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Über Groll und innere Unruhe

2. Juni 2021 |   Von Yi Hui, einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Mit diesem Bericht möchte ich mein Verständnis über das Problem des Grolls und der inneren Unruhe mit Mitpraktizierenden teilen.

I. Groll

Ich habe das Gefühl, dass Unmut und Groll ziemlich hartnäckig sind. Es ist leicht sie wahrzunehmen, aber schwer, sie loszuwerden. Im Leben entstehen oft Ärger und Groll. Sogar wenn sich manchmal bei uns kein Unmut zeigt, werden ab und zu in unserem Inneren Altlasten hochkommen. Es könnte sogar vorkommen, dass wir den Wunsch nach Rache und Vergeltung verspüren.

Wenn Groll in mir hochkommt, fühle ich mich unwohl. Viele Jahre lang fühlte ich mich machtlos und konnte diese schlechten Faktoren nicht auflösen. Andere Praktizierende haben in ihren Erfahrungsberichten erwähnt, dass einige Praktizierende sogar starben, weil sie ihren Groll nicht beseitigen konnten.

Wenn man tief nach innen schaut, ist dieses nachtragende Verhalten eine Substanz, die vom Gefühl (Qing) geformt wurde. Als Kultivierende müssen wir diese Anhaftung beseitigen.

Wie gelangt diese Substanz in den menschlichen Körper? Sie entsteht durch egoistische und selbstsüchtige Gedanken. Ein Mensch verteidigt und schützt sich vor allem, was ihn verletzen könnte. Wer dieses Ding antastet, über den ärgert er sich und nimmt es ihm übel. Dieses Ding kann jede Art von Anhaftung sein, zum Beispiel Ruhm, Profit, Gefühle und so weiter.

Wenn der Groll unerbittlich ist, ist es bestimmt so, dass man etwas verteidigt. Ich hasse oft Leute, die mich in der Vergangenheit schikaniert haben, und wenn mich jetzt jemand schikaniert, hasse ich das auch, und es bringt auch noch den Hass der Vergangenheit hoch. Was schütze ich? Es geht darum, dass ich es nicht zulasse, dass andere mich schlecht behandeln.

Der Meister sagt:

„Das, was du als Praktizierender zuerst erreichen sollst, ist, nicht zurückzuschlagen, wenn du geschlagen wirst, und nicht zurück zu schimpfen, wenn du beschimpft wirst. Du musst Nachsicht üben. Wie kannst du sonst als Praktizierender bezeichnet werden?“ (Zhuan Falun 2019, Seite 471)

Ich habe mich so viele Jahre lang kultiviert, aber in diesem Punkt habe ich es immer noch nicht gut gemacht.

Warum kann ich es nicht schaffen? Weil ich es nicht ertragen will. Wenn andere Menschen mich schikanieren, werde ich ärgerlich und denke: „Ich kann das einfach nicht ertragen, obwohl ich praktiziere.“

Als ich kürzlich wieder auf diese Art von Schwierigkeiten stieß, erinnerte ich mich an das, was der Meister gesagt hat:

„Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind das Fa!“ (Über die Grenze der Nachsicht hinaus, 01.01.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Plötzlich wurde mir klar, dass ich nach all den Jahren der Kultivierung diesen Satz nie wirklich verstanden hatte. Obwohl ich jeden Tag das Fa lerne, war ich innerlich nicht wirklich diesem Gebot gefolgt. Ich hatte der Einhaltung der Grundsätze des Dafa noch weniger Bedeutung beigemessen, als der Einhaltung einer gewöhnlichen Verkehrsregel!

Als ich das verstanden hatte, sagte ich mir aufrichtig: „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind das Fa des Kosmos. Ich muss mich strikt an diese Prinzipien halten. Solange es einen Konflikt zwischen mir und anderen Menschen gibt, brauche ich nicht darüber nachzudenken, wer Recht oder Unrecht hat; ich muss Nachsicht üben. Wenn ich dabei keine Nachsicht übe, bin ich schon dabei, das kosmische Gesetz zu brechen, Tugend zu verlieren und Karma zu bekommen.“

Nicht über richtig und falsch nachzudenken, sondern nur über das Befolgen des Fa, veränderte auch meine schlechte Angewohnheit, ständig auf andere zu schauen. Unter dem Einfluss dieser schlechten Angewohnheit war es bisher so, dass ich umso wütender und unleidlicher wurde, je mehr ich mich auf andere konzentrierte. Jetzt schaue ich nicht mehr auf andere, sondern habe Mitleid mit den Menschen, die total verloren sind.

Endlich konnte ich Unmut und Groll überwinden.

II. Innere Unruhe

Manchmal sind verschiedene Arten von unseren Anhaftungen stark oder wir stoßen im Leben auf große oder schwierige Dinge. Dann denke ich, ist es auch normal, wenn wir für einen Moment oder eine kurze Weile nicht zur Ruhe kommen können. Aber manchmal, wenn es uns gut geht, können wir trotzdem nicht zur Ruhe kommen und das Fa mit ruhigen Gedanken lernen. Andererseits liegt es, wenn wir beim Lernen das Fa nicht in uns aufnehmen können, bestimmt daran, dass unser Gemütszustand nicht ruhig ist. Warum können wir keine innere Ruhe finden? Einer der Gründe ist Selbstgefälligkeit. Wenn wir selbstgefällig sind, sind wir total aufgeregt. Viele Gedanken schwirren im Kopf herum und wir können nicht auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Natürlich können wir dann das Fa nur oberflächlich und nicht tiefgründig verstehen.

Dann stellte ich mir zwei Fragen: „Erstens, bist du schon eine Gottheit oder ein Buddha? Nein, bin ich nicht. Wenn ich noch nichts bin, wie kann ich dann denken, dass ich mich bereits gut kultiviert habe? Zweitens: Werde ich noch ärgerlich, wenn ich auf unangenehme Dinge stoße oder wenn eine Situation anders verläuft, als ich es mir wünsche oder vorstelle? Ja, ich ärgere mich noch.“

Ein guter Kultivierender sollte seinen inneren Frieden haben und sich nicht ärgern. Aber ich habe mich so schlecht kultiviert, wieso kann ich noch denken, dass ich bereits gut kultiviert bin?