(Minghui.org) Qin Yaling konnte es kaum erwarten, wieder mit ihrer Familie vereint zu sein, nachdem sie eineinhalb Jahre wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] im Gefängnis gesessen hatte. Dann erfuhr sie, dass ihr Mann vor einem Monat an Krebs gestorben war.
Die 56-Jährige hat ihren Wohnsitz in der Stadt Liaoyang in der Provinz Liaoning. Sie wurde am 7. Mai 2019 verhaftet, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.
Qins Verhaftung stürzte ihre Familie in tiefe Verzweiflung, insbesondere ihren krebskranken Mann. Da ihre Tochter zu dieser Zeit noch auf der Hochschule war, blieb er allein zu Hause zurück und hatte Schwierigkeiten, für sich selbst zu sorgen. Aus Sorge um die Familie war ihr kränkelnder Vater, der schon über 80 Jahre alt war, sehr verzweifelt und verlor seinen Appetit.
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Wensheng genehmigte schnell Qins Verhaftung und klagte sie an. Während ihrer Anhörung vor dem Bezirksgericht Wensheng am 23. August plädierte ihr Anwalt für sie auf nicht schuldig. Sie sagte auch zu ihrer eigenen Verteidigung aus.
Der Richter verurteilte Qin am 23. Oktober 2019 zu 1,5 Jahren mit 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) Geldstrafe. Das Gericht informierte sie am 31. Oktober und ihren Anwalt um den 4. November über das Urteil, informierte aber nie ihre Familie.
Qin legte gegen das Urteil Berufung ein und das Mittlere Gericht der Stadt Liaoyang entschied im Mai 2020 nach einer virtuellen Anhörung, ihr Urteil aufrechtzuerhalten. Auch das übergeordnete Gericht informierte ihre Familie nicht über seine Entscheidung, wie es aber das Gesetz verlangt.
Nachdem Qins Tochter ihren Abschluss gemacht hatte, suchte sie nicht nach einer Arbeitsstelle, sondern widmete ihre Zeit der Pflege ihres Vaters, der durch ihre Gefängnisstrafe einen schweren Schlag erlitten hatte. Er verstarb am 5. Oktober 2020, einen Monat bevor sie entlassen wurde. Seine Tochter und andere Angehörige beschlossen, seinen Leichnam gekühlt aufzubewahren und auf Qins Rückkehr zu warten, um sich um seine Beerdigung zu kümmern.
Nicht lange nach Qins Entlassung wurde ihre Tochter ins Krankenhaus eingeliefert, weil sie aufgrund von seelischer und körperlicher Erschöpfung ein eitriges Karbunkel bekommen hatte.
Trotz der Notlage der Familie schikanierten die Behörden Qin weiter und versuchten, sie zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören. Sie drohten damit, „Maßnahmen“ gegen sie zu ergreifen, wenn sie sich nicht fügen würde.
Früherer Bericht:
Mother of College Student Sentenced to Prison for Her Faith, Family Devastated
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.