mit moderner Musik in Kontakt. Erst als das neue Schuljahr wieder anfing, verstand ich plötzlich, dass mein Verhalten nicht mehr dem einer Dafa-Schülerin entsprach.
Meine Vorliebe für die sozialen Medien und das Internet hielt mich davon ab, wenn ich nach innen schauen und mich kultivieren sollte. Dadurch wurden meine Gedanken eingenommen. Immer wenn ich auf ein Problem stieß, hinderten die gewöhnlichen Gedanken mich daran, die Umstände zu begreifen.
Der Meister erklärt:
„Wenn du dich kultivieren willst, musst du dich eben in diesen Schwierigkeiten kultivieren, damit man sehen kann, ob du alle deine Emotionen und Begierden loslassen und leichtnehmen kannst. Wenn du doch noch an solchen Dingen festhältst, kannst du dich nicht zur Vollendung kultivieren.“ (ebenda, S. 200)
Sobald ich mehr Fa gelernt hatte und wieder zur Hochschule ging, verstand ich schließlich, in was für einer Situation ich mich befand. Den Sommer über hatte der Meister mir die Gelegenheit gegeben herauszufinden, wie es zu den Geschehnissen in meiner Umgebung gekommen war. Das Fa ist hier, um die Menschenwelt zu berichtigen. Ich musste aufholen und noch mehr Menschen erretten. Als ich wieder zur Hochschule ging, sollte das eine weitere Chance sein, mich zu verbessern. Die Umgebung daheim und die an der Hochschule unterschieden sich deutlich voneinander. Ich musste mich kultivieren.
In einem der Artikel auf der Minghui-Website habe ich ein Zitat gefunden, das, wie ich finde, meine Situation beschreibt.
Der Meister sagt dort:
„Wenn du zu viel bereust, ist das schon wieder ein Eigensinn. Wenn du es falsch gemacht hast, dann schau mal, was daran falsch war. Wenn du es weißt, dann mach es das nächste Mal gut, mach es noch mal. Du bist auf die Nase gefallen, dann liegst du immer auf dem Boden (alle lachen), es geht nicht, wenn du nicht wieder aufstehst.“ (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 15.02.2003)
Als junger Praktizierende und Musikerin haben meine Eltern mir immer gesagt, dass es meine Aufgabe sei, bei Shen Yun mitzumachen, um gemeinsam mit anderen jungen Kultivierenden mittels der Musik Menschen erretten zu können. Wie viele andere an der Hochschule in Middletown übte ich viel und wollte mein Ziel so schnell wie möglich erreichen. Was ich aber nicht bemerkt hatte, war, dass ich viel zu stark daran festhielt und dabei war, danach zu trachten.
Ich wünschte mir, noch etwas zu wachsen, damit ich ein größeres Cello benutzen könnte. Ich war der Meinung, dass es besser klingen würde, wenn ich auf einem größeren Cello spielen würde. Aber es ging nicht nur darum. Die meisten meiner Freunde sind größer als ich. Deshalb beneide ich sie und möchte auch so sein wie sie.
Der Meister hat gesagt:
„Solange man sich kultiviert, ohne nach etwas zu streben, und nur auf die Kultivierung seiner Xinxing achtet, schafft man den Durchbruch zu höheren Ebenen und erhält das, was man haben soll, von alleine. Wenn du etwas nicht loslassen kannst, ist das nicht etwa eine Anhaftung?“ (Zhuan Falun 2019, S. 101)
Es war eine Anhaftung, dass ich unbedingt größer werden wollte. Ich dachte: „Wenn ich noch etwas wachse und dann genauso groß bin wie sie, wären sie nicht mehr die Größten und ich müsste mich nicht mehr schlecht fühlen, weil ich kleiner als all die anderen bin.“ Obwohl mir erst gar nicht bewusst war, dass es eine Anhaftung war, wollte ich diesen Gedanken am Ende doch schnell beseitigen, je länger ich ihn hatte. Er war zu einer Störung geworden, sodass ich mich nicht mehr auf meine Kultivierung konzentrierte.
Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass ich mich nach den Werten Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richten und wie eine wahre Praktizierende handeln sollte. Meine Anhaftungen sollte ich schnell beseitigen. Erst dann kann ich auch den Menschen in meiner Umgebung helfen.
Wenn ich irgendwelche Missverständnisse hervorgerufen haben sollte oder etwas unangemessen war, weist mich bitte freundlich darauf hin.
Enden möchte ich mit einem der Gedichte des Meisters über Kultivierung.
„Nebel
Unendlich, alle Wesen, voll davon der Kosmos,Himmel und Erde in jeder Schicht.Phantastische Erscheinungen, unermesslich wundervoll,Menschen in der Welt verwirrt, nicht erwachen.
Sehen wollen, leicht gesagt,Sich kultivieren, wie Leiter erklimmen.Nebel geklärt, in der Höhe,Herrlich, prächtig, unbeschreiblich wundervoll.“(Nebel, 03.01.1996, in: Hong Yin I)
Ich bedanke mich bei unserem Meister! Ich danke den Mitpraktizierenden!