(Minghui.org) Als ihr Sohn am Morgen des 18. Mai 2021 nach seiner Abendschicht nach Hause kam, konnte er die Tür nicht mit seinem Schlüssel öffnen. Da er dachte, dass seine Mutter Peng Junying sie von innen verschlossen haben musste, klopfte er an die Tür und bat sie, die Tür zu öffnen.
Niemand öffnete. Daher rief Pengs Sohn einen Schlüsseldienst herbei. Als die Tür endlich geöffnet wurde, sah er seine Mutter im Wohnzimmer auf dem Boden liegen. Ihr Körper war bereits kalt. Die Taschenlampe neben ihr war noch an.
Am zweiten Tag nach Pengs Tod rief ein Polizist bei ihr an. Ihr Sohn nahm den Anruf entgegen und erzählte dem Polizisten, dass sie gegangen sei und nicht zur Polizeiwache kommen könne, um irgendein Dokument zu unterschreiben. Der Polizist fragte ihn: „Wohin ist sie gegangen?“
Einen Tag später rief ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft des Bezirks Gongjing ebenfalls bei Peng an und wollte, dass sie ihre Fallakte unterschrieb. Ihr Sohn sagte: „Meine Mutter ist tot. Können Sie sie wiederbeleben? Warum wollen Sie immer noch, dass sie diese Dinge unterschreibt?“
Peng war aus der Stadt Zigong in der Provinz Sichuan. In den vergangenen 22 Jahren war sie ständigen Verhaftungen und derartigen Schikanen ausgesetzt, weil sie Falun Dafa [1] praktizierte. Die Polizei zwang sie immer wieder, Erklärungen zu unterschreiben, dass sie Falun Dafa aufgibt. Manchmal drohten sie ihr, dass ihr Sohn seinen Arbeitsplatz verlieren würde oder dass sie ins Gefängnis eingesperrt werden würde, damit sie sich nicht mehr um ihren bettlägerigen hundertjährigen Vater kümmern konnte.
Die Schikanen waren seit September 2019 immer häufiger geworden, da Polizisten immer wieder kamen und versuchten, sie zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben. Die psychische Belastung forderte einen Tribut an Pengs Gesundheit. Sie war verängstigt und lebte unter enormem Druck. Ihr emotionaler Zustand war daher sehr instabil. Ihr Sohn sagte, dass es die ständigen Schikanen waren, die den plötzlichen Tod seiner Mutter im Alter von 79 Jahren verursacht hatten.
Peng war am 22. September 2019 gegen 19 Uhr zu Hause beim Essen, als plötzlich zwei Polizeibeamte an die Tür klopften. Die Polizisten weigerten sich, einzutreten und bestanden darauf, mit ihr an der Türschwelle zu sprechen. Einer von ihnen fragte, ob Peng immer noch hinausgehe (um mit Leuten über Falun Dafa zu sprechen), woraufhin ihr Sohn verneinte. Während sie sich unterhielten, bemerkte Peng, dass der andere Beamte heimlich Fotos von ihnen machte. Dann drehte sich derjenige, der mit ihr sprach, um und fragte, ob das Foto gut geworden sei. Als der andere Beamte das bestätigte, gingen die beiden sofort davon.
Sechs Personen, darunter Polizeibeamte und Mitarbeiter des Wohnungskomitees, kamen am 2. April 2020 gegen 16:00 Uhr zu Pengs Haus. Sie durchsuchten alles, auch die Zimmer von Pengs Sohn und ihrem Vater (die Drei lebten zusammen). Dann fragten sie Peng, ob sie noch Falun Dafa praktizierte. Sie sagte, sie könne es nicht aufgeben. Die Beamten drohten ihr, sie dürfe nicht hinausgehen, um mit Leuten zu sprechen oder Materialien zu verteilen. Sie wollten Peng auch dazu bringen, das Protokoll ihres Gesprächs zu unterschreiben, aber sie weigerte sich.
Peng wurde am 23. September 2020 zum Wohnungskomitee vorgeladen. Als sie um 9:30 Uhr dort ankam, sagte der Leiter sie solle noch ein paar Minuten warten. Etwa 20 Minuten später kamen der Polizeichef und die Leiter des Komitees für Politik und Recht und des Büros 610. Sie fragten Peng erneut, ob sie noch Falun Dafa praktizierte, und forderten sie auf, Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Peng antwortete, es sei ihr Recht auf Religionsfreiheit, Falun Dafa zu praktizieren und sie werde es nicht aufgeben.
Am 9. Dezember 2020 gegen 9 Uhr morgens kamen Polizisten erneut zu ihr nach Hause und durchsuchten ihre Wohnung. Ihr Drucker, ihr Mobiltelefon und viele Informationsmaterialien über Falun Dafa wurden beschlagnahmt. Gegen 11 Uhr wollten die Polizisten Peng auf die Polizeiwache bringen. Sie bat darum, ein schnelles Mittagessen für ihren 102 Jahre alten Vater zubereiten zu dürfen, bevor sie mit ihnen ging. Aber die Beamten waren damit nicht einverstanden und nahmen sie einfach mit.
Auf der Polizeiwache verhörten sie Peng bis 20 Uhr. Sie machten auch ein Foto von ihr und nahmen ihre Fingerabdrücke. Ihr Sohn holte sie ab und unterschrieb das Dokument zur Freigabe der Kaution.
Fünf Tage später, am 14. Dezember, kamen zwei Beamte erneut und bedrängten sie, ein Dokument zu unterschreiben, dass sie Falun Dafa aufgibt.
Am 31. Dezember kamen die Polizisten erneut und forderten Peng auf, ihre Fallakte zu unterschreiben. Als sie sich weigerte, sagten die Polizisten zu ihr: „Auch wenn Sie nicht unterschreiben, werden wir Ihren Fall an die Staatsanwaltschaft weiterleiten.“
Am 12. Mai 2021, sechs Tage vor Pengs plötzlichem Tod, rief ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft des Bezirks Gongjing sie an und forderte sie auf, dorthin zu kommen, um ihre Fallakte zu unterschreiben.
Zusätzlich zu den hier geschilderten Schikanen war Peng auch schon Anfang Juli 2014 bei einer Polizeirazzia verhaftet worden. Sie wurde am 1. Dezember 2014 und am 31. Juli 2015 vom Bezirksgericht Ziliujing vor Gericht gestellt und am 23. September 2015 zu einem Jahr und drei Monaten Haft verurteilt.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.