(Minghui.org) In der letzten Phase unserer Kultivierung im Falun Dafa machen manche Praktizierende fleißig Fortschritte und bleiben unbeeindruckt von den Geschehnissen in der Gesellschaft, während andere nachgelassen haben, weil sie sich verloren fühlten und kein Ende der Verfolgung in Sicht war.
Einige Praktizierende mögen sagen, dass dies nur eine Widerspiegelung der verschiedenen Kultivierungszustände ist. Ich bin jedoch der Meinung, dass dies in Wirklichkeit prüft, ob wir die Anhaftung an Leben und Tod wirklich loslassen können.
Ich erinnere mich, vor vielen Jahren einen Roman über einen Beamten gelesen zu haben, bei dem Krebs diagnostiziert wurde. Man sagte ihm, dass er nur noch ein paar Tage zu leben hätte. Plötzlich spielten viele Dinge überhaupt keine Rolle mehr, wie zum Beispiel wer ihn schlecht behandelt hatte, sein offizieller Titel, sein persönlicher Gewinn und seine Kinder.
Aber als der Arzt später herausfand, dass die Krebserkrankung falsch diagnostiziert worden war und er noch viele Jahre zu leben hatte, hängte er sein Herz wieder an all die weltlichen Dinge.
Diese Geschichte hat eine gewisse Ähnlichkeit mit unserer Kultivierung. Wenn der Meister uns wirklich sagen würde, wann die Fa-Berichtigung endet, könnten wir alle möglichen Anhaftungen, die sonst schwer losgelassen werden können, ganz leicht loslassen. Wird es dann noch etwas geben, was schwer loszulassen ist, wenn einem die Vollendung und die Rückkehr in das unvergleichlich schöne himmlische Zuhause bevorsteht?
Aber hat man sich dann wirklich erhöht? Sicherlich nicht.
Mal anders gefragt: woran hängen wir denn noch? Es sind Ansehen und Gewinn in der irdischen Welt. Diese loszulassen, gleicht dem Loslassen von Leben und Tod. Es gibt die Geschichte des taoistischen Meisters Zhang Daoling, der seinen Schüler Zhao Sheng prüfte. Als Zhang ihn aufforderte, von einer Klippe zu springen, hörte Zhao auf ihn und sprang. Er ließ alles los und dabei vollendete er sich. Bei der Dafa-Kultivierung werden wir zwar nicht aufgefordert, von einer Klippe zu springen, am Ende geht es aber auch um die Mäßigung unseres Herzens und das Loslassen des Eigensinns auf Leben und Tod.
Wenn wir es schaffen, alles loszulassen, auch wenn das Ende der Fa-Berichtigung nicht in Sicht ist, wäre das eine echte Verbesserung. Wie das Sprichwort sagt: „So wie die Länge der Strecke die Ausdauer eines Pferdes testet, so offenbart die Zeit den Geist eines Menschen.“
Der antike Gelehrte Mencius sagte:
„Wenn der Himmel im Begriff ist, einem Menschen eine große Verantwortung zu übertragen, wird er zuerst seinen Geist mit Leiden stählen, seine Sehnen und Knochen strapazieren, seinen Körper hungern lassen, ihn extremer Armut aussetzen, seinen Weg mit Rückschlägen und Mühsal pflastern, damit er wach bleibt, der Himmel wird seine Natur stählen, schließlich seine Unzulänglichkeiten ausmerzen und ihn auf seine Aufgabe vorbereiten.“
In der Geschichte haben wir solche Prüfungen erlebt, um heute Dafa-Jünger zu werden. Es war ein schwieriger Weg, so weit zu kommen. In der letzten Phase der Geschichte werden wir am Ende unserer Kultivierung geprüft, ob wir in dieser Gesellschaft gut handeln und unsere historischen Gelübde erfüllen können.