(Minghui.org) Im Jahr 2016 wurde ich aus dem Gefängnis entlassen. Danach wollte ich nur das Fa lernen und meinen Kultivierungszustand verbessern. Die lokalen Praktizierenden baten mich jedoch, als Kontaktperson für dieses Gebiet zuständig zu sein. Ich fühlte mich unter Druck gesetzt. Nach ein paar Tagen konzentrierten Fa-Lernens erkannte ich, dass ich meine eigenen Interessen zurückstellen und der Bestätigung des Fa Priorität einräumen sollte.
Nachdem die Praktizierende May (Pseudonym) verhaftet worden war, verriet sie einige Mitpraktizierende, unter anderem auch mich. Dies löste bei vielen Praktizierenden in meiner Gegend negative Gefühle gegenüber May aus. Auch ich beschwerte mich anfangs über sie. Dann wurde mir klar, dass sie dazu gezwungen worden war, während sie die schlimmste Verfolgung erleiden musste. Ich beschloss, mich darauf zu konzentrieren, ihr zu helfen.
Ich fand einen Anwalt, der bereit war, ihren Fall zu übernehmen. Er traf sich mit May in der Haftanstalt. Er stellte fest, dass sie gut ausgebildet und sehr klug war. Er meinte, dies würde während der Gerichtsverhandlung, wenn er für seine Mandantin auf unschuldig plädierte, vorteilhaft sein. Er war sehr zuversichtlich.
Nachdem der Anwalt ihre Unterlagen studiert hatte, änderte er jedoch seine Meinung. Er war besorgt, dass sie ihn ebenfalls verraten würde. Ich unterdrückte meinen Groll gegenüber May und erklärte ihm die wahren Hintergründe: dass May in dieser Umgebung keine andere Wahl gehabt hatte und ihre Tat bereute. Der Meister möchte keinen seiner Schüler zurücklassen. Er wusste im Voraus, dass manche Praktizierende bei der Kultivierung Fehler machen würden. Deshalb gibt er uns immer wieder Chancen, uns zu korrigieren.
Ich rezitierte das Fa des Meisters:
„Als Meister registriere ich nie eure Fehler bei der Kultivierung, ich registriere nur die guten Sachen, die ihr gemacht habt und euren Erfolg. Was die Dafa-Jünger angeht, sie sind auch durch die Kultivierung und durch die beispiellose, bösartige Verfolgung hindurchgekommen, sie wissen zutiefst wie hart die Kultivierung ist. Es kann nicht sein, dass sie die Lernenden, die auf den falschen Weg geraten sind, nicht verstehen.“ (Aus dem Todespass herauskommen, 09.05.2006, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)
„Ich und die Dafa-Jünger werden die Lernenden, die bei der Kultivierung Fehler gemacht haben, nicht so behandeln, wie gewöhnliche Menschen es tun. Als ich damals in der menschlichen Gesellschaft anfing, das Fa zu verbreiten, wusste ich schon von den verschiedenen Zuständen, die bei der Kultivierung auftauchen würden. Im Kultivierungsprozess eines Menschen zu einer Gottheit ist es ein Mensch, der sich kultiviert, es ist keine Gottheit, die sich kultiviert. Ein Mensch wird im Kultivierungsprozess bestimmt Fehler machen, es wird bestimmt Pässe geben, die man nicht gut überwunden hat, natürlich kann man auch große Fehler machen.“ (ebenda)
Ich sagte zu dem Anwalt: „Der Meister und wir Praktizierenden hoffen alle, dass May auf den richtigen Weg zurückkehren wird. Wir begegnen allen Menschen mit Güte, wir müssen auch sie gütig behandeln. Deshalb hoffe ich, dass Sie ihr helfen können.“
Vor ihren Treffen bat ich den Anwalt jedes Mal, May einen Brief, Bargeld und andere Dinge von mir zu überbringen. Als er erfuhr, dass ich zu den von ihr verratenen Praktizierenden gehörte, war er gerührt. Er meinte zu May: „Ihre Mitpraktizierende ist so freundlich zu Ihnen und will Sie nicht aufgeben. Sie kümmert sich um Ihre Kultivierung und Ihr Leben.“
Zusammen mit anderen Praktizierenden bereiteten wir für May die Unterlagen zu ihrer Verteidigung vor. Sie schlug sich vor Gericht gut. An diesem Tag sandten viele Praktizierende aufrichtige Gedanken für sie aus. Ihre Familie war für unsere Unterstützung sehr dankbar.
Später wurde bei ihr Lungenkrebs diagnostiziert und an ihrem Hals wuchs ein großer Tumor. Da die Haftanstalt dafür keine Verantwortung übernehmen wollte, wurde sie freigelassen.
Zusammen mit anderen Praktizierenden ging ich oft zu May nach Hause, um gemeinsam mit ihr das Fa zu lernen. Als sie in ein Krankenhaus eingewiesen wurde, zeigten wir Verständnis. Jedoch lehnten wir das Arrangement der alten Mächte ab und lernten weiterhin das Fa mit ihr.
Nach einiger Zeit konzentrierten Fa-Lernens überwand sie das Krankheitskarma und wurde gesund. Sie kann jetzt aufrecht sitzen und die Übungen praktizieren.
Im Jahr 2017 wurde die 68-jährige Praktizierende Ann festgenommen. Bei ihr wurde Bluthochdruck diagnostiziert. Auf der Polizeiwache erlitt sie einen Schlaganfall und wurde auf die Intensivstation gebracht. Nachdem sie 40 Tage im Koma gelegen hatte, entließ man sie. Die Ärzte teilten mit, dass sie nicht mehr lange leben und sich nach dem Aufwachen in einem vegetativen Zustand befinden würde.
Ann konnte sich weder bewegen noch sprechen und litt unter gelegentlich auftretenden Krampfanfällen. Ihre Familie engagierte für Anns Pflege zwei Krankenschwestern. Aber schon nach kurzer Zeit kündigten die beiden. Die lokalen Praktizierenden und ich beschlossen, sie zu besuchen, um mit ihr gemeinsam das Fa zu lernen und ihr das Sprechen wieder beizubringen.
Am Anfang weigerten sich ihr Mann und ihr Bruder zuzulassen, dass wir halfen. Eines Tages hörte ich, wie sie über den Kauf eines Rollstuhls für Ann diskutierten. Da sie für einen qualitativ hochwertigen Rollstuhl nicht genug Geld besaßen, schenkte ich ihnen den Rollstuhl meines verstorbenen Bruders. Sie waren von unserer Aufrichtigkeit und Güte sehr berührt. Seitdem sind wir in ihrem Haus willkommen.
Beim ersten Besuch erkannte mich Ann und lächelte. Ich sagte zu mir selbst: „Der Meister kümmert sich um seine Schüler. Wir sollten die Diagnosen der Ärzte nicht akzeptieren. Dafa ist grenzenlos. Solange wir fest an den Meister und Dafa glauben, werden Wunder geschehen. Ann wird wieder gesund werden.“
Der Meister sagt:
„Zhen Shan Ren – drei Schriftzeichen, heilige Worte, die Kraft des Fa unbegrenzt; Falun Dafa ist gut – ein wahrer Gedanke, im Nu verschwinden alle Trübsale.“ (Reimpaar - Ursprung aller Fa, in: Hong Yin IV)
Ich ermutigte Ann, „Falun Dafa ist gut“ zu rezitieren. Dabei mussten wir die erste Silbe „Fa“ und dann das Wort „Falun“ unzählige Male wiederholen. Wir repetierten die Worte, bis sie den ganzen Satz klar aussprechen konnte.
Ich dachte, dass es großartig wäre, wenn sie selbst aufrichtige Gedanken aussenden könnte – das Böse würde dann unmittelbar beseitigt werden. Also fing ich an, mit ihr die Mantras zu üben. Es dauerte sehr lange, bis sie das Mantra „Das Fa (Fa) berichtigt (zheng) den Kosmos (qian kun)“ aufsagen konnte. Es gelang ihr nicht, das Wort „xie e“ (das Böse) auszusprechen. Deshalb bat mich ein Praktizierender, das Üben mit ihr zu unterbrechen. Ich erwiderte: „Wir sollten nicht auf das Oberflächliche achten. Es ist eine Störung, ein Versuch, uns davon abzuhalten, ihr zu helfen. Sie wird es schaffen, das Mantra aufzusagen. Wir dürfen nicht aufgeben.“ Ich wiederholte die Worte mit ihr immer wieder, bis sie sie korrekt aussprechen konnte. Als es ihr gelang, „mie“ (eliminieren) auszusprechen, wusste ich, dass das Böse sie nicht mehr antasten konnte.
Ann konnte nicht aufstehen, um die Übungen zu praktizieren. Von anderen Praktizierenden ermutigt, beschloss ich, ihr zu helfen. Ich hob sie auf einen an der Wand befestigten Stahlrahmen, an dem ich sie dann festschnallte. Als ihr Mann mich seine Frau herumtragen sah, war er gerührt. Auch die Krankenschwester lobte mich. Ich nutzte diese Gelegenheit, ihr die wahren Begebenheiten zu erklären.
Ann freut sich jedes Mal, wenn ich ihr die Erfahrungsberichte auf Minghui.org vorlese. Einer ihrer Lieblingsartikel ist „Der Meister ist groß, das Fa ist groß“. Sie bat mich darum, ihr diesen immer wieder vorzulesen. Deshalb lud ich die Audioaufnahme für sie herunter.
Eines Tages sprachen ihr Mann und ihr Bruder darüber, Ann in ein Pflegeheim einzuweisen, da die Regierung die Kosten dafür tragen würde. Dort würde sie ein Leben als ältere Frau führen, die sich nicht mehr selbst versorgen kann. Den Mitpraktizierenden wäre es jedoch nicht erlaubt, sie zu besuchen.
Das stimmte mich traurig. Es bedeutete, dass sie dann weder das Fa lernen noch die Übungen praktizieren könnte.
Ich informierte meine Mitpraktizierenden darüber. Einer von ihnen meinte: „Ich kenne diesen Ort. Ein paar Freunde von mir sind kurz nach ihrem Einzug dort verstorben.“ Ich bat ihren Mann: „Du darfst Ann nicht in dieses Pflegeheim bringen. Ohne Dafa und den Kontakt zu Mitpraktizierenden wird sie nicht mehr lange leben.“ Mit diesen Worten konnten wir ihn umstimmen.
Nun verbringt Ann glückliche Tage. Während der Woche besuchen sie täglich Praktizierende, um mit ihr das Fa zu lernen. Am Wochenende helfe ich ihr, die Übungen zu machen. Wir lernen auch gemeinsam das Fa, wobei wir gemeinsam Wort für Wort lesen. Zurzeit sind wir bei Kapitel 4.
Ihr Hauptbewusstsein wird von Tag zu Tag stärker. Ich hafte nicht an irgendwelchen Ergebnissen. Aber ich schätze unsere Schicksalsverbindung und möchte mich zusammen mit meinen Mitpraktizierenden fleißig kultivieren.